Beiträge von Heinz

    Der Grüngürtel ist wirklich ein riesiger Erfolg für Frankfurt, den wahrscheinlich selbst die ihn initiierenden "grünen Spinner" nicht absehen konnten. Hier sehe ich ehrlich gesagt auch keine aufgeblähten Gebiete.


    Ich sehe durchaus Flächenpotenzial bei den mehr als üppig vorhandenen Kleingartenanlagen in Frankfurt, gerade z.B. in Ginnheim und südlichem Sachsenhausen. Wieso nicht den Mut haben, eine Kleingartenanlage zu räumen, hälftig zu bebauen und die andere Hälfte in einen öffentlichen Park zu wandeln? Damit wäre den Interessen der Stadtbevölkerung sicherlich am meisten gedient.

    Ein sehr lesenswerter Gastbeitrag von Christoph Mäckler im Feuilleton der heutigen FAZ beschäftigt sich mit dem aus seiner Sicht verlorengegangenen Sinn für die Entwicklung lebendiger Viertel im Europa der Nachkriegszeit. Er argumentiert schlüssig, dass heutige Stadtplanung keine ganzheitlich-ästhetischen Konzepte für ein Quartier entwickle, dieser Prozess sei in zu viele Einzelaufgaben zersplittert. Auch würden Stadtplaner nicht mehr entsprechend ausgebildet und Immobilienunternehmen die Wirkung ihrer Objekte im und auf den öffentlichen Raum vernachlässigen.
    Ich kann ihm nur beipflichten...
    http://http://www.faz.net/aktu…auungsplans-14414241.html

    Die Pergola aus filigranem Sandstein selbst finde ich gar nicht mal schlecht. Sieht "wertig", schlicht und trotzdem warm aus.


    Aber was mir Kopfschmerzen verursacht ist die Raumgestaltung am Eingang des Areals vom Römer aus: Der ganze Bereich südlich der Pergola von U-Bahn Abgang bis zum Eingang des Tables Restaurant (heißt das noch so?): Das ist doch schon wieder so ein Frankfurter Unort ähnlich der westlichen Hauptwache oder der Konstabler Wache: Irgendwie haben die Planer unserer Plätze ein sicheres Gespür dafür, wie man Orten durch Treppen, Durchgänge und Podeste einen einmalig unangenehmen Aufenthaltscharakter verleiht. Wo lernt man sowas?

    Dass sich der Abriss eines quasi neuen Gebäudes wirtschaftlich lohnt, hat auch damit zu tun, dass der Preis der für die Erstellung eines Neubaus erforderlichen Ressourcen (v.a Stahl und Beton inkl. der für ihre Herstellung erforderlichen Energie) nicht die volkswirtschaftlichen Gesamtkosten widerspiegeln: Der Preis für Elektrizität wird für diese Sektoren quersubventioniert, der Verbrauch endlicher natürlicher Ressourcen und Umweltbelastungen nicht internalisiert.
    Die Folge sind dann solche, wenn man es mit etwas Distanz betrachtet, befremdliche Ergebnisse einer Kosten-/Nutzenrechnung, die letztlich aus verzerrten Preisen resultiert.


    Von dieser Globalbetrachtung abgesehen: Der City West wird es gut tun, wenn sich ihr Wohncharakter stärker herausbildet!

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    Nochmal zu Pumpernickel: Mir gefallen viele Neubauvorhaben in FFM ebenfalls nicht - allerdings habe ich auch noch keine Stadt in Deutschland gesehen, wo das grundsätzlich anders wäre. Der Standardkubus wird überall gleichermaßen aus dem Regal gezogen.


    Mein Hauptpunkt aber: Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Einerseits sagst Du, dass ein Pendeln aus dem Taunus für Dich nicht in Frage kommt, andererseits schwärmst Du vom Berliner Randbezirk. Der Berliner Randbezirk ist von Mitte ungefähr so weit entfernt wie der HINTERtaunus vom Frankfurter Zentrum, sowohl was Entfernung als auch Fahrtzeit angeht. Was Du schreibst, passt nicht zusammen.


    Am Ende muss jeder für sich wissen, wo er die Balance findet aus Urbanität vs. Grün, aus kurzen Wegen vs. Erschwinglichkeit.


    Ich denke, dass die Stadt weiter an Attraktivität gewinnen wird, je mehr auf dem Land Infrastruktur (Kinos, Geschäfte, Ärzte usw.) zurückgehen wird und gleichzeitig in der Stadt die Belastung durch den motorisierten Individualverkehr (Lärm, Abgase, Unfallgefahr) weiter sinkt. Irgendwann (in 25 Jahren?) säuseln nur noch autonome Elektrofahrzeuge durch die Stadt, das verleiht ihrer jetzt schon hohen Lebensqualität noch einen Schub. My 2 cents...

    Mir gefällt's

    Ich finde es noch zu früh, auf Basis dieser kleinen Knibbelbilder ein Urteil zu fällen. Grundsätzlich finde ich aber, dass der Umbau in die richtige Richtung geht. Das Gebäude wird mit den verglasten Ecken, den Loggien und dem begrünten Dach später deutlich freundlicher und zeitgemäßer wirken.
    Das Bestandsgebäude finde ich persönlich seit jeher zwar prägnant, aber vor allem aufgrund seiner wehrturm-, ja fast schon hochbunkerartigen Wirkung. Gut, andere würden von einem prägnanten Monolithen sprechen, aber es ist auch eine in diesem Forum oft kritisierte Look-at-me Architektur, die auf mich immer kalt und abweisend wirkte. Auch ist es fast schon eine Leistung, eine Natursteinfassade von Weitem wie Sichtbeton aussehen zu lassen. Diese seltene Errungenschaft teilt sich das Gebäude in Frankfurt bislang nur mit dem benachbarten Interconti.
    Ich habe schon oft gedacht, wie gut es der Stadt tun würde, mehr grün auf den Dächern zu haben. Frankfurt hat einen enorm hohen Anteil an Flachdachbauten, das sind was-weiß-ich wie viele Millionen Quadratmeter ungenutzter Fläche. Im Grunde eine riesige Verschwendung. Dachgärten bieten sich doch geradezu an, die heutige Dachpappen-Klimaanlagen Ödnis aufzulocken. Mir gefällt das. Klar ist das zeitgeistig, aber vor allem anderswo (das DAM hatte eine Ausstellung zu begrünten Hochhäusern mit Beispielen aus Singapur, Hong Kong, Bangkok). In Frankfurt wird dieser Trend bislang verschlafen, bis auf ganz wenige Ausnahmen: Der neue Henninger Turm und das Parkend im Europaviertel.
    Also, ich werde nicht nostalgisch und weine diesem Trumm keine Träne nach.

    Schön, dass sich hier etwas tut.
    Auch die FR berichtete und stellte noch einmal die enorm gesteigerte Bebauungsdichte heraus: Aus den vor einem Jahr angekündigten 900 Wohnungen wurden schnell mal 1.600. Ehrlich gesagt hatte ich mich über den ursprünglich vorgelegten B-Plan gewundert: Drei bis vier Geschosse, Innenhöfe, aufgelockert platzierte Solitäre. Die nun deutlich erhöhte Dichte muss nicht verkehrt sein. Im Idealfall schafft sie Effizienzen, die anspruchsvollere Gestaltungen und Ausführungen erlauben.
    Was mich jedoch stört ist das städtebauliche Konzept: Wir uns können uns voraussichtlich wieder auf die übliche, uninspirierte Bebauung à la Rebstock einstellen. Ehrlich gesagt ödet mich die bei der Entwicklung von Neubaugebieten herrschende Einfallslosigkeit in Frankfurt immer mehr an. Wie wäre es mal mit einer Minimaldosis an Innovation? Zum Beispiel die in anderen Städten (wie Zürich und München) durchgeführten Versuche, zu einer geschlossenen Blockrandbebauung zurückzukehren, die, das wage ich mal zu behaupten, einzig wirklich funktionierende und von der Bevölkerung angenommene Stadtgliederung?
    Aber sehen wir das Glas mal halbvoll: in einigen Jahren wird gebaut.

    Das wäre so genial!
    Seit Jahren freuen wir uns auf diese Rekonstruktion und jedes Mal, wenn ich durch die Altstadt oder über den Main gehe, komme ich nicht umhin, mit dem Blick an den gestutzten Türmen hängen zu bleiben.
    Historischer Ersatz für die Notdächer der beiden Rathaustürme sowie der Gebäude, die am Bahnhofsvorplatz links und rechts der Kaiserstraße stehen...bescheidener Aufwand würde eine Wirkung schaffen, die - ganz ohne Übertreibung - Millionen Menschen positiv in's Auge fallen würde! Ich wäre sofort mit einer Spende dabei.

    Mir gefällt der Entwurf sehr. Wertig und vor allem der gründerzeitlich geprägten Umgebung durch ein "richtiges" Dach, einem Hochparterre, einer gegliederten Fassade, Loggien stimmig integriert. Dass die andere Hälfte des Blocks, der ehemalige ABG Sitz, ebenfalls in ansehnliche Wohnungen umgewandelt wurde, hilft nochmals. Wieso kann nicht viel mehr so gebaut werden?


    Die Ansicht, es gäbe im Viertel eine Stagnation oder gar Rückschritt, kann ich gar nicht teilen. Im Gegenteil finde ich, dass gerade hier einige der hochwertigsten und teilweise geschmackvollsten Wohnungsbauprojekte stattfinden. Die Sogwirkung ist ungebrochen, die Ecke ist heute ganz klar das stylischste Ausgehviertel der Stadt und wie zahlreiche Beispiele anderer Städte zeigen, ist das der beste Indikator dafür, wie sich ein Viertel weiter entwickeln wird.


    Die Mikrolage ist trotzdem ambivalent. Einerseits direkt an den Neubauten entlang der Mainzer Landstraße und damit fast das Westend angrenzend, auch fast an der Taunusanlage, die sich zu einem der Glanzlichter der Stadt wandelt. Andererseits ist gerade die Niddastraße mit der größten Drückerstube, hier passt das Wort ausnahmsweise, krass. Die Bordelle wirken im Vergleich dazu fast schon wieder pittoresk. Daumen hoch für den Mut des Entwicklers, das ist mal echte Stadtentwickungsarbeit hier! Ich bin sehr optimistisch, dass die Käufer und neuen Bewohner den Schritt nicht bereuen werden.

    Gibt es eigentlich so etwas wie eine Pflicht zur realistischen Darstellung von Sonnenstand und Schattenverläufen auf Renderings? Auf die freiwillige Selbstkontrolle der Immobilienwirtschaft darf man jedenfalls nicht zählen...


    Ich will ja nicht kleinlich sein, aber mitunter wird hier jenseits der physikalischen Grenzen beschönigt, dass sich die Renderbalken biegen. Wir haben uns im Forum schon mal über Sonne gewundert, die Stadthaus und Goldene Waage am Dom von Norden bestrahlte.
    Genauso wenig verstehe ich nicht, wie auf Schmittchens vorletztem Bild rötlich-sanftes Morgen- oder Abendlicht flach von Süden(!) Patio und Vorplatz umschmeichelt ohne Schattenwurf der dichten Wand der direkt davor liegenden Palazzi. Oder wie im letzen Bild eine wunderbar warme Spätsommerabendsonne Cafe del Mar-mäßig den Vorplatz durchflutet, ohne dass von Winx oder Maintor irgendeine Verdunklung ausginge.
    Ich render' mir die Welt, wie-die-wie-die-wie sie mir gefällt ;)

    Unfassbar.
    Der Umbau aus den 90er Jahren war um Welten sensibler und harmonischer. Ich kann das gar nicht glauben, diese Rathaus Nordgebäude- oder Deutsche Bank am Roßmarkt-revisited Architektur.
    Also auch aus Sicht des Bauherren: Eine sich einfügende Dachlandschaft sollte doch durch ein Dach- und ein darüber liegendes Giebelgeschoss nicht nur eine mindestens gleich große und durch Loggien und Gauben deutlich interessanter nutzbare Wohnfläche ermöglichen, sondern auch die hochwertige Positionierung des Gebäudes substantiell unterstützen. Oder traut man der eher betuchten Klientel überhaupt kein Auge für qualitative Architektur zu? Seine Kunden für dermaßen schlicht zu halten, kann schnell in's Auge gehen.
    Das wäre diesem Brutaloprojekt fast schon zu wünschen, dann könnte man wenigstens auf einen Lerneffekt hoffen.

    Als Einzugstermin für die Mitarbeiter in die Bockenheimer Landstraße 104 ("Bo 104") wird übrigens Q2 2016 angepeilt.
    Interessant und intern stark diskutiert ist das angedachte Flächennutzungskonzept des Gebäudes, das als Pilot für eine spätere konzernweite Umsetzung fungieren soll. Neben der Einführung von Großraumbüros entfällt der feste Arbeitsplatz (i.S.v. Arbeitstisch, nicht Arbeitsverhältnis) des einzelnen Mitarbeiters, der flexibel zuteilt wird. Durch die Ausnutzung regulärer und spontaner Abwesenheiten müssen weniger, stärker ausgelastete Arbeitsplätze zur Verfügung stehen.
    Insgesamt erwartet die KfW eine Flächeneinsparung von ca. 25-30% pro Mitarbeiter (15% durch Großraumbüros, 10-15% durch Reduzierung der Tische).


    Dieses Phänomen (wie ja auch im TaunusTurm angewendet) könnte künftig einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Nachfrage nach Bürofläche nehmen.

    Weiß jemand, was aus dem vor eineinhalb Jahren angekündigten Bau der ABG in der Salvador-Allende-Straße (Nähe Schönhof, Bockenheim) geworden ist? Der Beginn der Bauarbeiten war für Ende 2013 angekündigt worden.
    Zumindes von der Größe ein stattliches Projekt, um das es sehr ruhig geworden ist. Auf dem Gelände sind jedenfalls keinerlei Anzeichen irgendeiner Aktivität zu erkennen.

    Vielen Dank, Schmittchen. Hier scheint das gleiche Problem durch wie beim Historischen Museum: In den Vorgaben wird eine so hohe Nutzfläche vorgegeben, dass die resultierenden Baukörper ihre Umgebung förmlich erschlagen. Die Perspektive von oben zeigt das deutlich. Diese verschatteten Mini-Innenhöfe finde ich eher bedrückend und gerade für ein Romantikmuseum nicht angebracht.

    Update

    Die FNP berichtet über die jüngsten Entwicklungen beim Philosophicum.


    Am 30. Juni soll der Kaufvertrag des Philosophicums von der ABG an die Projektgruppe notariell geschlossen werden. Noch ist die Finanzierung scheinbar nicht vollständig gesichert. Gleichzeitig lässt Herr Juncker verlauten, die ABG werde die Frist über den 30.06. hinaus nicht verlängern, auch da der Verkauf ursprünglich schon zu Jahresanfang geplant gewesen sei. Danach werden die ABG vom Vertrag zurücktreten.
    Eine Sprecherin der Projektgruppe moniert, dass sie Erschließungskosten für das Grundstück über 1,9 Mio. EUR zu tragen habe und der Notartermin zu früh gewählt sei, da noch keine Baureife bestehe und ruft damit erneut nach Subventionen. Dennoch sei die Gruppe überrascht über die breite Unterstützung bei der Finanzierung und erwartet über den "Verbund Miethäuser Syndikat", dessen Mitglied ihre Projekt GmbH ist, ausreichende Unterstützung. Ein Nichtzustandekommen der Finanzierung könne sie "ausschließen".


    Es ist noch nicht aller Tage Abend in Bezug auf das Vorhaben, auch wenn mich eine Auflösung des Vertrages überraschen würde.
    Was mir weiterhin unklar ist: Muss die Gruppe zunächst nur die Finanzierung des Gebäudekaufs (6,1 Mio. EUR) oder auch des gesamten Umbaus (ca. 25 Mio. EUR) nachweisen? Ich vermute Ersteres, was m.E. jedoch nur wenig Sinn ergäbe, denn so würde sich die Stadt erpressbar machen und Nachforderungen wären Tür und Tor geöffnet.

    ^^^^^^ Wirklich eine widerliche Pressemitteilung.
    Wie kommt die "Initiative" eigentlich darauf, dass es sich bei ihnen um sozialen Wohnungsbau handelt? Diese Haltung, quasi ein Grundrecht auf eine schön billige Wohnung in Frankfurter 1a Lage zu haben, weil man ja zu "den Guten" gehört, ist unglaublich selbstgerecht und arrogant. Wieso gab es keine Ausschreibung, um auch anderen Genossenschaften / Bauherrengruppen eine Chance zu geben in einem Wettbewerb der Ideen? In Frankfurt suchen Dutzende dieser Gemeinschaften nach Raum für eine wohlgemerkt unsubventionierte Umsetzung eigener Ideen.
    Und dann schon im Moment des nicht nachvollziehbaren, privilegierten Kaufs, der allein schon mehr als fragwürdig ist, Nachforderungen zu stellen, ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten.


    Hier lässt isch die Stadt gerade übelst über den Tisch ziehen.