Beiträge von Humpty

    ... aber dann wären Opernhäuser wie in Hamburg oder Sydney so auch nicht gebaut worden.


    Die Oper von Sydney steht ca. 500 Meter vom Rand der City entfernt. In Hamburg ist es nicht viel mehr und in einem komplett neuen, modernen Stadtteil.


    Und eine derzeit noch derbe Umgebung (z.B. Osthafen oder Fernsehturm) würden sich schnell entsprechend an das neue Landmark-Gebäude anpassen. Da bin ich mir sehr sehr sicher.


    Einzigartig vielleicht, aber m.E. an den Bedürfnissen der Besucher vorbei. Und gerade am Fernsehturm wird es wahnsinnig schwer, eine vernünftige Gastro-Infrastruktur hinzubekommen. Dort oben ist wirklich NICHTS, was zu einem belebten, urbanen Stadtteil beitragen könnte. So ein Solitär wie ein Opern- und Schauspielhaus wird daran m.E. auch nichts ändern, da es tagsüber schwach frequentiert ist.
    An beiden Standorten gibt es keinen U-Bahn-Anschluss, die Verlängerung der U4 steht in den Sternen, für den Osthafen (mal unterstellt, es gäbe dort überhaupt ein geeignetes Grundstück) allenfalls die nordmainische S-Bahn.
    Man mag mich pessimistisch oder fantasielos nennen, aber es gibt m.E. Aspekte jenseits der Architektur, die man hier berücksichtigen muss.

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    Wie ebenfalls andernorts schon gesagt, spricht gegen einen Standort außerhalb der Innenstadt der Umstand, dass ein Schauspielhaus- oder Opernbesuch oft eine Abendveranstaltung umfasst. Kaum jemand möchte zur Oper fahren und das Abendessen/den Absacker dann wieder in der belebten Innenstadt stattfinden lassen. City und Schauspiel/Oper gehören für mich zusammen.

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    Dass das Projekt in die Kulturförderung aufgenommen wird, ist ja nicht ausgeschlossen. Senckenberg hat ja auch von Bundeszuschüssen erheblich profitiert (wobei ich dem Institut eine größere nationale Bedeutung auf seinem Gebiet beimessen möchte als Schauspiel/Oper).
    Angesichts des enormen Investitionsvolumens von > 500 Mio. Euro muss der Bund aber darauf achten, dass sein Zuschuss in einem Verhältnis zum Gesamtbudget steht (derzeit ca. 1,2 Mrd. p.a.). D.h. es ist eher nicht damit zu rechnen, dass man einen dreistelligen Millionenbetrag erhält, der aber notwendig wäre, um ein Ausrufezeichen bei der Finanzierung zu setzen.

    die Gutachteritis hat eben für Verantwortliche den "Vorteil", dass damit Verantwortung abgegeben wird.


    Wenn die Entscheidungsgrundlage aber nur noch darin besteht, dass man etwas will, ohne alle Varianten geprüft zu haben, ist das Risiko hoch, dass einem im Nachhinein, insbesondere wenn es schief geht oder teurer wird, vom politischen Gegner, vom Rechnungshof oder dem Bund der Steuerzahler vorgeworfen wird sich leichtfertig für die gewünschte Variante entschieden zu haben.


    Da die Gutachten für das Schauspiel aber nun so ausfallen, wie sie ausfallen, spricht in der Tat einiges für einen ambitionierten Neubau. Man darf gespannt sein, ob und wie man hier eine Lösung "aus einem Guss" hinbekommt.

    Ich hätte nicht geglaubt, dass ich m.Ro80 mal zustimmen muss. ;)


    Die Rekonstruktion der Türme und evtl. weiterer Gebäude ist ein "nice to have", das den Bestand ergänzen kann, aber dessen Bedeutung und Anziehungskraft nicht überschätzt werden sollte. Schon gar nicht zieht man mit einem "BigBen" gleich (London ist eine Weltstadt, das Parlament eines der größten der Welt).

    Noch ist die (unabhängige) Justiz für die Bestrafung zuständig und nicht die Politik gleich welcher Couleur.
    Zudem scheitert die Bestrafung bei Vandalismus ja erst nicht an laschen Richtern/Staatsanwälten, sondern daran, dass die Täter nicht ermittelt werden können.

    Ohne dass ich den Zielen der BI besonders nahestehen würde, denke ich, dass diese genau das macht, was m.Ro80 propagiert: Nämlich rigoros die Gegenposition zu Wachstum und Flächenverbrauch vertreten.


    Und wie (fast) immer wird die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen: Weder lassen sich die Argumente derer vom Tisch wischen, die sich für eine steigende Temperaturen und deren Auswirkungen auf das Stadtklima berücksichtigende Sichtweise aussprechen. Noch wird man in einer Metropolregion umhin können, landwirtschaftliche Flächen und Kleingärten zur Disposition zu stellen. Und dazwischen gibt es noch diverse andere Maßnahmen, wie sie schon angesprochen wurden.
    So funktioniert (gerade Kommunal-) Politik und Planung nun mal: Es geht nicht um Ja oder Nein, sondern um einen möglichst viele Interessen und Belange berücksichtigende Lösung. Und je mehr sich an diesem Prozess beteiligen können, umso höher ist die Legitimation des Ergebnisses, auch wenn dieses (natürlich) nicht jedem passen wird. Das kann man Konsens-Soße nennen, ich nenne es Demokratie.

    Über 50 % der Deutschen erachten die <Grünen> mittlerweile als politisch überflüssig (neueste Umfrage aus dieser Woche !), die <Grünen> selbst zittern zunehmend bzgl. der 5%-Hürde.


    Darf man erfahren, woher die Gewissheit kommt, dass hinter der BI "Grüne" stecken? Verantwortlich scheint mir u.a. der Kleingärtnerverein Cronberger e.V. zu sein. Dessen Vorsitzender Matthias Jastrau fährt Motorrad und hat schwarz-rot-güldene Bildchen auf seiner Facebook-Seite - nicht das, was ich mit Mitgliedern der Grünen sofort in Verbindung bringe.
    Die BI kann genauso gut von Sozialdemokraten und kleingeistigen CDUlern oder gar Parteilosen gestützt sein.

    Beim Axis finde ich es ganz ansehnlich, weil das Weiß (noch) einen sehr cleanen, technischen Eindruck vermittelt. Das gefällt mir gut.
    Beim Praedium wirkt die Fassade aber tatsächlich auf den Bildern wie aus Kunststoffplatten zusammengeklöppelt. Und das helle Braun verstärkt das noch.

    Wilhelm-Schramm-Stift

    Einem kleinen Juwel in Offenbach wird neues Leben eingehaucht.
    Im ehemaligen Altenheim der Schramm-Stiftung im Buchrainweg entstehen lt. Offenbach Post luxuriöse Mietwohnungen.


    Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1912/13 und wurde von dem Architekten Hugo Eberhardt entworfen.

    Historisches Erscheinungsbild

    Wo findet man denn Bilder, die das ursprüngliche Erscheinungsbild zeigen? Ich finde dazu nichts und auch den aktuellen Zustand nur ganz vereinzelt.
    In der Liste des Landesamtes für Denkmalpflege taucht das Objekt auch nicht auf.


    Momentan kann ich an dem Umbau auch nur die Balkone kritisieren. Im Übrigen macht das einen recht stimmigen Eindruck.

    Ich glaube, es gibt zwei Gründe, warum die Idee der verlängerten Sichtachse auf so wenig Gegenliebe stößt:


    1. Wie die Idee vorgetragen wird. So ähnlich hatten wir das schon bei "Sichtachse" Main/Taunusanlage. Fettdruck und eine gewisse Überheblichkeit machen es nicht leichter, einer Idee aufgeschlossen gegenüber zu stehen.


    2. Die Europaallee hat allgemein kein positives Image. Das kann sich noch ändern, wenn alles fertig ist, aber die Kritik an der Straße ist enorm, wozu auch und vor allem die eintönig geratene Bebauung beiträgt. Von daher sieht sich kaum jemand bemüßigt, für den Vorschlag einer verlängerten Europaallee in die Bresche zu springen. Denn die Verlängerung wird nicht als Erweiterungen von "etwas Schönem", sondern als Erweiterung von etwas Belanglosem, wenn nicht gar etwas Unwirtlichem wahrgenommen.

    Im Grunde hat tunnelblick alles schon richtig gesagt: Frankfurt war niemals Residenzstadt, so dass die Formensprache des Barock sich nicht in der Stadtplanung niedergeschlagen hat. Auch wurde hier niemals "Großreinegemacht" wie im Paris des 19. Jahrhunderts.
    Daher sehr ich keine Notwendigkeit, eine solche Sichtachse zu bauen, zumal deren Eindruckskraft wegen der Gegebenheiten ohnehin sehr beschränkt wäre. Der Europaallee, wie ich sie mir in fünf oder zehn Jahren, fehlt jeder Charakter einer Flaniermeile (leider) oder Paradestraße (glücklicherweise).


    Wenn Artenschutz als Argument angeführt wird, dann halte ich das durchaus für ein sachliches Argument (jedenfalls nicht besser oder schlechter als der Hinweis auf die Finanzen), auch wenn man das unterschiedlich gewichten mag.


    P.S. Der Ku'damm hat zwar keinen Obelisken, ist aber eine Flaniermeile und Geschäftsstraße, die ihren Reiz vor allem aus dem Baumbestand zieht. Und er macht vor der Autobahn einen Knick, so dass man diese, selbst wenn die Bäume nicht im Weg wären, gar nicht sehen kann!

    zu #220


    Mich überzeugt der Vorschlag immer noch nicht. Zum einen, weil es auf der Sichtachse keinen klaren Endpunkt gibt (anders z.B. in Paris wo die Achsen auf Plätzen tw. mit Monumenten enden). Am Willy-Brandt-Platz endet der Blick vom Main schon am Eurotower, daneben erst an der Deutschen Bank.
    Zum anderen bezweifle ich, dass man von der Anlage bzw. dem Willy-Brandt-Platz wegen des Mainkais viel vom Main sehen würde.
    Schließlich müsste man auch das Nizza platt machen und den Baumbestand dort radikal kürzen.
    Vielleicht sollte man einfach mal kleiner Brötchen backen und akzeptieren, dass Frankfurt eben keine A-Weltstadt ist (weil keine Hauptstadt und zu klein) und man es sich auch als B-Metropole gut einrichten kann.

    zu #215:


    Die Alte Oper könnte man aber aus der Blickrichtung Sachsenhausen gar nicht sehen, sondern nur die DB-Türme, da der Anlagenring an der Junghofstraße abknickt.


    Und eine so zentrale kulturelle Einrichtung wie die Oper an den Stadtrand zu verdrängen ohne Möglichkeiten vor oder nach dem Opernbesuch Gastronomie aufzusuchen (selbst mit einer neuen Buba ist das dort oben Niemandsland), halte ich für wenig überzeugend.