^Sollten in diesem Herbst nicht die fehlenden Linden ersetzt werden?
Beiträge von Cavendish
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Auch ein Rücken kann entzücken, deshalb fang ich mal von hinten an.
An der Ziegelstraße gibt’s noch jede Menge Gerüste, allerdings wurde hier auch heute fleißig gewerkelt.Die Plastizität der Fassaden lässt sich schon gut erkennen.
Die Fensterelemente werden hier mit weiterem Abstand von der Straße mit zunehmenden Winkel nach innen gestellt.So wirkt das Oro vom Gehweg aus.
Es sind noch nicht alle Fester gesetzt, man beginnt jetzt aber die Fassade zu mauern. Der Stein hat eine ähnlich rauhe Oberfläche wie beim benachbarten Gebäudeflügel und am Torhaus in der Friedrichstraße, ist aber kleiner.
Von der Farbigkeit und Materialität wirkte das auf mich erschreckend eintönig. Es wird halt unglaublich viel verdammt gleich… -
^Naja, anders als die zu sanierende Uferwand entstünde eine Freitreppe aber als Neubau. Sie endet daher nicht romantisch an der Wasserlinie sondern an einem kinder- und besoffenensicheren Absturzschutz und ist mobilitätsintegrativ umzusetzen. Was an Ästhetik übrig bleibt, wird man bald am Einheitsdenkmal besichtigen können: Treppenstufen die an einer mannshohen Brandmauer enden (Rampe) und Maschendrahtzaun am Rand der Schüssel.
Lasst erstmal das erste Monster wirken bevor man sich das zweite wünscht.
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Ich hinterleg das einfach mal hier: Passt vielleicht besser hierhin.
Wie verschiedene Medien berichten (ORF, Der Standard, Financial Times) wurden die Geschäftsräume der Signa in Innsbruck heute polizeilich durchsucht. Hintergrund ist der Vorwurf der Bestechung - das ganze wird hochgeschwemmt durch Aussagen Thomas Schmids, eines ehemaligen Vertrauten Sebastian Kurz'.
Die Berichterstattung in den deutsche Medien fokussiert derzeit noch darauf, wie Schmid Ex-Kanzler Kurz belastet, so dass Signa/Benko zur Sideshow wird.
Für Berlin kann sich das aber zum Main Act entwickeln: Schmid sagte aus, Benko habe ihm angeboten, ihn zum "Generalbevollmächtigten" in der Signa Holding mit 300.000 Euro Jahresgehalt plus gleich hohem Bonus zu machen. Bei der Steuerprüfung der Signa hätten sich die Nutzung eines Privatjets sowie ein Immobiliengeschäft als Knackpunkte erwiesen. Schmid gestand ein, er habe "massiven Druck" auf den Steuerbeamten für eine "bevorzugte Behandlung" von Benko ausgeübt. Sebastian Kurz habe von Schmids Unterstützung für Benko Bescheid gewusst.
Wie die FT hinzufügt, notierte eine von der Signa emittierte und 2026 fällige Anleihe heute mit 56% vom Nominalwert.
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Die Zufahrt ist einem Stadtbahnbogen in der Dircksenstraße, wo diese die Luxemburgstraße kreuzt, dachte ich?
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Wieder mal ‘ne Biege um den Block. Vista vom Bodemuseum kommend.
Entree mit Brunnen und historiserenden Lampen
Fast fertig. Wirkt etwas kahl ohne Grün. Die kupfernen Regenfallrohre machen aber was her. Ob irgendein Spaßvogel mal Kloschüsseln auf stellt?
...auch die Hofbegrünung wächst in Reih und Glied.
Pflasterung im Zungenwurst-Look: Die Piazza der tanzenden Schweinebäuche.
An der Oranienburger dominieren noch Absperrungen.
Ein verhüllter Schriftzug? "Freiberger Höfe"? "Postfuhramtshöfe"? "Durchfahrt verboten"? "Herzlich willkommen"? "Bitte einzeln eintreten"?
"Die Herkunft der Zukunft": Infotafel
Pflasterarbeiten wieder stilsicher.
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^Ich hab schon seinerzeit nicht verstanden, weshalb der Alextunnel blieb, wenn ungefähr zur gleichen Zeit der Tunnel am Breitscheidplatz verschwinden konnte. Der Tunnel muss weg, mehr noch aus den Köpfen denn als Verkehrsanlage. Das Bauwerk kann ja meinetwegen umgenutzt werden: Rathaus Mitte, Technoclub, Tiefgarage…
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die Eigenschaft als Eigentümer der Sache ist hier rechtlich nachrangig.
Hierzu gibt es mittlerweile eine Entscheidung des BGH bezüglich des Schutzes des Urhebers gegen Beeinträchtigung seines Werks. Es war strittig, ob die Zerstörung selbst eine Beeinträchtigung darstellt. Geklagt hatte eine Künstlerin gegen den Abbau ihres Werks von der Fassade eines Museums. Ihr Werk hatte sie für das Museum geschaffen, und es war mit dem Bauwerk fest verbunden.
Der BGH sagt dazu: Bei der Prüfung, ob die Vernichtung geeignet ist, die berechtigten persönlichen und geistigen Interessen des Urhebers am Werk zu gefährden, sei eine umfassende Abwägung der Interessen des Urhebers und des Eigentümers des Werks vorzunehmen.
Bei der Interessenabwägung sei auf Seiten des Urhebers zu berücksichtigen, ob es sich bei dem vernichteten Werk um das einzige Vervielfältigungsstück des Werks handelte, oder ob von dem Werk weitere Vervielfältigungsstücke existieren. Ferner sei zu berücksichtigen, welche Gestaltungshöhe das Werk aufweist und ob es ein Gegenstand der zweckfreien Kunst ist oder als angewandte Kunst einem Gebrauchszweck dient.
Auf Seiten des Eigentümers könnten, wenn ein Bauwerk oder Kunst in oder an einem solchen betroffen ist, bautechnische Gründe oder das Interesse an einer Nutzungsänderung von Bedeutung sein. Bei Werken der Baukunst oder mit Bauwerken unlösbar verbundenen Kunstwerken würden die Interessen des Eigentümers an einer anderweitigen Nutzung oder Bebauung des Grundstück oder Gebäudes den Interessen des Urhebers am Erhalt des Werks in der Regel vorgehen, sofern sich aus den Umständen des Einzelfalls nichts anderes ergibt.
Heißt auf gut deutsch: Im Zweifel für den Eigentümer.
Kleiner Scherz am Rande: Bei der Beurteilung dieser Frage kann auch das Umsatzsteuerrecht helfen: Bei entsprechender Gestaltungshöhe (i.e. Kunst im umsatzsteuerrechtlichen Sinne) wäre die Anlage der Rasenfläche umsatzsteuerfrei gewesen. Ein Blick in die Rechnung mag genügen. Verständlicherweise legt hier der Fiskus die Meßlatte, ob es sich um Kunst handelt oder nicht, besonders hoch... 😉 Joke off. Hat nichts mit Urheberrechten zu tun, dazu muss es nicht Kunst sein.
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Es ist möglich, dass man im Rahmen der ursprünglichen Planung von einer Luftleitbahn Teltow >> Innenstadt entlang der ungenutzten Gleisanlagen ausgegangen ist, und dass ihre Fortführung intendiert war. Ich bin kein Experte zu dem Thema, jedoch es gibt Informationen im Umweltatlas Berlin zum bodennahen Windfeld und Kraftvolumenstrom. Im Rahmen der Modellprüfung gibt es hierzu ein Studienergebnis:
"Weder in den Messkampagnen noch in den Modellrechnungen kann eine regionale Strömung, die die rauigkeitsarmen Freiflächen der Bahnanlagen als Leitbahn nutzen, nachgewiesen werden. Am Messplatz „Monumentenbrücke“ hätte sich ein solches Strömungssystem in den Messwerten abbilden müssen (vgl. Vogt 2002a, S. 14). Nachgewiesen werden konnte aber innerhalb der Messkampagnen lediglich das Durchgreifen der Oberströmung in den relativ rauigkeitsarmen, vegetationsgeprägten Flächen des Gleisdreiecks. Auch im Rahmen der mobilen, winterlichen Messungen wurde diese Strömung nicht erfasst (vgl. Vogt 2002b, Abb. 78 ff.). Auch das Modellergebnis spricht gegen eine großräumigere Austauschströmung. Das Strömungsfeld (22:00 Uhr) zeigt ein lokal geprägtes Mosaik von kleinräumig wirksamen Luftaustauschzellen, die vorrangig thermisch induziert werden. Die räumliche Ausdehnung dieser „Strömungszellen“ beträgt in der Regel zwischen 500m und 1200m (vgl. Abbildung 8)." Quelle
Eine thermisch oder orographisch induzierte Luftleitbahn konnte hier also nicht nachgewiesen werden.
Wie das Kartenmaterial des Umweltatlas' aber zeigt, gibt es wie bei allen unbebauten Flächen örtliche Ausgleichsströmungen in die benachbarte Bebauung.
In den gelb-gefärbten Flächen, zu der auch der Tilla-Durieux-Park gehört, bleibt der Kraftvolumenstrom unter 50m3/s, wobei er für eine Klimarelevanz 90m3/s übersteigen müsste (Quelle: ebenda). Wenn ich alle Erläuterungen richtig verstanden habe, ist der Verzicht auf eine Bepflanzung mit Hochvegetation u.U. sogar kontraproduktiv, da es sich nicht um eine Luftleitbahn handelt (Aufrauhung irrelevant), während sich ein wenigstens örtlich relevanter Kraftvolumenstrom entwickeln könnte. Vielleicht kann das jemand der sich damit auskennt als Schlußfolgerung bestätigen oder verwerfen?
Es scheint aber auch, dass eine Bebauung des PP im Bereich des ehemaligen Potsdamer Bahnhofs (i.e. Schließung der Platzkante) keine Stadtklimakatastrophe verursachen würde.
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^Man kann F1 auch zu ‘ich bin der erste Diener meines Staates’ verkürzen. Und in der Tat reflektieren die Szenen und die Textwahl ja durchaus die persönliche Perspektive W2’s, der sich gerade gegen den Parlamentarismus stemmt. All das ist ja auch völlig unbestritten. Die Frage war ja: Erklärt sich das von selbst, sollte man es sich erschließen müssen oder ist es so unverständlich, dass es heute, um zugänglich zu sein, erklärt werden muss.
Ich tippe mal - dass am Ende des 19.Jhd wie auch heute - es den meisten (leider) herzlich egal ist, was am Schloss steht.
Am Marstall gibt es ja auch große ideologische Deklarationen, die den Kontext ihrer Entstehungszeit reflektieren und eine bestimmte Sicht der Dinge.
Quelle: Wikipedia, gemeinfrei.
Es ist schon interessant, dass sich hier noch niemand vom HF über den hier propagierten Herrschaftsanspruch beschwert hat, der immerhin eine undemokratische Minderheitsposition war, und die man noch dazu vom Trottoir aus und viel besser als einen frömmelnden Bibelspruch in 70m Höhe lesen kann. Aber das gehört halt zu Berlin und das ist auch ok so. Auch hier wären Gemach und etwas mehr Gelassenheit mein Plädoyer.
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^Das ‘aufgeklärt” bezog sich auf ‘Sic gesturus sum principatum, ut sciam, rem populi esse, non meam privatam.’ Es steht auch hilfreich dran, dass es sich um F1 den König handelt, mit Jahreszahlen der Regentschaft, um Verwechslungen zu vermeiden. Das ist bei F2 auch der Fall, sogar in deutsch, mit Datierung 31.7.1443.
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Womit kann man das Wippen von links nach rechts oder nord nach Süd denn für die Widmung als Revolutions und Einheitsdenkmal gebrauchen? Die Richtungs-Symbolik wird hier für mich eher problematisch und wirkt völlig völlig unbedacht.
Die dialektische Wirkung wird erreicht, weil ein Betreten im Winter wegen Glätte und im Sommer bei Hitze aus Sicherheitsgründen wohl ohnehin untersagt werden wird. Hat man die Wirkung des entstehenden Parabolspiegels für eine Begehbarkeit eigentlich mal getestet?
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Ich spreche ja von 'vielen' nicht der 'Mehrheit'. Persönlich würde ich eine Auskommentierung der Stadt eher ablehnen. Die Uninteressierten erreicht man damit nicht. Und vielleicht sollten wir einfach etwas gelassener mit 'schwieriger Symbolik' umgehen, so wie das andere auch tun: Wenn man sich die Denkmäler rund um den Palace of Westminster mal anschaut, gibt es da genug historische Kontrapunkte, man begegnet z.B. Jan Smuts UND Nelson Mandela. Mit Oliver Cromwell und James I sogar Opfer und Täter. Insofern halte ich eine Erklärtafel zu Marx und Engels, Kuppelkreuz etc. für entbehrlich.
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^^Also die Zeitschicht des Dritten Reichs ist für mich durchaus in den nicht (mehr) vorhandenen Gebäuden, als Resultat des Weltkriegs, ablesbar. Vielen bleibt das sehr schmerzlich bewusst. Abseits der voids, ist der Erweiterungsbau der Reichsbank ja in Sichtweite. Aber vielleicht hast Du ja auch was anderes gemeint? In dem Sinne, dass das Schloss als Residenz ja 1918 schon ausgedient hatte und neue Nutzer fand, bevor es zerstört wurde. Und es findet sich kein Hinweis darauf, nur PdR vs Reko, so dass das Zeitkontinuum nicht erkennbar ist?
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Da war der Palast der Republik viel authentischer: Er war "orignale Geschichte" wie sie nach 1945 an diesem Ort stattgefunden hatte und gebaut worden war (ob man das mag oder nicht).
Ich finde das Argument der Authentizität für sich genommen ziemlich wertlos, weil es für jeden etwas anderes bedeutet kann. Wenn man dieses Argument konsequent fortsetzt, dann hätte die z.B. Mauer stehen und alles andere auch gleich so bleiben mögen, wie es ist weil es ja authentisch war. Wir sind ja in Berlin nicht gerade arm an Orten, die authentisch in diesem Sinne sind. Sie sind aber auch brutal und tragen mMn zur Teilnahmslosigkeit der Bürger an ihrer gebauten Umwelt bei.
Es mag in dem Fall mit dem Argument der Authentizität etwas anders liegen, wenn man sie mit irgendeinem positiven Wert belegt. Für mich persönlich, ist das beim Fernsehturm der Fall, auch bei der KMA, aber beim PdR nicht (und ich habe aktive, eigene Erinnerungen an diesen Ort). Ich bin daher immer etwas vorsichtig, da meistens kurze Zeit nach der Authentizität das Disney-Land-Argument um die Ecke biegt. Für mich war der PdR reines Disneyland, weil er eine Welt vorgaukelte, die wenig mit der Realität in der DDR zu tun hatte. Er war die Kulisse für pseudo-demokratische Prozesse und die Perpetuierung des Kleingeists. ich finde das HF ist konzeptionell genau die richtige Antwort. Diese Meinung muss man nicht teilen, aber die Palastnostalgie - ist das das eigentliche Argument? - teile ich nicht. Ich fand den PdR auch architektonisch nicht wertvoll.
Um zur Bauakademie zurückzukehren, an ihren alten Standort muss ja nichts abgerissen werden, und insoweit macht es die Dinge vielleicht einfacher.