… und nicht zu vergessen: Frankfurt hat einen OB ohne das Format, das der Stadt angemessen wäre; ohne Standing auf einem Parkett, das aus mehr als Ortsvorstehern besteht und ohne Wirtschaftskompetenz, aber eitel und selbstverliebt, dabei peinlich in seinen kleinkarierten Auftritten und Reden.
Beiträge von legoland
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Die im Zusammenhang mit Corona aufgelegten Sonderprogramme zur Städtebauförderung innerstädtischer Lagen („Lebendige Innenstadt“ u.a.), die sicherlich noch ausgeweitet werden, sollte man nutzen, die Entwicklung solcher noch ausbaufähigen Quartiere mit all ihren Schmuddel-Ecken (Bebenhäuser Hof), Hinterhöfen und ihrer schlechten Bausubstanz anzustoßen. Gerade in den oben genannten Bereichen sehe ich da noch viel Potential - wenn ich allein an den riesigen verschachtelten Hinterhof hinter dem alten Karstadt denke.
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Im Grunde ist das gesamte Karree zwischen Kirchstraße, Sporerstraße, Münzstraße und Marktplatz ein Konglomerat des, abgesehen von der Marktplatzfront, provisorischen Wiederaufbaus unmittelbar nach dem Krieg, mit zahlreichen noch einstöckig bebauten Liegenschaften (Hirmer, Eppli etc.), denen man bis heute das Provisorium ansieht, das aber enormes Potential hätte - siehe Dorotheenquartier - aber die Stadtplanung scheint hier keinen Handlungsbedarf zu sehen.
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Komisch, überall sonst in Stuttgart lautet die Devise ( in Memoriam Manfred Rommel , Gott hab ihn selig): Abbreißa, des alte Glompp, aber ausgerechnet am Marktplatz lässt man die Starenkästen stehen, Hauptsach‘ jedes Jahr frisch g‘stricha. Aber wer weiß, vielleicht kauft der Breuninger auch die paar Hütten noch auf und stellt was G‘scheits na.
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Der Hines-Turm ist wie die meisten Wohntürme doch in erster Linie ein Investorenobjekt; da wird Geld geparkt und nur in Ausnahmefällen gewohnt - siehe Grand Tower in Frankfurt: Das Parkhaus neben dem Grand Tower steht weitgehend leer. Die paar Ferraris, die da einsam rumstehen, gehören wahrscheinlich den nebenan arbeitenden Bänkern. Insofern braucht der Hinesturm keine Tiefgarage; Hausmeister und Concierge kommen immer noch mit der U-Bahn.
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Bei all den etwas schiefen Frankfurt-Berlin-Vergleichen muss man festhalten: Hochhäuser kommen erst im Cluster wirklich zur Geltung, und die Mischung von Wohn- und Büro-bzw. Hoteltürmen macht die Sache erst reizvoll. Das wäre ja auch der Reiz am Kollhoff-Plan für den Alex gewesen, aber tempi passati… 🥲 Ich jedenfalls genieße es, im Frankfurter Westend mit Blick auf und zwischen den Hochhäusern zu wohnen, auch wenn ich sonntagmorgens manchmal die Klimaanlage vom Messeturm gegenüber höre ☺️
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ich kann die vehemente Kritik - das Parkhaus ausgenommen- nicht nachvollziehen, gerade auf Adamas erstem Foto sieht man, wie harmonisch das One sich zu den Metallfassaden von Kastor und Pollux verhält. Auch im Verhältnis zu den anderen „Nachbarn“ halte ich die Fassadengestaltung für gelungen: das Weiß nimmt die Optik des Grand Tower auf, die Kastenfenster stellen den Bezug zum Tower 185 her, das finde ich gekonnt. Wenn man die drei von Friedensbrücke aus sieht, bilden sie ein gelungenes Ensemble.
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Zum Stichwort Eigentumsverhältnisse: in der Diskussion und in dem jetzt präsentierten Konzept vermisse ich einen Hinweis auf die Geschichte der mehr als 200 geraubten jüdischen Grundstücke auf dem Areal. Benedikt Goebel hat die in einer Karte mal eingefärbt, das Rathausforum und das Marx- Engels-Forum war zu einem beträchtlichen Teil Grund und Boden in jüdischem Eigentum. Die Leere dieses „öffentlichen“ Raums ist letztlich auch ein Zeugnis unrechtmäßig angeeigneten und nicht oder unzulänglich entschädigten Eigentums. Dass die DDR darüber den Mantel des Schweigens breitete, mögen die Historiker bewerten. Von der heute lebenden Architekten- und Stadtplaner-Generation darf man aber wohl erwarten, dass sie einen historisch kontaminierten Ort auch als solchen erkennbar macht und die Geschichte nicht einfach unter Rollrasen begräbt.
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Mit etwas Phantasie kann man aus dem Kasten doch was machen - man müsste natürlich die an Stammheim erinnernde Fassade komplett neu gestalten, aber eine Dachterrasse z.B. wäre an der Stelle bestimmt ne Attraktion. Viel scheußlicher finde ich das Zeppelin-Hotel mit seiner abweisenden Fassade, noch so ne Knast-Anmutung am Stadtentrée.
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^^
Gerade eine Look-at-me-Architektur wie im Entwurf von Leno/Budic würde den Platz aufwerten - ich finde den spiegelnden Kristall an der Stelle großartig. Hier wäre was Knalliges genau richtig, und besser kann man die Umgebung gar nicht reflektieren.
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man muss jetzt wirklich nicht das Kind mit dem Bad ausschütten - in bundesdeutschen Städte-Rankings egal welcher Institute steht Stuttgart durchweg immer gut da - alle wichtigen Indikatoren wie Lebensqualität, Wirtschaftskraft, Entwicklungsdynamik sichern verlässlich einen Platz auf den vorderen Rängen. Aber mit diesen Pfunden muss man wuchern, und da ist Stuttgart in punkto Stadtmarketing gefühlt immer noch auf dem „Großstadt zwischen Wald und Reben“- Niveau.
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Naja, die Stuttgarter Innenstadt mag relativ hässlich sein, aber sie ist auch nicht hässlicher als die ähnlich großer Städte! (…) Frankfurt – was gibts da wenn man sich die Hochhäuser wegdenkt?
Ja, das stimmt. Aber das Image Frankfurts veränderte sich zum Positiven, als unter Hilmar Hoffman das Museumsufer realisiert wurde; neben anderen kleineren städtebaulichen Maßnahmen brachte das die entscheidende Wende. Und ich meine, Stuttgart hätte die Chance, mit der Kulturmeile dasselbe hinzukriegen, nur müsste man den Mut haben, die Sache endlich anzupacken und richtig Geld in die Hand zu nehmen, was ja in Stuttgart durchaus vorhanden ist. Die schwäbische Sparvariante mit ein bisschen Verkehrsreduzierung und ein paar Bäumchen mehr am Fahrbahnrand wird es nicht bringen.
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Wohnnutzung ist an der Stelle (Verkehrslärm und Luftqualität) sicher nur im hinteren Teil des Grundstücks sinnvoll. Eine öffentliche Nutzung, die die Altstadt und die Marktstrasse aufwertet, zB. mit kultureller Nutzung (Verlegung oder Zweigstelle der Stadtteilbibliothek aus der Überkingerstrasse als Medienhaus mit Räumen für Stadtteilinitiativen, Bühnen, Proberäumen etc. pp.) könnte vielleicht den Abwärtstrend der Abends vor allem von Alkoholikern und Obdachlosen heimgesuchten Ecke stoppen. Hier wäre einfach mal Fantasie der Stadtplaner gefragt.
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Unter einem Haus des „Mitteinanders der Kulturen“ (Nopper) stelle ich mir ein Altersheim vor, in dem Schwaben und Nichtschwaben, Griechen und Türken, Bosnier und Serbien miteinander im Speisesaal Ihre letzten Gefechte ausfechten.
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Der Fußboden war durch die Bombardierung zerstört, eine Aufnahme von 1962 findet sich in „Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin Beiheft 22“ . In den 1980er Jahren wurde im Hinblick auf die museale Nutzung eine Fußbodenheizung eingebaut und der Boden erneuert. Das jetzige Bild ist eine Rekonstruktion nach der Schinkelschen Idealperspektive, die Farbe des Marmors und die Verlegung entsprechen dem Vorkriegszustand.
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Auch die Platzgestaltung selbst ist ein vertane Chance - Rollrasen, der entweder vergilbt oder ständig bewässert werden muss, und ein paar verloren rumstehende Bäumchen. Da hätte man schon allein aus der geometrischen Platzform was machen können - meinetwegen auch eine Durchwegung mit Bänken, Kies, ein bisschen Buchsbaum, schon hätte man einen Hauch von Pariser Flair und echte Aufenthaltsqualität.
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Vergleiche mit früher helfen nur bedingt weiter, denn wir haben es Corona-bedingt jetzt mit einer neuen Qualität der Anforderung an den städtischen Raum zu tun, das stellt alle Großstädte vor Herausforderungen. Immer noch ist das Leben durch Einschränkungen bestimmt, also muss man dafür einen Ausgleich haben. Wir haben aber zu wenige innerstädtische Freiräume, in denen man sich in Gruppen bzw. auch in der großen Menge - und das ist auch für viele ein Bedürfnis, denn die Masse haben wir ja zwangsläufig lange entbehrt - sich treffen, abhängen, feiern und die Nacht durchmachen kann, ohne dass irgendwer sich gestört fühlt. Da muss Stadtplanung reagieren, Freiräume als wirkliche „Frei“-Räume zu ermöglichen, auf denen auch unreguliertes Leben möglich ist, auch Abends und Nachts, etwa durch die Konversion von großen Verkehrsflächen/Parkplätzen etc. Das wäre dann auch ein Gewinn an Urbanität, die ja eigentlich alle wollen und in fremden Städten immer genießen; nur vor der eigenen Haustür soll es spätesten um 23:00 Uhr totenstill sein …
… z.B. denke ich an die auf jedem Luftbild von Stuttgart zu sehende riesige Fläche des Innenhofs des Finanzministeriums (Rotebühlbau, sagt Wikipedia), die teilweise als Parkplatz genutzt wird. Das ist eigentlich verschenkter Raum. Warum macht man daraus nicht - über einen studentischen Wettbewerb - eine große Bühne/Freifläche, die mit allen möglichen Aktivitäten bespielt werden kann?
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Wenn ich als kürzlicher Stuttgart-Besucher auch mal kurz meinen Eindruck schildern darf: die Polizeipräsenz in der Innenstadt ist nach meinem Eindruck extrem und wirkt einschüchternd. Schlossplatz, Königstrasse, überall Uniformen. Und warum muss an einem Wochentag gleich ein Konvoi von zwei Polizeifahrzeugen auf den Fußgängerwegen zwischen Landtag und Charlottenplatz im Schritttempo Kontrolle fahren, wo ersichtlich keine Krawallmacher unterwegs sind?
Ich saß dann später mit einer Freundin auf einem Podest am kleinen Schlossplatz, wir trinken unseren Kaffee und eine Gruppe Jugendlicher dreht mit Skatebords Runden und lässt dabei aus einer Box Musik laufen - laut, aber alles ganz relaxed und völlig friedlich, bis plötzlich zwei Mannschaftswagen mit Blaulicht angebraust kommen und dem ganzen ein Ende machen. Da wundert mich ehrlich gesagt nicht, dass die Kids dann irgendwann mal auf ihre Weise ihre Wut rauslassen. -
kennt keiner hier die zugige Ecke beim Minsk Hilton mit dem graubraunen Plattenmonster daneben? Aber Minsk steht hier nur Pars pro toto für dieses Gefühl, irgendwo tief im Osten zu sein, wo man an der Tramhaltestelle den Kragen hochschlägt und es nach Heizöl riecht
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Mann, wenn das erst mal fertig ist! An dieser Ecke ist Berlin ja fast so schön wie Minsk