So zäh wie solche Dinge in Nürnberg laufen - da wird sich wohl auf Jahrzehnte nichts tun. Wir werden nach jahrelanger Vorlaufzeit ein kindisches Mäusekino mit Tablets bekommen, das ja auch nicht gerade besonders kostengünstig sein wird. Aber billig wird das auf jeden Fall! Und vor allem kleinkariert. Aber das ist dann wohl das adäquate Nürnberger Niveau.
Beiträge von harher
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Natürlich wird das kein echter Dürer. Es war sicherlich ein Fehler, Dürer so sehr in den Vordergrund zu stellen. Wahrscheinlich hat Dürer selbst auch nie am ursprünglichen Fresko gearbeitet. Doch die Konzeption des Saales stammt immerhin von Dürer. Und das ist doch entscheidend.
Der Bodenbelag in der Fußgängerzone sollte natürlich auch erneuert werden. Doch ist das eine ganz andere Baustelle. Man sollte eigentlich meinen, dass die Steuereinnahmen aus Breite Gasse & Co locker eine Renovierung finanzieren sollten.
Ich denke angesichts des Haushaltsvolumens von Nürnberg müssten etwas mehr Investitionen insgesamt möglich sein. -
Also diese i-pad-Lösung wäre einerseits kleinkariertes Mäusekino und dies wäre zudem ganz schön teuer.
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Ich war auch da.
Was mich da auch etwas gestört hat, war, dass Meinungen aus dem Publikum nicht erwünscht waren, nur Fragen sollten gestellt werden.Zur Sache:
Meiner Meinung nach ist es einfach so, dass die Stadt die Ausmalung schlicht und einfach für überflüssig hält und nicht will. Um aber nicht als Kulturbanausen zu wirken, wird die Ablehnung mit etwas eigenartigen kulturhistorischen Argumenten unterfüttert. Letztlich läuft es wieder hinaus auf "was weg ist, ist weg".Natürlich wäre eine Rekonstruktion ein neues Werk, jedoch auf alten Grundlagen. Und Voraussetzungen scheinen ja da zu sein, die über den Datenhorizont eines Bierdeckels hinausgehen.
Eine Rekonstruktion ist doch nicht außergewöhnlich und auch machbar, wie die Residenz in Würzburg, die Residenz in München, die Frauenkirche in Dresden oder der Rathaussaal in Augsburg zeigen. Das sind keine Kulissen. (Anders mag es beim Stadtschloss in Berlin sein - da bin ich auch dagegen.)
Selbst viele Objekte, die nicht durch Kriegseinwirkung zerstört wurden, sind durch die vielen Renovierungen oder auch Änderungen der letzten Jahrhunderte oft nicht mehr das Original. Was ist denn z.B. beim Kölner Dom schon original gotisch? -
Nun ja, entscheidend ist doch der Verkehrswert. Und ich glaube nicht, dass Porsche da gewaltig drüber zahlt. Auch bei einer Enteignung dürfte zudem für die Entschädigung der Verkehrswert relevant sein.
Außerdem wird ein Enteignungsverfahren, das ja wohl durch alle Instanzen laufen dürfte, sich ganz schön hinziehen ...Tut mir leid, aber ich finde, das ist einfach eine etwas chaotische Planung.
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Heute steht wieder was in der NZ wegen des streitigen Grundstücks. Es geht um zwei Eigentümer der insges. 12000 m².
Die fordern 400 Euro / m², basierend auf dem Preis den Porsche für sein Gelände gezahlt hat. Die Stadt bzw. die VAG sehen das Grundstück als einfaches Ackerland und wollen 25 Euro / m² zahlen.
Da muss ich schon echt sagen, das ist schon indiskutabel. Aber wahrscheinlich ging dieser Wert in die Kalkulation der Strecke ein. Wenn man davon ausgeht, dass man sich vielleicht in der Mitte trifft, also bei sagen wir mal 200 Euro, dann würde der Preis für das Gelände von 300.000 Euro auf 2.400.000 Euro hochschnellen. Das ist ja schon ein Knaller! -
ACHTUNG!
Am 12. Mai ist um 18 Uhr nochmals eine Podiumsdiskussion.
Karten am 6.5. ab 9 Uhr bei der NN am Hallplatz. -
Volle Zustimmung!
Ja, die Altstadtfreunde werden hier von so einigen kritisiert bzw. auch lächerlich gemacht.
Aber wie hätte sich das Nürnberger Zentrum entwickelt, wenn es diesen Verein nicht gegeben hätte?
Nürnberg wäre wohl ähnlich reiz- und seelenlos wie Duisburg oder Hannover. -
Ja, Nürnberg und seine Mäzene ...
OK, Klutentreter war schon ein etwas verrückter Kerl, aber er hat doch viel für die Stadt getan. Hat man ihm das gedankt? Man hätte gerne das Geld von ihm zur freien Verwendung gehabt, aber der böse Spender wollte ja bestimmte Projekte damit fördern. Wie kann man nur???
Und Diehl hat auch sehr viel für die Stadt getan. Doch er wurde von der Stadt immer nur als böser Rüstungsproduzent und Ausbeuter von Kriegsgefangenen gesehen.
Tja, und sonst ist hier tatsächlich kein großes Mäzenatentum zu finden, ganz einfach, weil hier auch wirtschaftlich nicht gerade der Nabel der Welt ist. Übrigens ein Umstand, den man auch der Stadt Nürnberg ankreiden muss. (Nur mal das Beispiel Regensburg angeführt - eine blühende schuldenfreie Stadt. Und das, weil man erfolgreich Unternehmen angesiedelt und nicht wie in Nürnberg teilweise vertrieben hat.)
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Ich finde auch, dass eine läppische Multimediaschau für 1,5 Mio keine ernsthafte Alternative für eine nachhaltige Rekonstruktion sein kann.
Es gibt ja drei Argumente gegen eine Rekonstruktion:
- Die Daten für eine Rekonstruktion sind nicht ausreichend. Ich bin der festen Überzeugung, dass man aus den Dias mit moderner Technik noch viel mehr herausholen kann. Wenn die Dias außerdem gut genug für eine Projektion waren, warum sollten sie nicht als Vorlage für eine Wiederherstellung taugen?
- "Was weg ist ist weg." Man soll also vernichtetes Kulturgut nicht rekonstruieren, denn es existiert ja dann sowieso kein Original mehr. Nun müssen alte Werke - auch ohne Katastrophen - immer wieder restauriert werden. Auch auf diese Weise ist oftmals vom Original nicht mehr allzuviel übrig. Ferner hätte man dann nach dem Krieg auch nichts mehr wieder aufbauen dürfen. Wie sähe dann aber heute Nürnberg, ja wie sähe dann Deutschland aus? Und wenn man so argumentiert, soll man dann durch Kriegseinwirkung zerstörte Objekte nicht mehr rekonstruieren oder trifft das auch z.B. bei Brandkatastrophen zu? Hätte man etwa an Stelle der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar einen Betonklotz bauen sollen? Und bei den durch den zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäuden - sollte man die deshalb nicht mehr wiederherstellen, weil Deutschland den Krieg angefangen hat, sozusagen als ewige Strafe? Wäre das nicht etwas pervers? Warum sollen alle Generationen nach dem recht kurzen Zwischenspiel des Dritten Reichs dafür büßen?
- Ein natürlich von der Stadt aufgeführtes Argument sind die Kosten. Aber sollte die Summe, die ja eigentlich angesichts des Haushaltsvolumens der Stadt Nürnberg eher lächerlich anmutet, nicht die Wiederherstellung eines derart wichtigen Objektes wert sein. Jedenfalls hat man sicherlich für Dinge wie das Fußballstation mehr Geld ausgegeben!
Außerdem könnte man ja für einen rekonstruierten Rathaussaal Eintrittsgebühren verlangen. Für eine "i-pad-Show" ginge das sicherlich nicht!
- Die Daten für eine Rekonstruktion sind nicht ausreichend. Ich bin der festen Überzeugung, dass man aus den Dias mit moderner Technik noch viel mehr herausholen kann. Wenn die Dias außerdem gut genug für eine Projektion waren, warum sollten sie nicht als Vorlage für eine Wiederherstellung taugen?
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Ich weiß nicht, aber eine Enteignung ist an sich schon eine extreme Ausnahme. Natürlich kennt man nicht die Einzelheiten, insbesondere, was so der richtige Wert des Grundstücks ist, also ob die Forderungen des Eigentümers völlig unrealistisch sind.
Dennoch finde ich, die Stadt hätte da einen Plan B (andere Stelle für Wendeschleife, z.B. nördlich von Buch haben sollen, oder mit den Baumaßnahmen abwarten sollen. Abgesehen davon macht die ganze Straßenbahnlinie wohl sowieso nur dann Sinn, wenn noch weitergebaut wird. Eine Straßenbahn, die mitten im Knoblauchsland endet, bringt doch nichts. Wie oben schon geschrieben, ob jemand, der nach Erlangen oder Großgründlach will nun in Thon von der Bahn in den Bus umsteigt, oder in Buch, das ist doch gehupft wie gesprungen. -
Heute ist in der NZ ein Artikel über die VAG und deren Probleme mit den Verlusten. Dabei ist auch erwähnt, dass die Eröffnung der Straßenbahnverlängerung zum Wegfeld sich verzögern wird. Zwar begannen die Bauarbeiten pünktlich und sind ja schon im Gange. Aber, und jetzt kommts, das Grundstück für die Endhaltestelle konnte noch nicht erworben werden, weil man sich nicht einig wurde. Man will da offenbar enteignen. Da komm ich nun schon schwer ins Grübeln. Da beginnt man mit Baumaßnahmen und hat noch nicht mal alle Grundstücke in trockenen Tüchern??? Was ist denn nun, wenn das mit der Enteignung nicht so ohne weiteres über die Bühne geht?
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Da waren ja die Hochbunker aus dem Weltkrieg noch schöner!
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Es ist schon traurig, dass die Stadt Nürnberg es nicht mal schafft, ihre eigenen Objekte in Ordnung zu bringen. Immer müssen Private von außen den Anstoß geben. Und sogar dann mauert die Stadt noch, anstatt den Ball freudig aufzunehmen. Man kann nur den Kopf schütteln!
In anderen Städten regiert die Stadt mit und für die Bürger, in Nürnberg dagegen regiert die Stadt gegen die Bürger. Das bringt die Stadt nicht voran und die Bürger wenden sich zunehmend frustriert von der Kommunalpolitik ab - siehe Wahlbeteiligung.
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Ich finde auch, dass Nürnberg nicht besonders gut da steht. In vielen Bereichen ist die Stadt eher am Schluss in Bayern , z. B. Arbeitslosigkeit, Verschuldung. Es geschieht auch nicht viel hier: Frankenschnellweg, Flughafenanbindung, Volksbad, Konzerthalle...
Aber Maly ist eben ein netter Kerl, der sehr gut reden kann. Das ist in der heutigen Medienkultur wichtiger als Sachfragen. Somit stach er seinen recht blassen Herausforderer locker aus. -
Hab ja auch nichts gegen zeitgemäße Architektur, aber - wenn es nicht explizit wirklich ein Billigbau sein soll - dann kann man schon auch etwas gestalterischen Aufwand erwarten. Ein Beispiel, wie man durch Spiel mit Materialien, etwa mit Holz, etwas erreichen kann, sind die Sebalder Höfe.
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Volle Zustimmung!
Bauhaus war - zur damaligen Zeit - revolutionär. Es war eine völlig neue Architektur, die sich von den manchmal doch sehr verspielten Gründerzeit-Häusern abhob.
Diese heutigen Gebäude sind aber doch nur ein müder Abklatsch des Bauhaus-Stils. Hier geht es ganz offensichtlich nicht um ästhetische Aspekte, sondern einzig und alleine um ökonomische und funktionale. Natürlich sind die auch sehr wichtig, aber eben nicht nur. -
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum man sich solch ein Objekt kauft. Man hat fast den Eindruck, bei einem Hemd oder einem Auto legt man mehr Wert auf Design als bei einem Haus, das einen doch recht lange Zeit durch das Leben begleitet. Gerade hier darf es doch nicht nur um rein funktionale Aspekte gehen!
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Warum so ein schlichter Bau solche Emotionen auslöst? Eben weil er so schlicht, um nicht zu sagen so primitiv ist.
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OK, aber ich finde es einfach schlimm, dass man eine solch gar nicht so schlechte Lage (relativ nah zur Innenstadt) so verunstaltet und das noch als wertige Bauweise anpreist.
Da waren ja die alten Lagerschuppen vorher noch schöner ...
Ich hab ein paar Mal dort bei Aldi eingekauft und muss sagen, ich bin froh, wenn ich da wieder weg bin ...