Beiträge von SLN-city

    Hallo,
    ich wollte fragen ob Jemand weiß wie der Hotelneubau in der Meienbergstraße am Wenigemarkt aussehen soll?
    Und weiß Jemand etwas über eventuelle Planungen zwecks des TA-Hochhauses am Juri-Gagarin-Ring?

    Was stimmt eben nicht? Das mit der Johannisstraße? Da kann ich mich aber an ein ganz anderes Interview mit Wolf erinnern.


    Schon beim Areal am Markt wurde gesagt, dass man nicht jedes historische Gebäude erhalten muss und sich die Kritiker nicht gegen jeden Abriss stellen sollen, genau das sagte Wolf auch dazu, zusammen mit der Aussage, dass es in der Stadt "Tupfer des 21. Jahrhunderts" geben soll.


    Soviel zu Neubebauung - gut - aber wenn er dann zur Johannisstraße 49 sagt, es wäre nicht sanierungswürdig (obwohl Fachleute es für sanierungswürdig halten) und die Lücke würde gerade gut für die Geschäfte in der Sporenstraße als Anfahrt dienen, dann weiß ich nicht was an der Aussage nicht stimmen soll.


    Natürlich kann er das nicht alles allein durchwinken, aber er hat ja seine SPD-Fraktion hinter sich. Es gibt auch positive Beispiele, wo er und der Stadtrat zum Wohle der Bausubstanz entschieden, aber die sind nicht häufiger als die Abrissanträge - und gerade wenn das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie von einem Abriss abrät und der wird trotzdem durchgezogen, dann halte ich das doch für sehr fragwürdig.


    Das Problem ist auch, dass die Untere Denkmalschutzbehörde als städtische Einrichtung dem OB untersteht, wer soll da bitte gegen seinen Chef entscheiden?

    ... es ist nicht mehr zu retten, architektonisch nicht wertvoll, man muss ja auch nicht jedes Gebäude erhalten, Mut zur Lücke usw usw.


    Also das war die Begründung der letzten 10 Abrisse in der Innenstadt und eben das ist das Problem ... So argumentiert vor allem Micha Wolf (siehe Johannisstraße 49).

    Ich kann ja mal einige Beispiele aus dem Altenburger Land nennen:
    - Schloss Ehrenhain
    - Herrenhaus Falkenhain
    - Rittergut Großröda
    - "Halbes Schloss" Langenleuba-Niederhain
    - Schloss Lumpzig
    - Rittergut Maltis
    - Rittergut Münsa
    - Schloss Poschwitz
    - Schloss Pöschwitz
    - Schloss Prößdorf
    - Schlösser im Park Tannenfeld
    - Rittergut Vollmershain


    ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber das sind auf ungefähr 500 qkm 12 ruinöse Rittersitze ...


    Ich zähl gleich mal noch einige Baumaßnahmen im Altenburger Land auf, die gerade laufen/vor kurzem abgeschlossen wurden:


    - CulturCentrum Gößnitz, Freiheitsplatz Gößnitz
    - Rittergut Langenleuba-Niederhain, teilweiser Rückbau und Neubau
    - Bahnstrecke Altenburg-Paditz, Brückenneubauten in Münsa und Kotteritz
    - Ponitz Arcaden, Schlossplatz im Ortskern von Ponitz
    - Presshärtezentrum voestalpine Stamptec Schmölln(Investitionen von 20 Millionen Euro), Industriegebiet Crimmitschauer Straße in Schmölln

    @ WolfsheimJena


    Ich glaube ehrlich gesagt nicht daran, dass das mehr Personen in die Stadt holt. Die viertel Stunde, die ich mit dem Zug weniger nach Leipzig brauche spielt dann keine Rolle. Nahezu alle fahren von Altenburg aus nach Leipzig mit dem Auto, du solltest dir den Verkehr samstags morgen mal auf der B93/B95 anschauen (die zweispurige Strecke nach Leipzig ist voll und die Autos sind zu 95 % mit einem ABG versehen). Was da eine schnellere Anbindung bringen würde wäre die neue B7, aber die wird erstens nicht gebaut und zweitens ist Altenburg dann trotzdem noch zu weit weg.

    @ nothor:


    Altenburg war über 300 Jahre Residenzstadt ... wie Wien, da gibt es noch viel faszinierendere Beispiele (Landesbank, Landratsamt, Gericht, Theater, Bahnhof, Postamt, Schulen, und und und)



    Das barocke Gebäude Johannisstraße 49 welches zwischen 1760 und 1762 errichtet wurde, steht zwar nicht unter Einzeldenkmalschutz, aber gehört zum Denkmalensemble Kernstadt mit Vorstädten. Außerdem würde der Abriss eine 28 Meter lange Schneise in die Häuserflucht reißen. Die 280.000 Euro Abrisskosten werden hauptsächlich dafür verwendet die Nachbarhäuser zu stabilisieren, dass diese nicht auch einstürzen. Deswegen wird André Bremer (der Kaufinteressent des Stadtforums) der Stadt und speziell dem OB noch einmal einen Kaufantrag vorlegen - ob die Rettung klappt bleibt unklar.


    Weiterhin soll der Bebauungsplan für das Bahnhofcenter geändert werden, der Hotelbetreiber will das Hotel zu (altersgerechten) Wohnungen umbauen.


    Ein anderer B-Plan soll geändert werden, und zwar will die Stadt Altenburg die peripheren Gewerbegebiete in den Gemeinden Lödla, Nobitz und Windischleuba dahingehend ändern lassen, dass sich dort kein innenstadtrelevanter Einzelhandel ansiedelt, Lödla und Nobitz kommen der Stadt wohl entgegen, Windischleuba will nicht.
    Hintergrund ist, dass das LVA (Landesverwaltungsamt) der Ansiedlung des Modeparkes Röther im GG Nordost (Stadt Altenburg) untersagt hat und jetzt 100 Meter weiter in Windischleuba ein Markt gebaut werden soll.

    Erstmal noch ein Nachtrag zur Pauritzer Straße 59. Darin war wohl mal Altenburgs bestes Tanzlokal untergebracht, es hatte 1928 eröffnet, wurde von den Nazis aber wieder geschlossen. Außerdem war darin wohl mal ein Kontor untergebracht, vielleicht stammt daher der Lift. Für weitere Fragen einfach an die ganz nette Frau im Historischen Friseursalon wenden, die weiß darüber noch mehr.


    Dann eine Korrektur, ich meinte nicht das Zechau´sche Freihaus (Johannisstraße 9) sondern das ehemalige Freihaus des Deutschritterordens (Johannisstraße 17). Das ist wohl das älteste nachweisbare bewohnte Grundstück Altenburgs aus dem Jahr 1181. Außerdem standen auf dem Grundstück das Marienhospital und die Johanniskirche. Das heutige Haus wurde wohl im 17. Jahrhundert errichtet, am bemerkenswertesten ist das Renaissance-Säulen-Portal. Das Gebäude gehörte denen von Beust.


    @ Saxonia


    Also man findet in Zwickau genügend Baulücken und vor allem fragwürdige Neubauten, die zwar teilweise noch aus DDR-Zeiten stammen, aber dem Gesicht der Stadt geschadet haben. Klar ist es die schönste Stadt im Landkreis Zwickau, aber das kommt eher von der Tatsache, dass die anderen nicht schön sind...



    Also es gibt auch gute Beispiele für die Verwendung von Industrieanlagen, allein im Altenburger Land - Fockendorfer Papierfabrik (Museum), Rositzer Zuckerfabrik (gewerbliche Nutzung), Brauerei Ponitz (Wohnungen), Teerverarbeitungswerk Rositz (Gemeindeverwaltung), Güterbahnhof Meuselwitz (Kulturbahnhof mit Museum, Schmalspurbahn), auch in Altenburg selbst - Nähmaschinenfabrik von L. O. Dietrich (Gewerbepark), Brauerei (ursprüngliche Nutzung), Hutfabrik Förster (Hotel und ital. Restaurant), Malzkaffeefabrik von Paul Gustavus (öffentliche Nutzung durch einen Verein).
    Also klar, in Gößnitz wird da kaum etwas gemacht, außer dem Bauhof, der nahezu alle Gebäude einer früheren Fabrik wegriss und dem Apollowerk, wo ebenfalls die meisten alten Gebäude weggerissen wurden.

    Mal noch einige Neuigkeiten zu Sanierungen:


    die Fassasde des Paul-Gustavus-Hauses wurde restauriert, zumindest größtenteils, durch Mittel der Dts. Stiftung Denkmalschutz Ortskuratorium Altenburger Land.


    Und dann ist vor einigen Wochen das Haus im Johannisgraben 9 fertig saniert worden, die gelbe Fassade passt gut zur Handwerkskammer gleich daneben.


    Außerdem soll wohl am ehemaligen Zechau´schen Freihaus auch etwas saniert werden, zumindest stehen Gerüste davor.

    Also ich wollte eigentlich nochmal betonen, dass ich keinen Unterschied zu anderen Mittelstädten der Region sehe, egal ob Zeitz, Weißenfels, Naumburg, Grimma, Borna, Glauchau, Zwickau, Werdau, Greiz, Crimmitschau oder Werdau.
    Die Kleinstädte sind unterschiedlicher, in Schmölln und Ronneburg wird teilweise richtig viel für eine nachhaltige Stadtentwicklung getan, während man das in Gößnitz, Waldenburg, Groitzsch, Pegau und den ganzen Braunkohlenstädten im Leipziger Süden vergeblich sucht.


    Ich glaube bei dem ersten Bild sieht man worauf ich hinauswill, in den oben genanten Städten gibt es überall solche Häuser und die werden nahezu nie saniert, ich gebe dem Haus hier vielleicht noch drei Jahre ...



    @ Meerane70:


    Ist auf dem zweiten Bild der Hinterhof der Nummer 19 zu sehen?

    Was soll man auch immer mit Leuten erzählen ... ?

    Das ist in anderen Städten dieser Region ganz eindeutig anders...


    Das finde ich eigentlich gar nicht, ich hab z.B. in Meerane noch nie einen Menschen gesehen der mich einfach so gegrüßt hätte, ist einfach unüblich. Also ich denke nahezu alle Menschen in den Mittel- und Kleinstädten im braunen Dreiländereck (Spaß!) sind unzufrieden.


    Bist du nachts manchmal in Altenburg? Also entweder man begegnet niemandem, oder einigen Herrschaften die gerade aus den Wirtshäusern und Tavernen getorkelt kommen ;)
    ... die Gestalten sind die ruhigen Gymnasiasten die am Wochenende mal ein bisschen die Sau rauslassen wollen ...

    Also ich sags mal so, wenn man sie kennt sind sie ganz nett, man kann auch immer mal nette Leute treffen, aber allgemein glaube ich sind die Menschen nicht allzu aufgeschlossen, viele sind sehr unzufrieden und vor allem steigt der Anteil an Rentnern und an ... naja ... dem Gegenteil der intellektuellen Elite. Aber ich denke, da gibt es keinen Unterschied zu den Städten im Umkreis von 50 km. Ich bin aber viel mit dem Fahrrad unterwegs und die Leute die man auf dem Land trifft sind zwar häufig auch einfach und älter, aber wesentlich netter. Auch wenn Altenburg nicht Berlin ist, so spürt man da schon die Unpersönlichkeit der Stadt, ist mein subjektiver Eindruck, kann aber auch damit zusammenhängen, dass ich auf dem Dorf mitsozialisiert wurde und prinzipiell jeden grüße den ich in egal welchem Dorf treffe ... das gehört sich so.


    Und ich wünsche allen Lesern und Mitdiskutierern frohe besinnliche Weihnachten.

    @ Meerane70: Keine Ursache.


    Warst du mal in dem Haus Teichstraße 12 drin, wenn ja wie sieht es da aus?


    Man dachte früher wirklich man hat ein gutes Geschäft gemacht ... aber die haben wirklich alles mitgenommen, von uns zum Beispiel das Gehäuse einer Pendeluhr aus der Biedermeierzeit, das war zu schade zum Wegschmeißen aber für 50 Mark oder was wir bekommen haben, war sie dann halt weg...


    Das mit dem Lift bleibt wahrscheinlich ein Geheimnis, da könnte man höchstens mal versuchen im Staatsarchiv etwas herauszufinden?


    Nein, die ganzen jungen Familien die nach Altenburg ziehen wollen, weil die Leute hier so nett sind, so gute Arbeitsbedingungen herrschen und die Kinderbetreuung so gut gewährleistet ist, wollen natürlich alle ein Eigenheim für 200.000 Euro direkt im Stadtzentrum bauen. Klingt logisch, wieso man da nicht das Areal am Markt dafür ausweisen wollte oder endlich das blöde unsanierte unansehnliche schandfleckartige Schloss wegreißt um dort einen Eigenheimstandort aufzubauen. ;)
    (Bitte nicht zu ernst nehmen)

    Gut, da müsste man persönlich mit ihm reden, ich weiß es nicht aus anderer Quelle.


    Dann hätten die Anwohner in der Johannisstraße endlich mal einen ruhigen Tag. Außerdem kann man bequem über den Johannisgraben fahren, wer wirklich dahin will, die meisten wollen in Richtung Zeitz/Schmölln/Gera und die können dann auch durch die Teichstraße fahren. Gesperrt wird aber sowieso.


    Sagt er das nicht zu jeder Gelegenheit? Ja, und die hatten alle ein Problem mit feuchten Kellern (hab ich mir sagen lassen, ich kenne die Häuser auch nicht mehr). Einen perfekten Ausblick auf einfallende Häuser in der Pauritzer ;) Naja, aber Einfamilienhäuser in dieser Lage schänden das Gesicht der Stadt nur umsomehr...

    Das ist ja schlichtweg eine Lüge! Auf der Seite des Stadtforums steht, Kaufinteressent und Vertreter der Stadtverwaltung hätten das Haus gemeinsam besichtigt. Also wenn die Stadt dem Interessenten die 280.000 geben würde wäre das Haus wahrscheinlich bald saniert ... naja, als wenn das Haus in dem Zustand nicht noch 10 Jahre stehen könnte, aber nein, man hat wahrscheinlich genug Geld :zunge:


    Die geilste Begründung ist immer noch, das es zu aufwendig wäre das Hintergebäude allein wegzureißen und, dass dann die Straße zu lang gesperrt wäre, in der Leipziger Straße Anfang des Jahres war das doch auch egal ...


    Nochmal zu der Sache mit der Pauritzer: Wolf ist der Auffassung das alle jungen Leute in Eigenheimen im Stadtzentrum wohnen wollen, so wie er. Ich würde mein Haus niemals in diese scheiß Hanglage bauen und außerdem ist die Hangseite nicht nach Süden ausgerichtet, so dass es ab frühen Nachmittag richtig schnell dunkel wird. Als könnte man das Areal nicht einfach unbebaut lassen...

    Also erstmal zu der Frage von Meerane70 zu der Teichstraße 12:


    Das Gebäude entstand in der Zeit um 1600, 1610 hab ich bis jetzt nur bei dir gelesen. Es wurde im Renaissancestil errichtet, den es bis heute behalten hat. Die Schmuckformen stammen von Wolf Rieth, einem Steinmetz aus Schwarzhofen/Oberpfalz der nach Altenburg zog. Bemerkenswert sind dabei das Mittelfenster und die Eck-Diamantquaderung aus Rochlitzer Porphyr. Das Dach sieht noch relativ gut aus, aber der Rest ... sprich, wenn sich nicht bald ein Förderverein gründet ist das Haus weg, ich hab aber noch keinen gefunden der das Ziel auch verfolgt :(


    Ist auf dem 3. Bild in der Pauritzer 59 eine Dampfmaschine zu sehen oder es könnte auch ein Lift sein?


    Weil ich hier gerade das Bild von nothor in der Brüdergasse 3 sehe wo die ehemals repräsentative Haustür durch eine Holzplatte mit Blechtür ersetzt wurde, fällt mir eine Geschichte aus der Nachwendezeit ein. Damals kamen ein Haufen BRD-ler und vor allem Holländer hierher und kauften alles für wenig Geld, was heute enorm kostbar ist, eben auch diese Tür. Es war eine Zweiflügeltür aus Eiche mit reichem Schnitzwerk mit einem ganz speziellen Dekor was kaum in Deutschland zu finden ist, das kam wohl 1730 von zwei Italienern nach Altenburg.


    Also bei dem Haus in der Pauritzer Straße Nr ? (Bild am Abend) dachte ich ist der Abriss vom Tisch, da es das Hinterhaus von einem in der Luxemburgstraße ist, zum TdoD hat mir der Eigentümer gesagt, dass Vorder- und Hinterhaus weiter saniert werden sollen und dann als Wohnungen vermietet werden sollen.