Beiträge von Luftpost

    Ich muss hier etwas ganz schnell und dringend klarstellen: ich wünsche mir sehr eine lebendige Synagoge in Potsdams Mitte. Lieber am Platz der Einheit (Wilhelmsplatz), als in der Schlossstraße. Aber auch diese Äusserung steht mir als Nicht-Mitglied einer der jüdischen Gemeinden Potsdams nicht zu. Naturlich sind Mitbürger jüdischen (und moslemischen und anderen Glaubens und auch ohne Glauben) gleichwertige und willkommene Mitbürger in Deutschland und insbesondere in meinem persönlichen Empfinden. Ich hoffe, jetzt nicht nochmal falsch verstanden zu werden.


    Grüße
    Luftpost

    Hallo Konstantin,


    es hat sich nicht nur eine 3. sondern sogar eine 4. und 5. jüdische "Gemeinde" gegründet. Siehe hier. Welche Beweggründe es gib, dass im Land Brandenburg mittlerweile massenhaft jüdische Kleinst-Gemeinden gegründet werden, will ich hier nicht weiter erörtern, kommt aber aus dem Zeitungsartikel sehr gut raus. Das zu kritisieren steht mir nicht zu.


    Grüße
    Luftpost


    Nachtrag: ich habe den letzten Satz geändert, da die nachfolgende Diskussion mir in eine Richtung ging, die ich
    1. mit meiner Grundhaltung des friedlichen, nicht-diskriminierenden Zusammenlebens aller Menschen in diesem Lande nicht gewollt habe,
    2. ich mich mit diesem Teilsatz gänzlich falsch verstanden fühle. Insbesondere der Beitrag von uhima zeigt mir, dass dieser Teilsatz vollkommen falsch verstanden werden kann und ich den wirklich missverständlich geschrieben habe.
    3. Fordert gerade meine Frau einen 3. Nachtrag: sie selbst hat einen jüdischen Hintergrund mit ihrer und damit unserer Familiengeschichte. Deutsch und jüdisch schliesst schließt sich natürlich nicht aus. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, das dieses Thema hoch empfindlich zu behandeln ist, wie man an den hiesigen, berechtigten Reaktionen erkennen kann.

    Hallo Eisber,


    Es geht bei der Drainagefunktion des Stadtkanals nicht um Niederschlagswasser, sondern um die Entwässerung eines Sumpfgebiets, auf dessen Fläche Potsdams Stadtzentrum steht. Es handelt sich bei diesem Sumpfgebiet auch nicht um ein Trockenmoor, sondern um massive Wasser im Boden. Grundwasser, welches vielerorts in der Stadtmitte die Bebauung über Jahrhunderte nicht gestatte, wie die Plantane, der Wilhelmsplatz (heute Platz der Einheit), der Bassinplatz, Teile der Leibl- und Kurfürstenstraße etc. oder spezialisierte Bautechniken erforderte, wie das Holländer Viertel. Übrigends ist der erste Turm der Garnisonkirche eingestürzt, da Gerlach damals den schwierigen Baugrund auf der Plantane unterschätzt hat. Daher gab es dann beim zweiten Turm auch 9 Meter dicke Mauern, um das Gewicht besser zu verteilen... Hatte alles nichts mit Niederschlägen zu tun. Daher frage ich mich gerade: gezielte Desinformation?


    Luftpost

    ...Das alles bedingt einfach, dass es sowohl durch nicht besonders große Wassermengen ("hinten drücks nach"), wie auch durch geringes Gefälle die Fließgewässer dazu neigen sehr träge zu sein. Die Stadtspree in Berlin kehrt ja im Sommer, wo sie zu großen Teilen nur noch aus Abwasser aus den Kanalüberläufen besteht und auch entsprechend riecht, auch gelegentlich die Fließrichtung um oder steht einfach....


    Also Eisber, solch eine Polemik kenne ich eigentlich nur von den Gegnern der Wiederannäherung an die historische Mitte Potsdams. Und das hier schlägt geradezu dem Fass den Boden aus. Was für ein Schwachsinn, rückwärts fließende Gewässer... Aber googleste mal...


    Und ich wurde fündig. Doch diese rückwärts fließende Spree gibt oder besser gab es nur in sehr heißen Sommern. Wenige Male und nur an einem Ort am gesamten Verlauf der Spree, am Abfluss des Müggelsees. Weil der Müggelsee eine so große Oberfläche hat, dass dort in sehr heißen Sommern mehr Wasser verdampft, als hinein fließt, gab es dieses Phänomen, dass aus dem unterläufigen Spreeverlauf dann Wasser auch hier in den Müggelsee hinein floss. Dieses zu einem Dauerzustand und einer Allgemeingültigkeit an Spree und deren weitere Wasser, der Havel, zu erheben, ist schon mehr als dreist. Das ist Gegner-Niveau.


    Der Kanal, der durch Potsdam führte, diente übrigens einem Zweck. Und das tat der Kanal bis zu seinem Zuschütten in den späten 60er Jahren. Er entwässert Potsdam. Das ist übrigens dringend notwendig, da diese Stadt auf einem Sumpfgebiet errichtet wurde und nur durch diesen Kanal die Trockenlegung erfolgte. Als er dann zugeschüttet war, standen über Jahre die Keller der angrenzenden Häuser unter Wasser. Und es musste noch zu DDR-Zeiten dort ein Drainage-System gelegt werden, um den Zweck des Kanals wieder zu etablieren.


    Stinken, stinken tat der Kanal in seiner Existenz nur bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Als die Fäkalien, Abfälle und ähnliches in den damals noch nicht eingefassten Graben flossen. Daher wurde der Kanal auch gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit Ziegelsteinen eingefasst und Potsdam bekam eine Kanalisation. Dass der Kanal also in den Zeiten seiner letzten Existenz stank, ist ein Märchen, eine Falschaussage oder auch eine Lüge...


    So, und zur Fließgeschwindigkeit der Havel, die so Signifikat durch den Kanal herab gesetzt würde: diese kann eine Herabsetzung durchaus vertragen. Denn der Kanal verbreitert die Havel an der engsten Stelle, zwischen ehemaliger Heilig-Geist-Kirche und Lange Brücke um die eigene Breite. Wer die Fließgeschwindigkeit der Alten und der Neuen Fahrt kennt, hat keine Angst, dass da ein stehendes Gewässer entstünde.


    Luftpost


    PS Baukunst: zum letzten Beitrag volle Zustimmung. Und ebenso auch Eisber.

    Zudem ist zu bemerken, das bereits vor einigen Jahren, am neuen FH Standort im Bornstedter Feld, der Erweiterungsbau ANNEX I fertig gestellt wurde. Diese Erweiterung hatte bereits damals den Raumbedarf gedeckt. Die FH bestand jedoch weiterhin auf die Erweiterung des Erweiterungsbaus ANNEX II, den das Land lange Zeit, wegen fehlendem Bedarf seitens der FH, nicht bauen wollte. Daher rühren die jahrelangen Verzögerungen. Nun bekommen sie also auch noch ANNEX II. Die FH gilt damit als Hochschule mit den meisten Quadratmetern pro Student. Und sie weigern sich immer noch auszuziehen. Hat das vielleicht doch architektur-modernistische Gründe?


    Luftpost

    ... namhafte Unterstützer wie "Räuber Hotzenplotz, im Walde" mit vollem Namen und Wohnort transparent für die Sache der Garnisonkirche einstehen.


    Lieber Herr Bode,


    gerne dürfen Sie sich mit Ihrem Namen auf der Liste eintragen. Ihre Synonyme müssen wir, so leid es uns tut, wieder entfernen. Sollten Sie durch Ihr Outing bei Ihren jetzigen Genossen in Ungnade fallen, so können Sie sich darauf verlassen, das wir Sie in unserem Kreis gerne aufnehmen. Wer sich namentlich bekennt, ist sehr willkommen. Auch und gerade, weil er den Schritt vom Saulus zum Paulus vollzogen hat.


    Herzlichst, Ihr
    Luftpost

    ^^dann mein lieber Plattnbau, will ich mich mit aller Höflichkeit entschuldigen, und nehme das Ihnen zugeschriebene Geschriebene zurück.


    Ich verbleibe jedoch in meiner Aussage, dass ich es unverschämt finde, wenn diejenigen Mitbürger, welche schon auf Kosten der anderen Mitbürger leben, sich mit Aussagen, die gezielt sind auf Spendenverhinderung, äußern. Bezüglich jeglichem privat finanziertem bürgerlichem Engagement, sollten diese sich deutlichst zurückhalten. Und nein, das verbietet ihnen niemand, außer die -hoffentlich noch vorhandene- eigene Moral.


    Luftpost

    ^ :)


    Ja und besonders eigenartig finde ich, dass ... in Potsdam die Wiederaufbaustiftung vor Baubeginn nachweisen muss, das die Gesamtprojektfinanzierung gesichert ist, um die 12 Millionen Bundeskulturgeld zu bekommen.


    ^^deswegen nenne ich diese Förderungs-"Zusage" des Bundes auch positive Verhinderung. Diese spielt gleich doppelt den Gegnern in die Hände:
    1. verhindert sie den realen Baubeginn, da erst die komplette Finanzierung eingeworben werden muss. Und da wir wissen, dass Spenden besonders und erst dann wirklich fließen, wenn der umworbene Bau aus dem Boden wächst, verschiebt sich damit der Baubeginn auf den Sankt-Nimmerleinstag und
    2. spielt es den Gegnern in die Hände mit deren Argumentation, dass der Bau aus Spenden finanziert werden soll, so aber doch offenbar (vorwiegend? ausschließlich? bisher größtenteils...) aus öffentlichen Mitteln finanziert ist / wird / oder werden wird, wenn denn dann doch mal gebaut wird, wenn nicht doch ehr Fall 1 eintritt. So viele Konjunktive kann ich gar nicht mehr schreiben, wie diese Förderungszusage des Bundes erzeugt.


    @Plattnbau: wenn Sie erst um 12:00 Uhr aufstehen, schließe ich -sicherlich nicht ganz unbegründet- daraus, dass Sie nicht zur arbeitenden Bevölkerung zählen. Dies bedeutet für mich, dass Sie vom Fördertopf leben, während ich in den Fördertopf einzahle. Wenn dies zutrifft, empfinde ich es gleich als doppelt widerlich, dass Sie die Garnisonkirche verhindern wollen und hier aktiv dagegen schreiben. Da sie genau von meinen eingezahlten Steuermitteln leben. Während ich zusätzlich zu meinem allgemein-Gesellschaftlichen Beitrag, der auch Sie finanziert, zusätzlich auch noch die Stiftung mit meinen Spenden unterstütze. Und diese Spenden, die eine freiwillige Leistung, der zumeist arbeitenden Bevölkerung sind, Sie mit Ihrem Geschreibsel den Spendenwilligen ausreden wollen.


    Luftpost

    ... und wendet sich angeekelt ab, von beiden Seiten...


    Schade Konstantin, bei dieser Wertung machen Sie die Seite Pro-Garnisonkirche haftbar für die Aussagen der Gegner. Also haben die Gegner Erfolg, auch wenn sie sich selbst unglaubwürdig machen, so machen sie automatisch die Gegenseite auch mit unglaubwürdig? Das ist eine, für mich nicht nachvollziehbare, seltsame Haltung.


    Luftpost

    ...
    Interessant wird es doch eigentlich erst wieder, wenn
    - die Leute sich die Schädel einhauen
    - die Befürworter das Geld für Kirche aufgetrieben haben und/oder
    - neue Entwürfe für ein modernes Kirchenschiff vorliegen.
    ...


    Ähm Konstantin,


    weder möchte ich ein blaues Auge, noch ein modernes Kirchenschiff. Insofern finde ich die Argumentation gänzlich uninteressant und hoffe doch sehr, dass auch die Gegenseite dies so sieht. Schließlich sind wir doch gesittete Bürger, die nicht die Fäuste fliegen lassen, sondern sich maximal verbal duellieren. Und das die Gegner gar keine Kirche, also auch keine Moderne, wünschen haben diese bereits geäußert.


    Insofern wäre an diesen beiden "interessanten" Thesen wirklich nur interessant, dass wir, sprich Befürworter und Gegner der Garnisonkirche, uns hierin einig sind?!


    Luftpost

    nun auch hier: Äpfel und Birnen sind alle gleich, da Obst

    ... bei der einem kann man anonym im Internet unterschreiben und bei der anderen muss man seine Adresse preis geben...


    Und auch das ist wieder eine verfälschende Aussage.
    1. soll bei der Unterschriftenliste der Garnisonkirchenunterstützer der Wohnort angegeben werden. Wenn dies nicht passiert, werden i.d.R. die Unterschriften auch nicht veröffentlicht. Allein bei einem Müller, Maier, Schulze bleibt es damit bei einer "anonymen" Meldung.


    2. Sollte man nicht vergessen, dass die Unterschreibenden wissen, dass Ihre Meldung im Internet veröffentlicht wird. Während die Unterschriften der Unterzeichnenden des Bürgerbegehens zur Auflösung der Garnisonkirchenstiftung ihre Unterschriften im sicheren Hafen der Städtischen Verwaltung wissen. Diese Unterschriften mit vollständigen Adressangaben werden mit Sicherheit nicht im Internet veröffentlicht.
    Bei welchem der beiden Gegebenheiten ist wohl das Hemmnis größer?


    3. Werden mal wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Das Bürgerbegehen durfte ausschließlich Unterschreibende Wahlberechtigte aus Potsdam sammeln. Da nur diese Ausschlaggebende bei einem Bürgerbegehren sind. Die Befürworter streben jedoch kein Bürgerbegehren an, sondern möchten mit den Unterschriften nur zeigen, dass es sehr, sehr viele Menschen gibt, die dieses Vorhaben unterstützen. Daher ist es hier irrelevant, ob die Unterschriften aus Potsdam, Brandenburg, Deutschland oder der weiteren Welt stammen.


    4. Wurden die Unterschriften der Gegner an vielen Orten und an allen Wochentagen in Potsdam gesammelt. Die Unterschriften der Befürworter werden im Internet und ansonsten nur Sonnabends auf der Brandenburger Straße am Stand der Bürgerinitiative "Bündnis Potsdamer Mitte" und in der provisorischen Kapelle der Garnisonkirche gesammelt. Die Stände der Gegner wanderten von Stadtteil zu Stadtteil und suchten geradezu immer neue Einzugsquellen. Die der Befürworter sind zeitlich und örtlich doch recht statisch...


    Reicht das um die Unterschiedlichkeit der Unterschriften heraus zu arbeiten? Ich will den Erfolg der Gegner auch gar nicht schlechtreden, es war schon erstaunlich und auch erschreckend, in welcher Geschwindigkeit diese rund 14.000 Unterschriften gesammelt wurden. Gleichzeitig sagt das nichts aus, über Motivation der Unterzeichnenden und leider auch nicht über die wahrheitsgemäße Informiertheit der Unterzeichnenden. Und es sagt auch nichts darüber aus, ob die Unterschriftensammlung nicht bereits ihr Ende nach den drei Monaten Sammlung erreicht hat und sich ein weiteres Sammeln für die Gegner damit nicht mehr lohnte. Schlussendlich sagen beide Unterschriftensammlungen nichts aus, über die Zusammensetzung der Potsdamer Stadtbevölkerung in den Pro- und Contra-Lagern und deren Mehrheitsverhältnissen.


    Luftpost


    PS. wir sind schon bei 3473 und die knapp 400 vom Sonnabend, den 04.10. am Stand sind noch nichtmal dabei.

    Warum wurden diese denn aber überhaupt abgerissen?


    Einfach hierzu die ersten Sekunden des Films "Protokoll einer Zerstörung" von Kurt Tetzlaff schauen. Die Sekunden 15 bis 45 zeigen die DDR-Planung für Potsdam. Während die Planungen ab dem Ostteil der historischen Altstadt (ab Heilig Geist Kirche) über den Alten Markt bis zum Ende der Breiten Straße bereits in den 70ern größtenteils verwirklicht waren, zeigt der Film ab den Sekunden 24 bis 34, was die DDR noch vor hatte. Sie werden, selbst wenn Sie Potsdamer sind, Ihre Stadt in diesem Teil nicht wieder erkennen.


    Nicht nur in Potsdam, sondern im gesamten damaligen Verwaltungsbezirk Potsdam sollten alle Gebäude, die älter als 100 Jahre sind, abgerissen werden! Zu diesen Abrissplänen, die bereits mit Stadtplanung und Architekturentwürfen komplett ausgearbeitet waren, gibt es eine Diplomarbeit aus den späten 90ern frühen 2000ern, welche auf einer Veranstaltung zur Wiedererlangung der historischen Mitte, vorgestellt wurde.


    Der Flächenabriss des Holländerviertels wurde Mitte der 80er Jahre verhindert, da einige Potsdamer Architekten, aus privaten Mitteln, eines der Holländerhäuser restaurierten. Bis zu diesem Zeitpunkt war bereits das gesamte Viertel, dank fehlender Erhaltungsmaßnahmen, abrissreif und für den Abriss vorgesehen. Gegenüber dem damaligen Potsdamer Stadtplaner und der beteiligten Oberbürgermeisterin wurde dann, während der Begehung dieses sanierten Holländerhauses, gesagt: "Ihren Flächenabriss können Sie nun vergessen". Nur diese bürgerschaftliche Initiative hatte dies verhindert. Einer der beteiligten Architekten war Christian Wendland. Er ist noch heute in der Bürgerinitiative Mitteschön aktiv.


    Der Flächenabriss der zweiten Barocken Stadterweiterung hatte bereits 1988 begonnen. Leider (für die Gegenseite) kam dann doch die friedliche Revolution '89 dazwischen, sodass die DDR- Abrisspläne (erst) 1990 mit der Niederlegung der nördlichen Dortustraße endeten. Was aus dieser Stadt geworden wäre, zeigen die wenigen Sekunden dieses Films recht eindrücklich.


    Gründe für diese bereits durchgeführten und weiterhin geplanten Abrisse in Potsdam? Vernichtung des kulturellen Erbes. Erst wenn die gebaute Vergangenheit vollständig verschwunden ist, deren Schönheit nicht mehr für jeden sichtbar ist, kann man den Menschen negativ beeinflussen, die gebaute Geschichte negativ aufladen, verteufeln und damit den Menschen das eigene (neue) Weltbild aufdrücken. Es geht um Macht und Deutungshoheit. Noch heute, wie man an der Garnisonkirche sieht.


    Luftpost

    ^
    Wenn dem so ist, lässt das Rückschlüsse auf den Charakter von einigen (nicht allen) Gegnern der Garnisonkirche zu. Eine Quelle oder detailliertere Beschreibung wäre trotzdem sinnvoll.


    Quelle: ich selbst, da unmittelbar betroffener der in Potsdam den Garnisonkirchen-Stand der Bürgerinitiative Potsdamer Mitte organisiert.


    Detaillierte Beschreibung: Unterschriftsliste war voll und lag auf einem unserer beiden Tische. Ein unachtsamer Moment, da in Diskussionsn verwickelt und im nächsten Augenblick war die Liste weg. Geschehen Vormittags, gegen 11:00 Uhr am Sonnabend, 04.10.2014.



    ...Wir können unsere Geschichte und damit unsere Verantwortung als Nachgeborene nicht einfach dadurch verdrängen, indem wir "Schlußstriche" ziehen - das war aber letztlich der Impetus des SED Regimes derlei Gebäude zu schleifen und zu sprengen. Man wollte Schlußstriche ziehen, "wir sind geläutert, wir haben damit nix mehr zu tun", "AUS DEN AUGEN AUS DEM SINN!". ...


    Ich sehe in den benannten Schlussstrich ziehen ehr einen anderen Grund: Selbstimmunisierung. Die DDR und insbesondere die SED hat damit jegliche Eigenverantwortung auch an der Nazi-Diktatur kategorisch abgelehnt, obwohl diese durchaus gegeben ist. Ich denke hier an die von rechts und links gewollte und durchgeführte Destabilisierung der Weimarer Republik, dem daraus resultierenden Erstarken der extremen Parteien und der daraus folgenden Nazi-Diktatur.


    Durch Selbstimmunisierung meinte das SED-Regime jegliche Verantwortung für unsere Vergangenheit abschütteln zu können. Und da man keine Verantwortung für die Vergangenheit hegt, werden auch dessen Gebäude und Denkmale nicht gepflegt, abgerissen, überformt und eigenem gebautem Machtanspruch ersetzt.


    Dass man dabei gleich 2 Fliegen mit einer Klappe schlägt, kam dieser Ideologie noch zugute. Denn mit dem Abreißen von stadtbildprägenden Gebäuden konnten dieses hernach negativ aufgeladen und die Stadtbilder selbst sozialistisch überformt werden. Aus einer gebauten Identifikation der Potsdamer, hier die Garnisonkirche, wurde durch diese negative Aufladung eine Antifikation.


    Ihrem ganzen letzten Absatz, Eisber, kann ich nur uneingeschränkt zustimmen!


    Luftpost

    Luftpost: wissen Sie, ich zähle auch nicht jeden, der den Hitlergruß zeigt automatisch zu den Wiederaufbaubefürworten, obwohl ich, vermutlich oder wahrscheinlich nicht falsch liegen würde. ...


    Wie jetzt? Sie zählen nicht jeden? Der zeigt den Hitlergruß und automatisch zu den Aufbaubeführwortern? Wer wie was? Fehlt da ein Verb? Deklination ist ja auch belanglos. Das ist ja in bester Tradition eines MSpringer aus seinen besten Zeiten...
    Aber falsch meinen Sie damit nicht zu liegen. Also sind Sie doch der Meinung, das Aufbaubeführworter zu den Hitlergruß hebenden gehören.
    Erstes gaaaanz logisch. Und zweitens mal wieder Verleumdung und üble Nachrede. Aber auch ganz normal für Sie.


    Luftpost

    ...Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass der Protest gegen dieses Projekt generell friedvoll und im Rahmen des allgemein für Akzeptierbaren stattfindet. Ich finde, die Angst der Befürworter ist unbegründet. Nie wurde etwas zerstört, keine eingeschlagenen Scheiben, keine zur Anzeige gebrachten Beleidigungen, Übergriffe etc. ...


    So so, Friedvoller Protest ohne zur Anzeige gebrachten Beleidigungen, Übergriffe. Ich finde es ja schon mal einsichtig, wenn Sie für sich erkennen, dass Sie Beleidigend waren und Übergriffe tätigten. Und das bisher die Potsdamer Bürgervereine darauf verzichteten, zu reagieren.


    Allerdings kann ich Ihre Äußerungen nur teilweise als einsichtig beschreiben. Denn während Ihrer Unterschriftsaktionen haben Sie wiederholt die Passanten dazu genötigt zu unterschreiben. Mit den Worten: "Sie sind doch wohl nicht für eine Nazi-Kirche".


    Gegen eine Nazi-Kirche hätte auch ich unterschrieben. Nur kann die Potsdamer Garnisonkirche mit Nazi-Kirche nicht gemeint sein, obwohl dies auf Ihren Unterschriftslisten stand. Schon interessant. Verbal Nazi-Kirche, schriftlich Garnisonkirche. Das ist nicht etwa Beleidigung, Verleumdung, üble Nachrede, vortäuschen falscher Tatsachen?


    Nachtrag: hier noch einige rechtsstaatliche Aktionen, die Sie so als Akzeptabel bezeichnen:
    Beschmierungen der Garnisonkirche #1, Beschmierungen der Garnisonkirche #2, Beschmierungen der Garnisonkriche #3 und dazu noch die inhaltliche Stellungnahme der Typen der "Potsdam Ohne Garnisonkirche", Zitat: "Ist nicht "spätrömische Dekadenz" fast noch das Harmloseste, was man zum Nachbau der Garnisonkirche sagen könnte...? Allerdings ist Beschmieren nicht sehr intelligent. (jg)". Hm, nicht sehr intellegent, aber richtig. So so.


    ... Wäre es doch so für Sie einfacher, die Mehrheit der Bevölkerung und der Stadtverordnetenversammlung in die radikale Ecke zu schieben.


    Von welchen Mehrheiten sprechen Sie bitte? Die Linke mit ihren nur noch 25,3% zusammen mit den Anderen 7,7%? Das ist aber eine satte Mehrheit!


    Oder die von Ihresgleichen immer wieder zitierte Mehrheit der Potsdamer Bevölkerung? Die kennen Sie genauso wenig, wie die Befürworter. Jedoch spricht das Wahlergebnis, nicht nur der Kommunalwahl, sondern auch der Landtagswahl doch ehr für das bürgerliche Lager. Also welche Mehrheit?


    Luftpost

    Uns hier in Ruhe lassen wird er erst, wenn niemand mehr auf den Quatsch eingeht.


    Nee Konstantin, das hilft bei solche Demagogen nicht: erstens fangen die dann an zu denken, sie hätten Recht, weil ja keiner Widerspricht und zweitens denken Mitleser eben auch dieses, wenn sie weniger Hintergrundinformationen haben und nur die Häppchen von diesen Geschichtsverfälschern zum Lesen vorgesetzt bekommen.


    Daher immer schön weiter dagegen halten. Ist halt mühsam und zeitaufwendig, aber auch unterhaltsam...


    Luftpost