Beiträge von LukaTonio

    Ich bin positiver als maselzr, obwohl ich die Meinung zum Frankfurter Europaviertel teile.


    Europaviertel und Hafencities waren mit ihren Blöcken und Riegeln geistige Kinder des Beginns der 2000er. Sie werden baulich allerdings jetzt erst fertiggestellt, womit es so wirkt, als wäre das Problem akut.


    Der Städtebau hat sich aber sowohl in Berlin als auch in Frankfurt weiterentwickelt. Es wird wieder vermehrt mit geschlossener Bauweise, unterschiedlichen Höhen und intimen Plätzen geplant, solange kein soziale Wohnbauunternehmen involviert und die Brache hinreichend prominent ist. In Berlin ist die Überplanung des Viertels hinter dem roten Rathaus ein Beispiel. In Frankfurt gibt es ein tolles Projekt östlich der Konstabler Wache. Selbst wenn die Architektur dort teilweise unterdurchschnittlich ausfallen wird, treten diese Gebäude aufgrund der Blockrandbebauung nicht prominent hervor, sondern fügen sich in die nähere Umgebung ein.


    Was Architektur im Allgemeinen angeht, funktioniert die nüchterne Schweizer Architektur in Deutschland nicht, weil deutsche Städte nicht von spektakulären Alpen umgeben sind, sondern selbst Aufenthaltsqualität schaffen müssen. Wenn schon internationale Anleihen nötig sind, wären Neubauprojekte in den Niederlanden oder Frankreich hilfreicher. Den Niederlande gelingt hierbei etwas besonderes. Sie bauen modern und schaffen es trotzdem, dass die Architektur freundliche/gemütliche Akzente enthält, welche sonst nur historischer Architektur zugeschrieben werden. Ich werfe deutschen Architekten kaum etwas vor, weil ich weiß, welchem Druck und Haftungsrisiko sie sich aussetzen und trotzdem ihre Arbeit machen. Der einzige Kritikpunkt ist die nicht gerechtfertigte Bewunderung für Schweizer Architektur und Beton.

    Die vorstehend unter #10 vorgestellten Wohnbauprojekte auf dem ehemaligen Beiersdorfareal sind von der Architektur, insbesondere bezüglich der Farbwahl und dem Höhenwechsel, großartig.

    Städtebaulich ist das Projekt leider etwas enttäuschend, denn es enthält große gepflasterte Höfe, die weder im heißen Sommer noch im kalten Winter Aufenthaltsqualität erzeugen werden.


    Der Neubau der Beiersdorfzentrale ist ebenfalls enttäuschend. Das liegt wieder nicht nur an der Architektur des Gebäudes selbst, sondern an der städtebaulichen Einbindung. Mit den zwei Flachbauten davor und dem Zaun, der aussieht, als wäre er in jedem x-beliebigen Gewerbegebiet zu finden, wirkt es wie ein funktional zu verwertendes Behördengebäude. Eine Schulbehörde könnte sich hier befinden. Ein Blick auf die von Häuser geposteten Visualisierungen unter #1 zeigt, dass hier eigentlich eine große städtebauliche Geste mit Springbrunnen und Vorplatz geplant war. Hoffentlich wird dies noch umgesetzt und ist nicht dem Rotstift zum Opfer gefallen.

    Ich wundere mich über die vorstehenden, positiven Rezensionen, auch wenn der Gedanke hinter dem Band des Bundes ein guter war.


    Aber beim bestehenden Kanzleramt führt das Band des Bundes zu einer Fehlkonstruktion, wonach an der Frontseite nicht vorgefahren werden kann, da keine Eingangssituation geschaffen werden konnte und beide Seitenflügel abweisend, über lang und monoton wie eine Gewerbehalle wirken.


    Daneben kann man bezüglich des jetzt geplanten Ergänzungsbaus ungeachtet der erneut nicht menschennahen/menschenfreundlichen sondern bürokratischen Architektur als Kritik auch die Kosten, die Größe und die Vielzahl an mit Steuergeldern bezahlten Posten anbringen, welche mit dem Neubau einhergehen. Hierauf ist durch Mitglieder des Forums auf den vorhergehenden Seiten schon treffend hingewiesen worden. Daneben würde ich mich freuen, wenn der Bund sein anderen Projekte im Regierungsviertel (anteilig ebenfalls Bestandteile des Bandes) zunächst einmal fertigstellen könnte. Das am anderen Ende des Bandes ein ganzer Häuserblock brachliegt, empfinde ich als vorrangig wichtig.


    Abschließend finde ich es seltsam, dass das Band des Bundes die "Utopie einer besseren Welt" darstellen soll, aber zu diesem Zweck dystopisch anmutende Gebäude entworfen und gebaut werden. Gleiches gilt übrigens auch für den Hauptbahnhof, welcher im Inneren unterhalb der obersten Ebene dunkel, unnötig auf Funktion getrimmt und zugig wirkt und es an keiner Stelle dieses großen Gebäudes schafft, Aufenthaltsqualität/Verweilqualität für die Nutzer zu schaffen.

    Der Turmabschluss des weitgehend fertiggestellten Turms wirkt durch die obere Loggia und insbesondere, dass darüber liegende schwarze Fassadenelement unglücklich, denn es entsteht ein unfertiger oder auch Behelfseindruck. Sonst ist der Turm architektonisch sehr interessant, gerade der Wechsel der Fassadengestaltung linkerhand zu rechterhand und die Schrägstellung der Fassaden.

    Trotzdem lässt sich an dieser Stelle schon festhalten, dass mit dem neuen Entwurf die breite Freitreppe zum Schloss hin sinnlos wird, denn sie läuft auf eine Rampe mit Geländer zu.


    Der Entwurf 2011 wirkt nicht nur wegen der Mosaike, sondern gerade auch wegen der Gestaltung und Proportionen der Aufgänge erheblich besser an das "historische" Umfeld angepasst. Diese Feststellung kann bereits vor Fertigstellung getroffen werden.

    Ich möchte fragen, warum Potsdam gleich an zwei Seen liegt und trotzdem keine Uferpromenade aufzuweisen hat? Mit Uferpromenade meine ich etwa das, was sich in Nizza, Ascona oder Venice Beach finden lässt.


    Die gleiche Frage könnte man in Berlin stellen. Allerdings gibt es entlang des Treptower Parks zumindest etwas, was an Promenade erinnert, wenn auch aufgrund der Buden und der fehlenden öffentlichen Toiletten etwas traurig.

    Ausgerechnet die strenge Traufhöhe dort ist doch das tolle an der Berliner Stadtplanung. Dass die Kisten dort schlecht, langweilig oder monoton wirken, liegt nicht an der strengen Traufhöhe, sondern an der Architektur an sich. (...)


    Ich würde ergänzen wollen, dass es hier nicht die Architektur an sich ist, denn das 50Hertz Gebäude ist ein gutes. Es liegt an der fehlenden Längenbeschränkung, was zur Monotonie führt und die aktuell schönen Proportionen des Gebäudes verschwinden lässt.


    Ich weiß, oh Wunder, ich bin gegen lange Riegel in urbanen Gebieten, wo Fußverkehr gewünscht ist, der aber regelmäßig nur entlang kurzweiliger Fassaden mit öffentlicher Erdgeschossnutzung stattfindet :)

    Es ist die gleiche Insel, auf welcher ein Weltkulturerbe liegt. Das ist wirklich traurig.


    Auch wenn Berlin sonst alles mögliche sein kann, hätte diese Insel als eine Art geschichtliches Herz wieder vollständig in den Vorkriegszustand versetzt werden sollen, um der Bedeutung und Wirkung der Nordspitze hinreichend Rechnung zu tragen. Der Fehler ist insoweit bereits durch das Planwerk Innenstadt eingeleitet worden, welches hier keinen Handlungsbedarf zur Wiederherstellung sah, an anderen Stellen der Stadt meiner Ansicht nach aber gute Arbeit geleistet hat.


    Bitte beim Thema bleiben. Eine Diskussion über breite Straßen im Allgemeinen kann hier geführt werden.

    Der OD hat recht, auch wenn ich die teils im Wasser stehenden Hochhäuser schön gelöst und mit der hoch gelegten U-Bahn recht urban finde.


    Neben dem Umstand, dass ungewöhnliche Aspekte wie die lange Überdachung teilweise wegfallen sind, verstehe ich die Planung der Baufelder und die Bauweise nicht. Hamburg ist eine Stadt in der es windig ist und oft regnet. Wind gibt es insbesondere nah an Wasserflächen. Insoweit würde es Sinn ergeben, die Fehler der Hafencity nicht zu widerholen und großformatige Blöcke zu errichten, die allseits vom Wind umweht werden können und eine verglaste Mall erforderlich machen. Sondern es sollte eine bauliche Struktur zu finden sein, die vor Wind und Wetter schützt und im Inneren kleinere (gemütliche) Gassen entstehen lässt, wo man sich auch bei schlechtem Wetter gerne aufhält.


    Als Beispiel kann eine Blockrandstruktur mit angeschrägten kleineren Erschließungsstraßen im Blockinneren umgesetzt werden.

    Meine Hoffnung besteht in der BSR Zentrale, zunächst was die Farbgestaltung angeht. Insbesondere ist dies aber der Fall, weil durch den geplanten Komplex Höhenvarianz in das Quartier kommt und damit die Silhouette etwas spannender werden sollte.


    Ich habe allerdings heute für die Arbeit nach einem Bild aus der Downtown von Washington DC bei google images gesucht. Auch da sind keine Wolkenkrater vorhanden. Dennoch lässt sich dort schön erkennen, was auch ohne Türme an großstädtischer Bebauung mit Abwechslung und Höhenvarianz möglich ist. Der Vergleich hingt natürlich zum hiesigen Quartier, weil die Downtown von DC in Berlin eher dem Kurfürstendamm oder dem Alexanderplatz entsprechend ist. Aber auch an der Schöneberger Linse darf man sich ein Optimum an Gestaltungsqualität zumindest wünschen.

    Es gab in Bad Homburg zuletzt einen Wettbewerb für das dortige Kurhaus, wo sowohl moderne als auch historische Entwürfe zugelassen wurden. Hiernach wurden sie separat bewertet, jeweils ein Sieger für historisch und modern ausgewählt und sie erst dann einander gegenüber gestellt. In beiden Kategorien gewann Ferdinand Heide.


    https://www.ferdinand-heide.de/bad-homburg-kurhaus


    Die beiden Entwürfe werden auf dem vorstehenden Link in der Bildergalerie hintereinander dargestellt.


    Beide Entwürfe sind auf ihre Weise sehr gut.


    Dieses Beispiel zeigt, dass historische und moderne Gestaltung nicht bereits im Vorfeld eines Architekturwettbewerbs gegeneinander ausgespielt werden müssen, sondern beide Variante einander für das beste auszuwählende Ergebnis gegenüber gestellt werden können.

    Wenn das alles so umgesetzt wird, würde es ein tolles Cluster ergeben.


    Der Bezug zwischen den Hochpunkten ist erkennbar. Eine Beeinträchtigung des Kurfürstendamms scheidet durch die Rückversetzung der Hochpunkte weg vom Boulevard mAn aus. Toll finde ich immer, wenn Hochhäuser -wie hier schon beim Bestand gemacht- in den Blockrand integriert werden, statt eigenständige Fremdkörper im städtebaulichen Bezug zu bilden.


    Schade, dass das Hutmacherhaus nur saniert wird. Hier hätte ein weiterer Hochpunkt mit Cluster-, Park-, Kirchen- und Zooblick entstehen können.