@ Bau-Lcfr: Römische Häuser finden sich wirklich genug in Köln, geh mal in die Vorstätte
Da hat´s zahlreiche Römische Villen aus den 90er Jahren und Landhäuser im "mediterranem Stil". Ist nur Spaß.
Ich kann abekoeln in vielen Punkten zustimmen. Auch ich bin der Meinung, dass man den Inneren Grüngürtel anstelle der Kleingärten mit gescheitem Wohnungsbau rondieren sollte. Die Kleingärten machen wahrscheinlich ca. 100 Leute glücklich, Wohnbebauung würde an gleicher Stelle sicher über 1.000 Menschen glücklich machen.
Was die Qualität angeht: viele hier im Forum scheinen der Auffassung zu sein, dass alles, was Vorkrieg ist = gut ist. Bereits um die Jahrhundertwende (1900) haben sich allerdings Architekturkritiker über die unangemessene Bebauung der Kölner Ringe echauffiert. Vor allem der falsch zitierte Historismus stand auf dem Pranger, gerade auch die alte Oper hatte keinen guten Stand und galt vielen als schwülstig (Die neue Oper steht nun übrigens genau so lange wie die alte Oper: jeweils 56 Jahre).
Bevor mich ein shit storm ereilt: mir gefallen die alten Häuschen ja teilweise auch, die Gründerzeit-Viertel wie Neuehrenfeld, Klettenberg oder das Agnesviertel sind toll und funktionieren noch heute sehr gut. Wohne ja schließlich selbst in einem Altbau…sogar mir Erker 
Zu jeder Zeit wurde Schlechtes gebaut, daneben aber auch gute, vielleicht sogar herausragende Architektur. Für mich persönlich ist es entscheidend, ob eine architektonische Idee zu erkennen ist. Ein lange pensionierter Bauingenieur meinte mal zu mir, dass er sich wundere, wieviele der "Baracken", die sie in den 50er-Jahren geplant und notdürftig hochgezogen hatten, heute noch stehen würden. Da war die Idee, dass die Bauten provisorisch seien und nach 15 Jahren zurückgebaut werden. Der alte Mann ist nachwievor der Auffassung, dass die Bauten weg gehören, auch, weil die Grundrisse nicht angemessen sind, das waren schließlich Notbauten für Menschen, die kein Dach über dem Kopf hatten. In den Vorstädten (z.B. Lindenthal) wurde zur gleichen Zeit bereits eine ganz andere Qualität gebaut: Villen, die durchaus erhaltenswürdig sind. Und Opernhäuser bzw. Museen (z.B. Museum für Angewandte Kunst), die eine neue Zeit einleuteten und auch heute noch glänzen - Gebäude mit einer gut ablesbaren architektonischen Idee. Ich finde das spannend.
Die Diskussion über Rekonstruktionen würde ich nicht so dogmatisch führen. Meist dreht es sich ja nur um den Stuck. Und Stuck ist Dekoration. Dekoration wiederum ist Geschmackssache und unterliegt der Mode. In der Nachkriegszeit hat man ihn abgeschlagen, heute wollen einige ihn wieder drankleben. Wo ist das Problem? Gut gemachter Stuck kann eine langweilige Fassade gliedern, was bei vielen Altbauten oftmals sinn ergibt (z.B. hohe Fläche zwischen Ladenlokal und erstem Stock). Für Oldtimer-Fahrer gilt übrigens: nur original ist genial 
Gute Architektur findet sich auch bei neuen Wohngebäuden. Anders als bei den "hübschen Altbauten" gibt es aber keinen Konsens - den einen gefällt´s den anderen nicht. Hier ein Paar Beispiele, die mir gefallen: http://www.koelnarchitektur.de…/de/home/aktuell/2774.htm oder http://bauwatch.koelnarchitekt…uehrer/96.quartier_21.htm
http://bauwatch.koelnarchitekt…gewerbehof_huhnsgasse.htm
http://bauwatch.koelnarchitekt…rfuehrer/83.wohnwerft.htm
Wow, bis hierhin gelesen? Danke!