Architektonischer Alltag in Stuttgart und Umgebung

  • Architektonischer Alltag in Stuttgart und Umgebung

    Stuttgart gilt als eine Stadt der Architekten, aber so richtig im Stadtbild wiederspiegeln tut sich das nicht.


    Mit dieser Bilderserie möchte ich eher den architektonischen und städtebaulichen Alltag in Stuttgart und seinem Umland zeigen. Viel Banales findet sich hier, viel Mittelmäßigkeit aber es ist auch manches dabei, das gut gelungen ist.



    Oftmals liegt es aber im Auge des Betrachters, wo es eingeordnet wird. Bei vielem sind wir uns aber auch sicher einig.





    Ein Geschäftshaus in Stg-Vaihingen. Man könnte sich vorstellen, da hier in den achtziger Jahren ein sechziger Jahre Bau modernisiert worden ist. Ich weiß es aber nicht.






    Ebenfalls in Vaihingen. Auffällig ist das Zuviel an Werbeaufschriften. Aber auch das Gebäude selbst zeigt ein Zuviel an Details.






    In Bad Cannstatt am Wilhelmsplatz, der aber kein schöner städtischer Platz mehr ist. Das Kaufhof-Gebäude hat eine sehr graue Steinfassade, die schrägen Dächer wollen wohl die Verbindung zur Altstadt herstellen.






    Auf der Ostseite des Wilhelmsplatzes in Bad Cannstatt findet sich diese Büro- und Geschäftshaus. Ebenso grau und auch keine Zierde für den Verkehrsknotenpunkt.






    Ein gestalterisch überladener Bau wiederum am Cannstatter Wilhelmsplatz. Städtebaulich ok. mit der Passage, aber gestalterisch, mit den Fensterbögen im 1. OG....






    In der Tübinger Straße steht dieser recht gut gelungene Bürobau der WGV, geplant von Hascher Jehle Architektur.






    Gleich bei der WGV findet sich seit kurzem das Calaido. Die dunkle Fassade des durch die renommierten Architekten Leon Wohlhage Wernik geplanten Gebäude schreckt ab, bei Sonne und in Schrägsicht kann aber durchaus auch reizvoll wirken.






    Auf der anderen Seite der Paulinenbrücke steht dieses Büro- und Geschäftshaus. Wer nicht diese Fassade, könnte es durchaus gewisse Qualitäten entwickeln mit der durchgeschoben Zylinder, dem Flugdach und der Eckbetonung. Aber die Fassade macht meiner Meinung nach alles wieder zunichte. Viel zu detailreich.






    Ein Bau der polarisiert, für die einen ein Stück gelungene Architektur und Städtebau, die anderen können mit den klassizistischen Motiven nichts anfangen. Ich habe mit dem Bau so meine Probleme.






    Neben dem Meisterwerk Liederhalle ein sehr schwache Ergänzung in meinen Augen.





    Fortsetzung folgt.


    http://architektur.startbilder…erttemberg~stuttgart.html

    Einmal editiert, zuletzt von ma-frey () aus folgendem Grund: Bildergröße reduziert

  • Weitere architektonische Situationen aus Stuttgart:




    Auf einem spitz zulaufenden Grundstück in Degerloch zwischen der Oberen Weinsteige und der Jahnstraße findet sich diese großstädtisch wirkendes Gebäude. Aus dieser Perspektive steht es (noch) irgendwie verloren da. Das Gebäude selbst wirkt recht diszipliniert mit seiner Rundung und der Rasterfassade, doch städtebaulich scheint hier ein übergreifendes Konzept zu fehlen.






    Seit 2006 steht in der Nähe des Cannstatter Bahnhofes das Cannstatter Carré, ein Einkaufszentrum mit Ärztehaus und Büros. Architektonisch recht gewöhnlich mit Naturstein- und Glasfassaden. Ursprünglich war für dieses Gelände ein Entwurf der Architekten Kammer und Belz zusammen mit Behnisch und Partner vorgesehen. Dieser wäre vermutlich architektonisch interessanter geworden.






    Ein Gebäude das mir zumindest von der Straßenfassade her doch recht gut gefällt. Zurückgesetzte Sockel- und Dachgeschosse, dazwischen eine klar gestaltete Putzfassade mit unterbrochenen Fensterbändern. Schön die Rundung am westlichen Ende.






    Gegenüber dem Cannstatter Bahnhof am Eingang zur Bahnhofstraße steht dieser Bau. Die Farben der Fenster entspricht wohl dem Zeitgeist (Anfang der 1990er Jahre?), die vorgehängte graue Natursteinfassade erreicht nicht die Wertigkeit des Nachbarhauses rechts.






    Auf der anderen Seite der Cannstatter Bahnhofstraße findet sich dieses Geschäftshaus mit Passage und einem mit Glasdach versehenen Innenhof. Ich weiß nicht ob es sich um einen Umbau handelt, oder der Bau seinerzeit so neu errichtet wurde (wann?). Den Glaserker über dem Eingang zum Innenhof finde ich gestalterisch wenig ansprechend.






    An der Ecke Siemenstraße/Leitzstraßen in Stuttgart-Feuerbach macht dieser Bürobau auf sich aufmerksam. Die Ecksituation wird durch die geschwungene Form und die hier anders gestaltete Fassade unterstrichen, aber beide Fassadenvarianten können nicht überzeugen. Städtebaulich wird versucht den Fehler mit dem zu weit zurückgesetzten Kongresshotel Europe (folgendes Bild) zu korrigieren. Ein Bauteil wird direkt angeschlossen, während der Hauptbau wieder vorne an der Straße steht.






    Hotelfassaden sind oftmals derart banal, dass einem nichts mehr dazu einfällt. Städtebaulich ist der Bau zuweit von der Straße abgerückt; so ergibt sich eine Lücke in der Straßenrandbebauung. Das Blau der Fassade vermag auch nicht zu überzeugen.






    Das direkt anschließende, weitere Hotel steht wieder vorn an der Straße; die Fassade zeigt wiederum die langweiligen quadratischen Fenster. Die ausschließich blauen Fensterrahmen empfinde ich als störend. Direkt die Kennfarbe der Hotel-Kette in die Architektur übertragen; sowas geht selten gut.






    Ein Blick auf die andere Seite der Siemensstraße. Der städtebauliche Bruch bzw. der Kontrast zwischen Alt und Neu hat hier durchaus seinen Charm. Die alten Stadthäuser zeigen noch einen Rest davon, wie es hier vielleicht früher mal ausgesehen hat. Ein Seniorenzentrum (der Neubau dahinter) finde ich in diesem heutigen Umfeld eher fehl am Platz.






    Wieder zurück zur Hotel-Architektur. Wahrscheinlich nobler als die beiden anderen Beispiele, aber die Architektur auch nicht besser. Hier wirkt die Fassade aufgesetzt und beliebig. Naturstein und verspiegelte Fassenteile, in die die Fenster integriert sind wechseln, sich ab.

  • Teil 3

    Schönes und weniger Schönes in den Vororten von Stuttgart:






    Jenseits des Cannstatter Bahnhofes wurde 2011 das von Auer Weber Architekten geplante CANN fertig. Ein Bau der die unterschiedlichen Richtungen des Grundstückes aufnimmt und damit einen Innenhof umschließt. Das Gebäude umfasst verschiedene Nutzungen wie Jugendhaus, Jugendherberge, Familienzentrum, Veranstaltungssaal. Schaut man sich die Architektur genauer an entdeckt man zwei sich mehrfach abknickende Betonbänder, die teilweise Wand, Zwischendecke oder Dach darstellen. Dazwischen sind dann die Glas-/Leichtmetallfassaden eingefügt. Ein solcher Entwurfsansatz führt natürlich zu Zwängen, da dann der Idee folgend manche Wände keine Fenster haben dürfen, obwohl vom Raum dahinter ein solches vielleicht ganz sinnvoll wäre, während anderer Räume raumhohe Verglasungen haben, obwohl hier möglicherweise ein kleineres Fenster angebracht wäre. Die Betonband-Idee gab es bei Auer und Weber auch schon bei der Unibibliothek in Magedeburg:
    http://architektur.startbilder…bibliothek-magdeburg.html


    Mehr Bilder zum Cann:
    http://architektur.startbilder…ttgart-bad-cannstatt.html






    Ebenfalls jenseits des Cannstatter Bahnhof wurde diese farbenfrohe Wohnanlage errichtet. Wenig überzeugend finde ich die Zusammenfassung der Fenster mittels grauen Putz zu einem Band. Entweder Lochfassade oder echte Bandfenster würde ich da sagen.




    Gehen wir zur Heilbronner Straße jenseits des Pragsattels. Mit den beiden Bürogebäuden Oasis III und II wurde der Ansatz einer mehr großstädtischer Bebauung entlang dieser Hauptverkehrsstraße geschaffen. Noch stehen sie eher isoliert da. Beeindruckend die Detaillierung der großen Glaswand am Oasis III (2003). Dies wird beim zweiten Gebäude (2015) nicht mehr so erreicht. Ansonsten sind beide eher belanglose Bürogebäude mit Naturstein-Lochfassade.






    Hat der Autoverkehr durch die notwendigen Straßen und Stellplätzen einen doch recht negativen Einfluss auf unsere Städte, bringen auch die für ihn notwendigen Bauwerke meist keine positiven Auswirkungen auf den Städtebau, wie diese Autowaschanlage etwas weiter unten an der Heilbronner Straße zeigt.






    Ein kleines Stück stadtauswärts findet sich dann wiederum ein Fragment einer Straßenrandbebauung, das noch ziemlich isoliert da steht. Ein Motel mit wenig gestalterischem Anspruch. Unterhalb daneben folgt ein Autohaus mit für sich genommen eigentlich sehr schöner, filigraner Glasarchitektur, ein Gebäude das aber auch weiter zur Uneinheitlichkeit entlang der Heilbronner Straße beiträgt.






    Auf der anderen Straßeseite steht das Audi-Autohaus, das einem Entwurf von Allmann Sattler Wappner folgt, für Audi-Häuser überall in der Welt. Diesen Ansatz halte ich für sehr bedenklich. Wieso sollen Audi-Autohäuser in Madrid, Paris aussehen wie in Ludwigsburg und Stuttgart oder München. Reichen die Audi-Ringe nicht mehr als Corporate Identity aus?






    In meinen Augen eine architektonische Grausamkeit, was hier den vorbeifahrenden Auto- und Stadtbahn-Reisenden zugemutet wird. Vielleicht hat das Forum Messe in Frankfurt von KSP-Architekten als Vorbild gedient:
    http://www.ksp-architekten.de/index.php?id=70&project=240
    Dort besser umgesetzt.






    Ortswechsel: Im Unicampus in Vaihingen stehen seit 2011 und 2012 die beiden Sichtbeton-Plattenbauten von Hartwig N Schneider Architekten. Obwohl Sichtbeton und Plattenbau doch meist negativ besetzt sind, halte ich die beiden Bauten für recht gut gelungen. Der Beton hat hier schon ein besondere Wirkung. Ein dritter Bauabschnitt des Ensembles soll noch dazu kommen.
    Mehr Bilder:
    http://architektur.startbilder…entrum-uni-stuttgart.html






    Ein ausdrucksstarker Bau wurde 2001 in Zuffenhausen eröffnet. Das Gemeindehaus mit Seniorenwohnungen an der kath. St. Antoniuskirche wurde von LRO-Architekten geplant, deren Handschrift unschwer zu erkennen ist. Leider ist der dortige Eine-Welt-Laden an einer ungünstigen Ecke platziert. Vermutlich war er ursprünglich nicht vorgesehen.
    Weitere Bilder:
    http://architektur.startbilder…uttgart-zuffenhausen.html






    Ein weiteres architektonische Kleinod befindet sich in Obertürkheim: Die Franz von Assisi Kindertagestätte von Klumpp und Klumpp Architekten, die 2009 errichtet wurde. Oftmals findet sich gute Architektur bei den eher kleineren Projekten.
    http://architektur.startbilder…ttgart-obertuerkheim.html

  • Vierter Teil

    Heute ein paar Bauten zwischen Neckartor und Staatsgalerie und entlang der Heilbronner Straße beim Europaviertel.




    Dieses nichtssagende Bürogebäude bildet den nördlichen Rand des Neckartors, ein vom Autoverkehr dominierten Platzes.






    Schlimmer geht's nimmer: Hilflos gestaltete Fassade, Pseudodach obendrauf. Erstes Haus an der Willy-Brandt-Straße nach dem Neckartor. Ein Erst-Klässler meinte, " die haben das Dach gar nicht fertig gebaut."






    Nicht viel besser das übernächste Bürogebäude an der Willy-Brandt-Straße. Irgendwie hilflose Gestaltungsversuche.



    Eine weitere Ansicht vom Wullesteg aus:








    Weit besser als die bisher gezeigten Hotelbauten wirkt dieser bis 1988 von Kammer und Belz, Kucher und Partner errichtet Bau an der Willy-Brandt-Straße. Es ist Teil eines größeren Komplex, der bis zum Kerner Platz reicht und auch noch Ministerien beinhaltet. Durch die Anlage führt eine Fußgängerverbindung, mit Fortsetzung über eine elegante Hängebrücke. Leider ist der Hotelbau etwas stärker von der Straße abgerückt, als die Nachbarbebauung, was aber bei dieser Straße auch nicht verwunderlich ist. Städtebaulich ist es aber ungünstig.






    Auf der anderen Seite der Willy-Brandt-Straße steht seit kurzem das sehr große Ministeriumsgebäude von Staab Architekten. Vielen ist der Bau zu groß, zu gleichförmig, die Fassade zu monoton. Ich habe mich aber mit dem Bau eigentlich ganz gut angefreundet. Im Bild die Ansicht vom Schlossgarten her, hier verschwindet der Bau hinter den Bäumen und schirmt den Park vom Autoverkehr ab. Das Gebäude war einer von 27 deutschen Bauten, die für den Mies van der Rohe Award 2015 nominiert wurden.





    Wechseln wir zur Heilbronner Straße am Europaviertel:



    Zwischen Friedhof- und Wolframstaße steht diese Hotel. Eine einfache, verputzte Lochfassade neben einem schräg gestellten Bauteil. Diesen schrägen Glassfassadenkörper halte ich architektonisch für nicht geglückt.






    An der Ecke Heilbronner / Wolframstraße dann diese Bürogebäude. Ein runder Baukörper dient als Gelenk zwischen den Bauteilen an den beiden Straßen. Insgesamt architektonisch eher von geringerer Bedeutung.






    Zur Heilbronner Straße zeigt sich der Milaneo-Komplex mit einer Büro- und Hotelfassade. An der Hotelfassade wechseln schmälere und breitere Fensterformate ab. Die Fassade besteht aus vorgehängten Natursteinplatten, wie so oft.






    An der Westseite der Heilbronner Straße das Z-Up-Bürogebäude. Manche sehen die Architektur des Gebäudes als zukunftsweisend, ich empfinde es eher als modische Episode. So können die Ansichten auseinander gehen.







    Neben dem Z-Up Bürohaus steht dieses von den selben Architekten geplante Mehrfamilienhaus mit Laubengang- Erschließung. Ein Gebäude das mir wiederum recht gut gefällt, da es ohne Designerhaut auskommt und seine Qualitäten direkt aus der Architektur entwickelt. Die runde, verputze Ecke hat etwas turmartiges.









    Architetkurwechsel an der Heilbronner Straße. Unterhalb dem Z-Up steht dieser Hotelbau, Altbauten des Postdörfles wurden hier in angepasster, aber trotzdem aktueller Architektursprache ergänzt. Der Entwurf geht auf den bekannten Frankfurter Architekten Christoph Mäckler zurück. Was von dem hochbeinigen, dreigiebeligen Eingangsbau zu halten ist, ich weiß nicht so recht...






    An der Einmündung zur Jägerstraße ein Bau, der eine Architektur-Design-Sprache der siebziger Jahre verkörpert. Abgewinkelte Übergänge an den Ecken und den Übergängen zum Dach und zum Erdgeschoss. Der Bau zeigt schon sehr den Zeitgeist von damals.






    Eigentlich recht elegant mir den drei langen Fensterbändern, die da schwungvoll auslaufen: Die Sprada Bank an der Heilbronner Straße. Aber die tristen grauen vorgehängten Natursteinplatten und auch die weitere Fassadengestaltung heben die Eleganz wieder auf. Störend finde ich auch das über die Fassade gehängte große Werbeplakat.

  • Fünfter Teil

    "Schönheit in der Architektur ist nicht eine Sache des subjektiven Geschmacks. Denn Geschmack ist, wie Friedrich Schiller in seinen Briefen zur ästhetischen Erziehung bemerkt, 'eine Sache des Urteilsvermögens'."


    Jórunn Ragnardóttir, 16 Stationen (Remstalgartenschau)


    Guter Geschmack wurde hier nicht bewiesen: Die Bebauung entlang der Nordseite der Wolframstraße gegenüber dem Milaneo wirkt arg provinziell.




    Die Adolf Würth GmbH hat auch schon bessere Architektur hervorgebracht, wie die Kunsthalle in Schwäbisch Hall oder aktuell das Carmen-Würth-Forum von Chipperfield Architects in Künzelsau-Gaisbach (Baunetz-Meldung).
    Das Würth-Gebäude im Stuttgarter Hallschlag mag weder formal noch farblich überzeugen. Man sollte vermeiden die Firmenfarben allzu großflächig in die Gebäude zu übernehmen. Dezente Andeutungen sind viel wirkungsvoller. Überhaupt könnte ich mir für diese jetzt direkt an die Stadtbahn angeschlossene Ecke, eine weit städtischere Entwicklung vorstellen, als ein Vorstadt-Gewerbegebiet:




    Ein Schulhaus, das wie ein Bürohaus aussieht: Die Bil-Privatschule in Stuttgart-Hallschlag. Die Architektur soweit in Ordnung, für ein Schulgebäude hätte ich aber eine Steinfassade passender gefunden:






    Die Pseudodächle des Einkaufszentrums in Stuttgart-Neugerut soll wohl den Bau gefällig machen. Ich empfinde die Anlage eher als peinlich:




    Zurück in die 1970iger Jahre meint man, wenn man die neue Wohnbebauung 'Cannstatter Pforte' ansieht. Wohl verbaut man recht einfachen Standard um dann die Wohnungen mit maximalem Gewinn teuer zu verkaufen.


    Hat man schon die Chance in die Erdgeschosszone einen Supermarkt unterzubringen, versteckt man diesen hinter einem unansehnlichen überdeckten Parkplatzfläche. Voll auf das Auto ausgerichtet, keine angenehme Wohnstraße um die Gebäude. Wenn der hauptsächlich REWE für die Nahversorgung gedacht ist, wäre dann ein Einkauf auch nicht häufig ohne Auto möglich?




    Die Frei-/Grünfläche für die Bewohner befindet sich erhöht zwischen den Gebäuden, wirkt aber dadurch die Anlage von der Straße aus wenig ansprechend:




    Ein etwas älterer Wohnbau daneben, auch nur durchschnittlich:




    Die Reihenhausanlage ebenfalls an die Cannstatter Pforte angrenzend finde ich architektonisch etwas besser mit den Pultdächern, aber auch hier trübt die auf das Auto ausgerichtete Erschließung das Bild:






    An der Lehmfeldstraße findet sich dann diese Wohnbauten, sicher mindestens 15 Jahre oder mehr schon auf dem Buckel. Damals hat man noch ansprechender und aufwändiger gebaut als oftmals heute üblich zu sein scheint. Schmetterlingsdächer sind auch mal eine Alternative zum Flachdach:


  • Sechter Teil: das Fehlen eines städtebaulichen Anspruches

    Ein Blick hinter den Bahnhof von Bad Cannstatt. An einer derartig guten Lage würde man sich wünschen, dass hier so etwas wie Stadt entsteht, doch weit gefehlt. Man findet sich in einem heterogenen Umfeld wieder, wie man es häufig an Randzonen von Städten bzw. Gewerbegebieten finden. Einzelne Ansätze sind vorhanden und wurden nicht fortgeführt, eine völlig vertane Chance.


    Der hintere Ausgang des Bahnhofes wurde eigentlich ansprechend umgestaltet:




    Kommt man aus der Unterführung bietet einem sich diese Bild, von Stadt im eigentlichen Sinn ist hier kaum was zu sehen. Die Kegelenstraße ist völlig gesichtslos:




    Das Bürogebäude gegenüber dem Bahnhofsausgang versucht mit bescheidenen architektonischen Mitteln ein bisschen Stadt zu machen, steht aber heute etwas verloren da:




    Im östlich anschließenden Grundstück entstand die Kita Storchennest. Dieser Bau wirkt sehr provisorisch und besetzt das Eckgrundstück völlig ohne jeden städtebaulichen Anspruch, ähnlich einer Halle im Gewerbegebiet. Da gibt es in Stuttgart besser Beispiel für Kita-Architekturen. Der flache Bau wirkt verloren hinter den vielen drum herumstehenden Autos:




    Ganz schlimm ist der jüngste Bau neben den Bahngleisen. Es handelt sich um eine Skatehalle des Stuttgart Jugendhauses. Jetzt scheint man sich wirklich in einem Vorstadt-Gewerbegebiet zu befinden. Zum geringen architektonischen Anspruch kommt hier noch die völlig verfehlte Farbgebung. Das Gelb macht sich viel zu wichtig und auch das Schwarz trägt nicht zu einer positiven Wirkung bei.
    Das daneben liegende CANN der Architektur verliert dadurch viel von seiner Wirkung:




    Das architektonisch ambitionierte CANN hat dieses Umfeld nicht verdient. Der skulpturale Baukörper greift die unterschiedlichen Richtungen des Umfeldes auf und formt einen schönen Innenhof: