Beiträge von chemnitz_er

    👋 Hier, (auch) ich sah und sehe Schule auf Festplatz und allgemein an der Stelle und weitere Bahntrassen kritisch. Bleibt auch dabei. Und bis jetzt hat noch nicht einmal jemand versucht, zu erklären, warum sich für die Schule kein besserer Ort gefunden hätte oder was Straßenbahnen (im Stadtgebiet) mittel- und langsfristig soviel besser macht, als Busse. Nach wie vor bin ich aber für beides offen.


    Zum Straßenbau: Da scheint ihr alle mehr oder weniger Experten zu sein. Als normaler Bürger bin ich für Infrastrukturerneuerung und -verbesserung. Wenn dann aber nach einigen Monaten auf den kaum richtig getrockneten Teer wieder Flicken geklatscht oder schmale Kanäle für andere Medien reingerissen werden, wenn bei all den Maßnahmen Fahrräder aber auch vernünftige Laufwege ignoriert werden usw., dann fehlt mir das Verständnis.

    ... naja, aber viel Geld für alles Mögliche aber nicht für die Infrastruktur für die hier Lebenden (und auch Zuziehende und Zuziehwillige) führt auch zu einem mulmigen Gefühl bei denen, die schon hier sind. Und beim Parkstraßennegativbeispiel gehe ich mit. Dass aber die innerstädtischen Straßen, vor allem aber Wege, Flächen und auch teilweise Gebäude, wie eben die Gondelstation, gruselig schlecht "in Schuss" sind, fällt Bewohnern der Stadt wie Besuchern gleichermaßen auf. Es fällt auch auf, dass man kein Taxi bekommt, es keine Leihfahrräder gibt, die Zentralhaltestelle und der Busbahnhof (und viele weitere Orte) "schmuddelig" sind, es kein 5*-Hotel und kein Hostel gibt usw. Das alles ist Infrastruktur. Infrastruktur ist auch, dass die Talsperre Euba weiter vor sich hingammelt, es noch viel zu viele tolle Industriebauten ohne Nutzungsperspektive gibt, die Stadt stattdessen einen neuen weißen Klotz nach dem anderen bauen lässt, dass an der Bahnhofstraße die viel zu riesigen Verkehrsflächen erneut zementiert werden und von SMAC bis Zentralhaltestelle auf der Bahnhofstraße nicht ein einziger Laden oder Haltepunkt für Fußgänger entstanden ist, dass in der Innenstadt plötzlich vier Meter breite Radmagistralen entstehen, die dann nach wenigen 100 Metern ohne auch nur ansatzweise ein Konzept auf neu geschaffenen Straßen im Nirgendwo enden, dass es kein Parkleitsystem gibt. All das ist auffällig, teils wirklich peinlich und wird kontinuierlich fortgesetzt. Mancher würde sagen, es ist in dieser Geballtheit unentschuldbar, erst recht für eine Stadt, die seit drei Jahren weiß, dass sie in einem Jahr Kulturhauptstadt Europas ist. Kultur und Kunst im öffentlichen Raum haben wir eher überdurchschnittlich. Bei Nachtkultur sind wir schnell auch wieder bei Infrastruktur und sowieso bei Stadtplanung und -entwicklung.

    Alles, was die Stadtgrenzen verlässt, sollte an eine Stelle. Mit der Flixbusstation an der Dresdner Str. ist das Kind schon in den Brunnen gefallen. Aber darüber habe ich mich schon ausreichend echauffiert. ?(

    Zustimmung zum Schloßteich. Da könnte und müsste soviel mehr passieren. Gondelstation neu, Wege neu und Innenring auch befestigt, Wegeführung oder zumindest Mitdenken von Fahrrädern und Inlinern, Bewirtschaftung der Insel, ... .


    Zum Busbahnhof nochmal meine Sicht der Dinge: Alle Fernbusse inkl. Flixbus, Carsharinganbieter und Leihfahrradstation gehören unter ein Dach und am besten zwischen StraNa, Georg-, Mauer- und Minna-Simon-Straße. Das erfordert Mut und Weitsicht. Haben wir nicht.

    Ich erinnere mich auch dunkel und behaupte, es war ein Netto.


    Zur CDU-Position bzgl. Schillerpark möchte ich jemanden aus dem Forum zitieren: "Etwas schade finde ich jedoch, dass man die Sanierung der Anlage nicht dazu nutzt, den Park wieder auf seine historische Größe zu erweitern." - käme der CDU-Vorschlag dem nicht näher? ;)

    Das Projekt ist toll und wirklich spannend, obwohl ich an dieser Stelle gern eine gemischtere Nutzung gesehen hätte.


    Gespannt bin ich, ob sich 179 Mieter finden, die in dieser Lage (StraBa an drei Seiten, StraNa, Züge, Hbf an einer, jeweils sehr nah) zu den erwartbaren Preisen mieten werden.


    Mich wundern die unterschiedlichen Angaben zu den voraussichtlichen Größen (35-100 qm, 40-140 qm) der Wohnungen an verschiedenen Stellen. Insgesamt kann man sich einen Aufschwung für diese Ecke erhoffen, eine Bebauung an der StraNa/Heinrich-Zille-Straße (https://maps.app.goo.gl/712iS6ijNdrbLXtK8, darf auch gern ein kleiner Park mit Eckcafé und Spielplatz werden), die dringend nötige Sanierung der StraNa 74 (?), die sich in erbärmlichem Zustand befindet (https://maps.app.goo.gl/za6PkECE7fCqGkR38). Und auch hier wieder: In den 180 Wohnungen leben irgendwann wahrscheinlich 150-250 Kinder. Der Schillerplatz sollte Spielgerät erhalten.

    ... mehr Eleganz sei dir komplett zugestanden und die passt ja auch an diesen Ort. Ich wünschte mir eben wirklich auch etwas Leben nach 20 Uhr in der Stadt, spätestens 22 Uhr wird es dann wirklich sehr ruhig. Aber dazu ist der Ort der "Kneipenmeile" leider falsch gewählt. Die wäre z.B. am Wall und/oder auch hinter oder gegenüber vom Nischel deutlich besser aufgehoben. Auch im Hof der ehem. Schmidtbank-Passage hätte man zu Zeiten von Moe's Bar anknüpfen und einen Hof mit Kneipen versuchen können.

    ... Zustimmung. Darm und daneben gern noch eine Kletterspinne oder sowas. Es muss nicht immer der große Piratenspielplatz sein.


    Freizeitareal mit Aufenthaltsqualität auf Schillerplatz und Noch-Busbahnhof, das wäre wirklich schön.

    Warum ist die Kneipenmeile gescheitert? Die Straße ist immer voll, die Restaurants fast immer gut gefüllt. Ich würde eher das Gegenteil behaupten: die Straße als Kneipenmeile funktioniert, auch wenn mich persönlich ein paar Lokale dort überhaupt nicht ansprechen. Das ist aber auch okay. Beim Chemnitzer Publikum scheinen die großen Ketten (Hans im Glück, Dean & David) dennoch beliebt zu sein. Dass die Straße gut funktioniert zeigt für mich auch die geringe Fluktuation der Lokale. Einzig das Lokal zur Theaterstraße wurde neu bezogen - da lag das Aus des Lokals doch aber eher in persönlichen Gründen, bilde ich mir ein.


    Die Anbindung des Dorint-Hotels ist wirklich fürchterlich gelöst - sowohl von dieser Seite kommend als auch aus der anderen Richtung durch das traurige Terminal 3. Ich habe auch nie verstanden warum eine Tiefgaragen über 5 (!!!) Spuren (drei Spuren Ausfahrt, zwei Einfahrt) erschlossen werden muss. Nichtmal der Autofahrer in mir kann das nachvollziehen. Das Parkhaus ist für mich der größte Baufehler der letzten Jahre.

    Die Kneipenmeile ist eine nette Ansammlung von Imbissen und Restaurants, beides haben wir aber (mancher würde sagen: in ausreichender Anzahl) an einigen Orten in C. Was zentral fehlt, sind Kneipen, bestenfalls mehrere. Und eben diese haben wir Stand heute exakt 0 in der Kneipen(!)meile. (Auch) Im Kulturhauptstadtjahr wird es schwer werden, in der Woche nach 22 oder gar 23 Uhr irgendwo ein Bier zu bekommen.

    Danke für die Informationen. Ich sehe es wie du: Gebraucht hätte es das nicht (aus meiner Sicht gäbe es vordringlicheres) aber schön ist es allemal.


    Was fehlt, ist ein Spielplatz und/oder eine kleine Sportanlage. Überall (auch da) gibt es Kunst im öffentlichen Raum, längere Aufenthalte erzeugt man aber anders. Und ich schrieb es an zahlreichen anderen Stellen schon: Auch hier gern einen Pavillon mit Toiletten, kleiner Gastronomie und Nutzung der Flächen. In anderen Städten ist das ganz üblich, hier kommt keiner auf solche Ideen, zumal es direkt vor der Universität und auf der Kreativachse liegt.

    Danke für die umfangreichen Informationen und Dokumente zum Wall, da wir ja jetzt Street View haben, noch einmal ein (zumindest in schönes Licht getauchter) Blick auf das Ganze: https://maps.app.goo.gl/ey1i6VfNg5YFMbdc7


    Recht kurzfristige Maßnahmen wären aus meiner Sicht (teilweise schon benannt):

    - Hecken weg, kleinere Grünsteifen oder gern auch Hochbeete, Wege alle befestigt (der aktuelle Zustand ist nicht innerstädtisch)

    - große Bäume, nicht zwingend so viele, gern etwas Wasser

    - mind. eine Spielfläche, deren alleinige Nutzung durch Kinder und ihre Eltern dann und wann durchgesetzt wird

    - große Außengastronomieflächen, die "Kneipenmeile" ist gescheitert, aus Gründen, hier stört man zumindest etwas weniger Anwohner

    - mind. 2 Pavillons mit Eis und einer Wurstauswahl in der Mitte

    - im Ring (ja, bestenfalls im ganzen) Alkoholverbot außerhalb der gastronomischen Flächen, Durchsetzung mittels Platzverweisen

    - entweder Öffnung des ALDIs direkt zum Wall und Verriegelung des Parkhauses außer für Parker oder

    - Durchbruch des Durchgangs und komplette Öffnung ohne Türen

    - Öffnung der Galerie-Geschäfte in Richtung vorderer Wall, Gastronomie am, bestenfalls im roten Turm, jedenfalls eine dauerhafte Nutzung des Turms

    - Wenn man sonst keine Ruhe reinbekommt, Zuordnung der Flächen zu Gastronomien und Nutzung des Hausrechtes


    Eine Katastrophe ist auch die Wegeführung aus der Theaterstraße vom Dorint-Hotel kommend - entweder man muss über drei sehr eigenartige Ampeln (https://maps.app.goo.gl/EMpeYyrZnHqD1wKw7) oder man wird direkt vorm Carlowitz-Center (https://maps.app.goo.gl/7Hiv9jZqWRR9KWxb9) über eine fünfspurige Ausfahrtsstraße inklusive nicht einsehbarer Tiefgaragenausfahrt geschickt. Das alles gibt es noch nicht lange, imposanter kann man die Ignoranz für Fußgänger und Radfahrer gar nicht darstellen. Danach geht es dann in eine hinterhofartige Ecke und durch das (versiffte) Parkhaus auf den Wall.


    Vom Nischel/Heck-Art/... bis zum Eingang der Inneren Klosterstraße überquert man als Fußgänger oder Radfahrer auf 250 Metern sechs (!) Ampeln, wobei weder die beiden über die Brückenstraße, noch die drei über die Tiefgaragenausfahrten jeweils in einem Schwung zu bewältigen sind. Mit den Planern sollte nochmal jemand sprechen.

    Ich habe das gar nicht bewertet, ich sage nur, dass es so wird (s. z.B. https://nachhaltigkeit.deutsch…de/massnahmen/shuttle-bus) und dass dann ein gewichtiges Argument für Straßenbahn - Beförderung von mehr Personen pro Fahrer - wegfällt. Busse sind flexibler, sowohl temporär, als auch was Streckenverlegungen angeht. Nochmal: Ich hätte ehrlich gern ein paar Argumente pro Straßenbahn. Ich sehe nicht ausreichend, um neue Trassen in den Größenordnungen zu rechtfertigen, lasse mich aber gern umstimmen.


    Aktuell muss ich sagen, dass die Stadt es beispielsweise bis jetzt (für immer?) versäumt hat, eine Citybahn-Haltestelle auf Höhe der Sachsenallee und damit als Anschluss Sachsenallee, Stadion, nordöstl. Sonnenberg bzw. westl. Hilbersdorf zu realisieren, obwohl sich das geradezu aufdrängt.

    Danke Waldkauz, dazu schrieb ich andernorts schon. In dem Jahrzehnt, in dem wir mit Nichtverbrennerbussen anfangen und auch noch autonome Busse erleben werden, die sicher im nächsten Jahrzehnt flächendeckender kommen, ist mir der ganz große Vorspung der Straßenbahnen nicht mehr klar. Aber vielleicht kann mir da jemand helfen.

    Neue Chemnitzer Schule zu teuer: Bund der Steuerzahler beklagt Verschwendung


    Die gerade fertiggestellte Oberschule am Richard-Hartmann-Platz ist mit Baukosten von etwa 36 Millionen Euro deutlich teurer als vergleichbare Schulneubauten. Diese Einschätzung vertritt der Bund der Steuerzahler und setzt das Projekt im jetzt veröffentlichten Ranking um den Negativpreis für Steuerverschwendung "Schleudersachse" auf Rang 3.


    Eventuell hätte man für das Geld auch ein Bestands(z.B. Industrie-)gebäude herrichten, zumindest aber nicht den Festplatz bebauen können.

    Arwed Dann deute ich dein "Ich liebe alte europäische Städte mit vielfältigen Plätzen und Straßen, sowie tollen Gebäuden aus allen Epochen. Die Frage ist für mich nur, ob es durch die Entwicklungen in Chemnitz in den letzten 120 Jahren eine Chance dafür in dieser Stadt gab." sicher falsch. Es klingt, als gäbe es keine oder deutlich schlechtere Chancen für die Entwicklung von "vielfältigen Plätzen und Straßen" wegen der Entwicklungen in Chemnitz. Und da halte ich gegen: Schade, dass es wenige "wirklich alte" Gebäude gibt, schöne Plätze und Straßen hätte man trotzdem entwickeln können... müssen. Und wenn das vorm SMAC nicht möglich war (warum eigentlich, so wenig Platz ist da gar nicht), dann hätte man es nicht Platz nennen und ihm dann auch noch einen so recht wichtigen Namen geben sollen. Dazu kommt die Nutzung: Das SMAC hat jetzt scheinbar das Betreiben (lassen) einer Gastro ganz aufgegeben, man kann da also im Landesmuseum für Archäologie keinen Kaffee mehr trinken (oder?), sich dann noch damit auf den Platz direkt davor zu setzen, wie in anderen Städten ganz üblich, scheint niemandem in den Sinn zu kommen. Der Campusplatz ist nichts als eine riesige geteerte Fläche mit wenigen Sitzelementen in ähnlicher Farbe. Die Bäume brauchen noch Jahr(zehnt)e und auch dann ersetzen sie nicht etwas Grün und andere Materialien und Farben, als Teer und Beton. Beim Erfurter Platz (der nur ein Beispiel ist) geht es mir weniger um das Drumherum. Die Platzgestaltung ist einfach schön und Wasserzugänge hätten wir auch, wir nutzen sie nur nicht. Warst du in den letzten Jahren einmal am Seeberplatz?


    Ich sehe den Marx-Kopf auch als das Wahrzeichen und selbstverständlich sollte aus meiner Sicht gerade in einer Stadt mit etwas schwierigeren Bedingungen auch die Stadt selbst versuchen, zu bestimmten Entwicklungen zu motivieren und im konkreten Fall z.B. einen Betreiber für eine Gastro suchen und notfalls hofieren. Unabhängig davon ist auch am Umfeld allgemein Luft nach oben - es sieht oft schmuddelig aus, die Rampe neben den Stufen ist ein Schotterberg, es fehlen Auflockerungen und Sitzmöglichkeiten, überall wächst Unkraut. Es ist wie vielerorts: Es wird sich mit dem Bild abgegeben.


    Unabhängig davon könnten wir aber auch mehr Wahrzeichen etablieren und in ein anderes Licht rücken. Vielleicht fällt uns an/zur/mit der Essen mehr ein, unsere Markthalle ist toll, ein Pfad der Brunnen vielleicht, die erste (?) Innenstadt mit Stand Up Paddles auf dem Schloßteich, vielleicht doch eine Drahtseilbahn auf den Kaßberg,... . Leider wird in Chemnitz das Naheliegende zu selten getan und visionär geht scheinbar gar niemand ran.

    chemnitz_er, Deine Worte teile ich durchaus. Ich liebe alte europäische Städte mit vielfältigen Plätzen und Straßen, sowie tollen Gebäuden aus allen Epochen. Die Frage ist für mich nur, ob es durch die Entwicklungen in Chemnitz in den letzten 120 Jahren eine Chance dafür in dieser Stadt gab. Schon vor dem Krieg stand fast nichts vorgründerzeitliches mehr in der Stadt. Nach den Kriegszerstörungen und der Entwicklung hin zur Bezirkshauptstadt blieben wirklich nur ganz kleine Reste der alten Stadtstruktur übrig. Chemnitz habe ich zum ersten Mal nach der Wende bewusst gesehen und war schockiert über diese öde und leere Innenstadt. Ich sehe es als Fehler an, dass die Wiedergewinnung des alten Stadtkerns innerhalb der Wallanlagen primär mit großmaßstäblichen Einkaufszentren erfolgte. Gleiches erfolgte aber quasi in allen Städten im Osten, was es nicht besser macht. Es ist bezeichnend, dass Schließungspläne für das Kaufhaus der Stadtverwaltung den Angstschweiß ins Gesicht treiben. Hier wurden zwar schon einmal 2 Kaufhäuser öffentlich umgewidmet, aber wieviele Nutzungen fallen einem da noch ein?

    Was ich bei meiner Schilderung über meinen ersten Eindruck von Chemnitz aus den 90ern nicht vergessen möchte, ist, dass ich vieles von den Gebäuden und dem Städtebau in Chemnitz seitdem kennen und wirklich schätzen gelernt habe. Das betrifft in erster Linie die Bauten der klassischen Moderne (wisst Ihr Chemnitzer eigentlich, wie großartig das Schocken ist, oder das Schwimmbad, die Sparkasse, …?), aber auch viele Bauten aus der DDR. Dazu zähle ich in erster Linie das Ensemble aus Stadthalle mit umliegendem Park und der Bebauung an der Brückenstraße, aber auch die Straße der Nationen mit den Kammgebäuden aus der DDR. Es gibt vieles was in Chemnitz (genauso wie anderswo) gar nicht, viel zu schleppend oder ganz einfach falsch läuft. Doch wünsche ich mir hier in der Diskussion etwas mehr Wertschätzung für das was in Chemnitz in den letzten Jahren, aber auch Jahrzehnten erreicht wurde.

    Hier muss ich nochmal ran. Ich schätze jegliche Bemühungen, sehe sie aber selten, vielleicht bin ich auch einfach nicht informiert genug. Warum es wegen der traurigen Zerstörung der Innenstadt heute nicht die Möglichkeit für Plätze mit Aufenthaltsqualität geben soll, erschließt sich mir nicht. Ich habe sie an anderer Stelle benannt: Was genau ist denn z.B. beim Düsseldorfer (https://upload.wikimedia.org/w…z_in_Chemnitz%2C_2015.jpg), Dresdner (https://upload.wikimedia.org/w…emnitz-Dresdner-Platz.jpg), Campus- (https://maps.app.goo.gl/wSbmqKwHTGvdnVMCA), Bahnhofsvor- (https://media.tag24.de/951x634…n0einxwzjyvid4gubnnlm.jpg) oder Stefan-Heym-Platz (https://upload.wikimedia.org/w…itz-Stefan-Heym-Platz.jpg) alles schief gelaufen, damit man das als "gute Arbeit" empfinden kann? Als Düsseldorf, Dresden oder Nachfahre von Stefan Heym würde ich die Stadt wahrscheinlich auf Umbenennung verklagen. Ich war dieser Tage z.B. in Erfurt, dort gibt es soetwas: https://www.rehwaldt.de/0_img/…E/Flow/IMG_9489_bearb.jpg. Und es gibt unzählige Beispiele, wie man heutzutage Plätze und Wege gestalten kann, um Aufenthaltsqualität zu erzeugen. Die Chance hätten wir an sovielen Stellen, sie wird aber nicht genutzt.


    In einem anderen Beitrag schreibst du "Das absolute Wahrzeichen der heutigen Stadt in der überregionalen Wahrnehmung ist der Marx-Kopf und das Schriftfeld dahinter. Das denke ich mir doch nicht aus!" - und gerade dann: Warum hat es die Stadt in 30 (!) Jahren nicht geschafft, dort das Umfeld (https://cdn.amber-hotels.de/wp…monument-as_141415148.jpg) maßgeblich zu verschönern und eine Cafébar "Marx" anzusiedeln, die das Umfeld des Nischels nutzt und einbindet? Warum ist dort drumherum nichts, außer temporärer Nutzung für selten geöffnete Kulturthemen?

    Sehempfehlung!

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    Interessant, in Chemnitz kommen die Entwicklungen nicht an oder es passiert sogar das Gegenteil, Anwohnerstraßen werden ungehindert zu besonders schnellen Abkürzungen, unter Denkmalschutz stehende Häuser und Laternen werden abgerissen, auch bei Neugestaltung von Straßenräumen entstehen nicht etwa beruhigte geteilte Bereiche, oder zumindest auch Fahrradinfrastruktur, sondern alles bleibt weitestgehend "beim Alten". Das Maximum in Chemnitz scheint ein Wildwuchs an Verkehrsinseln zu sein; diese sind aber zu schmal für beispielsweise Lastenräder und zwingen nicht etwa die Autos, langsamer zu fahren, sondern Fußgänger und Radfahrer, erst in die Mitte zu rennen oder fahren, dann auf den Inseln mitten im Verkehr zu stoppen, um sich dann neu zu orientieren und weiterzuhuschen. Besonders für die Radfahrer wird's dafür an den Engstellen auf der Straße extragefährlich. Soviele Städte sind da soviel weiter als Chemnitz.

    Um hier mal noch einen Aspekt reinzubringen: Ich höre über Chemnitz immer wieder, dass alles zu groß und weit ist, einige Beiträge über mir wird das fast gefeiert. Mit Johannisvorstadt und eins/Hotel hätte man das wieder einmal ändern und an der Bahnhofstr. näher zusammenrücken können, ebenso gab es Pläne für einen Einbahnstraßenring und/oder Bebauung auf der Theaterstraße, um die Riesenmagistralen etwas aufzubrechen. Gemacht wird das Gegenteil, die Weite wird mit weiteren Klötzen (über deren Gestalt man streiten kann, aber nicht muss) zementiert, der Ring wirkt wie eine Stadtautobahn und bleibt auch so. Da sitzt dann auch niemand im Café oder schlendert locker drüber weg und versteht Bereiche direkt außerhalb des Rings (Bereich Schmidtbank-Passage/Markthalle, Uferstrand/Gunzenhauser/Falkeplatz, Moritzhof, Johannisvorstadt, Parteifalte,... also eigentlich reihum) noch als Kerninnenstadt.


    Zu den Innenstadtarchitekten und Schlossteichpavillonrettern: Das finde ich alles gleichermaßen wertvoll, alles, was unsere Stadt verdichtet, lebenwerter macht, ist gern gesehen.


    Insgesamt fehlt mir, dass in der Stadt jemand sagt: Für die Ecke sollten wir mal einen Gastronomen suchen, hier passt ein kleiner Spielplatz hin, hier braucht es eine längere Fußgängerampelphase, hier die drei Parkplätze stören, hier passen ohne Schmerz acht neue Parkplätze hin, die Brandwand hier könnte gestaltet werden,... ,... . In dieser Stadt wirkt es, als würde alles durch Zufall oder rein privates Engagement passieren, teilweise sogar mit starker Gegenwehr durch die Stadt. Das Gegenteil wäre wichtig. Gebt dem Betreiber der Gondelstation entweder Geld um diese herzurichten, oder jagt ihn vom Hof und sucht einen neuen Betreiber aber lasst es nicht einfach passieren.


    Gleiches am Moritzhof: Gespräche mit Bauherr: Unter diesen Bedingungen kein Spatenstich vorm 1.1.2026, halbwegs einebnen, Gras drauf, wenige Schotterwege, Pavillion in die Mitte, "Caipirinha und Cappuccino", Verleih von Strandstühlen, Lenkdrachen, Wikingerschach. Wenn das schon beim Stadthallenpark und beim Schloßteich keiner hinbekommt, dann zumindest da temporär für die KuHa. Bitte, darf so verwendet werden. Meinetwegen pflanzt einen Irrgarten oder macht eine Gokartbahn aber lasst es nicht wieder einfach nur passieren.


    P.S.: Ich befürche, die Stadt (gemeint: Handelnde und Entscheidende) tut den Megaerfolg KuHa bis auf die recht elitären unmittelbar involvierten Kreise ziemlich ab. Ich sehe keine übermäßigen Bemühungen um ein Fahrradverleihsystem, Hostels, allgemein Infrastruktur, Ansprache und Einbindung der Gewerbetreibenden und "Nichtkulturakteure" der Stadt...