Beiträge von Manuel

    Jetzt wird es kompliziert:


    Die Deutsche Bahn hat vor kurzem eine Feststellungsklage vor dem Bundesverwaltungsgericht eingereicht. Das Gericht möge feststellen, dass der Flughafen Tempelhof unbegrenzt als Sonderflugplatz weiterbetrieben werden kann, ohne die Planfeststellung für den BBI zu gefährden. - Denn genau das wird uns ja seit Monaten als unumstößliches Faktum präsentiert und die Bahn möchte es nun beweisen.


    Das Gericht äußerte nun "Bedenken" gegen die Klage. Das liegt einerseits wohl an der Frage, welche Instanz eigentlich zuständig ist.


    Den Rest gibt es aus der Pressemitteilung:


    Zudem bestünden Zweifel, ob die Feststellungsklage, wie von der Prozessordnung gefordert, ein konkretes feststellungsfähiges Rechtsverhältnis betreffe oder ob vom Gericht in Wahrheit nur eine Art Rechtsgutachten über mögliche künftige Entwicklungen erbeten werde. Nach dem geltenden, als Rechtsverordnung erlassenen und alle öffentlichen Stellen bindenden Landesentwicklungsplan Flughafenstandortentwicklung der Länder Berlin und Brandenburg müssten die Flughäfen Berlin-Tegel und Berlin-Tempelhof mit Inbetriebnahme der Kapazitätserweiterung am Standort Schönefeld geschlossen und ihre Flächen einer anderen Nutzung zugeführt werden. Damit sei nach der derzeitigen Rechtslage eine unbefristete Weiternutzung von Tempelhof auch als eingeschränkter Sonderflughafen ausgeschlossen. Solange diese Regelungen des Landesentwicklungsplanes nicht entsprechend geändert worden seien – was die beiden Landesregierungen bislang abgelehnt hätten – und solange der Umfang und die Gründe einer etwaigen Änderung des landesplanerischen Konzepts nicht bekannt seien, sei völlig ungewiss, welche möglichen rechtlichen Auswirkungen eine Offenhaltung von Tempelhof auf den Planfeststellungsbeschluss für den Ausbau des Flughafens Berlin-Schönefeld haben könnte. Ein Gericht sei derzeit nicht in der Lage, das Feststellungsbegehren der Klägerin verlässlich zu beurteilen.


    BVerwG 4 A 5.07

    easyHotel am Hackeschen Markt

    In der Rosenthaler Ecke Linienstraße soll auf einem 500qm Grundstück ein easyHotel mit 2.000qm und 120 Zimmern entstehen. Baubeginn ist im Herbst, Eröffnung im Frühjahr 2009.


    Investor "i.gen Hotels" plant darüberhinaus ein weiteres easyHotel in einer Bestandsimmobilie in Kudamm-Nähe.


    Die Welt vom 13.06.2007

    Noch eine Klage...

    Und noch einmal ist vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eine Klage eingereicht worden. Der Würzburger Anwalt Wolfgang Baumann klagt im Auftrag von 2.000 Mandanten gegen eine mögliche Kapazitätserweiterung am BBI. Eine m.E. reichlich konstruierte Geschichte, deren Erfolgsaussichten eher gering sein sollten.


    Ich habe das so verstanden:


    Durch die getätigten Rollbahnerweiterungen wird die Schönefeld-Südbahn "umgeschwenkt" und zur zukünftigen BBI-Nordbahn. Allerdings ist die Bahn natürlich auch nach wie vor an den "alten" Schönefelder Flughafen angebunden und das soll auch so bleiben. Daraus schließt der Anwalt offenbar, dass die alten Schönefelder Terminals auch zukünftig genutzt würden könnten, wodurch die BBI-Terminalkapazität erweitert würde. Gegen diese angebliche Kapazitätserweiterung klagt er nun.


    Abgesehen davon, dass der BBI ohnehin bis zur sozusagen technischen Maximalkapazität genehmigt ist, ist es im Grunde doch vollkommen schnuppe, in welchem Terminal die dazugehörenden Passagiere warten. :confused:


    Berliner Morgenpost vom 12.06.2007

    Die Howoge hat in Lichtenberg zwei Plattenbauten mit 18 und 21 Etagen renoviert. Dreifach isolierte Fenster wurden eingebaut, 12 cm Wärmedämmung aufgebracht, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und ein Blockheizkraftwerk eingebaut.


    Die Betriebskosten sinken um 53 Cent pro Quadratmeter. Durch die gesamte Renovierung ist die Miete um EUR 1,04 gestiegen. Das schreckt interessierte Mieter aber offenbar nicht, den die Vermietung in "Deutschlands größtem Niedrigenergiehaus" läuft sehr gut.


    Artikel im Tagesspiegel vom März 2007


    Also: Es ist vollkommen logisch, dass man durch Einsatz moderner Technik Energie sparen kann. Und bei steigenden Energiekosten rechnet sich das dann sogar. Volkswirtschaftlich rechnet sich das m.E. auf jeden Fall. Denn erstens führt geringerer Verbrauch von zu importierenden Ressourcen zu steigender Energieunabhängigkeit, zweitens schafft es uns einen Vorsprung in einer wichtigen Schlüsseltechnologie dieses Jahrhunderts und drittens können wir es drehen und wenden wie wir wollen: Gas und Öl sind nun einmal nicht unbegrenzt da.


    Wenn wir nicht wollen, dass wir heute von Öl- und Gasimporten abhängig sind und morgen davon abhängig sind, dass andere uns die Technologie verkaufen, für deren Entwicklung, Nutzung und Vertrieb wir uns (hoffentlich nicht) wieder einmal als zu blöd erwiesen haben, sollten wir uns stärker mit diesen Themen beschäftigen. Meines Erachtens sollte Energiesparen zur Staatsräson werden. Wir haben zugeschaut, wie andere den Stahlmarkt leerkaufen. Wollen wir auch noch zuschauen, wie andere höhere Preise für Öl und Gas bieten?


    Ein Volk, dass ausreichend eigene Ressourcen hat, aber zu blöd für deren Nutzung ist und sich stattdessen lieber an andere verkauft und politisch prostituiert, kann für sich keine große Rolle im Weltgeschehen reklamieren.

    Ihren gesamten, nicht vorhandenen Sachverstand zum Thema Luftverkehr präsentiert uns heute Katrin Schoelkopf, die Retterin West-Berlins vom Axel Springer Verlag:


    Der City-Airport Tempelhof, der offengehalten werden soll, damit Manager, Investoren, Politiker und Promis direkt in der City landen können, bekäme nämlich Konkurrenz. Den Flugplatz Finow. Dessen Betreiber, die Tower Finow GmbH, hat einen Ausbau auf bis zu 85 Tonnen Abfluggewicht beantragt. - Finow soll zu einem Regionalflughafen werden, auf dem die Billigairlines mit ihren B737 oder A320 verkehren können.


    Ein Skandal wäre es, skandiert sie dann auch gleich, wenn der City-Airport Tempelhof geschlossen und der Flughafen Finow von seinem Betreiber ausgebaut werden darf, um sich den Billigairlines anzubieten.


    Also die neue Parole: Tempelhof muss offen bleiben, damit Finow dem BBI nicht die Billigairlines wegschnappt. - Wer das nicht kapiert, muss öfter die Welt lesen...


    Die Welt vom 10.06.2007


    (Also natürlich können wir über Sinn und Unsinn eines Billigairports mitten in der Brandenburger Pampa diskutieren. – Und ich halte ihn für weitgehend unnötig. Wer aber das nun zum Inhalt der Tempelhof-Debatte machen will, hat m.E. das Geschirr nicht mehr vollständig.)

    Nur böse Tiere mögen die Tram nicht! ;)


    Diese Diskussion beschäftigt sich jetzt aber schon mit ungelegten Eiern. Zur Rede steht der U5-Lückenschluss zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz. Und dieser wird nicht aus verkehrlichen Gründen gemacht, sondern weil das Geld ausgegeben werden muss.


    Die U5 verkehrt dann zwischen Hauptbahnhof und Hönow.


    Eine U-Bahn für Moabit mag für manche ein schöner Traum sein, sie steht aber nicht an. Abgesehen davon: Moabit hat 70.000 Einwohner. Alleine für die eine U-Bahn zu bauen, erscheint wenig sinnvoll. Meines Erachtens entscheidet sich die Zukunft der "Moabiter U-Bahn" mit der Nachnutzung von Tegel.


    Trips: Man wusste im Osten aber auch, dass U-Bahn sauteuer ist und hat deshalb die Tram ausgebaut.


    Im übrigen: Wenn die Chinesen weiter den ganzen Stahl wegkaufen und die U-Bahn keine Ersatzachsen bekommt, gibt es ohnedies bald keine U-Bahn mehr. ;)

    "Tropical Islands" wird ausgebaut

    Das Tropical Islands soll bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) Fördergelder über insgesamt sieben Millionen Euro beantragt haben. Die Fördergelder sollen für Ausbau und Komplettierung der Anlage eingesetzt werden, so unter anderem für die Kinderwelt und den Bau einer Sauna- und Wellnesslandschaft.


    In den nächsten Jahren wollen private Investoren ferner 2.000 Ferienhäuser, ein Hotel, Campingplatz sowie Sportanlagen auf dem Gelände des ehemaligen Militärflugplatzes errichten.


    Im Tropical Islands sind 501 feste Mitarbeiter und rund 100 andere Beschäftigte tätig.


    Die Welt vom 08.06.2007

    Bescheid zur Entwidmung des Flughafen Tempelhof

    Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat heute wie angekündigt den Bescheid zur Entwidmung des Flughafens Berlin-Tempelhof erlassen. Die Entlassung der Anlagen und Flächen des Flughafens aus der luftverkehrsrechtlichen Zweckbestimmung wird zum 31. Oktober 2008, 0:00 Uhr Ortszeit, wirksam.


    Das Verfahren dazu wurde bereits parallel zu dem Widerruf der Betriebsgenehmigung begonnen und kommt nunmehr zum Abschluss.


    Pressemiteilung Senatsverwaltung für Stadtentwicklung


    Dieser Bescheid ist nunmehr vor dem Ende des Volksbegehrend erlassen worden. Die Senatsverwaltung teilte unlängst mit, der gewählte Zeitpunkt hätte mit dem Volksbegehren nichts zu tun. Einige sehen das anders und - oh Wunder - Windrose Air kündigt eine Klage gegen den Entwidmungsbescheid an, da verfassungsrechtliche bedenken bestehen.


    Die Deutsche Bahn hat kürzlich eine Feststellungsklage beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht, um sich dort bescheinigen zu lassen, dass ein Weiterbetrieb des Tempelhofer Flugplatzes den Flughafen BBI nicht beeinflussen würde. - Dieser Klage werden aber nur geringe Chancen eingeräumt.


    Es besteht also Hoffnung, dass diese Posse am 31. Oktober 2008 ihr Ende findet. :daumen:


    Die Deutsche Bahn hat kürzlich eine Feststellungsklage beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht, um sich dort bescheinigen zu lassen, dass ein Weiterbetrieb des Tempelhofer Flugplatzes den Flughafen BBI nicht beeinflussen würde. - Dieser Klage werden aber nur geringe Chancen eingeräumt.


    Es besteht also Hoffnung, dass die Posse um die "Mutter aller Flughäfen" am 31. Oktober 2008 ihr Ende findet. :daumen: Allerdings würde ich davon ausgehen, dass die ganze Tempelhof-Posse dann nahtlos in eine Tegel-Posse übergeht und die Deutsche Bahn zusammen mit ESTÉE LAUDER ein sensationelles Konzept zur Rettung des Flughafen Tegel vorlegen wird. Natürlich von CDU, FDP und der IHK unterstützt... :nono:


    Fehlt eigentlich nur noch, dass die Deutsche Lufthansa zusammen mit Bayer ein Konzept zur Rettung des Bahnhof Zoo als Fernverkehrsbahnhof vorschlägt (als Biosupermarkt mit Ticketverkauf und der zwingend erforderlichen ICE-Anbindung) und Gazprom mit der Deutschen Telekom gemeinschaftlich das ICC retten, indem sie dort ein Kasino mit Telefonanschluss errichten (mit Konferenzschaltung). Dann wird bestimmt alles gut und die Presse hat was zum schreiben. :D

    Aber auf die U5 wirst Du noch ein paar Jahrzehnte warten müssen. Und in Anbetracht der Summen, die jetzt in den U5-Bau (bis Hauptbahnhof, nicht bis Moabit!) fließen, wird auch die Tram so schnell nicht kommen, den beides kann die Stadt sich wohl kaum leisten und das jemand anders das macht ist ausgeschlossen. - Wo kämen wir denn hin, wenn der städtische ÖPNV in private Hand käme... :(

    Um mal zurück zum Thema zu kommen: Im Tagesspiegel gibt es noch einen Artikel und eine Grafik dazu.


    • Das Erdgeschoss wird für öffentliche Nutzungen zur Verfügung gestellt, also für Veranstaltungen, Ausstellungen etc.
    • Das ThyssenKrupp-Gebäude soll exakt die gleiche Höhe haben, wie das Staatsratsgebäude.
    • Das Grundstück ist ohne Ausschreibung direkt vergeben worden, weil es offenbar kaum Interesse an dem Grundstück gab und es mit ThyssenKrupp nun eine "Hauptstadtrelevante Nutzung" gibt. - Das Grundstück ist Teil des Entwicklungsgebiets "Parlaments- und Regierungsviertel".
    • Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung geht davon aus, zum anstehenden Wettbewerb beratend hinzugezogen zu werden.


    Tagesspiegel vom 05.06.2007



    Am Rande: ThyssenKrupp ist übrigens eine der Gründungsfirmen der ESMT und laut Management Report mit offenbar 9,5 Millionen Euro an der "Grundstücksgesellschaft Schlossplatz 1 mbH & Co.KG" beteiligt.

    Das Bettenhaus wird aber eher so ausgebaut, wie Samuel es beschrieben hat. Ich würde auch vermuten, dass das Büro-Penthouse mit seinen 7 Etagen eine umlaufende Dachterasse bekommt und folglich etwas schmaler ausfällt. Abgesehen davon bekommt das gesamte Haus eine neue Fassade.

    Handelt es sich dabei vielleicht um die Gesamtkosten zur Einführung des Systems "Tram", die auf Kilometer umgerechnet worden sind? Also inklusive Betriebshof, Management-System, neue Fahrzeuge usw.? - Dann mag das hinkommen.


    Habs gerade angeschaut. Da steht ja auch "representing the cost of construction and trains". - Also die Kosten für die Einführung des gesamten Systems. Was ja auch logisch ist, wenn verschiedene Systeme verglichen werden sollen.

    Haxius: Die U5 wird bis Hauptbahnhof verlegt und damit wird es das für lange Zeit gewesen sein. Gut, abhängig von der Entwicklung auf dem Areal des zukünftig ehemaligen Flughafen Tegel könnte eine Weiterführung interessant sein, aber das steht in den Sternen. Die von Dir beschriebene Anbindung an Moabit wäre dann das Ergebnis und in der Tat würde die U5 dann auch einen echten Sinn bekommen. Insgesamt mega-langfristig vorgesehen ist eine Führung der U5 bis zum Rathaus Reinickendorf und damit zur U8. Aber ob wir das noch erleben werden?


    Zumal viele Planungen eben Westberliner Planungen sind oder gar Germaniaplanungen. Z.B. war in West-Berlin immer eine Weiterführung der U8 zum Märkischen Viertel geplant. Dies soll nun viel kostengünstiger und verkehrlich sogar sinnvoller mit der Tram umgesetzt werden.


    In West-Berlin war Geld relativ egal, es musste eigentlich nur irgendwie ausgegeben werden. Und so ist denn auch der sog. 200-km-Plan zu bewerten, der eine U5 bis Rathaus Reinickendorf, eine neue Linie U3 von Weißensee über die Messe zum Theodor-Heuss-Platz und eine U10 vorsieht, sowie Erweiterungen an beinahe allen Linien. Heute ist Geld nicht mehr ganz so egal und man sieht, dass es Lösungen gibt, die nicht nur preiswerter sind, sondern oftmals auch sehr viel sinnvoller.


    Man sagt allgemein, dass ein Kilometer U-Bahn das zehn- bis vierzigfache (!) von einem Kilometer Tram kostet. In Anbetracht der Tatsache, dass die U5 von Alex bis Brandenburger Tor die Spree und den Kupfergraben queren muss, dass sie unterhalb des Brandenburger Tores durch Berlins einzige Steinkohlevorkommen fährt, zwischen Reichstag und Hauptbahnhof ein weiteres mal die Spree unterquert und hinter Jungfernheide wieder wassern muss, sowie permanent Probleme mit dem hohen Grundwasserspiegel der Stadt bekommt, kann man sich vorstellen, dass die Kosten für die U5 eher nicht nur beim zehnfachen der Kosten für die Tram liegen werden.


    Diesen Vergleich, 10-40 Kilometer Tram für einen Kilometer U-Bahn, muss man mal durchdenken.


    Und das es dann tatsächlich die Verpflichtung zur Ausgabe erhaltener Fördergelder des Bundes ist, die Berlin nun sozusagen zwingt, ein vergleichsweise wenig sinnvolles U-Bahnprojekt durchzuziehen und damit Mittel zu verschwenden, die anders viel sinnvoller ausgegeben werden könnten, ist meines Erachtens schon reichlich daneben.