^
Ich kenne mehrere Stellen an denen die Entfernung des 2. Fahrstreifens durchaus zu Staus geführt hat. Wem das nicht auffällt, der ist einfach selbst nie mit dem Auto unterwegs, oder weist einfach geringe Ortskenntnisse auf.
Bei der Eschersheimer gehen zwar nicht so viele Kapazitäten verloren, an anderen Stellen ist dies aber der Fall. Natürlich kommt es nicht gleich zum Verkehrskollaps, sorgt aber dennoch für längere Staus in den Hauptverkehrszeiten und für längere Standzeiten der Autos im Kerngebiet, was dem Stadtklima ganz sicher nicht gut tut, auch wenn die Idee von den Grünen sowie von denjenigen kommt, die den Autofahrer gerne warten sehen. Interessant wirds auch an der Berliner Straße die ja auch im "ökologischen Sinne" einspurig wird. Gerade an Ost-West-Verbindungen mangelts in Frankfurt und die Einspurigkeit ist da natürlich eine plausible Lösung. Selbst das wird noch nicht zum Verkehrskollaps führen, wird aber den durch die wahrlose Querschnittsverminderung der Straßen zähen Verkehr noch zäher machen, weil einfach kaum Alternativen da sind (man denke an die regelmäßig gesperrten Uferstraßen). Nur weil es bisher zu keinem Kollaps kam, kann man also weitere Achsen schmälern? Tolle Argumentation.. Ist doch gut, wenn einiges noch glatt läuft. Wie Rohne es richtig sagt, das Ganze kommt ohne Not. Wenn man will, dass die Leute auf den ÖPNV umsteigen, muss man den eben attraktiver machen. Tut man nicht, stattdessen werden Straßen OHNE ein GESAMTKONZEPT verkleinert und der Verkehr immer mehr ausgebremst, was wie gesagt dem Stadtklima ganz sicher nicht gut tut. Am besten ist noch die Unzuverlässigkeit des ÖPNV. An den Bahnstreik-Tagen war man tatsächlich vor einem Verkehrskollaps. Die Autos stauten sich bis sonst wohin, die Straßenbahnen fuhren natürlich komplett unabhängig vom Fahrplan (wobei das fast schon Alltag ist) und waren so voll, dass an den Haltestellen keiner mehr einsteigen durfte und Leute zurückgelassen wurden. Streiks, Störungen usw. gibt es im ÖPNV leider zu Genüge, das sind keine Ausnahmen.
Eine Großstadt (gerade eine Stadt mit den Ansprüchen Frankfurts) braucht funktionierende Verkehrsachsen, die in die Stadt führen. Das ist ganz sicher kein Weltuntergang. Im Gegenteil, es ist besser als unnötig zäher Verkehr. Den erzeugen sich die Frankfurter Grünen gerade, indem sie vorhandene Verkehrsachsen beschneiden- komplett ohne Not. Fast alle aufeinmal. Das hat natürlich auch nichts mehr mit der autogerechten Stadt zu tun. Im Idealfall sollte eine Stadt gute Alternativen zum Auto bieten können, gleichzeitig aber eben auch für den Autoverkehr ein funktionierendes Gesamtkonzept für einen möglichst reibungsfreien Verkehrsfluss gewährleisten. Denn der Autoverkehr wird weiterhin obligat einen großen Teil des Verkehrs ausmachen. Auch wenn der Radverkehr im Moment boomt, wird er natürlich nie auch nur ansatzweise die kompletten Funktionen des Autoverkehrs übernehmen können. Selbst grandiose Erfindungen wie Fahrrad-LKWs haben nicht die selbe Transportkapazität wie ein Kleinwagen. Hinzu kommt, dass viele wetterbedingt in der kalten Jahreszeit vom Fahrrad auf andere Verkehrsmittel ausweichen. Interessant wäre eine Statistik dazu. Auch solche Dinge müssen bei der Verkehrsplanung und bei der Flächenverteilung eine Rolle spielen, ein Gesamtkonzept zu erarbeiten. Wenn die Grünen von den Frankfurter Straßen sprechen hört sich das eher nach einigen asiatischen Großstädten an, in denen 8 spurige Straßen in die Stadt führen und in denen man Abends nicht einen Meter weit durch den Feinstaub schauen kann. Dabei reden wir nach wie vor von Frankfurt, mit seinen 1,5 - 2 spurigen "Hauptsachsen". Und die gehören zu einer dynamischen Großstadt einfach dazu. Sie ohne Not zu verkleinern, wird unnötig zähen Verkehr und Staus bewirken. Das braucht doch nun wirklich keiner;).