Beiträge von Nürnberger

    Bezüglich der Ecksituationen, von denen ich auch ein großer Freund bin: Glücklicherweise finden sich diese bei jüngeren städtebaulichen Wettbewerben, wie AEG Nord, Lichtenreuth, Neu-Wetzendorf, aber auch in vielen anderen Wettbewerben, fast durchgehend.

    Zu diesem Thema noch, wenn auch nicht das Quartier hier betreffend, ist mir neulich diese Häusergruppe in der Äußeren Bayreuther Straße aufgefallen, bei der man rund um einen Altbau mit Giebelschauseite, um 1980 schätze ich, drei Neubauten mit ebenfalls Schaugiebeln und sogar Eck-Erkern samt Turmaufsatz errichtet hat. Der Übergang des Schrägdachs zum Flachdach beim hintersten Haus Richtung Supol finde ich hierbei auch sehr geschickt eingefädelt. Ob es sich um einen Bauträger und Architekten bei den drei Häusern handelt, wage ich irgendwie zu bezweifeln, weshalb sich mir die Frage stellt, ob es da Vorgaben seitens der Stadt gegeben haben könnte oder es einem gewissen Zeitgeist der Postmoderne entsprochen haben könnte, also Mode war.

    Puh, da hätte ich mir durchaus was hochwertigeres gewünscht. Die stadtbildprägende Straßenseite ist natürlich mal wieder nicht zu sehen. Immerhin sind die Parkplätze nach hinten ausgerichtet, wobei mir die Fläche vor dem Haus verdächtig danach aussieht auch noch zugeparkt zu werden. Die Kinder, wie auf der Visualisierung zu sehen, haben sicher Spaß sich dort zu "entfalten" - verzeiht die Polemik. Tragischerweise musste dafür auch noch dieses durchaus ansehnliche Haus weichen - ich weiß nicht, ob das schon irgendwo erwähnt wurde.


    Korrigiere: Hier ist auch die Vorderseite zu sehen. Leider wie vermutet: Versiegelung, Parkplätze, generische Müll- und Fahrradboxen und kleine Fenster mit einem stereotypen hellgrünen Farbstreifen auf Weiß.

    Kennt jemand eine andere Europaeische Metro/U-Bahn die sich Infrastruktur fuer so absurd lange 125 m Zuege bei einer *automatischen* Metro goennt deren Frequenz man ohne Mehrkosten fast beliebig hochschrauben kann?

    Wien zum Beispiel generell im U-Bahnsystem - die neue automatische U5 wird auch 120m lange Bahnsteige haben, aber aller Wahrscheinlichkeit nach, wie in der HVZ sowieso üblich, dann auch alle 2 bis 3 Minuten mit Langzügen verkehren. Mit steigender Nachfrage im ÖPNV ist es sicher nicht verkehrt sich schon mal für weitere Kapazitätssteigerungen zu rüsten - zumal eine nachträgliche Verlängerung der Bahnsteige dann wieder Strecken-/Stationssperren und nochmalige Mehrkosten verursachen dürfte.


    Nachtrag: Zum Thema Stadtbahn kann im Vergleich zu Wien nur darauf hingewiesen werden, dass die neue U5 auch großteils parallel zur Straßenbahnlinie 43 bzw. den Ringlinien, wie heute auch schon die U3-West zur 49 sowie die U4-Nord zum D-Wagen, verkehren wird. Weitere Parallelitäten lassen sich auch noch im Netz finden und sind zusätzlich auch immer noch in Bau bzw. Planung.

    Hamburg hat sich mit der U5 also den Stadtbahnbau noch nicht endgültig vergeigt, aber eine Menge Gelder, die man vorerst für den Aufbau eines leistungsfähigen Stadtbahnnetzes hätte investieren können, sind jetzt leider erstmal auf Jahre dafür gebunden - das kenne ich aus den vergangenen Jahrzehnten leider auch nur zu gut aus Nürnberg, auch wenn die U4 hier glücklicherweise erstmal auf die lange Bank geschoben wurde und der Fokus jetzt auf dem Ausbau der Straßenbahn liegt.

    [...] Wie wird dann wohl erst die Nordseite zum Park hin werden, zu der nicht mal eine Visualisierung angeboten wird...? [...]


    Falls du damit meintest, dass es keine Visualisierung wie diese gibt, ja, das ist in der Tat schade, eine Ansicht wird zur Parkseite aber schon geboten. Auf dieser und in den Grundrissen ist zumindest festzustellen, dass es in der Erdgeschoßzone an den beiden Eckbauten Räumlichkeiten für Gewerbe geben soll, was als Eingangsituation in den Stadtteil doch zumindest städtebaulich erfreulich ist.

    Schade finde ich persönlich, dass man sich anders als auf der Konzeptgrafik anscheinend wieder mal für einen durchgehenden Farbton entschieden hat. Das sorgt im Straßenraum trotz der verschieden hohen Staffelung zu keiner Diversifizierung der Häuser und lässt diese wie einen langen Riegel erscheinen. Die Staffelung ist erst von etwas weiter weg wirklich wahrnehmbar. Diese mangelnden Diversifizierung der Häuser widerspricht, soweit ich es in Erinnerung habe, auch den ursprünglichen Planungsansätzen des Viertels. Aber vielleicht war das auch von Beginn an nur auf verschieden hohe Gebäudeteile bezogen.

    Besten Dank für deine Recherche und die vielen spannenden Informationen. Werde mich bei Zeiten dann auch mal mit Vergnügen durch die Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg wühlen und bin schon gespannt, auf was ich so alles stoßen werde.

    Das Haus Augustinerstraße 2 war nicht ein gründerzeitlichen Bau „wie das Gerichtsgebäude“, sondern es war das Gerichtsgebäude...

    Wieder was gelernt, danke! Ich dachte nur du hättest dich mit "ein Gerichtsgebäude" auf das heute noch existierende "Sozialgericht Nürnberg/Fürth" bezogen. Aber das wurde dann anscheinend erst um 1900 als Erweiterungsbau errichtet?

    Sehr interessant, danke für die Infos! Ich bezog mich im Übrigen auf das Haus "Augustinerstraße 2", das in diesem PDF auf dem Schadensplan (Abb. 13) auf Seite 12 zu sehen ist, welches ich für das ehemalige Kloster hielt. Aber dann scheint das, wie das Gerichtsgebäude, wohl auch eher ein gründerzeitlicher Bau zu sein.


    Sei es drum, in der Nachkriegszeit wurde nichts desto trotz zu Gunsten des Autoverkehrs so manches malerisches Gässchen, allen voran die Tetzelgasse, durch Wiederaufbau als begradigte breite Schneise geopfert. Das Haus "Augustinerstraße 2" (irrtümlich von mir für das Augustinerkloster gehalten) und der weitere Verlauf Richtung Hallertor sollten hier nur exemplarisch für den städtebaulichen Frevel der Nachkriegszeit stehen. Der Vollständigkeit halber sollte hier aber natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass beim Wiederaufbau, nicht nur die Erschließung durch das Auto, sondern auch Belichtungs- und Belüftungsfragen eine wichtige Rolle gespielt haben.


    In puncto GMN spielt dann zugegebener Maßen persönlicher Geschmack meinerseits mit rein, wobei ich mich hier auch nicht so detailliert auskenne, ob es sich dabei um Plaungen oder einen ehemaligen Zustand handelt. Mit der nach Innen gekehrten Fassadengestaltung an der Grasersgasse und der Frauentormauer kann ich mich auf jeden Fall so überhaupt nicht anfreunden. Um vom Sterntorparkaus fang ich erst gar nicht an zu reden.

    Schönes Video mit tollen Bildern! Wenn man allerdings abseits der "Historischen Meile" mit ihren Bau- und Kulturdenkmälern unterwegs ist, erkennt man als Nürnberger doch leider sehr schmerzhaft den Verlust, den die über 90-prozentige Zerstörung der Altstadt mit sich gebracht hat. Sicherlich kann man sehr froh sein, dass man sich beim Aufbau der Altstadt im Vergleich zu anderen Städten am historischen Vorbild orientiert hat, ans Original kommt es bei den herben Verlusten aber leider nicht im Ansatz ran. Dass es auf Außenstehende anscheinend so wirkt als "sei Nürnberg nie zerstört worden" liegt mit Sicherheit auch an der enormen Größe der Altstadt, die es dann auch so aussehen lässt, als sei noch so vieles vorhanden. In Wahrheit ist aber leider vieles, mitunter auch durch Abbrüche noch gut erhaltener Bauwerke nach dem Zweiten Weltkrieg zu Gunsten des Autoverkehrs (z.B. Augustinerkloster, Essenweinsches Rathaus oder Peststadel) verschwunden. Besonders schmerzhaft fürs Stadtbild sind bis heute mit Sicherheit aber die Verluste des Grolandhauses, Torplerhauses, der Pellerhausfassade oder auch einiger Bauten des Komplexes Germanisches Nationalmuseum.

    In Langwasser soll am Franz-Reichel-Ring 19 auch eine von pedf Architekten entworfene Nachverdichtung entstehen. Dabei handelt es sich anscheinend um dieses Grundstück (Streetviewansicht), auf dem sich bislang ein Parkplatz befindet. Den Plänen nach zu urteilen werden beim Nachbargebäude dann wohl alle Fenster auf der angrenzenden Seite zugemauert. Das Restaurant Zum Tannenhof im Nachbarbau, das auch Teil der Neubaufläche ist, ist laut deren Webseite auch bereits seit März geschlossen. Die Parkplätze scheinen mittels einer Tiefgarage ersetzt zu werden.


    Außerdem scheint an der Gleiwitzer Straße unter dem Namen Office M noch ein neues Gebäude für Siemens entstehen. Standort vermute ich mal irgendwo hier. Auch das ein Entwurf von pdef Architekten.

    Mit einer rechtwinkligen Zeile, wie spiegelverkehrt auf der südlich gegenüberliegen Seite des Halbkreises, könnte man gut die innere Symmetrie vervollständigen

    https://www.google.de/maps/@49…,616m/data=!3m1!1e3?hl=de

    Wie man dem Text ("Der ausgewählte Siegerentwurf richtet sich nach den Vorgaben des geltenden Bebauungsplanes und sieht einen winkelförmigen Baukörper mit einer Fußwegeverbindung im Erdgeschoß an der südlichen Gebäudeecke vor.") und dem entsprechende Bebauungsplan entnehmen kann, ist glücklicherweise auch genau das geplant. Übrigens wurde/wird bis Mai 2022 auch die Grünanlage Röthenbach-Ost unter anderem entlang des künftigen Neubaus erweitert.

    Der einstige Bahnhof Märzfeld in Langwasser soll laut NN-Artikel zu einem Erinnerungsort an die Opfer der Deportationen, die von diesem Bahnhof ausgingen umgestaltet werden. Der Kulturausschuss des Stadtrats hat das Konzept von 2016 jetzt bereits einstimmig beschlossen. Es sieht vor den Zaun zurückzusetzen, die Bahnhofsfassade zu sichern, die Informationsstelen zu versetzen und eine barrierefreie Fläche mit Sitzgelegenheiten zu schaffen. Daneben gibt es noch Wünsche zur Verbesserung der Situation in der Rad- und Fußgängerunterführung. Die Bahn komme nach Ansicht von SPD-Stadträtin Diana Liberova der Sache noch nicht genügend nach. Seit letztem Herbst scheint es jedoch Fortschritte in den Gesprächen mit der Bahn zu geben.

    Die NN berichtet in ihrem heutigen Artikel über die Verkehrsnfrastruktur und Grünversorgung im neuen Viertel. Neben der Nachricht des Erhalts einer "Eichen-Allee" am westlichen Rand des neuen Grünen Campus, gibt es auch Informationen darüber, dass die KfZ-Erschließung des Campus ausschließlich von Osten über die Erschließungsstraße von der Münchener Straße erfolgen soll, um Ost-West-Durchgangsverkehr zu vermeiden. Thorsten Brehm betont weiterhin die Notwendigkeit, einen möglichen U-Bahnhof auf dem Areal zur späteren Einrichtung nicht zu verbauen. Spannend: auf dieser Visualisierung ist soweit ich die letzten Pläne in Erinnerung habe erstmals die U-Bahntrasse unter einem begrünten Deckel eingehaust, was zwecks kurzer Verbindungen zwischen dem nördlich und südlich der Trasse liegenden Teil sehr zu begrüßen wäre.

    Kurzer Einwurf zum Namen des Diskussionsstrangs: Wäre nicht mittlerweile ein neuer Name, wie Nbger Süden: Lichtenreuth - Technische Universität Nürnberg entsprechender?

    In diesem NN-Artikel vom Freitag findet sich diese Visualisierung, die in Bezug auf Fensteranordnung, -größen, -brüstungen und Durchbindungen nochmal ein paar Unterschiede aufweist und die Materialität etwas genauer darstellt. Die "bräunlich-beige Fassadenbekleidung soll Bezug nehmen zur regionalen Bautradition des 'Nürnberger Burgsandsteins' ".

    Der Vorsitzende des Vorstadtvereins Zabo kritisiert im Artikel fehlenden Wohnraum für Familien und beklagt die Höhe des Neubaus. Der Bauträger hätte hingegen gerne noch höher gebaut und der Baureferent hält Wohnraum für Familien an diesem Standort für ungeeignet. In meinen Augen wären zwei Stockwerke mehr an dieser Stelle als Kreuzungspunkt durchaus noch vertretbar gewesen.

    Laut gestrigem NN-Artikel will die Umweltbank auf dem rund 15.000 qm großen ehemaligen GfK-Areal übrigens nicht nur ihre künftige neue Zentrale, sondern unter dem Motto "Ökologisches Bauen" auch Mietwohnungen, ein Studentenwohnheim, Raum für Geschäfte sowie Grün- und Spielflächen schaffen. Insgesamt sollen hier mal rund 1.000 Personen wohnen und arbeiten. Zu diesem Anlass wurden jetzt auch drei Bestandsbäume versetzt (zwei auf dem Areal, einer ist ins Westbad umgezogen), zwei weitere mussten wegen anscheinend zu wenig starkem Wurzelwerk ganz weichen. Man darf gespannt bleiben, wie sich das hier weiterentwickelt, klingt aber alles soweit sehr positiv.

    Weiter oben in #133 zuletzt erwähnt befindet sich das Hotel an der Stadthalle diesem Bild aus diesem NN-Artikel (leider hinter Bezahlschranke) zufolge kurz vor der Fertigstellung. Mit Gerüsten kann ich das ganze noch nicht so genau beurteilen, aber wirkt für mich auf den ersten Blick eher uninspiriert und langweilig: weiße langgezogene Kiste mit ein/zwei Vor-und Rücksprüngen, die halt im vorderen Bereich aufgeständert ist. Kenne die Situation vor Ort jetzt aber auch nicht so gut, dass ich mir erlauben könnte zu beurteilen, ob das ganze Projekt für das Umfeld nicht vielleicht doch einen Mehrwert bietet. Auf die in dieser Visualisierung zu sehende Glasfassade scheint man im Übrigen auch verzichtet zu haben.

    Aber analog Thon, wird wohl die Endhaltestellen-Schleife am Heistersteg abgerissen und in die Bahn in die Mitte verlagert.

    Da im Rahmen des Tramausbaus 2030+ die neue Linie 11 von Mögeldorf zumindest vorerst an Gibitzenhof enden soll, wird die Wendeschleife wohl erst mal noch erhalten bleiben (siehe hier auf Seite 5).

    Was aus den ganzen Gewerbegebieten um Gibitzenhof mal werden soll, habe ich mich auch schon häufiger gefragt. Vielleicht bringt die Straßenbahnverlängerung ja hier nochmal neue Dynamik rein. Auch eine zusätzliche Haltestelle zur besseren Erschließung des Areals sollte mittelfristig ja dann immer noch umzusetzen zu sein.