Beiträge von Baukörper

    Was bitte haben Hochhäuser in der Innenstadt mit der Unterschicht zu tun :confused:


    Was bitte hat ein geplantes Hochhaus in Hamburg damit zu tun ???


    Gerade Hamburg hat bislang kaum Hochhäuser wie die, um die hier diskutiert wird und ist deswegen noch lange keine Unterschichtstadt. :lach:
    Die Elbphilharmonie ist gerade 110 Meter hoch. Wahrscheinlich ist genau das für Manche die totale Katastrophe.


    Es gibt halt unterschiedliche Ansichten:
    a) Hochhäusern sind die Lösung für Berlins Probleme
    b) Hochhäuser verstärken die Probleme (Gentrifizierung oder Verkehresproblematik)
    c) je höher desto geiler


    Blödsinnige "die doofen Linken" - Argumente führen überhaupt nicht weiter.

    Wer die ÖPNV-Anbindung als Argument gegen den Hochhausbau angeführt, macht sich doch lächerlich und ist wahrscheinlich ganz grundsätzlich gegen Hochhausbau am Alex...


    Genau, deswegen ist der ganze Artikel Quatsch.
    Das einzige, was wirklich interessant wäre, ist die Frage wieviel Kapazitäten für neue Arbeitsplätze und Bewohner dort verkehrstechnisch bestehen.
    Und da hast Du vollkommen recht: Wenn nicht dort, wo dann?


    Insbesondere da sich alles auf mehrere Bahnhöfe und Strecken verteilt.

    Das ist doch nichts neues, oder?
    Da wird halt nur mit einem alten Thema nochmal Stimmung gemacht, und das schein bei manchen auch zu klappen.


    Die Hochhäuser in der City-West sind kleiner als 120 Meter und sehen trotzdem gut aus. Ist also nur eine Phamtomdiskussion.


    Interessant finde ich an dem Artikel aber den Verweis auf die Verkehrssituation mit der Frage, wieviel Bewohner und Arbeitsplätze
    am Alexanderplatz überhaupt bewältigt werden können. Da bin ich gespannt, wie dieses Thema schlussendlich beurteilt wird.

    Bau-Lcfr: Ich finde Deine Erklärungen aus der Serie: "Überall ist es besser als in Berlin" mittlerweile durchaus unterhaltsam, aber Du irrst diesmal:


    St. James Palace ist ein militärisch streng bewachter Komplex. Das man praktisch wenige Meter an ihn herantreten kann, ändert nichts an der Sicherheitslage und der Einsatzbereitschaft der Gardesoldaten und ihrer Bewaffnung.
    Im Inneren des Geländes, also weit weg von den Bereichen die Du und ich betreten könnten, befindet sich Clarence House, die Residenz des Thronfolgers Prince of Wales und anderen Familienmitgliedern.


    Bei Google StreetMap kann man die Absperrungen und Hindernisse ganz gut erkennen.

    Im Grunde sind hier gerade die beiden wichtigsten Punkte ausgesprochen worden, um die es bei viele Diskussionen hier im Forum geht.


    1. Es macht keinen Sinn intakte und genutzte Gebäude (nicht nur Plattenbauten) abzureissen, nur um sie durch vermeintlich schönere Neubauten zu ersetzen. Dabei fällt auf, dass tendenziell "Schönheit" von Gebäuden, dem Nutzen, insbesondere im Sinne von günstigem Wohnraum, vorgeogen wird


    2. Auf Dauer spricht dennoch fast alles für einen Ersatz dieser Gebäude, da sie irgendwann nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben sind, bzw. ein Neubau für den Investor wirtschaftlicher ist (mehr Fläche, höhere Mieten, geringere Erhaltungsaufwendungen) als eine Sanierung.

    Camondo: Ich bin ganz froh, dass Du diese Diskussion angestoßen hast.


    Ich empfinde es auch nicht als problematisch wenn hier kontoverse und teilweise unversöhnliche (politische) Standpunkte aufeinandertreffen. Auch wenn mich manche Ansichten schon nerven, genauso wie meine Ansichten bestimmt manchen nerven. Wichtig ist aber doch, dass überhaupt darüber gesprochen wird. Und natürlich geht es dabei auch hoch her und wenn wir uns persönlich treffen würden, würde es ein blutiges Hauen und Stechen geben ;) .
    Hier treffen halt alle noch so unterschiedlichen Standpunkte aufeinander, aber solange wir darüber reden und uns nicht schweigend abwenden, gibt es wenigstens diesen Grundkonsens.
    Deswegen bin ich auch immer etwas enttäuscht, wenn ein Thread in die Lounge muss (habe aber natürlich auch Verständnis dafür, wenn das so entschieden wird).


    Zum Thema: Wir gefällt die Vorstellung mit dem Obelsiken recht gut, auch wenn ich die Form als abgekupfert und überholt empfinde. Auch Wasserspiele würden gut passen, die müssten dann aber direkt robust und begehbar sein.


    Auch die Einheitswippe kann ich mir auf diesem Areal besser vorstellen als vor dem Schloss.
    Vielleicht ist soger etwas möglich wie die National Mall in Washington D.C. (aber nur im kleinen Masstab).

    Zu den Ausfällen mancher Forumsmitglieder gegen den größten deutschen Politiker des 19. Jahrhunderts fällt mir wirklich nichts mehr ein.


    Und selbst wenn er der größte Politiker des Universums gewesen wäre, war er dennoch erzkonservativ und ein Gegner der Demokratie und deswegen wird sein Standbild bestimmt nicht auf den Platz der Republik zurückverlegt.


    Aber unabhängig von der Politik, würde ich dafür plädieren, im Regierungsviertel eine Grünanlage bzw. Bebauung ähnlich wie auf der im Tagesspiegel abgebildeten Visualisierung, allerdings natürlich ohne die Siegessäule zu verwirklichen. Dann würde auch die Botschaft der Schweiz nicht mehr alleine rumstehen. Allerdings befürworte ich eine Entfernung der Straße, die heute in Nord-Süd-Richtung verläuft.

    Bau-Lcfr
    1% der gesamten Stadt an Altstadtrekonstruktion ist schon eine ganze Menge.


    Das wären 8,9km² =8,9 Millionen m², das MEF hat lediglich ca.50.000 m² !


    Folglich kannst du Dir vorstellen die ca 178 fache Fläche des MEF als Altstadt zu rekonstruieren.


    Respekt!


    Hier gibt es noch viel zu tun...

    ... dafür kommen in dieser Zeit auf 4000 Posts, in den die Hälfte die Mängel mittelalterlicher Klos ausbreitet...


    Genau! Und die andere Hälfte beinhaltet auch nur ständig: "Lass es uns wiederaufbauen, weil es auf den alten s/w-Bildern so schön aussieht".


    Auf der Seite der Reko-Befürworter wird halt meistens eine völlig oberflächliche Fassaden - Disskusion geführt. "Ich will es wiederhaben, es sah so schön aus".


    Wenn die Kritiker dann aber die Frage stellen: "Was stand denn da wirklich?"...


    ...kommt manchmal eine ehrliche Antwort

    ...Es liesse sich viel lernen: Am Neuen Markt sind die letzten Juden auf einem Scheiterhaufen verbrannt worden.... ...Adelspalazzi liessen sich bewundern


    Irgendwo beim Molkenmarkt-Thread, war auch schon die Rede vom Geburtshasu Horst Wessels :confused:


    Es sieht für mich so aus, als müsste noch viel öfter als bislang und dringender über Inhalte von Rekonstruktionobjekten gesprochen. Und wenn solche Threads dann 8000 Postings haben, scheint es notwendig gewesen zu sein!!!

    Architektur-Fan: Danke für Breitseite!
    Ich halte Bismarck für reaktionär und ich glaube dass ich damit ganz richtig liege! Mit G-20 Protesten habe ich nichts am Hut.
    Der Begriff reaktionär ist älter als die 68er-Bewegung oder G-20 Proteste und heißt lediglich "an nicht mehr zeitgemäßen [politischen] Verhältnissen festhaltend" (Quelle: Duden). Passt, oder?


    Wir können auch mal ganz unpolitisch rangehen. Ich finde die Statute von Bismarck überhaupt nicht schön. Ein alter Mann in seltsamen Kleidern mit komischem Helm und unmodernem Bart. Was soll der auf dem Platz der Republik. Da kann was schönes hin!

    Die Wiese vor dem Reichstag ist nicht schön, aber deswegen den reaktionären Bismarck, der nichts mit unserem heutigen Demokratieverständnis zu tun hat, dort wieder hinzustellen, wäre ein großer Fehler.
    Natürlich ist das ein schönes (möglicherweise retuschiertes) Foto vom Königsplatz und Reichstag, aber es ist aus einer zum Glück längst vergangenen Zeit.

    GreenLion: Du kannst davon ausgehen, dass man als Normalbürger in Plattenbauten besser lebt (auch zu Zeiten der DDR) als in den hier betrauerten Vorgängerbauten.


    Gerne zizere ich auch an dieser Stelle Heinrich Zille, der über die Lebensverhältnisse in den damaligen berliner Wohnungen sagte:
    "Man kann einen Menschen mit einer Wohnung genauso töten wie mit einer Axt."


    Das ist die Essenz, die schon früh dazu führte, dass andere Wohngebäude entworfen wurden. Vor dem Krieg und danach in West wie Ost.
    Die ostdeutschen Plattenbauten sind genauso wie der westdeutsche Siedlungsbau ein Bestandteil der deutschen Architektur- und Sozialgeschichte.


    Sie abreissen zu wollen, weil sie nicht gefallen halte ich für vermessen. Wenn sie so schlecht wären, würden man sie schon aus wirtschaftlichen Gründen sanieren oder gar abreissen. Solange sie wirtschaftlich zu betreiben sind werden sie erhalten bleiben. Und das ist auch gut so, da sie günstigen Wohnraum bieten.
    Die Alternative wäre konsequente Gentrifizierung.

    Was für eine Route entstünde - vom Nikolaiviertel durch das Nikolaiviertel 2.0, am Schloss entlang, Unter den Linden bis zum Brandenburger Tor.
    I


    Egal, was Du mit NV 2.0 meinst, die Route durch das bzw. Fläche des historic districts wird sich deutlich vergrößern, wenn das Humboldtforum und die U5 fertig sind. Dann wird auch das Nicolaiviertel provitieren.
    Heute sehe ich diese Route eher vom Gendarmenmarkt über Bebelplatz, Museumsinsel bis zum Hackeschen Markt (der ja auch schon als "Ersatzaltstadt" bezeichnet wurde.


    Später kann dann auch das Nicolaiviertel ein Endpunkt einer Besichtigungstour sein. Vorausgesetzt die Besucher machen den Abstecher hindurch und gehen nicht daran vorbei Richtung Rathhaus, Alexanderplatz oder ÖPNV. Wenn sich herausstellt, dass das NV gemieden wird, wird es schnell eine neue Diskussion geben um die DDR Fassaden an der Nordseite, da sie nicht einladend wirken und den beschaulichen südlichen Teil des NV verdecken.

    Konstantin: Du gibst mit deinem Beitrag genau die Argumente an, derentwegen weitere Rekonstruktionen im großen Stil in Berlin nicht kommen werden.
    Warum sollte etwas wiederentstehen wo Juden verbrannt wurden oder warum sollten weitere Adelspaläste wiederaufgebaut werden???


    Genau diese beiden Aspekte (Hass auf Minderheiten und Obrigkeithöhrigkeit) führten zu eben diesem Stadtbild, um das wir hier wieder diskutieren.
    Auch die DDR war eine konsequente Folge verfehlter früherer preussischer und faschistischer Politik.


    Es gehört zu Berlin und zu Deutschland, wir werden damit leben müssen.


    Im übrigen finde ich Parks mit älterem Baumbestand, wie das MEF, durchaus einer Innenstadt würdig.
    Aber es sollte m.E. weiterentwickelt werden, durch eine Teilbebauung, auf dem durch den U-Bahnbau abgeräumten Bereich. Dadurch könnte der Anschluss / Übergang zum Nikolaiviertel aus Westem u. Norden hergestellt werden.

    Zu glauben, der Spreebogen würde irgendwann bebaut ist einfach absurd.


    Warum?
    Die Bundes-Kita steht doch auch da. Warum sollen nicht tortenstückartige Bundesbehördengebäude auf den Freiflächen enstehen?
    Dabei können sogar die Durchwegung, der kleine Senkgarten, die Ufergestaltung und andere "Elemente" erhalten bleiben.


    Das Nebenproblem ist die Schweizer Botschaft, die auf dem Areal herumsteht wie bestellt und nicht abgeholt.


    Stimmt! Wird aber so bleiben. Ist halt ein Berliner Kuriosum.

    Berlin kann es sich doch langfristig gar nicht leisten, solche großen Brachflächen zentrumsnah zu erhalten. Zumal es in der Nähe schon genug Freiraum gibt. Daher glaube ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis der Spreebogenpark zumindest teilweise bebaut wird.


    Eine Rückverlegung der Siegessäule an ihren alten Standort halte ich dagegen für unpassend.


    Camondos gestalterische Vorstellungen für das Bürgerforum kann ich etwas abgewinnen. Allerdings fehlt es dort einfach an Leben. Selbst wenn die U5 fertig ist, wird dort kein Marktplatz entstehen.


    Was mich im Regierungsviertel am meisten stört, ist die Absperrung des Friedrich-Ebert-Platzes, das ist vielleicht notwendig, halte ich aber für übertrieben.

    Jetzt mal ganz nüchtern betrachtet:
    Da gibt es doch bestimmt eine verpflichtende Norm, was die Helligkeit in einem U-Bahnhof angeht. Die wird sicher erfüllt werden, notfalls jetzt innerhalb einer festgelegten Frist. Auch andere Bahnhöfe dieser Linie sind nicht hell erleuchtet.


    Die BVG wird sicher irgendwann die nicht mehr genutzten Glasfenster mit Metallplatten verschließen, genauso, wie der Spalt zwischen Bahnhof und Gebäude verschlossen werden muss.


    Architektonisch ist der Bahnhof eigentlich zu schön um überbaut zu werden, aber wie bereits gesagt. das war von Anfang an geplant.
    Immerhin war er doch einige Jahre in voller Größe uns Schönheit zu sehen.