Um hier mal noch einen Aspekt reinzubringen: Ich höre über Chemnitz immer wieder, dass alles zu groß und weit ist, einige Beiträge über mir wird das fast gefeiert. Mit Johannisvorstadt und eins/Hotel hätte man das wieder einmal ändern und an der Bahnhofstr. näher zusammenrücken können, ebenso gab es Pläne für einen Einbahnstraßenring und/oder Bebauung auf der Theaterstraße, um die Riesenmagistralen etwas aufzubrechen. Gemacht wird das Gegenteil, die Weite wird mit weiteren Klötzen (über deren Gestalt man streiten kann, aber nicht muss) zementiert, der Ring wirkt wie eine Stadtautobahn und bleibt auch so. Da sitzt dann auch niemand im Café oder schlendert locker drüber weg und versteht Bereiche direkt außerhalb des Rings (Bereich Schmidtbank-Passage/Markthalle, Uferstrand/Gunzenhauser/Falkeplatz, Moritzhof, Johannisvorstadt, Parteifalte,... also eigentlich reihum) noch als Kerninnenstadt.
Zu den Innenstadtarchitekten und Schlossteichpavillonrettern: Das finde ich alles gleichermaßen wertvoll, alles, was unsere Stadt verdichtet, lebenwerter macht, ist gern gesehen.
Insgesamt fehlt mir, dass in der Stadt jemand sagt: Für die Ecke sollten wir mal einen Gastronomen suchen, hier passt ein kleiner Spielplatz hin, hier braucht es eine längere Fußgängerampelphase, hier die drei Parkplätze stören, hier passen ohne Schmerz acht neue Parkplätze hin, die Brandwand hier könnte gestaltet werden,... ,... . In dieser Stadt wirkt es, als würde alles durch Zufall oder rein privates Engagement passieren, teilweise sogar mit starker Gegenwehr durch die Stadt. Das Gegenteil wäre wichtig. Gebt dem Betreiber der Gondelstation entweder Geld um diese herzurichten, oder jagt ihn vom Hof und sucht einen neuen Betreiber aber lasst es nicht einfach passieren.
Gleiches am Moritzhof: Gespräche mit Bauherr: Unter diesen Bedingungen kein Spatenstich vorm 1.1.2026, halbwegs einebnen, Gras drauf, wenige Schotterwege, Pavillion in die Mitte, "Caipirinha und Cappuccino", Verleih von Strandstühlen, Lenkdrachen, Wikingerschach. Wenn das schon beim Stadthallenpark und beim Schloßteich keiner hinbekommt, dann zumindest da temporär für die KuHa. Bitte, darf so verwendet werden. Meinetwegen pflanzt einen Irrgarten oder macht eine Gokartbahn aber lasst es nicht wieder einfach nur passieren.
P.S.: Ich befürche, die Stadt (gemeint: Handelnde und Entscheidende) tut den Megaerfolg KuHa bis auf die recht elitären unmittelbar involvierten Kreise ziemlich ab. Ich sehe keine übermäßigen Bemühungen um ein Fahrradverleihsystem, Hostels, allgemein Infrastruktur, Ansprache und Einbindung der Gewerbetreibenden und "Nichtkulturakteure" der Stadt...