Beiträge von arnold

    Es ist heute noch ein zweiter Artikel erschienen (https://www.freiepresse.de/che…gt-plaene-artikel13304397). Darin bestätigt das Rathaus zwar die Pläne, rudert aber gleichzeitig zurück: So seien mehrere Standorte in der Stadt im Gespräch und die Planungen noch in einem sehr frühen Stadium. Die Fläche hinter der Parteisäge sei nur eine Möglichkeit.

    • Die perfekte Verkehrsanbindung mit dem ÖPNV per Hauptbahnhof, Busbahnhof, Straßenbahnen und Busse. Da die Basketballspiele entweder abends oder am Wochenende sind, wären in der Innenstadt auch genug Möglichkeiten für das Abstellen von Autos vorhanden.
    • Die Möglichkeit für die tausenden Veranstaltungsbesucher, vorher und nachher noch ein bisschen Zeit in der Innenstadt beim Einkaufen und Schnabulieren zu verbringen.
    • Die vorhandenen infrastrukturellen Voraussetzungen (Straßen, Strom, Abwasser, ...).
    • Die Erhöhung der Optionen der nahen Stadthalle, indem man den Neubau auf dort möglicherweise unterbelichtete Aspekte auslegt.


    Generell begrüße ich den Bau eines Kultur- und Sportzentrums in der Stadt selbstverständlich. Jede Investition in die Stadt ist im Grunde erstmal positiv. Ich finde nur aus zahlreichen Gründen den Standort hinter der Parteifalte als die komplett falsche Wahl. Auf dieser Fläche wäre Platz für mehrere hunderte Wohnungen, die Brühl und Innenstadt endlich verknüpfen könnten. Die Parteifalte müsste dafür auch nicht fallen - warum auch? Eine Integration von hochwertiger Wohnbebauung ist dort im Grunde sehr einfach möglich. Was den Leerstand in der Stadt angeht: Die Leerstands-Zahlen sind in den Gebieten sehr hoch, die unattraktiv zum Leben sind. Plattenbaugebiete, Randgebiete, etc. Der Leerstand in der Innenstadt ist vergleichsweise gering. Auf Chemnitz in Zahlen gibt es dazu zahlreiche Grafiken. Auch die Bevölkerungsentwicklung in den inneren Stadtteilen ist überproportional hoch im Vergleich zur Gesamtstadt.


    Warum hier eine Halle, die nur wenige Tage im Monat genutzt wird, mehr Leben in die Innenstadt bringen soll als ein bewohntes Quartier mit tausenden Menschen, die täglich die Innenstadt nutzen, erschließt sich mir nicht. Spiele und Konzerte sind meistens am Abend. Danach hat kein Geschäft mehr in der Stadt geöffnet, der Einzelhandel hat davon also rein gar nichts. Vor einem Spiel gehen wohl die wenigsten noch zum Shoppen in die City. Und ob tausende Sport-Fans der oft schon aufgeheizten Stimmung in der Innenstadt wirklich gut tun, bezweifle ich ebenfalls.


    Auch sehe ich mit der nahen Stadthalle eher eine Konkurrenz-Situation. Mit der Stadthalle und der Oper hat man zwei Kultur-Standort nur wenige Meter entfernt. Will und kann man sich wirklich drei Kulturstandorte in direkter Nähe leisten? Welche Kultur-Events sollen denn in der neuen Halle stattfinden, die nicht in die Stadthalle passen? Für große Pop-Konzerte ist Chemnitz eh zu klein. Für mich klingt das alles nach einer großen Sporthalle, in die man das Thema Kultur gerade mit eingliedert, weil man Kulturhauptstadt ist. Ein sinnvolles und tragfähiges Konzept sehe ich aber nicht.


    Als Standorte für eine Spielstätte der Niners könnte ich mir beispielsweise das Areal um den Schlossteich gut vorstellen - vielleicht in Richtung Mittelstraße/Leipziger Straße hinter der Kletterhalle oder im Umfeld der Sachsen-Allee. Auch dort sind die Anbindungen an den öffentlichen Verkehr gut und es können ausreichend PKW-Stellplätze nach Ladenschluss genutzt werden oder neu geschaffen werden, sollte dazu Bedarf bestehen. Auch am Standort der Fabrikreste in der Schadestraße, die im Laufre des Jahres abgerissen werden sollen, direkt am Bahnhof Mitte, würde eine Halle ausreichend Platz finden.


    Nachtrag: Auch an der Annaberger Straße in Altchemnitz würde es zahlreiche Möglichkeiten für die Niners-Halle geben. Dort wären eventuell über das Förderprogramm und das vorhandene Konzept sogar Fördermittel zum Bau möglich. Es wäre beispielsweise auch interessant zu prüfen, ob ein Umbau der Hartmann-Halle (aktuell 2.000 Plätze) nicht auch das gewünscht Ergebnis bringen würde. Man hat hier bereits eine Halle in zentraler Lage - was wird aus der, wenn die Niners in die neue Halle umziehen? Wien baut sich gerade eine neue Basketball-Halle im zweiten Bezirk mit einer Kapazität von 3.000 Plätzen - in einer Stadt mit 2 Mio. Einwohnern. Für mich klingt die Kretschmer-Aussage - je mehr ich drüber nachdenke - nach Wahlkampf-Versprechen für den September.

    Was für eine dumme Idee: mir fallen nur Gründe dagegen ein - kein einziger Grund, der an dieser Stelle für eine Halle sprechen würde. Es handelt sich um beste Innenstadtlage, in der eigentlich Wohnbau entstehen sollte, um wieder eine zusammenhängende Stadtlandschaft entstehen zu lassen. Eine Halle würde mit ihren notwendigen Abstandsflächen die Barriere-Wirkung zwischen Innenstadt und Brühl-Viertel auf Jahrzehnte zementieren. Und wie soll eine Halle neben der Oper denn aussehen? Es gibt hunderte Stellen in der Stadt, wo eine Halle Sinn machen würde. Was für ein Fail, sächsische CDU, mal wieder!

    Ich finde es ebenfalls falsch, Rekonstruktionen nicht am exakten Ort zu errichten. Für die Neubebauung an der Köpckestraße würde ich mir eine Art Neubebauung wie in der neuen Frankfurter "Altstadt" wünschen. Durchaus als zeitgenössische Bauten erkennbar aber mit typischen Gestaltungsmerkmalen Dresdens kombiniert. Bezüglich der Höhe der geplanten Bebauung: Ich bilde mir ein, in einem Artikel vor geraumer Zeit, genau das gelesen zu haben: Durch eine höhere Höhe will man den Übergang zum Finanzministerium anpassen. Leider finde ich den Beitrag gerade nicht. Generell finde ich das aber nicht notwendig. Im Stadtbild sind Brüche in der Höhe ja durchaus spannend - auch was Blickbeziehungen angeht.


    Dass die Achse des Barockhauses in der Meißner fehlt, ist mir beim schnellen Durchblättern tatsächlich gar nicht aufgefallen. In der Tat ist das seltsam. Hier würde ich auf einen neuen Arbeitsstand hoffen. Zum Exnerschen Haus bin ich generell indifferent: Laut ursprünglicher Planung (https://www.dresden.de/media/p…_Architekten_GmbH_neu.pdf) ist das Gebäude für eine kulturelle Nutzung vorgesehen. Eventuell spielen hier die genauen Flächenanforderungen einer potentiellen Einrichtung noch eine Rolle. Im verlinkten Gestaltungsplan sieht man direkt am Gebäude auch einen Versatz im Gelände: In Richtung Brücke sind es demnach vier Vollgeschosse, in Richtung Ministerium drei.

    Anmerkung: In der Präsentation ist der Versatz im Gelände offenbar genau umgekehrt, wie man auf Folie 22 sieht.

    Bei der APA (wie die DPA aber für Österreich) ist heute ein Interview mit der der österreichischen Staatssekretärin für Tourismus erschienen. Es geht um die Rolle von Kultur-Tourismus und auch ein stückweit um die Kulturhauptstadt Bad Ischl. Ein paar Dinge würde ich gern mit euch teilen:

    • Mit Kunst und Kultur will der heimische (österreichische) Tourismus verstärkt Urlauberinnen und Urlauber anziehen; dort gibt es noch deutliches Wachstum
    • die Wertschöpfung sei im Kultur-Tourismus höher: "Wir wissen, dass diese Gäste mehr ausgeben"
    • "Knapp 40 Prozent der Kultururlauber nächtigen in einem Vier-Stern-Hotel", berichtete die ÖW-Chefin
    • Kulturgäste lassen viel Geld im Land: "Die Wertschöpfung ist eine wesentlich höhere beim Kulturgast als beim normalen Gast"
    • Österreich Werbung mache deshalb sehr viele Kunst-und-Kultur-Kampagnen
    • Neben dem altehrwürdigen, klassischen Angebot soll auch das moderne reichlich beworben werden: "Wir werden heuer auch auf der Design-Week in Mailand vertreten sein und haben eine Augmented Reality App für die Kulturhauptstadt Bad Ischl entwickelt."
    • Vernetzungsgedanke sei für die Zukunft im Tourismus sehr wichtig, so die Tourismusstaatssekretärin: "Wenn wir lauter Einzelkämpfer hätten, dann wäre es sehr schwierig."

    Lguenth1 hat doch eindeutig ihre Verdienste kleingeredet: "Der von ihr angeführte Streik war völlig erfolglos und ist nach wenigen Tagen beendet worden. Ob der Streik selbst berechtigt war und welche Forderungen genau gestellt wurden, ist nicht nachvollziehbar." Und Lguenth hat auch zugegeben, dass er die Vergabe von Frauennamen "albern" findet...

    Der Arbeitsstand in der Präsentation ist noch mit 5/2023 angegeben - damit sind die Abbildungen schon fast ein Jahr alt. Wenn sich der BauBM auf einer Veranstaltung gegen die Fuge ausgesprochen hat, könnte die im neuesten Arbeitsstand schon keine Rolle mehr spielen, würde ich vermuten.


    Schaut man sich jedoch auf altesdresden.de die überlappenden Stadtgrundrisse heute und vor 1945 in diesem Bereich an und geht von einer Rekonstruktion der Gebäude Blockhausgasse 1 und Große Meißner Straße 1,3,5 aus, so ist eine Fuge zwischen der Rekonstruktion der Nummer 5 und dem Hotel notwendig (ehemals Standort Nummer 7). Laut Plan liegen zwischen den Gebäuden sicher 3 bis 5 Meter.


    Bildschirmfoto-2024-03-06-um-11-32-53.png


    Soweit ich weiß, waren an der Köpckestraße nie Rekonstruktionen vorgesehen, sondern historisierende Neubauten - schon allein weil die Bauflucht der Neubauten aufgrund des Straßenquerschnittes deutlich nach Süden verschoben werden muss. Ich kann mich nicht erinnern, dass dort jemals von Rekonstruktionen gesprochen wurde. Auch die GHND spricht in diesem Bereich nicht von Rekonstruktionen.


    Wie das Exnersche Haus früher ausgesehen hat, sieht man hier:
    Bildschirmfoto-2024-03-06-um-11-39-09.png
    Quelle ist auch altesdresden.de

    Ich finde es schade, dass die Verdienste einer Chemnitzerin hier so kleingeredet werden. Dass hier eine Schule offenbar nach einer problematischen Frau benannt ist (offenbar schon seit der DDR, wie man auf alten Aufnahmen sieht) ist absoluter Whataboutism und hat mit dem aktuellen Antrag nichts zu tun. Nach wie vielen problematischen Männern (Luther, Wagner, Hindenburg, Jahn, ...) sind in Deutschland Straßen oder Gebäude benannt? Dürfen deswegen keine Männernamen mehr vergeben werden? Das ist doch totaler Quatsch. Ich drücke dem Antrag jedenfalls die Daumen und würde mich sehr freuen, wenn die Bibliothek nach einer Chemnitzer benannt wird, die vor Ort gewirkt, gestreikt und gekämpft hat. Und wenn es nur aus dem Grund ist, dass sich weiße alte Männer darüber ärgern :)

    Lustige Idee, zumal die Kulturhauptstadt das Thema ursprünglich ja mal aufnehmen wollte... Vielleicht könnte man gemeinsam mit den Theatern ein großes interaktives Schauspiel aufführen :P

    Wenn es aber die Rechtsextremen schaffen, Bilder wie 2018 zu produzieren, dann ist das schon eine Elefant und definitiv keine Mücke mehr. Ich hoffe, dass die Stadtverwaltung für 2025 Demo-Routen in der Innenstadt nicht freigibt. Sollen die Idioten doch an der Messe demonstrieren.

    ^ Naja, das Treppenhaus war noch in gutem Zustand. In die einzelnen Hallen haben wir uns dann aber nicht mehr getraut, zumal das keine Stahlbeton-Konstruktion ist wie bspw. bei den Wanderer-Werken nebenan sondern Ziegel-Decken sind. Von außen habe ich leider kein Bild - das Gebäude ist ziemlich zugewachsen. Ich empfand das Gebäude als eines der schlechtesten - vom Zustand her - in denen ich bisher in Chemnitz war. Es gibt zudem kaum Gebäude in Chemnitz, die wirklich gut gesichert sind. Das Haus der Einheit ist das einzige leerstehende Gebäude, wo wirklich konsequent alles verschlossen wurde.


    Als genehmigende Behörde ist das Bauamt auch für die Einhaltung der im BauGB vorgeschriebenen Standards verantwortlich - also beispielsweise die Einhaltung der Grenzwerte für Lärm, Licht, etc. Wenn aus Sicht der Behörde diese Grenzwerte nicht eingehalten werden können, so kann die Genehmigung nicht erteilt werden. Wie weiter oben schon geschrieben, empfinde ich die Grenzwerte vielerorts als zu streng (z.B. in Innenstädten wenn nicht alle Fenster einer Wohnung auf die Straße zeigen oder wenn durch Mehrfachverglasung Lärm reduziert werden kann). Man muss dazu aber auch sagen, dass ständiger Lärm krank macht und daher die Lage an einer Autobahn schon kniffelig ist. Der Bestandsschutz ist dabei erstmal untergeordnet. Da für eine 'normale' Sanierung (neue Farbe, Fenster, etc.) keine Genehmigungen der Behörden eingeholt werden müssen, können natürlich Eigentümer auch direkt neben Autobahnen ihre Häuser jederzeit sanieren. Was an der Sanierung am konkreten Objekt oben genau genehmigungspflichtig ist, weiß ich nicht.

    ^ Ich sehe kaum, dass in Chemnitz in den nächsten Jahren neue Straßennamen zu vergeben sein werden, es sei denn, Straßen werden umbenannt. Aber Neubauviertel mit neuen Straßen entstehen in Chemnitz wohl keine - daher werden auch keine Frauen-Namen im öffentlichen Raum einziehen können.


    Was hat denn das BSZ für Wirtschaft mit Minna Simon zu tun? Konnte da keine Zusammenhänge finden online.

    Der Anteil an Frauennamen an Straßennamen oder Namen für öffentliche Gebäude ist in Chemnitz verschwindend gering. Es gibt zahlreiche Männernamen im öffentlichen Raum in Chemnitz - obwohl diese Männer nie vor Ort waren, in der Straße gelebt haben oder im Gebäude gearbeitet haben. Minna von Simon war Chemnitzerin, hat im Gebäude gearbeitet und vor Ort aktiv für die Arbeitnehmerrechte - Rechte, die wir alle heute als selbstverständlich ansehen - gekämpft. Ich finde das ist ein gewichtiges Argument, die Bibliothek nach ihr zu benennen.

    Diese Befürchtung muss man leider haben denn es ist eine "Bühne", die sehr verlockend erscheint.


    Es ist halt komisch: In Österreich beispielsweise hat die politisch Rechte den Wert der Kulturhauptstadt für den Tourismus verstanden und lässt machen ohne weitere Kritik, auch wenn das Kulturkonzept von Bad Ischl deutlich konservativer ist, als das von Chemnitz. Man setzt dort stärker auf Hochkultur und Opern.

    ^ Ehrlich gesagt sehe ich die Bürgerbeteiligung in Chemnitz seit einigen Jahren etwas schwierig: Die große Mehrheit schweigt (aus Gleichgültigkeit?) und eine gewisse Minderheit ist immer sehr laut und grundsätzlich in Opposition. Ich finde die Idee, den Park wieder seinem historischen Original anzunähern, sehr schön und bin fest davon überzeugt, hätte ein moderner Entwurf 'gewonnen', wären die Forderungen genau andersherum: Wie kann man nur, der Park war historisch doch viel schöner. Etwas wundert es mich auch, dass sich Saxonia hier aus der Diskussion voll und ganz raushält - als Fürsprecher für historische/historisierende Ideen. Ansonsten sehe ich es wie oben schon beschrieben: WC-Anlage* (in welcher Form auch immer) und Spielplatz lässt sich förderunschädlich nachrüsten und Gastronomie unterliegt wirtschaftlichen Interesse und kann von der Stadt nur schwer geplant werden. Dass ausgerechnet die fehlende Diagonale nun der Grund sein soll, dass die Kulturhauptstadt angeblich nicht für die Bevölkerung baut, finde ich etwas übertrieben, selbst wenn die Diagonale als Weg natürlich Sinn macht. Ich finde der Stadt (und damit meine ich der Bevölkerung) würde manchmal etwas mehr Gelassenheit ganz gut tun.


    Generell empfinde ich die Argumente, die Projekte seien nicht für die Bevölkerung gemacht, sondern nur für eine Kunst-Elite, als eine Strategie dieser Oppositions-Haltung. Für wen außer den Bewohnern der direkten Umgebung soll der Schillerplatz sonst sein? Er bleibt nach dem Kulturhauptstadt-Jahr genau an diesem Ort und wird auf Jahrzehnte ein Ort zum Verweilen, für Veranstaltungen, etc. bleiben. Das Kulturkonzept der Kuha ist sehr niederschwellig: Es sind nicht die Prunkbauten, die mit elitärer Kunst gefüllt werden - wie das noch vor einigen Jahren (Linz) der Fall war. Hier setzt man auf Orte der lokalen Identität (Garagen, Freiflächen, Industriebrachen) und einem Kunst- und Kultur-Begriff, der einen sehr großen Teil der Bevölkerung einschließt. Zu behaupten, man plane an der Bevölkerung vorbei, finde ich ehrlich gesagt eine ziemlich dreiste Lüge. Schaut man sich die Interventionsflächen an (Garagen-Campus, Stadtwirtschaft, Park und Freiflächen, Sportforum, Schulen), so sind das alles Orte des alltäglichen Lebens bzw. Zusammenkommens.

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    *Noch kurz eine Anmerkung zur WC-Anlage: Ich kenne mittlerweile keine öffentlichen WCs mehr, die kostenfrei sind. Eine Litfasssäule als WC-Lösung fände ich sehr gut, allerdings wird die auch Geld kosten. Und somit werden auch weiterhin die Menschen in die Hecken entwässern :P In Wien geht man mittlerweile gegen Wildpinkler vor und verlangt 36 Euro Strafe. Das finde ich aber auch etwas kleinkariert...
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    Zum Parkleitsystem habe ich nichts geschrieben, weil ich mich damit zu wenig auskenne. Fahre ich mit dem Auto durch Chemnitz, brauche ich das Leitsystem nicht und weiß daher auch nicht, wie funktional das ist. Laut FP sollen die Tafeln mittlerweile auch abgebaut worden sein, da sie über Jahre defekt waren... Stattdessen setzt die Stadt Chemnitz nun wohl auf dieses System: https://www.tag24.de/chemnitz/…arkplatz-belegung-3114794 Wenn ich mit dem Auto in anderen Städten unterwegs bin, lasse ich mich meistens direkt per Navi oder Google Maps navigieren und benötige da auch keine Leitsysteme.

    Zum Müll und Laub habe ich auch nichts geschrieben - das stimmt :P Das Thema hatten wir aber andernorts auch schon: Ich finde es in Chemnitz nicht schlimmer als in anderen Großstädten, hätte aber nichts dagegen wenn man 2025 vielleicht öfter mal mit der Kehrmaschine durch die Stadt fährt ;)

    War denn bekannt, dass umfangreiche Notsicherungen laufen, wie es dort berichtet wird? "Eingebrochene Balken und Böden werden erneuert sowie das Dach repariert." Das ist ein ganz entscheidender Schritt, den viele andere Denkmäler auch nötig hätten, und durch die getätigten Investitionen vor allem auch ein Versprechen für die Zukunft.


    Die Notsicherungen wurden dort schon vor Jahren durchgeführt (zwischen 2020 und 2022). Unter anderem wurden teilweise neue Beton-Decken gegossen sowie das ganze Gebäude komplett verschlossen und die Giebel teilweise zurückgebaut.

    ^ Warum muss der Name der Bibliothek einen Bezug zur TU haben? Simon hat einen sehr direkten Bezug zum Gebäude selbst. Reicht das nicht aus? Oder ist das Problem, dass es sich um eine Frau handelt?


    Eine "Ernestine-Minna-Simon-geborene-Reinitz-spätere-Bauer-Universitätsbibliothek" halte ich für eher unwahrscheinlich.

    Davon ist nicht die Rede. Lediglich von "Ernestine Minna Simon". Ihre Männer spielen dabei keine Rolle, sondern sie.

    Der Antrag wurde eingereicht von den Grünen, der SPD, der LINKEN sowie der PARTEI. Das könnte für eine Mehrheit durchaus reichen.

    ^ Danke für die Verlinkung zum Beschluss: Hatte ich total vergessen.


    Im Hintergebäude der Zwickauer Straße 219 (der Trakt direkt parallel zu den Wandererwerken, neben der Rückbaufläche auf dem Areal der Wanderer-Werke) war ich im letzten Sommer mal. Das Gebäude ist schon sehr fertig und architektonisch meiner Meinung nach nichts besonderes. Da gibt es in Chemnitz weitaus erhaltenswertere Gebäude. Auch wenn das ganze Grundstück mit den Bäumen und den ruinösen Gebäuden schon eine sehr verwunschene Stimmung erzeugt. Das Luftbild von Bing muss zudem schon sehr alt sein - das Vorderhaus ist auf den Aufnahmen noch nicht eingestürzt. Anbei ein paar Bilder zu genau diesem Trakt:


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    ^ Hier sieht man die Verbindungsbrücke zwischen den. beiden "Hinterhäusern"


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    ^ Eingang in das hinterste aller Gebäude, unter der Brücke


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    Was das Gebäude an der Limbacher Straße neben der A72 angeht: Die Stadt Chemnitz kann hier keinen positiven Bescheid erteilen. Das deutsche BauGB ist da sehr eindeutig: In dieser Lage können die Lärmschutz-Emissionen (22-6 Uhr maximal 40 dB) nicht eingehalten werden. Die Umgebung des Gebäudes ist zu laut als das man dort leben könnte. Wenn nun die Stadt Chemnitz einen positiven Bescheid erstellen würde, so könnte der Eigentümer des Gebäudes später gegen den Lärm der Autobahn klagen bzw. er könnte von der Stadt verlangen, Lärmschutzwände zu errichten. Die Stadt müsste dann die Kosten für deren Errichtung tragen.

    Ähnlich war das ganze beim Kulturpalast in DD gelagert: Dort hat sich die Neubebauung hinter dem Kulturpalast deutlich verzögert, weil durch die Anlieferung der Bühnentechnik im Kulti für mehrere Stunden in den betroffenen Nächten die Lärm-Pegel überschritten wurden. Deswegen musste erst die Lärm-Schleuse errichtet werden. Der Streit war auch daran entbrannt, wer die Schleuse errichtet. Hätte die Stadt den positiven Bescheid erlassen, wäre sie für die Errichtung der Schleuse zuständig gewesen. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber der Investor der Neubebauung hat dann die Kosten übernommen.


    Generell finde ich unser BauGB in dieser Causa auch zu streng: Mittlerweile gibt es Dreifachverglasungen, die Lärm sehr gut abhalten - zum Beispiel an stark befahrenen Straßen in den Städten selbst. Am obigen Beispiel des Gebäudes neben der Autobahn wird aber wohl auch eine Dreifachverglasung nicht ausreichen, den Lärm unter den Grenzwert zu bringen, zumal der Lärm von mehreren Seiten kommt.

    Ich finde es wichtig, dass die Medien darüber berichten. Ich fände es im Gegenteil sogar sehr wichtig, dass der MDR noch stärker über diese destruktiven Kräfte berichtet und wie hier Chancen für die Stadt leichtfertig verspielt werden. In Pro Chemnitz, der AfD und den Freien Sachsen sehen viele Menschen in der Stadt eine wirkliche Alternative aber erkennen nicht, dass diese Parteien eine prosperierende Zukunft von Chemnitz oder Sachsen überhaupt nicht wünschen sondern Streit und Ausgrenzung als ihr Erfolgsmodell kultivieren. Dass die Kulturhauptstadt eine einmalige Chance für die Stadt ist, wird aber auch von den anderen Parteien zu wenig kommuniziert... Alleine die Einnahmen aus dem Tourismus werden zu wenig stark in den Vordergrund gestellt. Chemnitz hat die Möglichkeit, sich im deutschsprachigen Raum als ein Hotspot für Kunst und Kultur zu etablieren. Dieses Jahr kommt die Nachfolge der Kunst-Schau "Gegenwarten" von 2020. Allein mit dieser Schau hatte es Chemnitz damals im deutschsprachigen Raum in alle Zeitungen geschafft und wurde als neues Kassel gefeiert. Die Stadt hätte das Zeug dazu, davon bin ich überzeugt.


    Das Gegenteil wird natürlich der Fall sein, wenn die rechtsextremen Parteien direkt am Eröffnungstag-Wochenende mit Nazi-Aufmärschen mobilisieren und diese Bilder in die Welt geschickt werden - wie bereits angekündigt. Ob sich Chemnitz jemals davon erholen könnte, bezweifle ich stark.

    ^ Natürlich ist da überall auch Geld von Chemnitzer Steuerzahlern dabei - aber eben auch von allen anderen Europäern auch. Für die Stadt und die Steuerzahler hier vor Ort also ein sehr gutes Geschäft. Im Grunde so, als bekomme ich meine Garten-Sanierung von den Anwohnern meiner gesamten Straße mitfinanziert. Ich selbst zahle nur einen kleinen Teil für Maßnahmen, die meine eigene Scholle positiv verändern. Ich sehe darin absolut keinen Nachteil. Die Alternative wären Investitionen in eine andere Kulturhauptstadt, die Chemnitzerinnen und Chemnitzer mit ihren Steuergeldern gleichstark bezuschussen aber ohne die positiven Effekte der Veranstaltung. Grundsätzlich kann man sich als Steuerzahler nicht aussuchen, wohin seine Steuern fließen (und das ist auch gut so). Mit meinen Steuergeldern finanziere ich beispielsweise auch den Bau von Autobahnen - finde ich auch blöd aber so ist das nun mal. Wenn nun Nürnberg Kulturhauptstadt geworden wäre, hätten die Chemnitzer und Chemnitzerinnen die Projekte dort ebenfalls mit finanziert, die geschätzten zwei Millionen Besucher hätten aber ihr Geld dann auch in Nürnberg und nicht in Chemnitz ausgegeben.


    Was die Sanierung des Schillerplatzes angeht: Eine Sanierung der Parkanlage war früher oder später notwendig. Die gesamte Anlage selbst ist nicht im besten Zustand und war schon durch einen DDR-mief geprägt. Als Interventionsfläche der Kuha ist die Sanierung für die Stadt (und den Chemnitzer Steuerzahler) günstiger, als wenn die Stadt das über ein Förderprogramm selbst gemacht hätte. Die fehlende Gastronomie sehe ich hier nicht als Problem an - zumal es Gastronomie in Chemnitz generell nicht leicht hat. Gleich um die Ecke liegt der Brühl. Die wenigen Gastro-Einrichtungen dort kämpfen regelmäßig ums Überleben. Selbst in bester Innenstadtlage überleben die meisten Restaurants in Chemnitz nicht lang. Das Café im Schocken findet keinen Betreiber und das bei noch nie gesehenen Besucherzahlen im Haus. Ich habe lieber keine Gastronomie im Park als einen nach wenigen Monaten leerstehenden Café-Pavillon. Davon abgesehen kann eine Verwaltung schlecht Gastronomie "planen". Da sind wirtschaftliche Abwägungen der Gastronomen entscheidend. Sollte die Bebauung an der Liebknecht-Straße saniert werden, würde sich am Eckgebäude zur Georgstraße zudem ein Café gut anbieten. Dort könnte also in Zukunft nachgerüstet werden.


    Dass es in Chemnitz zu wenig öffentliche Toiletten gibt ist durchaus ein Problem - aber das würde ich sagen, zieht sich durch ganz Europa und ist kein Chemnitzer Problem (Berlin, Wien, Paris,...) . Die nächstgelegene öffentliche Toilette liegt in kurzer fußläufiger Entfernung am Bahnhof (gegen Bezahlung; kostenfreie Toiletten kenne ich persönlich überhaupt nicht mehr). Die Nachrüstung einer Toilette im Park wäre sicher auch im Nachgang jederzeit ohne große Probleme möglich. Sollte der Pavillon des Busbahnhofes in einer zukünftigen Schillerplatz-Erweiterung aufgehen (und so sind ja die Pläne) hätte man dort zudem einen Pavillon mit WC-Anlage. Dass der Busbahnhof noch dort ist und der Pavillon nun noch immer ein Schatten-Dasein fristet, ist der städtischen CDU zu verdanken, die den Umzug des Busbahnhofes blockiert hat. Inwieweit man als Gast die Toiletten der Museen bzw. der neuen Bibliothek nutzen kann, weiß ich nicht. Aber vielleicht kann man als Verwaltung hier auch ansetzen.


    Was Uber und Bolt angeht: Was kann die Stadt Chemnitz da machen? Ähnlich wie bei Airbnb braucht es Menschen, die den Dienst auch anbieten. Wenn kein Bewohner in Chemnitz Fahrten über Uber anbietet, so kann es demzufolge auch keine Fahrten geben. Ich wüsste nicht, wie die Stadt da gegensteuern kann. Ich glaube dass die Taxi-Unternehmen der Stadt sowie der näheren Umgebung ausreichen sollten. Jedes Taxi-Unternehmen ist zudem ein wirtschaftliches Privat-Unternehmen und verdient damit sein Geld: Hier sollten in allererster Linie die Taxi-Unternehmen selbst Interesse daran haben, zumal die nicht mal die Konkurrenz von Uber und Co. fürchten müssen. Da sehe ich die Unternehmen selbst in der Verantwortung. Dass es keine Leihräder gibt ist in der Tat ein Problem. Ein einfaches Leihradsystem mit mehreren Stationen über die Stadt verteilt ist in vielen Städten beim ÖPNV angesiedelt. Hier wäre es spannend, ob die CVAG Pläne in der Schublade hat. Bis zur Kulturhauptstadt wird sich das freilich nicht mehr ausgehen, aber auch für die Zeit danach, wäre das definitiv ein notwendiges Mobilitäts-Angebot.


    Die Hotel-Landschaft hat sich in den letzten Jahren merklich gebessert. Es gibt für jeden Geldbeutel etwas, hier sehe ich keine größeren Probleme. Einige Airbnb-Angebote gibt es auch. Ein 5*-Hotel halte ich in Chemnitz generell für nicht überlebensfähig... Aber ich glaube kaum, dass jemand am Fehlen eines 5*-Hauses den Erfolg der Kulturhauptstadt ausmachen wird ;)

    ^ Ich könnte mir gut vorstellen, dass nach Fertigstellung der gegenüberliegenden Bebauung um die Johanniskirche herum, das Café im Schocken durchaus besser funktionieren könnte und vielleicht auch eine Außengastronomie denkbar wäre. Schließlich rückt der Stefan Heym Platz mit Fertigstellung der Bebauung von einer Innenstadt-Randlage deutlich stärker in eine zentrale Lage - zumal die Wohnnutzung in diesem Teil der Stadt zunehmen wird.


    Eine andere Gestaltung des Platzes wäre dazu sicher hilfreich, wobei ich mir durchaus auch mobiles Grün an dieser Stelle gut vorstellen kann. Laut Rats-Informationssystem der Stadt wollen die Grünen einen Antrag zur verstärkten Nutzung mobiler Stadtmöbel und mobiler Bepflanzung einbringen. Aus anderen Städten gibt es da tatsächlich ganz coole Beispiele (hier oder hier oder dort).


    Die mobilen Elemente, die die Stadt in den letzten Jahren präsentiert hat, haben mir vom Design leider nie gefallen... Da sollte man sich nochmal an die Arbeit machen und schönere Modelle entwerfen bzw. produzieren lassen.