Der Denkmalschutz idealisiert und zementiert eine Zeit, die aus der Not heraus einfache und schlichte Baukörper hervorbrachte, weil sie nicht anders konnte. Schon die Idee, an jeder erdenklichen Ecke Parkplätze für Autos zu erhalten, zwecks Ensembleschutz (?), kann einer modernen europäischen Stadt von heute nicht standhalten. Städte wie Amsterdam oder Paris dagegen vertreiben ihre Autos aus den Innenstädten.
Etliche innerstädtische Freiflächen nicht zu bebauen, insbesondere dieser Art, heißt, der Stadt ihre Urbanität zu nehmen. Für mich ist das auf lange Sicht ein Imageschaden, den die Stadt hier in Kauf nimmt, nur damit sie ein paar Idealisten, Ewiggestrigen, gerecht werden kann. Als Frankfurter Bürger der dritten Generation schäme und wundere ich mich über solche Entscheidungen.
Eine so prominente Stelle so abweisend zu hinterlassen, so dass man am liebsten aus ihr fliehen möchte, das muss man als Stadtplaner erst einmal schaffen. Daran wird eine 20 Millionen Euro (!) teure Restauration auch nicht viel ändern. Die Summe wäre besser investiert in die Wiederherstellung des Rathauses, für das sich der Denkmalschutz bemerkenswerter weise nicht mit dem gleichen Enthusiasmus einsetzt.
Hier wird leider nicht in die Zukunft investiert, sondern in eine gefühlte Steinzeit, die wir längst hinter uns lassen müssten!