Beiträge von freshF

    Also die Allee ist gelungen, da stimme ich dir zu, mal sehen ob in die westliche Richtung mit der Untertunnelung der Kaiserstraße ähnliches zu erreichen ist. (obwohl ich da die Gigantomie schon wieder geil finde ;), aber klar kann man verstehen dass die Stadt das attraktiver haben will).


    Der Citypark sah für mich, rein gefühlsmäßig, eher nach Baulücke als nach geplanter Freifläche aus.

    Das soll ein Stadtpark sein....aber was hier entsteht ist ein grosstädtischer öffentlicher Raum mit Grün, aber kein Konkurrenz zum jetzigen Stadtpark oder Schlosspark, eine Flaniermeile vielleicht, ok. Ich finde den Platz zu groß für die Wohnbebaung, da fehlt mir rechts der Straße noch ein vermittelnder Bau....niemand will hier eine Puppenstube....

    Kennt jemand die Situation hinter dem Lbbw-Gebäude? Ich finde das städtebaulich irgendwie vermurkst....3 riesige Klötze (Telekom, Edeka, LBBW? auf einem großen Podest rahmen einen gerade entstehenden "City-Park" ein, neben dem gerade die Südstadt mit Geschosswohnungsbau an die Kriegsstrasse anknüpft. Ein etwas gigantomanischer Raum, den man verstehen würde wenn auf der Wohnseite ebenfalls Riesenbüroklötze stehen würden, aber so sieht das irgendwie sehr gefühllos aus. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass er mal gewaltige Aufenthaltsqualitäten haben wird.

    @dvorak...bin beeindruckt, du scheinst ein student mit leib und seele zu sein, (auch ich war im zweiten semester..in 3 wochen dann im dritten (karlsruhe)). Euer Lehrkonzept hört sich interessant an *neid*; unsere Fakultät ist da technischer ausgerichtet. Eher aus der künstlerisch-musikalischen Ecke kommend muss ich mich da schon manchmal "zwingen", nicht zu sehr "Objekte" zu entwerfen. Klar, dass man da schnell beim Dekonstruktivismus landet. Hier in Karlsruhe dominiert halt das Eiermann´sche Denken, wobei ich das mittlerweile gar nicht schlecht finde. Aber hier ist halt dann Schluss und das Entwerfen aus dem Bauch heraus wird oft als unnötig betrachtet, aber ich kenne bisher auch noch wenig Institute.


    Kennst du Christopher Alexanders sehr mystisch angehauchte Architekturvision? Er skizziert gedanklich ein Neues Jerusalem, das (nicht nur) in und mit der Architektur auf der Erde landet, eine globale Symphonie der gefrorenen Musik.
    Zu den religiösen Zügen kann man stehen wie man will, aber auch ohne diese ist sie sehr interessant und ich glaube der Dekonstruktivismus ist der Schlüssel dazu, wenn man einmal von den wirtschaftlichen Ursachen der heutigen Architektur absieht. Um Ensembles zu schaffen, die keinen der heutigen Stile ausgrenzen, bräuchten wir erst eine Überhöhung des heutigen Stilwirrwars. Ich glaube, dass der Dekonstruktivismus das in Ansätzen liefert. Rein formal gesehen ist der Dekonstruktivismus die Befreiung aus eben diesen Zwängen. Betrachet man das ganze rückwärts, manifestiert sich der rechte Winkel aus der formalen Vielfalt, er ist also ein Ausschnitt dieser Vielfalt. Er hat auch sicherlich seine logischen Gründe (hier haben wir jedesmal wieder die Manifestation, die bei den meisten Architekten wohl unmerklich und blitzschnell abläuft), aber die Welt scheint mehr zu wollen. Sind nicht gerade deswegen die Dekonstruktivisten marketingtechnisch bevorzugt? (siehe Abu Dhabi). Aber das wurde ja schon alles ausreichend diskutiert.


    Viel Spaß weiterhin beim Studium

    Zitat von der Homepage:


    "Für den Standort Sinsheim sprechen letztlich viele Faktoren, wie Dietmar Hopp zu berichten weiß: „Das neue Stadion liegt im Herzen der Metropolregion Rhein-Neckar. Durch die perfekte Lage an der Autobahn und in unmittelbarer Nähe des Technik-Museums eröffnen sich ungemein günstige Möglichkeiten.“


    Das Herz der Metropolregion????

    Zitat von Jai-C

    Du hast vollkommen recht - allerdings schreiben wir 2004 und sind inzwischen froh wenn überhaupt noch was gebaut wird. Wenn ich nur dran denke was wir da für Diskussionen früher (also vor 2-3 Jahren) hatten :D


    Na dann kommt es also nur darauf an, DASS etwas gebaut wird und nicht in welcher Qualität?


    Jaja, Wachstum, Wachstum über alles......

    Da hoffe ich dann aber wirklich auf qualität- und stilvolle/s Architektur und Innenraumdesign gemischt mit einem wirklich innovativen Konzept. Hört sich aber sonst gut an. Nur damit lockt man auch keine Masen an, oder?

    Zitat von Alf

    Architektonisch darf man von Messen nicht zuviel erwarten. Die Musik spielt in den Hallen. Wie sie von aussen aussehen, das nimmt kaum einer war. Funktionalität geht hier über schönes Design.


    Sie würden wohl wahrgenommen werden, wäre sie schöner. Also zumindest ich war begeistert von den neuen Messehallen in Hannover.

    @Antiquitus


    Kevin Lynch schaut natürlcih von der amerikanischen Seite auf die ganze Geschichte.
    Ich zitier mal einen sehr "lustigen" Abschnitt wie ich finde:
    "Dass eine Stadt eine schöne und erfreuliche Umgebung hat ist etwas Seltenes - manche werden sogar sagen: etwas Unmögliches. Keine einzige amerikanische Stadt, deren Größe die eines Dorfes überschreitet, ist von durchweg guter "Qualität", wenn auch so manche einige freundlich Ansichten zu bietan hat. Es ist daher nicht überraschend, daß die meisten Amerikaner keine Ahnung haben, was es heißt in einer solchen Umgebung zu wohnen. Sie wissen ziemlich genau Bescheid über die Häßlichkeit der Welt, in der sie leben, und sie äußern sich ziemlich vernehmlich über den Schmutz, den Rauch, die Hitze, die Überfüllung, das Chaos und die Eintönigkeit, die in ihr herrschen. Aber sie sind sich kaum im klaren über die Wichtigkeit einer harmonischen Welt, in die sie vielleicht einmal als Touristen oder Urlauber einen kurzen Blick werfen durften. Sie können sich keinen Begriff davon machen, was der Rahmen bedeuten kann:
    TÄGLICHE FREUDE, EINEN ANKERPLATZ FÜR IHR LEBEN - EINE AUSDRUCKSVOLLERE UND REICHERE WELT."


    Den letzten Satz sollten sich alle Architekten und Stadtplaner in ihr Büro hängen

    Wow, einer der besten Beiträge in diesem Forum, die ich gelesen habe. Du scheinst wirklich verstanden zu haben, um was es bei Architektur geht. Architektur, ebenso Industriedesign, sollte sich zur Aufgabe machen, eine homogene , schöne, ispirierende Umgebung zu schaffen. Und Umgebung schließt mehr ein als nur EIN Gebäude. Bei Architektur kommt es auf das Gesamtkunstwerk an. Der Mensch zählt die Architektur ebenso wie Möbel usw. zu seiner Realität.
    Grafikdesign und natürlich auch Kunst müssen diesen Anspruch nicht erfüllen. Diese beiden sollten natürlich auch gut und anspruchsvoll ausgeführt sein, dürfen aber meiner Meinung nach gerne radikal, schockierend und durchaus auch "hässlich" (Damit ist nicht die Gestaltung an sich gemeint) sein.
    Architekten sollten sich demnach bewusst sein, dass sie das (Wohl?)Empfinden der Bevölkerung maßgeblich beeinflussen. Klar, die Nutzer.....nun ja innenarchitektonisch sind viele neue Gebäude beeindruckend und gefallen mir sehr gut, nur außen sehen fast alle gleich kalt und leblos aus. Und wer muss es anschauen? Genau!! Alle nur nicht die Nutzer, denn die sind ja drin.

    Da sieht man mal, dass wenn man auf qualitatives und ästhetisches Bauen setze, seine Produkte auch problemlos vermarkten kann. Würden das nur mehr Investoren so machen!!!
    Zaha Hadids geplante Wohnanlage irgendwo in Asien (glaube ich zumindest) hat bei nur ~40 Wohnungen schon über 3000 Anfragen.