Beiträge von mmork

    Die runden Balkone mit je zwei Säulchen an der scharfen Ecke, abgerundete Balkone an der Seite, Fassade klassisch anstrukturiert (ok, teilweise verklinkert beim Cantianeck), die Höhengliederung und Form des Staffelgeschosses…. Finde ich schon sehr ähnlich.

    In einem Artikel der FAZ wird der Anstieg der Baukosten in den letzten 15 Jahren beklagt. Dieser läge weit über der durchschnittlichen Teuerungsrate und werde zusätzlich durch starke Verteuerung der Baulandpreise sowie durch kommunale und staatliche Vorgaben getrieben.
    Der durchschnittliche Preis pro qm Wohnfläche für ein nicht näher definiertes Mehrfamilenhaus in einem Ballungszentrum wird mit durchschnittlich 3080 Euro angegeben. Eine Vermietung zu durchschnittlichen Preisen sei damit nicht mehr möglich.


    http://www.faz.net/aktuell/fin…bare-mieten-13554566.html


    So gesehen fast erstaunlich, dass es in Berlin sogar Eigentumswohnungsbau zu Preisen gab, die knapp unter 3000Euro lagen, wie zB Axis in Friedrichshain (von Ziegert) oder (aber schon 3Jahre her) MyBerlin, ebenfalls Friedrichshain, von KondorWessels.

    Ja. Der Bauabschnitt 17 der A100 soll nach bisheriger Planung ziemlich nah dort vorbeilaufen. Scheint mir auch keine Lage, in die man gross investieren sollte.


    Der Bau wird von einer Firma mit Hauptsitz in Hong Kong vermarktet, Webseite auf Englisch oder Chinesisch, mit kleiner Übersichtskarte und Pfeil 1km weiter stadteinwärts am Spreeufer. Ich denke, potenzielle Investoren werden überwiegend keine Ortskenntnis besitzen...

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    Bei Herrn Joost kann ich immer schlecht die Nachricht von seiner persönlichen Befindlichkeit trennen. Insofern hätte ich gerne erstmal mehr Informationen. Prinzipiell finde ich die Idee gut, an ausgewählten Stellen solche Standard...naja...Fasthochhäuser zu bauen. Besonders wenn drumherum Platten stehen. Sicherlich nicht für jeden Standort geeignet.
    Wenn ich dazu die Nachricht aus dem Pankow-Strang über ein neues geplantes Stadtviertel In der Nähe von Blankenburg dazuaddiere, sieht es ja fast so aus als ob der kommunale Wohnungsbau Fahrt aufnimmt. Würde mich freuen - die Stadt lebt nicht von hochwertigen Eigentumswohnungen allein.


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    A propos Eigentumswohnungen. Am Polygongarden bin ich gestern auch vorbeigeradelt. Ein Ufo ist in der Pettenkofer gelandet. Aber da in der Strasse ohnehin nix zusammenpasst, ist das eigentlich auch nicht mehr so schlimm.

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    Was ist daran, ohne genauere Pläne zu kennen, grässlich? Wenn Dir der Standort nicht gefällt, dann vielleicht anderen. Ist nämlich schön grün da. Und auch Karow und Blankenburg assoziiere ich nicht mit "den Armen" (wie auch immer Du das definierst) - da wohnen auch Ärzte und Wissenschaftler, diebin Buch arbeiten. Was nebenbei einer der grössten Medizin- und Wissenschaftsstandorte in Berlin ist.

    Das Bauprojekt "Lautizia" ist entlang der Ehrenbergstrasse fast abgeschlossen:



    Die Wohnungen des 2. Bauabschnitts (auf dem Foto oben im Vordergrund) wurden bereits vor Baubeginn en bloc verkauft und werden vom Käufer ab Mai vermietet (ca 13Euro/qm, wie man auf Immobilienscout sehen kann).


    Hier noch ein Foto des komplett im Innenbereich des Blocks liegenden Hauses des 1. Bauabschnitts von Lautizia:



    Auch entlang der Lehmbruckstrasse gibt es Fortschritte (das ist die gegenüberliegende Seite desselben Projekts). Die Fassaden wurden bereits oben dargestellt und sehen insgesamt leider nicht mehr so hochwertig aus wie die des 1. Bauabschnitts. Gespart wurde an Gesimsen, Verkleidungen und der Stimmigkeit des Farbkonzepts. Aber immerhin passen sich die Neubauten hier gut ins Gesamtbild ein. Links: Altbaubestand, Rechts: Neubauten.



    (Bilder von mir. Leider nur vom Handy)

    Wahrscheinlich würde ich die Antwort mit ein bisschen rumsuchen auch so finden, aber trotzdem mal: Komponistengärten, Cantianeck, Revaler Spitze etc. Ist das alles von einem Architekten entworfen, oder ist das ein büroübergreifendenr Berliner Stil?

    "Die Staatskasse ist gut gefüllt" :confused:
    Wo hast Du denn DAS her?


    ´Schuldigung. Hatte ich gerade vergessen, dass wir in einem der ärmsten Länder der Erde leben...;)


    Zur Wohnungsbauförderung: Du beschreibst völlig korrekt den Status quo. Ich frage mich hingegen, ob der sinnvoll ist. Sozialer Wohnungsbau, um Arbeitnehmer mit durchschnittlichem Einkommen in der Innenstadt zu halten, wäre m.E. ein sinnvolles Ziel. Das würde eine enge Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern erfordern, und natürlich den politischen Willen. Hier wäre quasi ein ideales Areal gewesen: Innenstadtnah und in Bundeshand.


    Aber ist ja eine Diskussion, die von der aktuellen Entwicklung überholt wurde. Insofern warten wir doch mal ab, welche Planung als nächstes für das Areal vorgestellt wird.

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    Ja - vielleicht ist das schwierig - aber sicher nicht unmöglich. Und genau das wäre m.E. die Aufgabe für den Architekten an einer solchen prominenten Stelle: Eine Lösung zu finden, die dem Raum und seiner Vergangenheit gerecht wird, anstatt einfach ein paar graue Schuhkartons mit bunten lollis davor hinzustellen.


    PS: Und erwarte keine Lösungen von mir. Ich hab nen anderen Job und muss da eben auch Lösungen finden.

    Tatsächlich ist es m.E. unverständlich, wenn bundeseigene Grundstücke zu Höchstpreisen an Immobilienhändler verkauft werden, anstatt für moderate Preise Wohnungsbaugesellschaften die Möglichkeit zu geben, günstigen Wohnraum zu schaffen.


    Die Staatskasse ist gut gefüllt - die Schaffung von Mittelklassewohnraum über Wohnungsbaugesellschaften könnte also eine hohe Priorität eingeräumt werden. Anscheinend fehlt hier aber der politische Wille.

    Hier muss ich in den Klagechor miteinstimmen. Das ist tatsächlich eher Bielefeld, nicht Grossstadt.


    Weiss denn keiner der beteiligten Architekten und anderen Entscheidungsträgern, dass Berlins Nachtleben eben wenigstens Assoziationen weckt, die man architektonisch umsetzen könnte? Und man so wenigstens optisch an die Vergangenheit anknüpfen könnte?


    Die Architektur ist banal und könnte überall stehen. Ein kleingeistiger Aufguss von 100-mal Gesehenem.

    Da sprichst Du das Problem an, Rotes Rathaus… Jenseits der Oberbaumbrücke ist meiner Meinung nach tatsächlich etwas sehr Gutes gelungen, nämlich eine abwechslungsreiche Mischung aus der alten Speicherarchitektur (zB die alten Getreidespeicher –jetzt MTV und Büros– mit ihren schönen Dächern, oder auch das ehemalige Eierkühlhaus –jetzt Universal– mit der einprägsamen Fassade) und markanten Neubauten (zB das NHow Hotel, Coca Cola, dieses grüne Labels-Tarnding). Zu den einzelnen Bauten kann man stehen wie man will, die Mischung ist einprägsam.


    Stadteinwärts der Oberbaumbrücke klappt das nicht mehr: Die schönen Altbauten fehlen (bzw. sind sparsamer verteilt – Postbahnhof), und die neuen Bauten sind scheusslich (DB, O2-Arena) bis belanglos (dieser neue Karton zB). Kein Sinn fürs Ganze vorhanden und jeder Block wird ängstlich bis autistisch einzeln mit Zweckbauten gefüllt. Eine vertane Chance. Aber liegt natürlich auch daran, dass die Ufersituation hier durch die ehemalige Mauer und die jetzige East Side Gallery anders ist...

    Ich versteh zwar auch nicht, warum Baugemeinschaften z. Zt. alles in dunkelgrau bauen, aber… zunächst mal handelt es sich um ein Wohnhaus, das nach dem Stand der Technik mit Dämmung gebaut wurde. Und zwar von einer Baugruppe, und keinem geldgierigen Investor. Sieht weder nach Monster noch nach Schrott aus, sondern so als könnte man gut drin wohnen. Standardware zum Wohnen halt. Genau das, was die Stadt braucht.

    Nun hängt es aber doch sehr mit der sozialen Mischung im Kiez zusammen, welche Vorhaben ok sind und welche nicht. Kürzlich hat der grüne Bezirk beschlossen, der Bevölkerung eine (dringend benötigte, wie Du sagst) Grünfläche vorzuenthalten, indem sie die Laster- und Hängerburg an der Modersohnstrasse auf 20 Jahre legalisiert. Proteste? Fehlanzeige! Das hier diskutierte Bauprojekt? Jede Menge Proteste. Ich könnte mir vorstellen, dass ähnlich gelagerte Entscheidungen in (sagen wir...) Charlottenburg genau gegensätzliche Reaktionen hervorrufen würden.


    Zudem bin ich nicht der Meinung, dass Bürgerinitiativen geeignet sind, einzelne Vorhaben in einem Kiez sachlich zu diskutieren und zu verändern. Nach meiner Beobachtung ist es oft eine schrille Minderheit, die sich gegen eine passive Mehrheit durchzusetzen versucht. Dabei wird m.E. unterschätzt, dass die Mehrheit eben nicht deshalb passiv ist, weil ihr alles wurscht ist, sondern weil sie zB einverstanden ist. Zudem sind die Ziele von Bürgerinitiativen oft von einer irrationalen Angst vor Veränderung und einer NIMBY-Mentalität bestimmt, die dann viele mitzieht, die den Prozess nicht hinterfragen (aber wenn alle dagegen sind, wirds schon stimmen). Ich erinnere an den geschlossenen (!) Protest aller Ladenbesitzer in der Kastanienallee gegen die Renovierung der Bürgersteige (http://www.stoppt-k21.de). Sinnvolle Vorschläge? Fehlanzeige. Stattdessen in jedem Schaufenster: Stoppt die Zerstörung der Kastanienallee!. Wie man im Anschluss gesehen hat, war da nichts zerstört. Und ich hoffe, dass einigen Protestierern das Ganze inzwischen ein bisschen peinlich ist. Denselben schrillen Tonfall, gespickt mit Maximalforderungen sehe ich hier jetzt wieder.


    Soviel zum Allgemeinen. Im Speziellen: Die Bürgerinitiative zum Freudenbergareal verkennt meines Achtens grundsätzlich, dass es sich nicht um öffentlichen, sondern um privaten Raum handelt. Ich denke, auch das hat wieder damit zu tun, dass ein Teil der Bevölkerung ebendort (ob zu Recht oder Unrecht mag ich hier jetzt gar nicht diskutieren) privates Grundeigentum grundsätzlich nicht akzeptiert. Daher klingen die Forderungen für meine (westsozialisierten) Ohren eben etwas schrill und schräg.

    Es geht m.E. nicht nur gegen Profite. Es geht gegen den Kapitalismus und gegen (Wohn-)Eigentum als solches. Letztendlich gegen das "System". Letztendlich wäre die Reaktion nicht anders, wenn da Baugruppen statt eines Investors bauen würden. Ich denke, es ist ein Gefühl der Fremdbestimmtheit, dass einen Teil der älteren ostsozialisierten Bewohner direkt mit den schlechtausgebildeten zugezogenen jüngeren Westlinken ohne Perspektive verbindet...