^ etwas im Schatten liegend, ist dies ja die weitere grosse Eröffnung, die dieses Jahr ansteht. Ein neues Zeitalter fürs Festungsmuseum beginnt.
Kleiner Ballsaal im Residenzschloss - aktueller Besuch
Im vorgelagerten Silberwaffensaal - auch erst zeitnah zuvor rekonstruiert - stehen seit letztem Besuch nun Vitrinen entsprechenden Gehalts. Damit hatte ich nicht gerechnet, bzw war ich über museale Raumbestückung nicht im Bilde, denn ich empfand den Raum interessanter und schöner ohne Klimbim. Natürlich ist es aber einleuchtend, daß die Räumlichkeiten idR nicht nur ihrer selbst willen da sind.

Blick zurück im selben Saal (Ri. Westen), links kann man zur Schloßstraße rausschauen.

Den Silberwaffensaal empfand ich seither auch schon als vorzüglichst, daher noch dieses "vitrinenfreie" Motiv.
Doch halten wir nicht länger an uns - hinten wartet schon das noch Größere Wunder auf uns.

Liebe Leute, wir betreten den Kleinen Ballsaal - und schauen sogleich leicht nach oben.
Auf den ersten Eindruck kam er mir doch kleiner vor als gemutmaßt, doch mit jeder Minute des Aufenthalts und der
Wahrnehmung der Detailfülle weitete sich subjektiv das in real "nur" 120 m² messende Raumwunder.

^ V.a. das obere Gebälk über der Balustrade kommt einem auf Fotos wie ein weiteres Geschoss vor - allerdings ist es niedriger und wirkt zum Saal quasi wie ein Halbgeschoss.
Da es schon etliche Bilder im Web gibt, habe ich versucht, eigene Motive zu identifizieren oder zu finden - gleichsam ohne hier eine ellenlange Bildreihe zu verursachen.
Ob's gelang bleibt dem Betrachtenden überlassen. Zunächst schauen wir aber nochmal nach oben, wie es schon andere Fotos taten.
Immer wieder ist feststellbar, daß jeder Kameratyp andere Bildqualitäten generiert - v.a. Handys und Kompakte.
Insofern erreicht auch meine nicht billige Kompakte keine ganz realistische Wiedergabe - v.a. in Farbe und im Kontrast.
Es scheint, daß die Goldmasse die Bildaufnahme manipuliert, denn per Auge ist das Abbild irgendwie anders.

Bewußt gewählter Blick eines Kronleuchters von unten und in Richtung Saaloberlicht.

Wie zu sehen ist, kann man auch ganz allein im Raume sein, wenn man Glück hat.
Hier soll der Fußboden in herrlichem Tafelparkett im Blicke sein.

und noch einmal:

Geradezu spitzenmäßig gefallen mir die Saaltüren, welche in ihrer fast schon sachlichen Wirkung doch allerhöchste Harmonie in Handwerkskunst zeigen.

Vorschnell und im Vorwurf meist gegenstandslos, müssen jene Unkenrufe zur Saal-Ausführung aus dem APH-Forum gewertet werden. Die Kritik anhand von Webbildchen war und ist mE im Einzelnen widerlegbar, wie sich u.a. an dieser Wandnische längst bewiesen hatte. Die Wandnische mit Kinderfries ist zudem im weiß-gräulichen sanft-matten Kunstmarmor-Farbkanon dieser Wandseite angesiedelt, soweit als machbar der Überlieferung entsprechend und in umfangreicher Klärung vorab so gewählt und zur Ausführung bestimmt worden. Wie gesagt, die Kameras und Knipsen liefern oft ein geändertes Abbild.

^ Die Kritik an den Standleuchtern war obendrein Pfennigfuchserei, denn da wurden Nahaufnahmen im Zentimeterbereich gefertigt, dann aber mit viel größeren anderen Objektfotos in abwertenden Vergleich gesetzt. Die Stanzungsart der Metallverblendungen an Kamin und fensterseitigen Heizkörpernischen ist dem Normauge kaum zugänglich, zu winzig und nebensächlich ist die Angelegenheit. Die glubbschige Sphinge suchte ich übrigens vergebens (wo soll jene sein?). Da sich einige Mitbesucher (sicher nicht ganz zufällig) als Stuck-Handwerker oder Restaurator outeten bzw im Gespäch sachkundig wirkten, ergab sich keine Grundlage für Kritik an der Saalausführung. Viele Dinge sind irgendwo normal, waren teils auch schon immer so, und im Vergleich hierzu sei eher an der Semperoper eine Vielzahl von Unstimmigkeiten passiert, welche den Fachleuten freilich bekannt sind.
Die beiden Kinderfriese seitlich sind in Farbe gehalten und spiegelbildlich gleich - ebenso wie dann jeweils diagonal ggü auch alle restlichen Motive mit Instrumenten- oder Ziermotiven.


^ Hier eine kontrastreiche Bildautomatik, darüber eben ein Normalfoto im Vergleich. Die Wirklichkeit liegt etwa dazwischen - also daß was das Auge vor Ort sieht.
Eckbereich Balustrade im Detail


letztes Motiv: "Hängungsgloriole" eines der Kronleuchter an oberster Saaldecke

Fazit: eine wichtige Saalreko eines Historismus-Saals - von Semper-Mitarbeiter und Hofbaumeister Bernhard Krüger - und ca. 6 Mio € gut investiertes Geld.
Großen Dank an alle Beteiligten für die restauratorisch-denkmalpflegerische Glanzleistung, welche dem Schloßkomplex weitere Reputation angedeihen lässt.