Beiträge von Arwed

    Blogrand, Deiner Einschätzung zu den Fassaden der "Residenz" ist nichts hinzuzufügen. In Leipzig hat die CG- Gruppe gezeigt, dass sie gut mit alter Bausubstanz umzugehen wissen und ordentliche neue Fassaden bauen können. Leider ging hier der in meinen Augen hässliche Entwurf kommentarlos durch alle Instanzen. Schade. Hoffentlich wirkt es dann fertig besser und nicht nicht gar schlechter als auf den Visualisierungen!


    Ich hoffe sehr, dass die Aufschriften als Zeitzeugen erhalten werden. Soweit ich weiß, bedeutet LSR "Luftschutzraum" und NA heißt "Notausgang".

    Großartig! Die Fresken und der ganze Hof werden wirklich einmalig. Ich wünsche den Künstlern gutes Gelingen!
    Sehr schön ist es auch, dass es nun endlich ein paar konkrete Daten gibt, wann alles (das wichtigste zumindest) fertig werden soll.
    Etwas gewöhnungsbedürftig finde ich die nackten Längswände im 1. OG des Ostflügels - komplett mit Wechsel von altem und neuem Mauerwerk, schalungsrauhem Beton und Sprühfarberesten. Ich bin ja durchaus ein Fan von Geschichtsspuren, aber das geht mir etwas zu weit. Na ja, mal sehen wie es dann vor Ort wirkt. Interessant finde ich auch die konservierten Reste des Stucks des Gardesaales. Für die fernere Zukunft wünsche ich mir hier mal eine Rekonstruktion. Dann wäre auch der Rokokostil im Schloss wieder vertreten.

    Man muss schon sehr ignorant sein, um nicht sehen zu wollen, was RB für den Profifußball in Deutschland bedeutet. Als Wirtschaftsunternehmen macht RB wirklich in bewundernswerter Weise alles richtig. Besser kann man eine Zweigniederlassung nicht etablieren. Doch als Fußballverein ist Rasenballsport eine reine Katastrophe für die sportliche Fairness. Ich bin (trotz einiger Symphatien für Dynamo Dresden, ich würde mich aber nicht im Wortsinn als Fan bezeichnen) relativ neutral gegenüber den Vereinen im Osten. Von daher ärgert es mich sehr, wenn quasi das gesamte Feld der Clubs über einen Kamm geschert wird und generell als unfähig zu ordentlichem Wirtschaften abgekanzelt wird. Dabei wird die besondere Situation der Vereine im Osten komplett ignoriert (Umbruch nach 1989, kaum starke Sponsoren vorhanden) und zudem die durchaus unterschiedlichen Erfolge ausgeblendet. Das Investement von Red Bull in diesem Zusammenhang positiv hervorzuheben, halte ich für einen schlechten Witz. Die sind vor allem in der Stadt, weil hier ein großes Stadion leerstand.
    DaseBLN
    Hast Du irgendeinen Beweis für Deine These, dass sich die Zuschauer von RB aus ehemaligen Lok- und Chemie- Fans rekrutieren? Falls nicht, behaupte ich meinerseits, dass dies blanker Unsinn ist.

    @dj
    An dieser Stelle muss ich aber mal einhaken. Prinzipiell gebe ich Dir Recht, dass es nicht in Ordnung ist, wenn Profivereine Geld von den Kommunen bekommen. Nur gibt es viele Bereiche in denen subventioniert werden muss (Schwimmbäder, Theater,...). Wer legt fest, was statthaft ist und was nicht? Bei den Fussballvereinen ist es eben so, dass diese viele Anhänger haben, die entsprechenden Druck ausüben. Die Kommunen setzen auf das Prinzip Hoffnung, dass sich die Clubs irgendwann wieder selbst tragen können - so wie jetzt endlich wieder in Dresden.
    RB Leipzig dient mir hier nicht als positives Beispiel. Hier geht es nicht um Sponsoring und auch nicht um das Geldverdienen mit Fußball, sondern um eine möglichst gut positionierte Werbeplattform für ein Produkt, ein Getränk. Das finde ich persönlich zum Erbrechen (auch das Getränk übrigens).

    Antonstädter, auch wenn Dein Blick in meinen "Vorgarten" mir nichts wirklich Neues erzählen konnte, danke ich Dir doch sehr für die schöne Zusammenstellung. Die Pflasterung der Augsburger Straße erzählt wirklich einiges aus leider vergangenen Straßenbahntagen in Striesen. Da ist es fast schade, dass die Buckelpiste irgendwann doch mal saniert werden muss.
    Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt ob, bzw. wie die Neubaustrecke für die Linie 61 trassiert wird. Ich bin jedenfalls absolut für ihren Bau, setze aber voraus, dass das Denkmalamt sich von der DVB nicht über den Tisch ziehen lässt.

    Vielen Dank Euch beiden für Eure Antworten zu den Besitzverhältnissen des Stadions. Ich denke, dass ich nicht ganz unterbelichtet bin, doch verstanden habe ich es leider nicht so ganz. Nochmal für mich zum Nachvollziehen: Ursprünglich gehörte das Zentralstadion der Stadt Leipzig. Die Stadt brachte also den Bestand ein und war als Juniorpartner am Neubau beteiligt. Den Löwenanteil bezahlte Vater Staat. Ein weiterer Juniorpartner war Herr Kölmel. Nun verkauft Kölmel alles für viel Geld an Red Bull, der Staat ist raus und die Stadt überlegt auf das Rückkaufrecht zu verzichten? Wäre das ein Geschäft unter Personen, hätten sich dabei m.E. 2 Leute ganz schön über den Tisch ziehen lassen.
    Unbestreitbar sind aber selbstverständlich die "weichen" Faktoren eines erfolgreichen Fußballclubs als brummendes Wirtschaftsunternehmen in der Stadt.

    dj, als alter Fußballromantiker schlucke ich jetzt mal meine Bedenken gegenüber dem sportlichen Teil des Engagements von Red Bull in Leipzig herunter und stimme Dir zu Deinem Kommentar voll zu. Ich freue mich auf ein richtig tolles Stadion in dem der ganz große Fußball gespielt wird.
    Zu einem Punkt hätte ich eine Frage: inwiefern profitiert denn die Stadtkasse? Wie lief das in Leipzig überhaupt: ich lese immer von der Stadt als Bauherrn, aber nun von Herrn Kölmel als Verkäufer?

    Ja, sehr ärgerlich und sehr spät. Doch lasse ich mich davon nicht beunruhigen. Das sind Industriebauten ohne besonderen künstlerischen Wert. Als Ensemble wurde es auch nie fertig gebaut und ist jetzt sowieso endgültig dahin. Schade wäre es vor allem um die Arbeitszeit für die Denkmalbehörde, die dann bei wirklich relevanten Stellen fehlen würde.

    Der Architekt rechnet die Statik nicht, kann er gar nicht. Doch kann kein an der Planung beteiligter eher eine Vorabprognose abgeben, ob ein Ausbau möglich ist, als der Architekt. Bei ihm laufen alle Fachbereiche zusammen. Vor allem er kann beurteilen, ob die Fluchtwege, die Konstruktion, die Sichtlinien, usw.... ausreichen könnten (!). Erst wenn der Architekt dann zu spezifischen Fragen Klärungsbedarf hat, setzen die anderen Ingenieure an. So laufen ja auch Architekturwettbewerbe.

    Ein Bauen auf der grünen Wiese ist in der Regel schon einfacher und kostengünstiger als ein Umbau im laufenden Betrieb. So geschieht es ja oft, auch jenseits des Sports. Für die Gegenvariante gibt es ja aber auch zahlreiche Beispiele aus anderen Städten. Das kann nur eine tiefgehende Analyse der Für und Widers ergeben. Zu den Bedenken eines schwer umsetzbaren Umbaus hatte sich ja schon der Architekt geäußert. Das ist denn aber schon eine ernst zu nehmende Wortmeldung, da der ja wie kein anderer die Details seines Werkes kennt.
    Wie auch immer, ich wünsche der Stadt Leipzig und dem traditionsreichen Zentralstadion eine Lösung, die es nicht wieder in Dämmerschlaf verfallen lässt. Am Besten Chemie oder Lok steigen doch wieder auf, dann können die Dosenheinis meinetwegen an irgendeinem Autobahnkreuz kicken ;)

    Dass man damals seitens des Auftraggebers ohne nachhaltiges Konzept geplant hat, stimmt wohl. Doch zu bemängeln, dass nach dem damaligen Stand der Dinge in Sachsen das Zentralstadion nicht erweiterbar konzipiert wurde, ist doch Blödsinn.
    Wann wurde das Stadion denn geplant: ab 2000. Damals war Dynamo in einem tiefen Jammertal und ohne Aussicht auf höherklassigen Fußball. In Leipzig war damals wenigstens Sachsen Leipzig ansatzweise ambitioniert und dazu kommt die wesentlich zentralere Lage der Stadt und natürlich auch die Historie als Gründungsort des DFBs. Die Entscheidung für Leipzig kann ich also nach damaligen Gesuchtspunkten nicht verkehrt finden. Dass Stadion allerdings damals noch auf Zuwachs zu planen, wäre absolut irre gewesen. Wie schon gesagt, gab es nur sehr wenig Hoffnung auf Profifußball, ganz zu schweigen von der Bundesliga (oder gar der Champions League). Wenn man die Stadionbauentscheidungen in Leipzig und Dresden mit einem Abstand von ca. 5 Jahren für sich und im Verhältnis zueinander betrachtet, kommt man zu durchaus wechselnden Ergebnissen. Da war bei beiden Städten viel Dynamik in der Entwicklung, die besonders für Leipzig so niemand absehen konnte.
    Mal am Rande: Die Entscheidung das neue Dresdner Stadion am Ort des alten RHS zu bauen, war emotional nachvollziehbar, ist nach momentanem Stand noch immer in Ordnung, könnte sich aber (bei ähnlich gut fortlaufender Entwicklung des Vereins) in näherer Zukunft als grober Fehler herausstellen.

    Ich bin froh, dass es bei KIB jetzt losgeht. Es wurde dort endlos diskutiert. Der aus meiner Sicht sehr gute Entwurf von F29 Architekten wurde verworfen, genauso wie der Rekonstruktionsvorschlag der GHND. Als Kompromiss liegt der langweilige Entwurf vor, der jetzt gebaut werden soll. Längere Diskussionen würden daran nichts Entscheidendes bewegen. Das zugekrautete Loch dort habe ich jedenfalls gründlich satt.

    Meine Güte, da hast Du mich aber mit Text zugeschüttet!
    Also prinzipiell widerspreche ich Dir ja gar nicht. Auch die westlichen Linden wären ohne Motorenlärm ganz sicher reizvoller (für welche innerstädtische Straße gilt das denn nicht). Doch ist hier das Experiment doch ein wenig riskanter, ob sich das gewünschte Leben entwickelt. Die Straße ist mir besonders im Winter immer als wenig zum Verweilen einladender Ort erschienen. Das lag aber eher am Berliner Schietwetter als an den Autos.

    Findest Du die Sperrung also eher gut, oder eher nicht? Ich kann Dir nicht ganz folgen.


    Meiner Meinung nach wäre eine Verbannung des Durchgangsverkehrs im Bereich Forum Fridericianum und Lustgarten definitiv ein Segen. Für den Rest der Linden sehe ich keinen Grund. Ob die Verkehrsverlagerung machbar ist, kann ich nicht beurteilen.

    BautzenFan
    Ich sehe die Nutzung der Räume für das Restaurant eigentlich nicht kritisch. Das Restaurant belebt den Hof auch noch außerhalb der Museumsschliesszeiten. Bedingung wäre für mich allerdings, dass die Beschriftung des Restaurants und die Möblierung der Aussengastronomie dezent ausfallen!
    Danke übrigens für die Ergänzung, dass die Gewölbe aus der Renaissance stammen. Ich dachte, dass die noch aus der Gotik stammen.

    Wie ErichFritz schon richtig sagt, resultiert die verunglückte asymmetrische Lage des Eingangs an der Ostseite aus der Anordnung des Portals im Schlüterhof. Ursprünglich hatte Stella die gesamte Breite des Schlosses in gleichmäßige Raster eingeteilt und den Eingang eben grob in Flucht des Hofportals gesetzt (passt nicht ganz). Die Asymmetrie war dabei aber deutlich und für mich OK.
    Durch die spätere Einkürzung der Fassade für das Rondell blieb er aber ansonsten bei der gleichen Rasterung.
    Es wäre ein Leichtes gewesen, die Portale exakt in Flucht zu stellen und die Ostfassade darauf aufbauend zu gliedern. Im Endeffekt hätte alles richtig gepasst und das Rondell hätte auch mehr Platz gehabt. Blöd gelaufen!