Beiträge von PhilippLE

    Ökolöwe und SPD-Stadtratsfraktion fordern ein 365-Euro-Ticket - also eine Jahreskarte für 1 Euro am Tag in Orientierung am Wiener Modell. Das wäre deutlich günstiger als 12 Monatskarten (für je 78,90 € bzw. 66,90 € im Abo). Eine Unterschriftenaktion läuft.
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…iben-fuer-365-Euro-Ticket


    Kritiker bezweifeln die Finanzierbarkeit und befürchten den Kollaps des Systems. Das wird von den Befürwortern wiederum angezweifelt, denn geschenkt sind die Fahrten damit ja nun auch nicht. Oder sagen wir mal so: Das Geld für die 365-Euro-Jahreskarte könnte man auch einmal in ein Fahrrad investieren und im Anschluss jahrelang sparen - solange der Drahtesel durchhält und nicht seinen Besitzer wechselt.


    Wenn man wirklich ÖPNV fördern will, wird man ihn über kurz oder lang auch preislich attraktiv machen müssen. Das 365-Euro-Ticket scheint da schon ein bedenkenswerter Schritt - zumal es so schön griffig ist. Was mir fehlt, ist ein begleitendes Angebot für Familien. Mir ist aber auch in der bestehenden Tarifstruktur völlig unverständlich, warum es keine attraktiven Familienangebote gibt (zumindest konnte ich keine finden). Gerade Familien werden so aktuell regelrecht zur PKW-Nutzung genötigt.

    ^ Ja, und heute sagst du dir, hätteste damals mal lieber für den Preis zugeschlagen *Zwinkersmiley.


    Wie sind zum Glück noch anderweitig günstig zum Zug gekommen, kein Grund für Reue. ;)


    LE Mon. hist.: Zur richtigen Zeit zugeschlagen. :) Ist im Vergleich dann auch ein eindrückliches Beispiel für die schon irgendwie irre Marktentwicklung in nur wenigen Jahren.

    Ein Stück weit kann ich die große Freude des Dima-Maklers nachvollziehen. Er macht die Geschäfte seines Lebens, kommt aus dem Grinsen gar nicht mehr raus und kann sich auch herrlich über sein früheres Ich zereiern (6 Euro kalt :lach:).
    Auf der anderen Seite schon skurril, wenn 4.000 Euro/qm für die Eigentumswohnung in Lindenau aufgerufen werden. Vor ein paar Jahren wollte da eigentlich keiner wohnen. Wir haben vor vielleicht sieben Jahren selbst über eine Eigentumswohnung dort nachgedacht - war kein Erstbezug, aber für um die 1.000 Euro/qm zu haben. Nach einem Spaziergang durch's Viertel haben wir die Wohnung nicht mal mehr besichtigt.
    Die richtigen Schattenseiten bekommen dann natürlich die Menschen zu spüren, die sich die steigenden Preise nicht mehr oder nur noch mit Mühe leisten können. Wenn man deren Schicksal vor Augen hat, wirkt die Makler-Freude dann letztlich doch ziemlich deplatziert.

    Das Thema Grünflächenerhalt wird nun auch etwas breiter in die Öffentlichkeit getragen - laut LVZ gibt es morgen früh eine Nabu-Demonstration vor dem Neuen Rathaus, Motto: "Ökologische Nischen schützen statt Betonwüsten bauen". Der Termin ist ganz passend gewählt, weil im Rathaus wenig später die
    Ergebnisse des Architekturwettbewerbs für das IfL präsentiert werden.


    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…uung-des-Leuschnerplatzes

    Bei der Distillery wird es wohl laufen wie beim Freiladebahnhof. Erst "ja, ihr dürft definitiv bleiben" und dann "sorry, Discos stören ja die Bewohner"...


    Betreiber und Stadtbau AG scheinen beide etwas realistischer und offener damit umzugehen. Der Pachtvertrag wurde bereits angepasst und soll den Verbleib bis mindestens 2022 sicherstellen. In der Zwischenzeit wird nach einem neuen Standort gesucht.
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…n-nach-neuer-Immobilie-um

    Andererseits muss man einsehen, dass ein verändertes Konsumverhalten und die Konkurrenz im Internet Kaufhäuser wie Karstadt zum Auslaufmodell gemacht haben.


    Die LVZ hat vor ein paar Tagen einen Artikel über die historischen Warenhäuser Leipzigs (http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…es-historisches-Warenhaus) veröffentlicht. Mit Blick darauf könnte man Karstadt vielleicht als eine Art letzten Dinosaurier sehen.
    Persönlich würde ich das aber anders werten - auch als jemand, der selbst viel online einkauft. Karstadt konnte schon ein Paket bieten, dass es so jetzt in Leipzig nicht mehr gibt. Attraktives historisches Gebäude in bester City-Lage, direkte Anfahrt durch Tiefgarage (auch für Ausflüge in die City gut nutzbar), ein breites Sortiment und ein sinnvoller Mix aus zusätzlichen Shops haben Karstadt in meinen Augen klar abgehoben. Gerade aus Stadtrandlage kommend, war Karstadt für uns als Familie erste Anlaufstelle für City-Shopping - und ein adäquater Ersatz ist nicht in Sicht. Die Pläne mit Büronutzung in den oberen Etagen würden die Schwächung des Einzelhandels in diesem Bereich der City nur endgültig fundamentieren. Die Händler im Umfeld schätzen das schon ganz realistisch ein, wenn sie sich vor einer Verlagerung von Kundenströmen fürchten.
    http://www.lvz.de/Leipzig/Loka…ld-bangen-um-ihre-Zukunft

    Ich verstehe auch das Argument nicht, nach dem ein geöffneter Flußverlauf in einem Hinterhof das Ganze erlebbarer mache. VOR der Hauptfeuerwache wird doch der Fluß viel stärker wahrgenommen und verbessert die Situation der vielbefahrenen Straße.


    Der Flußverlauf wird so etwas sichtbarer, ja. Man wird im Vorbeifahren vielleicht einen Blick auf das Gewässer erhaschen können. :master:
    Aber aufhalten wird man sich dort eben nicht wollen - gerade wegen der Lage direkt am Ring. Letztlich hat man mal wieder dem schönen Schein den Vorzug vor der sinnvollen Lösung gegeben, die sich am Bürger orientiert (nämlich dem historischen Verlauf mit Aufenthaltsqualität). Und wie verheerend das Signal dieser Anti-Bürgerbeteiligung ist, mag ich nicht noch einmal ausführen.

    Afaik hatten wir das weiter oben schon - auch wenn die LWB den Riegel einfach nur saniert, würden reguläre Mietpreise anschließend lagebedingt so ausfallen, dass das beschworene Horror-Szenario unrealistisch ist. Und selbst wenn ein Teil der Wohnungen als Sozialwohnungen angeboten werden, scheint die Logik Sozialwohnung -> asoziale Bewohner doch mehr als fragwürdig.

    Dass darüber hinaus das FischerArt-Kunstwer...ähem...das bunte Wandbild aus dem Stadtbild verschwindet ist durchaus ein netter benefit.


    Interessant, wie umstritten das Wandbild zu sein scheint. Es ist ja doch eine Leipziger Institution. Und ich kenne auch Leute, die es als gelungenste Auseinandersetzung mit '89 im Stadtbild sehen - auch deutlich vor der Nikolaisäule, die sich ja sehr viel weniger selbsterklärend ist. Die LVZ schrieb, dass eine Erhaltung genauso wie bei den Meißner Schwertern zumindest geprüft wird.

    Die Tankstelle wird aber nicht erwähnt.


    Im Lageplan wird sie schüchtern erwähnt und in der Überblicksdarstellung am Anfang ist sie eigentlich nicht zu übersehen. Wer sich als Interessent die Mikro-Lage dort aber nicht mal selbst ansieht (für die Tanke reicht ja Google Maps), ist auch selbst schuld. Mich würde aber eher interessieren, ob der Schallschutz für die Prager Str. vor der Haustür ausreicht. Das eine Gebäude in zweiter Reihe scheint da am attraktivsten. qm-Preise sind für die periphere Lage mit 3.690 bis 4.390 Euro schon sportlich.

    Auch hier in Stötteritz wirkt es auf mich so, als würde die Bevölkerung durch Zuzüge momentan durchmischter und bunter werden. Solange leerer oder neu geschaffener Wohnraum gefüllt und belebt wird, kann man sicher noch von einer positiven Entwicklung sprechen. Die Frage ist halt, ab welchem Punkt alteingessene Bevölkerung verdrängt wird. Und vielleicht auch, wie sehr Zuzüge z.B. Luxussanierungen den Weg bereiten. Oder Gentrifizierungs-theoretisch mit Wikipedia gesprochen:


    Nach der Theorie vom „doppelten“ Invasions-Sukzessions-Zyklus stellen bereits die Studenten und Künstler die ersten „Invasoren“ dar. Sie verdrängen andere soziale Gruppen und schaffen ein neuartiges soziales Milieu, das besser in Wert gesetzt werden kann (Sanierungen) und damit das Umfeld zur zweiten „Invasorenwelle“, den sogenannten „Gentrifiers“, schafft. Die vorherigen Gruppen werden immer stärker verdrängt, und es erfolgt eine Aufwertung von innenstadtnahen, ehemals marginalen Wohnvierteln (ein Prozess von Reurbanisierung). Chris Hammnett zufolge wirkt sich die Gentrifizierung nicht nur auf die Bewohnerschaft, sondern sehr intensiv auf das Wohnungs- und Raumangebot und dessen Qualität aus („Luxussanierung“).


    https://de.wikipedia.org/wiki/Gentrifizierung#Musterverlauf

    Laut L-IZ denkt die Stadt über Erhaltungssatzungen für vier Stadtgebiete nach. In diesen durchaus größeren Gebieten gibt es aktuell ein "erhöhtes Aufwertungs- bzw. Verdrängungspotenzial". Die Untersuchung soll nach einer Stadtratsvorlage bis Anfang 2019 erfolgen. Sollten Erhaltungssatzungen beschlossen werden, würden diverse Maßnahmen für Eigentümer genehmigungspflichtig, Bestandsmieter sollen so besser vor Verdrängung geschützt werden. Auch Einschränkungen bei der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen könnten ein Thema werden.


    Wie gesagt, nur eine Beschlussvorlage für die Planung weiterer Untersuchungen - aber immerhin wird das Thema überhaupt mal angegangen. Die L-IZ merkt an, dass bestimmte Lagen, die mittlerweile besonders kostspielig geworden sind (Süden, Zentrum-Ost) nicht berücksichtigt werden und meint:

    Was eben auch heißt, dass dort die Entmischung schon so weit fortgeschritten ist, dass eine Erhaltungssatzung nichts mehr bewirken kann.


    Konkret stehen Erhaltungssatzungen für folgende Gebiete im Raum:


    Teile von Zentrum-West und Zentrum-Nordwest (gemäß Anlage)
    Teile von Neustadt-Neuschönefeld, Volkmarsdorf, Anger-Crottendorf, Sellerhausen-Stünz, Reudnitz-Thonberg und Stötteritz (gemäß Anlage)
    Teile von Plagwitz, Kleinzschocher, Lindenau, Altlindenau, Neulindenau, Leutzsch und Schleußig (gemäß Anlage)
    Teile von Gohlis-Süd und Eutritzsch (gemäß Anlage).


    https://www.l-iz.de/politik/le…-vier-Stadtgebiete-234901


    Zur Vorlage im Ratsinformationssystem:
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1009817
    Karte zu den Gebieten (PDF):
    https://ratsinfo.leipzig.de/bi…1KarteVerdachtsraeume.pdf

    ^ Danke für den Fund. Mir war nur im Vorbeifahren aufgefallen, dass dort gebaut wird. Scheint sich laut Visu passabel einzufügen, die Querstangen vor den Fenstern müssten vielleicht nicht sein. Generell aber positiv, dass die stark perforierte Holzhäuser doch nach und nach wieder geschlossener bebaut wird.


    Preise sind mit deutlich über 3.000 Euro/qm + ordentlichem Stellplatzaufschlag für die nicht gerade leise Lage saftig, aber wohl nicht marktuntypisch.

    In Stötteritz an der Schimmel-Piano-Fabrik geht es in den Endspurt


    Der dazugehörige Lückenschluss in der Weißestraße (nächste Querstraße) ist auch schon weit vorangekommen. Es fehlt dann noch der in der Unteren Eichstädtstraße - also in der Lücke auf Bild 1. Die ehemaligen Fenster an der Seite des Bestandsgebäudes links wurden vorbereitend schon vor einiger Zeit ausgebaut und verschlossen.