Beiträge von legoland

    Die Glaskästen für die Gastronomie sind hoffentlich nur Platzhalter zur Visualisierung der vorgesehenen Nutzung. Abgesehen davon, dass die sich ohne zusätzlichen Sonnenschutz oder dunkles Spezialglas enorm aufheizen würden, wäre eine Lösung in Form von Markisen - ein Anklang an den historischen Zustand - an der Stelle vorzuziehen.

    Man kann das Problem, denke ich, letztlich auf die Attraktivität des Berliner Markts zurückführen: Berlin ist nach wie vor die Stadt für Immo-investments, hier sind mehr Immobilieninvestoren, Private Equity Akteure und Projektentwickler engagiert als in jeder anderen deutschen Stadt, deren Ausrichtung zudem ganz unterschiedlich ist; das geht von Sales-and-Leaseback bis zu Debt-Investments. Dass bei Groß-/ Hochhausprojekten hier manchem Akteur in diesen Zeiten die Luft ausgeht, ist völlig normal, trifft Berlin aber wegen seiner speziellen Marktlage häufiger als andere Großstädte.

    Ich erinnere auch an das Projekt „Berlin City-West. From Ernst Reuter Platz to Urania“, das der Deutsche Werkbund mit der Iuav University of Venice 2020 als Seminar durchgeführt hat. Damals stand ebenso die Weiterqualifizierung des ursprünglichen die Blockstruktur aufbrechenden Stadtraums im Focus - mit Hochpunkten als Solitären (ein Beispiel aus den studentischen Projekten, in der Mitte sieht man unterhalb der Kammstruktur das Dorlandhaus) und dem Straßenraum als grünes Band. (Damals war übrigens Harald Bodenschatz noch mit von der Partie …)


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    ich hab eigentlich nichts gegen Disneyland, nur nicht vor meiner Haustür 😉. Apart finde ich ja auch die Solarzellen auf der Hauptwache und das Hundertwasser-Dekor gegenüber - wirklich visionär ist das ja nicht gerade.

    Hoffentlich wird der EuroTower rechtzeitig unter Denkmalschutz gestellt, bevor irgendwer auf die Idee kommt, die Frankfurter Skyline mit Schrebergärten unter Glaskuppeln beglücken zu wollen. Gott bewahre uns vor diesem grünen Disneyland!

    Das Konzept sieht auf den ersten Blick ganz hübsch aus, muss aber unbedingt nachgebessert werden, was die Durchwegung betrifft. Die Grünflächen sind zu dominant und lassen zu wenig Platz für Fußgänger und Radfahrer. Schon jetzt ist trotz der großen Freiflächen der Fahrradverkehr ein einziger Hindernisparcours sowohl vom Steinweg Richtung Kornmarkt und umgekehrt als auch von der Großen Eschenheimer zum Roßmarkt. Beide Achsen sind relativ stark von Radfahrern frequentiert. Da braucht es auf jeden Fall breitere Schneißen, damit man sich nicht in die Quere kommt. (Bezeichnenderweise fehlen auf allen Visualisierungen die Fahrradfahrer …).

    Jein, lieber Regent. Natürlich sind Hochhäuser nicht die alleinigen Preistreiber im Markt (und als Quantité negligable kannst du sie auch nicht mehr behandeln, allein in Ffm sind 15 reine Wohnhochhäuser im Bau bzw. in der Planung), aber sie verstärken Trends, und je nach Standort maßgeblich, sowohl was Bauleitbilder, ob bei Instandsetzung oder beim Neubau, als auch was Mietpreise betrifft. Schau dir nur mal in Stuttgart die Entwicklung in der City Prag (Skyline Living, Porsche Design Tower) an, da werden inzwischen Mieten von 17€ und mehr verlangt, S-Nord ist im Mietspiegel inzwischen zu weiten Teilen dunkelrot eingefärbt, und das sicher nicht nur wegen einiger exklusiver Eigenheime.

    Meine Güte, ein Immobilienentwickler, der heute Wohnungen baut, - ich rede nicht vom Staat, von Genossenschaften oder von meinem Steuerberater - der schaut natürlich auf die Rendite, und die ist im Hochpreissegment, egal ob auf fünf oder 50 Geschoßen, eben wesentlich höher, und wenn er eine internationale Klientel im Blick hat, kann er - nicht in Rennes oder irgendwelchen Mittelstädten, aber in Berlin, München, Düsseldorf etc. Preise aufrufen, die jenseits von Gut und Böse sind. Ich denke z.B. an Max Dudlers Hochhausensemble im Frankfurter Westend: die teuerste Wohnung, mit 600 qm2 im obersten Stockwerk ging bei der Vermarktung als erste weg.

    Der Mietmarkt ist noch mal ein separates Thema, ganz unabhängig von der Bauform. Aber da gibt es ja mittlerweile eine irre Entwicklung, was den Bodenrichtwert für den Geschoßwohnungsbau betrifft, in Frankfurt z.B. eine Steigerung von 100% in drei Jahren. Das dürfte in Berlin nicht ganz so extrem sein, weil es da noch mehr Baulandreserven und Möglichkeiten zur Nachverdichtung gibt, aber tendenziell befördert die Entwicklung natürlich den Bau von Wohnhochhäusern, und der bedient eher das Luxussegment, es sei denn, er wird durch Vorgaben stärker gesteuert. Ich denke aber, wir werden auf Dauer (Stichwort Zuwanderung) über eine Bodenreform, in welcher Ausgestaltung auch immer, nicht herumkommen.

    Durch hochpreisige Wohnungen wird der Markt nicht im Geringsten entlastet; es ist eine Binsenweisheit, dass es sich in dem Segment, insbesondere bei Hochhäusern, um reine Kapitalanlagen handelt. Da wohnt keiner, da wird nur Geld geparkt. Frankfurt und Berlin holen nur nach, was in London traurige Realität ist.

    Ich kann nicht nachvollziehen, warum man bei stark beanspruchten öffentlichen Flächen hierzulande meist hellen Stein bevorzugt, trotz der offensichtlichen Probleme. Die Gleichung hell = freundlich, stimmt schon nach kurzer Zeit nicht mehr ("hell, freundlich, modern" hieß es in der Ankündigung auf der Seite der Stadtverwaltung) und müsste durch hell = dreckig ersetzt werden.

    Dass man auch mit dunklen Belägen Plätze "freundlich und modern" gestalten kann, zeigt zum Beispiel der Zürcher Sechseläutenplatz, der mit graugrünem Walser Quarzit belegt ist und topp aussieht - vor acht Jahren fertiggestellt und immer noch trotz intensiver Nutzung ohne sichtbare Beeinträchtigung der Oberfläche des Steins. File:Sechsel%C3%A4utenplatz_2014-04.JPG

    Das Bestandsgebäude (Verwaltungsgebäude der Deutschen Vereinigten Schuhmaschinen-Gesellschaft) ist übrigens ein frühes Werk von Ferdinand Kramer, das in der Zeit des NS verunstaltet wurde - ursprünglich waren die Fenster ohne Mittelsteg, Profile und Gesimse schlicht quadratisch in die Fassade eingeschnitten. Eine bauzeitliche Abbildung, die wiederherzustellen sich lohnte, findet sich im Katalog des DAM zur Ausstellung von 2015 auf S. 23 (Ferdinand Kramer. Die Bauten)

    „Unterirdisch“ ist noch euphemistisch für diese erbärmliche Präsentation. Man fragt sich, wer so eine Agentur beauftragt, auf deren Website im Mai noch ein guter Rutsch ins neue Jahr gewünscht wird und die damit wirbt, dass mit der von ihr konzipierten „Deutschen Fisch-Genuss-Route zwischen Bremerhaven und Brunsbüttel das „Fischerlebnis in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut“ wird. 😕🤕

    mobile Bäume würde ich auch nicht empfehlen - in künftigen Krawallnächten, die nicht völlig auszuschließen sind, täten mir die Bäumchen und die Schaufenster leid. Eigentlich war der Marktplatz als Parkplatz doch gar net schlecht, da käme zumindest ein bisschen 50er Jahre Feeling auf ☺️

    nein, noch nicht - siehe Denkmalkarte auf der Webseite des Landesdenkmalamtes. Der gegenüberliegende Block auf der anderen Seite der Mohrenstr. ist ja bekanntlich bereits unter Schutz, aber für die Botschaft liegt erst eine Absichtserklärung vor. Ich vermute, da die Botschaft in Betrieb ist und es auch um den Erhalt der noch weitgehend originalen Innenarchitektur geht, muss hier auch eine Abstimmung mit der tschechischen Seite erfolgen.