Beiträge von Frl.Wegner

    Für das mittlere Hammerbrook zwischen Hammerbrookstraße und dem Hochwasserbassin befindet sich zurzeit der Text-Bebauungsplan Hammerbrook 13 in Aufstellung. Dieser sieht - glaube ich - vor, die Festgesetzung als Geschäftsgebiet (G) gem. § 10 IV BPVO in Kerngebiet (MK) gem. § 7 BauNVO umzuwandeln und das Gebiet damit für eine anteilige Wohnnutzung zu öffnen. Möglicherweise ist auch eine Umwandlung in Urbanes Gebiet (MU) gem. § 6a BauNVO vorgesehen, ich bin mir aber nicht sicher. Die öffentliche Auslegung des Bebauungsplanentwurfs endete Anfang Juni 2018.


    Auf Basis des jetzigen Planungsrechts können auf der in Frage stehenden Fläche am Wandalenweg noch keine Wohnungen genehmigt werden. Hierzu müsste erst der neue Bebauungsplan aufgestellt werden und außerdem die Anforderungen der weiteren relevanten Rechtsbereiche, insbesondere des Bauordnungsrechts, etwa in Hinblick auf die Wahrung gesunder Wohnverhältnisse, erfüllt werden.

    Was uns viel mehr verwundern sollte ist die Intensität der medialen Aufmerksamkeit, die der wirklich äußerst übersichtlichen Anzahl von Abrissgegnern zuteil wird. Durch sie entsteht sowohl implizit als auch explizit, d.h. durch entsprechende Aussagen in den Berichten, der Eindruck, als handle es sich beim Abriss des Schrottkastens um ein Thema, das die gesamte Hamburger Öffentlichkeit errege. Und leider scheinen auch die Abrissgegner davon auszugehen, die große (schweigende) Mehrheit der Hamburger zu vertreten, während es sich bei Ihnen nach meinem Eindruck mehrheitlich um die selbstgefällige Mischung üblicher Verdächtiger aus Studenten, "Kreativen" und berufsbetroffenen Wohlstandsbürgen handelt... aber ich mag mich da auch täuschen (nicht).


    Tatsächlich ist es nach meinem Eindruck eher so, dass der Großteil der Hamburger gar keine Meinung zum Thema hat und sich nicht dafür interessiert. Und die Menschen, die eine Meinung dazu haben, befürworten nach meiner Erfahrung ganz überwiegend den Abriss bzw. die Neuentwicklung der Fläche.

    FritzTheBat


    Das Hamburger Geoportal wird sehr gut gepflegt und ist im wesentlichen immer aktuell.


    Der Teilbebauungsplan 158 von 1960 gilt grundsätzlich immer noch. Allerdings wird im vorliegenden Fall entweder von den Festsetzungen des Plans befreit worden (§ 31 Abs. 2 BauGB) oder, was ich eher glaube, die Funktionslosigkeit der Festsetzungen erkannt worden sein, da die festgesetzte Nutzung "Bleibende Fläche für besondere Nutzung (Schule)" bereits aufgegeben wurde und ggf. nach Rücksprache mit dem Schulbau oder der Schulbehörde festgestellt wurde, dass auch absehbar nicht die Absicht besteht, die Fläche wieder einer Schulnutzung zuzuführen. Mit dem Erkennen der Funktionslosigkeit konnte bzw. musste das Vorhaben nach § 34 BauGB beurteilt werden, d.h. danach, ob es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung etc. in die Umgebung einfügt.
    Und da es sich um einen Wohngebäude handelt, das von anderen Wohngebäuden umgeben ist und das den baulichen Maßstab der Umgebung nicht sprengt und zu dem außerdem eine umfangreiche Abstimmung zwischen dem Vorhabenträger und dem Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung und dem Oberbaudirektor stattgefunden hat, hat man es auch bei einem fortgeltenden Teilbebauungsplan, der eine Schulnutzung festsetzt, genehmigen können.


    Teilbebauungspläne wurde vor allem in den späten fünfziger und frühen sechziger Jahren aufgestellt und befassten sich meistens mit öffentlichen und gemeinwohlbezogenen Nutzungen wie Schulen, Kindergärten und Kirchen.

    Midas, böse Wahrheiten!


    Ich danke dir für den Bildbeweis dafür, dass das von der Initiative mit verkniffenem Zitronenbonbon-Gesichtchen vorgetragene "Argument" der wichtigen, wichtigen Blickbeziehungen auf den Sprinkenhof im Wesentlichen gegenstandslos ist. Und nicht nur vom Klosterwall aus, auch von den weiteren Straßen in der Umgebung ist diese Blickbeziehung vollkommen untergeordnet.


    Es stimmt allerdings, dass durch den Neubau der Blick vom Deichtorplatz auf das Chile-Haus eingeschränkt wird. Allerdings muss man hierzu auch sehen, dass das Gebäude - insbesondere im Zusammenspiel mit einem möglichen Neubau vom Bauer-Verlag - auch eine Lärmschutzwirkung für das Kontorhausviertel erfüllen soll, von der die dortigen Nutzungen und Nutzer profitieren.

    Ein süßes Detail am Rande: am Freitag wurden rund um den City-Hof in Vorbereitung auf den ab Juni geplanten Abriss schon mal die Straßen gesperrt... etwas früh vielleicht, aber mir soll es recht sein. Das macht das ganze gleich so viel greifbarer.


    Die Auskunft, dass es tatsächlich mit dem Abriss zusammenhängt, kommt von einem der Arbeiter, der mit dem Aufstellen der Absperrung beschäftigt war. Die Kollegen vom Amt standen zusammen vor den Fenstern und rätselten...

    Ich werde mich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt ausführlich zum Gesamtvorhaben äußern, im Moment frage ich mich in Bezug auf die Verkehrserschließung jedoch erstmal eines: wie wird die Fußwegeverbindung von der Station Elbbrücken zum Grasbrook hergestellt? Gemessen daran, dass dieser nun nicht kleine Bereich über die Station erschlossen werden soll, erscheinen mir die Bürgersteige auf der bestehenden Freihafenelbbrücke doch etwas unterdimensioniert. Und selbst wenn es mit einer Aufteilung auf Fußgänger, Radverkehr, Bus und MIV logistisch klappen sollte, so kann die Brücke kaum den geeigneten Auftakt für den Stadtteil Grasbrook liefern, wenn man von der U- oder S-Bahn kommt. Man stelle sich vor, dass man aus der Bombaststation heraustritt und dann über diesen denkbar unscheinbaren Weg die Elbe überqueren soll... eher unwahrscheinlich...


    Ob dann doch eine Brücke wie diejenige gebaut wird, die im Rahmen der Olympia-Planung die U-Bahn-Station als Fußgängerverbindung mit der OlympiaCity verbinden und nach den Spielen die U-Bahn-Gleise sowie einen verschmälerten Fußweg aufnehmen sollte? Der Preis wurde damals auf 150 Mio. EUR prognostiziert und wenn man weiterhin Fußgänger und U-Bahn über sie führen können möchte/müsste, dürfte diese Prognose immer noch mehr oder minder aktuell sein...

    Das Ergebnis des Hochbauwettbewerbs liegt tatsächlich seit Anfang des Jahres vor und soll nach Aussage von Jürgen Bruns-Berentelg höchst anspruchsvoll sein. Ansonsten wurde aber noch nichts verlautbart, also keine Entwürfe oder auch nur die Namen der Architekten... aber die PK kommt noch im Laufe des Jahres. Keine sehr ergiebige Antwort, ich weiß, aber mehr weiß ich auch nicht...

    Vielleicht an dieser Stelle ein kleiner fachrechtlicher Einschub:


    Die Gegner des Abrisses berufen sich ja darauf, dass gute Chancen bestehen, dass die Abrissgenehmigung nicht erteilt werden kann.


    Wenn wir uns dazu einmal die entsprechende Passage aus dem Hamburgischen Denkmalschutzgesetz angucken, steht unter § 9 II:


    (2) Die beantragte Genehmigung [auf Beseitigung, Änderung uetc.] darf nur versagt werden, wenn ihr überwiegende Gründe des Denkmalschutzes entgegenstehen. Sie ist zu erteilen, sofern überwiegende öffentliche Interessen dies verlangen, dabei sind insbesondere Belange des Wohnungsbaus, der energetischen Sanierung, des Einsatzes erneuerbarer Energien und die Belange von Menschen mit Behinderungen oder Mobilitätsbeeinträchtigungen zu berücksichtigen. Der Senat kann alle Entscheidungen selbst treffen. Entscheidet der Senat, ist die Frist des § 11 Absatz 1 während dieses Zeitraums gehemmt.


    Satz 1 erklärt sehr einfach, was der einzige Sachverhalt ist, unter dem eine Genehmigung zu versagen ist, nämlich überwiegende Gründe des Denkmalschutzes.
    Das Gesetz impliziert damit, dass Denkmalschutz nicht in jedem Falle gleich hohe Hürden aufbaut, sondern dass es - vereinfacht gesagt - überwiegende und nicht überwiegende bzw. sonstige Gründe des Denkmalschutzes gibt. Um die Abrissgenehmigung also zu versagen, muss das Denkmalschutzamt darlegen, dass der Erhalt so stark wiegt, dass er alle anderen Belange überwiegt. Und hier ist natürlich Raum für subjektive Urteile, etwa bezogen auf die Einmaligkeit des Bauwerks.


    Satz 2 benennt, wann eine Genehmigung zwingend zu erteilen ist, nämlich beim Vorliegen überwiegender öffentlicher Interessen.
    Das im zweiten Teilsatz verwendete "insbesondere" weist darauf hin, dass die im folgenden genannten Belange ein besonderes Gewicht bei der Abwägung haben, jedoch nicht die einzigen Belange sind, die bei der Findung einer Entscheidung angeführt werden können.
    Worin diese weiter gefassten öffentlichen Interessen im Detail bestehen, ist im Denkmalschutzgesetz nicht geregelt, aber ich denke, dass hierzu die unter § 1VI BauGB benannten Belange herangezogen werden können.


    Einschlägig dürften etwa folgende Aspekte sein:


    - die Wohnbedürfnisse der Bevölkerung, insbesondere auch von Familien mit mehreren Kindern, die Schaffung und Erhaltung sozial stabiler Bewohnerstrukturen,
    - die Erhaltung, Erneuerung, Fortentwicklung, Anpassung und der Umbau vorhandener Ortsteile
    - die Belange der Baukultur, (...) die erhaltenswerten Ortsteile, Straßen und Plätze von geschichtlicher, künstlerischer oder städtebaulicher Bedeutung und die Gestaltung des Orts- und Landschaftsbildes,
    - die Belange der Wirtschaft, auch ihrer mittelständischen Struktur im Interesse einer verbrauchernahen Versorgung der Bevölkerung, der Erhaltung, Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen,
    - die Ergebnisse eines von der Gemeinde beschlossenen städtebaulichen Entwicklungskonzeptes oder einer von ihr beschlossenen sonstigen städtebaulichen Planung -> hier etwa das Innenstadtkonzept


    Und auch die Liste des BauGB ist nicht abschließend, auch hier besteht Offenheit für weitere öffentliche Interessen. So denke ich etwa, dass der Beitrag der Neuentwicklung der Fläche zu Veränderungen im angrenzenden und weiter gefassten Umfeld (Verknüpfung Innenstadt - Kontorhausviertel - HafenCity, Entwicklung und Stärkung des Kontorhausviertels) ebenfalls als valide öffentliche Interessen angeführt werden können.


    Und Satz 3 erklärt schließlich noch, dass der Senat das Denkmalschutzamt bei der Genehmigung overrulen kann...


    Und letztlich ist das Denkmalschutzgesetz auch nicht zum Schutz der Öffentlichkeit gedacht. Subjektive Rechte werden nur im Bereich der Regelungen berührt, die die Verfügungsberechtigten, d.h. etwa die Eigentümer, eines Denkmals betreffen, also deren Rechte (z.B. Recht auf Genehmigung eines Abrisses) und Pflichten (z.B. Pflicht zum Erhalt) bestimmen. Als Außenstehender kann ich jedoch wohl kaum gegen einen Abbruchbescheid klagen, da zur Anfechtung eines VA nach 42 II VwGO eine subjektiv-öffentliche Betroffenheit des Klägers vorliegen muss. Und diese in diesem Fall zu erkennen, finde ich schwierig...


    Zusammengefasst: Mal ganz entspannt rangehen, der Senat wird schon wissen, was er tut.
    Und bezogen auf die von den Abrissgegnern geschürten Ängste bezüglich der Aberkennung des Weltkulturerbestatus': Die Unesco klang im Rahmen der Berichterstattung zum Wettbewerbsergebnis jetzt nicht wirklich besorgt oder erbost über das Vorhaben...

    Lieber Midas, vielen Dank für diese Hinweise, Richtigstellungen und Denkanstöße.


    Ich finde es auch befremdlich, dass sich die Zeitungen auf die Seite der vermeintlich armen, unverstandendenen, von der Stadt übergangenen Abrissgegner stellt... man sollte vielleicht bei der Wiedergabe der Meinungen für einen Erhalt noch einmal betonen, dass es sich hierbei um die Stimmen von Akteuren handelt, deren Aufgabe es exakt ist, sich für den Erhalt von Denkmalen auszusprechen. Und auch die Oppositionsfraktionen, die sich gegen den Entwurf aussprechen, dürften das vermutlich vor allem aus Prinzip machen, um einfach etwas gegen die Meinung der regierenden Fraktion zu sagen und zum anderen, um die Zustimmung erzürnter Bürger abzufischen.


    Was jedoch nicht erwähnt wird, ist, dass das Stadtplanungsamt insgesamt eine komplexere Abwägung treffen muss, in der der Denkmalschutz ein Belang unter vielen anderen ist, die in ihrer Gesamtheit schwerer als der Denkmalschutz wiegen können. Und offenbar ist die Stadt an dieser Stelle zu dieser Einschätzung gekommen.


    Was mich jedoch am meisten aufregt - und ich meine wirklich: AUFREGT - ist die in meinen Augen unerträgliche, feiste Selbstgefälligkeit insbesondere des City-Hof e.V., der vom akademisch-verkünstelten Elfenbeinturm aus für sich zu beanspruchen scheint, für eine große, schweigende Mehrheit der Öffentlichkeit zu sprechen. Denn zumindest aus meinem Umfeld kann ich nicht wahrnehmen, dass irgendjemand ernsthaft sich für den Erhalt ausspricht - das genaue Gegenteil wird vertreten: Je schneller die Fläche neu bebaut wird, desto besser.
    Und dieses Gerede von wegen "ergebnisoffener Dialog auf Grundlage beider Entwürfe" halte ich auch für nicht ehrlich Die Initiative scheint hier zu glauben, sich doch noch irgendwie zum Erfolg durchschmollen zu können.


    Verzeihung für diesen Ausbruch, aber diese ganze Diskussion wird langsam zur Farce.

    Ich bin äußerst glücklich mit dem Ergebnis, da es sich hierbei um meinen um eine Nasenlänge voraus liegenden Lieblingsentwurf handelt. Gleich dahinter kommt der Favorit von Midas...


    Es kommt auf den Bildern hier vielleicht nicht so rüber, aber die Fassaden sind wirklich äußerst ansprechend und filigran detailliert und die Gebäude muss sich nicht hinter dem Kontorhausviertel verstecken. Leider fehlt hier auch das Bild, dass die sehr schöne neue Situation in der Burchardstraße zeigt, in der eine sehr schön gefasste Platzsituation geschaffen wird. Ebenso ist die Situation zum Wallring und in Richtung der Kurzen Mühren ansprechend gelöst, auch wenn Midas' Verweis auf die Schlüssigkeit des südlichen Gebäudeabschlusses sicherlich berechtigt ist. Aber wir können ja hoffen, dass sich der Bauer-Verlag auch zu einem Neubau hinreißen lässt und so die von KPW skizzierte Situation entsteht.


    Ich hoffe jedoch, dass die angekündigte Überarbeitung diese Details respektiert und nicht aus Kostengründen glattbügelt. Ein Thema, dem sich die Überarbeitung gern widmen darf, ist der Anschluss der Traufkanten der einzelnen Baukörper, die ich bislang noch sehr zusammengestoffelt finde.


    Zurückhaltung ist an dieser Stelle für meine Begriffe jedoch nicht nur aufgrund des Denkmalschutzes und aufgrund des Weltkulturerbes, sondern einfach aufgrund eines grundsätzlich ausgewogenen und ästhetischen Städtebaus angeraten. Und soetwas wie der von Umlaut verlinkte Entwurf ist mir deutlich zu flashy und wirkt doch etwas sehr banalisierend in diesem anspruchsvollen, von architektonischem und städtebaulichem Ebenmaß geprägten Bereich.

    Die Planungen für den Elbtwoer sind im Prinzip nicht weiter gediehen als die für die BF 61 - 63, in beiden Fällen sind der Städtebau - im Wesentlichen - und die Nutzungen definiert.


    Die BF 61 - 63 werden bis zur Fertigstellung des endgültigen Kreuzfahrterminals im südwestlichen Überseequartier noch für den Betrieb des provisorischen Terminals benötigt. Das heißt eine Entwicklung wird hier frühestens 2021 möglich sein.

    Ich stelle mir für die Reeperbahn ein Design vor, das angelehnt ist an ein persisch inspiriertes Bordell aus dem Paris der vorletzten Jahrhundertwende - gesehen aus der Perspektive von Pierres et Gilles. Oder etwas Geschmackvolles in infektiösem Pinkshot-Pink...


    Auf jeden Fall wird es total classy werden...


    Im Ernst: die rot-blaue Gestaltung ist natürlich mittlerweile irgendwie ikonisch und passt natürlich mit ihrem kräftigen Kontrast und der Signalfarbe rot gut zur Reeperahn und wäre daher auch für eine Neugestaltung angemessen... Aber vielleicht wird man ja einen ganz anderen Ansatz wählen und anstelle des aktivierend-aggressiven Rots ja jetzt beruhigende Grüntöne nehmen, um die aufgepeitschte Partymeute am Wochenende nicht noch weiter anzuheizen...

    Na ja, der letzte offizielle Sachstand der HCH war die Aussage des Masterplans von 2010, der für das Gebiet noch drei Hochpunkte mit bis zu 150 Metern vorsah... es gab natürlich die offiziell inoffizielle Diskussion zwischen JBB und Jörn Walter darüber, ob es nun drei Türme oder ein Turm - Jörn Walter vertrat dem Vernehmen nach eher Letzteres und hat sich demnach wohl durchgesetzt - werden soll. Aber der heuzige Artikel ist die erste offiziell offizielle Bestätigung der geönderten Planungen.


    Ich bin jedenfalls sehr gespannt, was draus wird, auch wenn ich mich frage, wie sich dadurch letztlich die Gravitation Hamburgs verändern wird. Der Bau wird den Elbbrücken sehr viel Bedeutung geben... vielleicht mehr als jedes andere Quartier innHamburg bislang hat...

    Zu Midas' letztem Beitrag:


    Ich möchte nicht kleinlich erscheinen, aber es handelt sich hierbei streng genommen nicht um die Bahnsteighalle, sondern um die Träger der Fußgängerbrücke über die Gleise hinweg.


    Das ist mir aber auch erst auf den zweiten Blick aufgefallen. Die Pfeiler auf dem Bild befinden sich zwischen den Gleisen, können also nicht zum Hallendach gehören, das ja nur an den Außenseiten der Bahnsteige aufsetzt. Ich habe jetzt gerade die Planfeststellungsunterlagen mit den Gebäudeplänen nicht zur Hand, aber im Hochbahn-Video vom letzten Jahr, das den Bau des Tunnelabschnitts zwischen HCU und Elbbrücken erklärt, sieht man ganz kurz diese geschwungenen Träger unter der Fußgängerbrücke am Nordende des Bahnhofs.

    Die Menschen sind nicht so kompliziert, dass es nicht möglich wäre, sie in ziemlich vielen Bereichen in eine eher überschaubare Anzahl von Kategorien einzuordnen. Das ist nebenbei ja auch das, womit sich jedes Wirtschaftsunternehmen befasst, wenn es seine Zielgruppen definiert oder Produkte für unterschiedliche Gruppen entwickelt.
    Und hier von der älteren, wohlsituierten Dame aus Blankenese zu sprechen ist wohl eher als eine rethorische Zuspitzung zu verstehen...


    Und was soll heißen, dass die Elbphilharmonie ein "offenes Haus" sei? Nur dadurch, dass es postuliert wird, wird es nicht zur Realität, sondern die Offenheit muss auch von den Adressaten angenommen werden. Und beschränkt sich der Aspekt der Offenheit auf die Preisgestaltung? Denn mir war bislang nicht bekannt, dass Konzerthäuser auf Basis einer Mitgliedschaft funktionieren. Soll heißen: Welches Konzerthaus ist kein offenes Haus für den, den es interessiert? Und dass sich die Offenheit auf die Plaza bezieht, ist eher auch eher Architektenlyrik. Ja, es ist ein öffentlich zugängliches Gebäude und es ist ein Konzerhaus. Aber ich kann das Gebäude auch ohne jede Bindung zum musikalischen Programm genießen, von dem ich ja außerdem auf der Plaza nicht wirklich etwas spüre.


    Und Filmmusik mit André Rieu und seinen widerwärtigen Walzerweibern und dieser Gossenklassik in einen Topf zu werfen, ist ein wenig verfehlt.


    Die als Beispiele für gute zeitgnössische Musik gelieferten Stücke sind ja alle ganz reizend, aber nicht wirklich die Art von Produktionen, auf die sich zumindest meine Kritik bezieht. Auf der anderen Seite möchte ich auch anmerken, dass diese Beispiele so friedlich und harmlos vor sich hinrieseln, dass sie hart die Grenze zur Funktionsmusik streifen, die etwa im Ruheraum einer Sauna zum Dösen gespielt wird.


    Ganz allgemein gesprochen habe ich das Gefühl, dass Kritik an der Kulturszene und ihren Produkten entweder mit Arroganz behandelt und als Zeichen mangelnder Bildung, Intelligenz oder Sensibilität des Kritikers abgetan wird oder das man mit einer Art ertappter Aggressivität reagiert, mit der der Kritisierte vor allem versucht, sich seiner Zugehörigkeit zu einer vermeintlich besser gebildeten, intelligenteren oder sensibleren Gruppe zu versichern.

    Na ja, NA JA...


    Das Musikprogramm war leider durch Extreme gekennzeichnet: zu experimentell und unzugänglich auf der einen und zu wohlig-altbekannt auf der anderen Seite. Die Ode an die Freude ist ein tolles Stück, aber viel populärer als das kann Klassik ja nun wirklich nicht werden und insofern ist gerade das der kleinste gemeinsame Nenner. Hätte man da nicht ein gesundes Mittelmaß finden können, das nicht überfordert, aber auch mal etwas aus dem weniger Bekannten Teil des Oeuvres eines Komponisten präsentiert? Oder warum muss bei Hamburg immer Brahms sein, warum nicht mal Telemann?


    Ich war ja so naiv zu vermuten, dass Thomas Hengelbrock, als er darüber schwärmte, einen Bogen von der ganzen alten zur ganz neuen Musik zu schlagen, tatsächlich auch Filmmusik oder etwas aus einem Videospiel spielen würde, beides Quellen für einen wesentlichen Teil zeitgenössischer konzertanter Musik. Denn gerade die Einbeziehung von Werken aus der Populärkultur könnte es schaffen, auch die nicht-klassischen Konzertbesucher zu erreichen.


    Vielleicht konnte es mir mit etwas mehr Willen und Offenheit auch gefallen, mir eine Gabel in den Oberschenkel zu bohren...

    Der Saal machte sich im Fernsehen sehr gut, und soweit ich es über den Fernseher beurteilen kann, ist die Akustik wohl tatsächlich sehr gut. Abgesehen davon, dass die wohl tatsächlich sehr gute Akustik es auch ermöglicht, jedes Hüsteln aus der letzten Ecke des Saals glasklar zu hören.
    Andererseits habe ich keine Möglichkeit, es mit dem Klang anderer Konzerthäuser zu vergleichen - das sollen dann geschultere Ohren tun.


    Und nun noch etwas OT bzw. ohne Bezug zum Bauwerk Elbphilharmonie:


    Ich hasse den Kulturbetrieb... ich deutete das ja schon vorher an...


    Barbara Schöneberger fragt, wie man mehr junge Leute für klassische Musik begeistern könnte. Die Antworten der Interviewpartner blieben irgendwie vage.


    Dann sehe ich das Eröffnungskonzert und mir ist schlagartig klar, was die klassische Musik bzw. "ernsthafte Kultur" davon abhält, breiter rezipiert zu werden: ihre Arroganz. Die am heutigen Abend gebotene Auswahl an Musikstücken, bei der fünf von acht Orchesterstücken Neue Musik bzw. - von mir als Laien so betrachtete - expressionistische Musik waren, machen es garantiert niemandem einfach, einen Zugang zu klassisch orchestrierter Musik zu finden. Dieses diffuse Wabern und Glucksen, das klingt wie das, womit Hitchcock Szenen verstörender Angstphantasien untermalt, war für mich eine Zumutung. Es war diese lästige Mischung aus langweilig und trotzdem anstregend. Ich dachte zeitweise auch "Meine Damen und Herren, wir freuen uns, Ihnen unseren akustischen Bildschirmschoner zu präsentieren", in dem Notenfolgen zufällig durchpermutiert werden.


    Und was ich speziell mit Arroganz meine: Pavol Breslik, der Solo-Tenor beim Rihm-Stück, erklärt, dass es sich hierbei um Musik handle für Menschen, die sich weiterentwickeln wollen, garniert mit einem kapriziösen Lüpfen der Augenbrauen.


    Wenn mir also der Zugang zu diesen amelodischen, disharmonischen, kaum strukturell erfassbaren und einfach nur akustisch anstrengenden Stücken fehlt, bin ich nicht bereit oder fähig, mich weiterzuentwickeln? Ich hatte beim Rihm-Stück und den anderen besagten Werken wirklich das Gefühl, es handle sich um Realsatire und man wollte lediglich prüfen, wann die ersten Leuten aufstehen und fragen, ob das ernst gemeint sein soll. It's Hurz all over again (ich kannte das Video natürlich, lieber Midas, ein Klassiker des deutschen Humors).

    Irgendwie fehlt mir der Zugang zur Kunst bzw. zu dieser Inszenierung von Sasha Walz und zu dieser ganzen Kulturposse... eine in sich selbst schwelgende Tanzregisseurin, die ganz aus dem Häuschen ist darüber, wie Leute auf Wänden und Geländern trommeln, dazu sekundieren die üblichen Verdächtigen aus der Kulturmenagerie, die ebenfalls ganz begeistert von sich selbst sind, und eine Aufführung der Stille in einem Konzertsaal - sapperlot, wie ironisch und aufrüttelnd.


    Wenigstens sind einige der Tänzer was fürs Auge... *mit Opernglas SEHR genau hinsieht*

    Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob der Hbf hier reingehört. Falls nicht, bitte ich um Verschiebung.


    In der heutigen Online-Ausgabe des Abendblatts wird von einer ganzen Reihe von baulichen Maßnahmen im Umfeld des Hauptbahnhofs berichtet, die absehbar umgesetzt werden sollen.

    Reinigungskonzept ab Februar 2017

    • Durchgehende Reinigung von 6 bis 22 Uhr, aktuell erfolgt die Reinigung fünfmal täglich;


    • Reinigung Pissoirs achtmal täglich;


    • Wöchentliche Nassreinigung;


    • Maßnahmen durchgeführt durch SRH, DB zahlt hierfür 250.000 EUR p.a., zuvor Kompetenzengewirr zwischen DB, Bezirk und SRH;


    • Zusätzliche Mülleimer, SRH-Modell;


    • Wöchentliche Überprüfung der abgestellten Fahrräder, rasche Entsorgung, dadurch Vereinfachung der Reinigung

    Bauliche Maßnahmen, geschätztes Volumen insgesamt 600.000 EUR

    • Steintordamm: Umbau Personaleingang nach historischem Vorbild.


    • Nordseite: Prüfung der vorhandenen, stillgelegten Baustelleneinrichtungsfläche auf Eignung als Fahrradparkplatz, optional Abriss oder Verstärkung.


    • Steintorwall:
    o Instandsetzung Kassettenfenster;
    o Rückbau Abwasserauswurfanlage und Betoneinfassungen der zwei Treppenabgänge zum Tiefbunker, Erhalt eines Abgangs, möglicherweise Gestaltung à la Mojo-Club, bereits mit Denkmalschutz koordiniert.


    • Hachmannplatz:
    o Rückbau Abwasserauswurfanlage. Erfordert Reinigung des darunter liegenden Dieseltanks, Rückbau daher erst ab 2017 möglich;
    o Abriss einer Mauer mit Drahtaufbau und Ersetzung durch einen Bike&Ride-Platz. In Ausschreibung, Kosten: ~30.000 EUR;
    o Verlegung des Pissoirs;
    o In Erwägung: Stilllegung der Straße zwischen Hachmannplatz und Bieberhaus. Kosten: ~10.000 EUR;
    o In Erwägung: Neuordnung der Taxiaufstellfläche, Schaffung von Flächen für Außengastronomie.


    • Kirchenallee: Verbreiterung der Gehwege insb. zwischen Parkplatz und Kirchenallee. In Abstimmung mit Fachbehörden, Kosten: ~175.000 EUR.


    • Ecke Kirchenallee/Steintordamm: Abriss einer Mauer mit Drahtaufbau, Ersetzung durch Treppenanlage. Ingenieurbüro erarbeitet aktuell Planung, Kosten: ~135.000 EUR

    Ich darf hierzu vielleicht diskret einwerfen, dass ich während einer Hospitation im Projektteam HafenCity bei der BSW, die ich im Februar dieses Jahres gemacht habe, eine Baumassenstudie bzw. drei Varianten für das G+J-Grundstück erarbeiten sollte. Vorgeben waren im Wesentlichen die BGF-Werte für die einzelnen Nutzungen und die praktischen Themen Lärmschutz, Hochwasserschutz und Erschließung.


    Ich bin gespannt, wie sehr die Ergebnisse des nun anstehenden städtebaulichen Wettbewerbs meinen Vorschlägen entsprechen werden. Meine Massenstudien werden dabei natürlich nicht als Vorlage dienen, aber ich gespannt, wie die Architekten die Aufgabe lösen.