Dass man damals seitens des Auftraggebers ohne nachhaltiges Konzept geplant hat, stimmt wohl. Doch zu bemängeln, dass nach dem damaligen Stand der Dinge in Sachsen das Zentralstadion nicht erweiterbar konzipiert wurde, ist doch Blödsinn.
Wann wurde das Stadion denn geplant: ab 2000. Damals war Dynamo in einem tiefen Jammertal und ohne Aussicht auf höherklassigen Fußball. In Leipzig war damals wenigstens Sachsen Leipzig ansatzweise ambitioniert und dazu kommt die wesentlich zentralere Lage der Stadt und natürlich auch die Historie als Gründungsort des DFBs. Die Entscheidung für Leipzig kann ich also nach damaligen Gesuchtspunkten nicht verkehrt finden. Dass Stadion allerdings damals noch auf Zuwachs zu planen, wäre absolut irre gewesen. Wie schon gesagt, gab es nur sehr wenig Hoffnung auf Profifußball, ganz zu schweigen von der Bundesliga (oder gar der Champions League). Wenn man die Stadionbauentscheidungen in Leipzig und Dresden mit einem Abstand von ca. 5 Jahren für sich und im Verhältnis zueinander betrachtet, kommt man zu durchaus wechselnden Ergebnissen. Da war bei beiden Städten viel Dynamik in der Entwicklung, die besonders für Leipzig so niemand absehen konnte.
Mal am Rande: Die Entscheidung das neue Dresdner Stadion am Ort des alten RHS zu bauen, war emotional nachvollziehbar, ist nach momentanem Stand noch immer in Ordnung, könnte sich aber (bei ähnlich gut fortlaufender Entwicklung des Vereins) in näherer Zukunft als grober Fehler herausstellen.