Heute vermeldet die Freie Presse den Abriss eines Industriegebäudes, der aufgrund seiner Sinnlosigkeit richtig schmerzt. Für immer verloren sind die Gebäude der ehemaligen Deutschen Cognacbrennerei am Bahnhof in Siegmar, wobei vor allem das Fabrikgebäude im Grundstücksinneren außergewöhnlich war (Luftbild). Leider standen die Gebäude nicht unter Denkmalschutz. Geplant ist dort der Bau eines Einkaufsmarktes, woran dort in der Gegend wahrlich kein Mangel besteht. Selbst wenn man unbedingt eine weitere Kaufhalle in Siegmar eröffnen will, wäre eine Integration eines Supermarktes in das Hauptgebäude, verbunden mit einem Teilabriss, sicher finanziell und bautechnisch auch machbar gewesen. Dadurch hätte sich der neue Markt am hart umkämpften Standort einen Vorteil verschaffen können.
Beiträge von lguenth1
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In diesem Fall kann ich die Aufregung nicht ganz nachvollziehen, auch wenn die vollständige Sanierung natürlich wünschenswert gewesen wäre. Das jetzt noch stehende Gebäude soll auf jeden Fall stehen bleiben und saniert werden (Luftbild). Vorm Hintergrund des extrem umfangreichen Projektes und der angestrebten Nutzung als Gewerbestandort wäre eine Sanierung weiterer Flächen in dem angrenzenden, jetzt abgerissenen Gebäudeteil eine gravierende Auflage, zudem der nicht unbedingt stadtbildprägend war. Auch der Zustand ist uns nicht bekannt. Ansonsten wurden wohl stark verfallene Industrieruinen abgerissen. Man sollte nicht vergessen, dass im Gegenzug Millioneninvestitionen für die Sanierung der Färberei gestemmt werden müssen.
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Da kann man froh sein, dass man Herrn Kellnberger als Investor hat. Wenn man mir sagen würde, dass ich einen Teil der Kosten für den ohnehin längst beschlossenen Abriss der Lungenheilstätte Borna und noch eine Sumpflandschaft in Furth übernehmen müsste, nur weil in einer völlig verwilderten ehemaligen Baugrube inzwischen irgendein Röhricht-Gras gewachsen ist, würde ich ganz schnell das Weite suchen.
Von den extremen Einschränkungen des Bebauungsplanes mal ganz zu schweigen:
- Neben Büroflächen, die in Kellnbergers Entwurf 85 Prozent des Komplexes belegen (14.000 Quadratmeter, zu deren Vermietung er derzeit nichts sagt) dürfen auch Wohnungen und Geschäfte entstehen.
- Letzteres mit Einschränkungen: Vorerst dürften in größerem Stil nur Bau-, Möbelmärkte und Zoo-Großmärkte eröffnen. Für Lebensmittelmärkte ist eine Höchstgrenze von 400 Quadratmetern Verkaufsfläche festgesetzt.
- Innenstadtrelevante Sortimente dürfen gar nur in Läden mit bis zu 200 Quadratmeter Verkaufsfläche angeboten werden.
- Erst nach Bebauung der Flächen an Schocken und Getreidemarkt werden diese Einschränkungen hinfällig.Man kann den Entwurf des Bebauungsplanes auch bei der Stadt einsehen: Link.
An den Planungen von Herrn Koch hat sich wohl nicht allzu viel geändert, Anlage 4 zeigt auf Seite 44 den Entwurf, wobei die Fassade genau so im Bebauungsplan festgeschrieben wird. Hoffentlich sieht das in der Realität dann besser aus als erwartet (oder die geplanten Bäume verdecken alles).
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Da ich das immer recht aufschlussreich finde, noch ein paar Ergänzungen zur Historie der Objekte:
- Reichsstraße 44: Kulturdenkmal, früher im Besitz der GGG und für 117.600 Euro angeboten. Dann im November 2011 für nur 15.500 Euro an die mittlerweile in Chemnitz bekannte Ravo Immobilien versteigert und damit gerettet.
- Reichsstraße 37: Kulturdenkmal, früher im Besitz der GGG und für 124.000 Euro angeboten. Hier wurde der Verkauf ohne Auktion getätigt.
- Reichsstraße 26: Darüber hatte John28 am 28.08.2012 schon einmal mit Foto berichtet: Link. Einen nennenswerten Fortschritt kann ich nicht erkennen.
- Reichsstraße 22: Hast Du zufällig das Bauschild fotografiert? Der Bau scheint aber doch recht ansprechend und passend für die umliegende Bebauung zu sein, soweit man das jetzt schon beurteilen kann.
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Das Gebäude Markersdorfer Straße 17 (Luftbild) soll voraussichtlich gegen Mitte des Jahres von der Stadt in Ersatzvornahme abgerissen werden.
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Solange es nur um Pläne geht, kann ich nur immer zur Vorsicht raten, allerdings könnte ein optimistischerer Mensch auch sagen, dass die Entwicklung des Brühls an Fahrt aufnimmt. Zumindest planen laut heutiger FP neun befreundete Parteien, das Gebäude Brühl 61 (Luftbild) von der GGG zu kaufen und anschließend zu sanieren. Auf einer Wohnfläche von 1020 Quadratmetern hätten dort die sechs Familien mit ihren acht Kindern und drei weitere Personen Platz.
Seit zwei Jahren ziehen sich die Verhandlungen. 140.000 Euro (!) soll das Traumhaus mit angrenzendem Grundstück kosten, weitere 560.000 Euro stellen den Kostenvoranschlag für eine vollständige Sanierung dar. Zusammen 130.000 Euro sollen aus den privaten Geldbeuteln aufgebracht werden, für den Rest wird ein Kredit aufgenommen, was sich bei den Banken aber recht schwierig darstellte.
Die Interessenten werden als "alternativ" beschrieben und haben sich bewusst für den Brühl und dessen neue Grundidee entschieden. So passend das auch ist, möchte man sie trotzdem fast darauf hinweisen, dass der Kaufpreis für eine unsanierte Bude deutlich überzogen ist. Von privat oder im Rahmen einer Auktion würde man sicher für einen Bruchteil der 140.000 Euro ein Objekt in vergleichbarer Qualität bekommen. Vor allem habe ich die Sorge, dass durch solch hohe Preise weitere Interessenten abgeschreckt werden, was bei den GGG-Immobilien ein grundsätzliches Problem ist. Das zeigt sich auch hier schon, weil im Artikel steht, dass auf dem Grundstück auch noch das Gebäude Brühl 63 steht, eine Teilung des Grundstückes aber schwierig ist. Die Interessenten wollen deshalb auch dieses Gebäude mit kaufen, "doch es kostet zu viel". Man hofft trotzdem, noch im Januar den Vertrag unterzeichnen zu können.
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Ausführlicher ist das in der Pressemitteilung der Stadt beschrieben. Am erfreulichsten ist der Anstieg der Geburtenzahl von 1958 im Vorjahr auf 2016 jetzt (ohne Geburten aus den umliegenden Orten in Chemnitzer Krankenhäusern). Das deutlich bessere Wanderungssaldo ist natürlich auch zu begrüßen, allerdings wegen der oben geschilderten Sondereffekte mit Vorsicht zu genießen.
Alles anzeigenPRESSEMITTEILUNG 11 Chemnitz, den 09.01.2013
Chemnitz wächst: Stadt verzeichnet Einwohnerplus
Bilanz der Einwohnerstatistik 2012 - 861 Hochzeiten - 2900 Kinder geborenMehr Chemnitzer: Ein Plus von 858 Einwohnern – das ist die Bilanz der Einwohnerstatistik 2012. Ende vergangenen Jahres lebten 241.403 Menschen mit Hauptwohnsitz in der Stadt. Ende 2011 waren es 240.545 Einwohner gewesen.
Positiv zu Buche schlägt das Wanderungssaldo: Es kommen deutlich mehr Menschen nach Chemnitz als von hier weggehen. Im vergangenen Jahr hat sich das Plus in diesem Bereich nahezu verdoppelt auf 1901 (2011: 1024). Insgesamt sind im vergangenen Jahr 12.129 Menschen in die Stadt gezogen, 10.228 haben sie verlassen.
“Das ist eine wirklich gute Nachricht. Das Wichtigste dabei ist der deutlich sichtbare Trend”, freut sich Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. “Die Stadt zieht Menschen an, weil es hier gute Arbeitsplätze und eine attraktive Universität gibt.” Ein Teil des Zuwachses ist beispielsweise auf den gestiegenen Anteil ausländischer Studenten zurückzuführen.
Die Geburtenzahl 2012 liegt bei 2016, die Zahl der Todesfälle bei 3073. (Hinweis für Redaktionen: Hier kann es durch Nachmeldungen für den Monat Dezemeber noch Veränderungen geben. Diese wirken sich jedoch nicht auf die Bilanz der Einwohner mit Hauptwohnsitz aus, weil es sich hierbei um eine Stichtagsbetrachtung handelt.)
Hochzeiten
2012 haben sich im Standesamt Chemnitz 861 Paare das Ja-Wort gegeben – und damit mehr als im Vorjahr 2011, als sich 794 hier „getraut“ haben. Außerdem wurden im Standesamt Chemnitz in 2012 neun Lebenspartnerschaften begründet, davon fünfmal weiblich und viermal männlich.
Die meisten Eheschließungen fanden auch 2012 im Chemnitzer Rathaus statt: Hier gaben sich im vergangenen Jahr insgesamt 461 Paare das Ja-Wort. Im Wasserschloß Klaffenbach waren es im vergangenen Jahr 171 Paare. „Ja“ gesagt haben in Chemnitz auch im vergangenen Jahr wieder Angehörige verschiedene Nationen: Vertreten waren Hochzeiter aus Vietnam, China und Thailand, aus der Ukraine und aus Brasilien, aus der Schweiz und aus Polen, den USA und aus Ungarn.
2.900 Kinder haben in Chemnitz 2012 das Licht der Welt erblickt
Beurkundungen von Geburten 2012 im Standesamt Chemnitz: 2012 haben in Chemnitz 2.900 Kinder das Licht der Welt erblickt und wurden entsprechend ihrem Geburtsort durch das Standesamt Chemnitz beurkundet. Darunter waren 78 Zwillingsgeburten und zwei Drillingsgeburten. Auch 2012 wurden in Chemnitz mit 1.477 wieder mehr Jungen geboren. 1.423 Mädchen erblickten in Chemnitz im vergangenen Jahr das Licht der Welt.
Bei den Beurkundungen von Geburten waren verschiedene Nationen vertreten – so aus der Ukraine, aus Vietnam und Polen, aus dem Irak und dem Iran sowie aus Italien.
Vornamen-Hitliste 2012
Die beliebtesten Vornamen bei den Mädchen waren 2012: Sophie (53), Marie (49), Emma (29), Charlotte (25), Lea (21), Mia (21), Anna (20), Lilly (20), Maria (20) und Johanna (19).
Die beliebtesten Vornamen bei den Jungen waren 2012: Paul (48), Luca (44), Tim (30), Ben (29), Emil (26), Alexander (25), Max (24), Elias (21), Louis (20), Maximilian (20) und Oskar (19). -
Die Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG berichtet von einem erfolgreichen Jahre 2012 (=36&cHash=6cde98f0c5e8defd6a7556bfc5413064"]Link

- Von den zum Stichtag 31.12.2012 verwalteten 4.736 Wohnungen standen lediglich 108 vermietbare Wohneinheiten leer. Dies entspricht einer Leerstandsquote von 2,3 % (2011 = 2,5 %).
- Der Gesamteinlagenbestand der im Oktober 2009 eröffneten Spareinrichtung erhöhte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 14,9 Mio. € von 22,5 Mio. € (Stand 31.12.2011) auf 37,4 Mio. € (Stand 31.12.2012).
- Im Jahr 2013 steht die Fertigstellung der denkmalgeschützten Wohnanlage „Am Karbel 1-15“ im Mittelpunkt.
- Die Vorbereitungen für 2 Neubauvorhaben auf dem Kaßberg befinden sich aktuell in der finalen Phase. Der Baubeginn für beide Projekte ist für das Frühjahr 2013 vorgesehen. -
LE Mon. hist. hat an anderer Stelle einen Bericht veröffentlicht, der detailliert darstellt, dass die positive Entwicklung der Einwohnerzahlen von Chemnitz doch extrem von der sächsischen Erstaufnahmeeinrichtung für Asylbewerber verfälscht wird: Link (ab Seite 8). Damit bestätigen sich die Vermutungen. Eine reale Beurteilung der Chemnitzer Einwohnerzahlen kann man also vergessen, weil dieses wichtige Detail von der Stadt trotz offensichtlich vorhandener Daten in den Veröffentlichungen nicht mit angegeben wird. Es macht sich auch besser, über die vielen Zuzüge zu jubeln, als ehrlich zuzugeben, dass die meisten Menschen gar nicht bewusst nach Chemnitz gekommen sind. Auch ohne die Wanderungsbewegungen der Asylbewerber verbleibt zwar ein Wanderungsüberschuss (Siehe Seite 13), wie groß dieser ist, wird aber nicht erwähnt.
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In einem Interview mit der heutigen Freien Presse kündigt die Chefin der Chemnitzer Arbeitsagentur zumindest etwas längerfristig eine neue Verlagerung auf den Brühl an. Dieses Jahr soll ein "Haus der Jugend" eingerichtet werden, welches die Beratungsangebote für Berufsorientierung Bewerbung bündeln soll. Übergangsweise wird dieses zunächst im Gebäude der Arbeitsagentur an der Heinrich-Lorenz-Straße eingerichtet werden. Wenn der neue Innenstadtcampus Wirklichkeit geworden ist, also etwa ab 2015/2016, wird aber ein Umzug an den Brühl angestrebt. Ein konkretes Objekt ist aber noch nicht ins Auge gefasst.
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Interessante Fragestellung, die einen mal einen neuen Blickwinkel einnehmen lässt. Als Architekturführer würde ich übrigens das Buch von Jens Kassner empfehlen. Ich habe das mal als kleinen Stadtrundgang formuliert, wobei ich die genannten Interessengebiete jeweils hervorgehoben habe: Gründerzeit-Wohnviertel als [Gründerzeit], leerstehende größere Industriebauten als [Industrie], spezielle Bauten aus der DDR-Zeit als [DDR]. Viele Höhepunkte, die nicht in diese Kategorien passen, habe ich weggelassen:
Sinnvollerweise fängst Du in der Innenstadt mit seiner Mischung aus historischen Gebäuden (Altes und Neues Rathaus, Roter Turm, Jakobikirche) und neuer Architektur an und begibst Dich zum außergewöhnlichen Ensemble aus Karl-Marx-Kopf, Stadthalle und Bebauung entlang der Straße der Nationen [DDR]. Hier findest Du auch häufig Verkleidungen aus dem rötlichen Rochlitzer Porphyr, die für die Region typisch sind. Der Straße der Nationen weiter folgend kommst Du dann zum Theaterplatz, für mich eine der schönsten Ecken in Chemnitz. Der Busbahnhof fällt vor allem durch sein Flugdach auf [DDR]. Die Aktienspinnerei [Industrie] soll demnächst zu einer Unibibliothek umgebaut werden. Hier kannst Du mit dem Brühl [Gründerzeit] die Melange der Chemnitzer Architekturthemen finden: Ein innenstadtnahes Gründerzeitviertel, welches zu DDR-Zeiten zu einem Einkaufsboulevard umgestaltet wurde (mitsamt der dazu nötigen Schaufenster), nach der Wende aber verwahrloste und trotz erster ernsthafter Wiederbelebungsversuche einer Geisterstadt ähnelt. Vorbei an dem sensationellen Stadtbad und der Markthalle geht es dann auf den Kaßberg [Gründerzeit], das größte und schönste Gründerzeit- und Jugendstilviertel von Chemnitz. Ausdrücklich nennen könnte man den Helenenhof oder die Majolika-Häuser.
[DDR:] Als besondere DDR-Bauten unbedingt sehenswert sind Freilichtbühne und Kosmonautenzentrum im Küchwald. Absoluter Hammer sind aber die Wismut-Bauten westlich der A72: Die Verwaltungsbauten und der Kulturpalast dürften ihresgleichen suchen.
[Industrie]: An leerstehenden Industriegebäuden besteht in Chemnitz wahrlich kein Mangel. Einiges hat Nutzer Jugendstil schon genannt. Wenn Du es ganz genau wissen willst, kannst Du hier schauen. Mich beeindruckt die Fahrzeugelektrik auf dem Sonnenberg immer wieder. Auch die ehemalige Auto-Union-Zentrale steht in Chemnitz.
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Der Bahnhof-Mitte wurde für 45.000 Euro versteigert, also das Zehnfache des Mindestgebotes. Sollte der hohe Preis etwa ein Hinweis auf ernsthafte Pläne sein?
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Man muss um die jetzige Bebauung keine Träne vergießen, aber ansonsten kann ich mich Saxonia voll und ganz anschließen. Einen Bezug zum Flächendenkmal Kaßberg sehe ich bei diesem Neubau nicht. Das geht schon bei der Ausgestaltung des Erdgeschosses als Parkzone los, die sich auch noch in Lüftungsgittern nach außen maniferstiert. Wenn es offensichtlich keine Gestaltungssatzung für den Kaßberg gibt, ist die Eigenverantwortung des Investors gefragt.
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Wie die FP heute mit Foto berichtet, sind die neu gegossenen Figuren Schmied und Spinnerin in Chemnitz eingetroffen, die im März auf dem Saxonia-Brunnen installiert werden.
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Die Visualisierungen in der Freien Presse begeistern mich regelrecht. Eine großartige Verbindung von Industriedenkmal und Neubau, hoffentlich wird das tatsächlich alles so umgesetzt. Da erwähnt man gerne das Architekten- und Ingenieurbüro Steinert Bauplanung GmbH und die verantwortliche Architektin Claudia Büttner.
Leider finde ich bei den Planern im Netz nicht die identischen Darstellungen, die Farbe des Neubaus ist in der Freien Presse bspw. weiß. Man kann aber auch so einen guten Eindruck gewinnen:Ansicht von der Rochlitzer Straße (über dem zentralen Eingang befindet sich eine Dachterrasse):

Ansicht von der Flussseite:

Innenansicht:

Quelle aller Visualisierungen: http://bauplanung-steinert.de -
Falls Du Dich auf dieses Gebäude beziehst, bist Du genau im richtigen Thema gelandet. Eigentlich sollte das Teil des innerstädtsichen TU-Campus werden (Link). Allerdings hieß es dann mal, dass der Eigentümer nicht so lange warten will und deshalb ein Hotel und ein Pflegeheim darin eingerichtet werden solle (Link). Da man von diesen Plänen aber auch schon lange nichts mehr gehört hat, halte ich auch den Verkauf an die öffentliche Hand nach wie vor für möglich.
Ein paar Bilder aus dem Inneren des völlig ungesicherten Gebäudes wären mal ganz interessant:

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Das Dr.-Wilhelm-André-Gymnasium auf dem Chemnitzer Kassberg erhält eine neue 2-Feld-Sporthalle. 1,6 Millionen Euro übernimmt der Freistaat, 2,4 Millionen Euro die Stadt. Im Laufe des kommenden Jahres soll der Baustart erfolgen. Mit der Fertigstellung ist laut Stadt 2014 zu rechnen. (Link)
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@rotwang: Ich denke, die Anmerkung bezog sich rein auf die Fassade. Diese wirkt auf mich auch irgendwie so, als würde dort etwas fehlen, bspw. Stuck oder ein Turmaufbau. Wenn Du sagst, dass es keine historische Fassade gab, dann wird das wohl so sein, aber zumindest die zugemauerte Tür an der Ecke ist sehr offensichtlich. Da die Aufgabe aber nicht war, das schönste Gebäude von Chemnitz zu schaffen, steht für mich auch ganz klar der städtebauliche Wert im Vordergrund.
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Es ist unzweifelhaft, dass die Sanierungsqualität nur im Vergleich zum Vorzustand erträglich ist. Hier muss man (sehr langfristig gedacht) darauf hoffen, dass sich eine positive Entwicklung so weit verselbständigt, dass irgendwann auch hier eine richtige Sanierung stattfindet. Wenn ich mir auf der GGG-Seite aber mal die Mieten für diese äußerlich billigst instandgesetzten Häuser anschaue, kommen mir die Preise bei dem Sanierungsergebnis nicht unbedingt besonders günstig vor. 4,30 €/m² kalt und 6,30 €/m² warm für die Wohnungen an der Unteren Aktienstraße (ohne Balkon und mit Küchenzeile im Wohnzimmer) sind auch an anderen attraktiven Standorten auffindbar. Allerdings muss man vermuten, dass zumindest innen alles gut saniert ist, sonst würde wohl kaum ein Student dort einziehen. Auch ein gewisser Zentrums- und Verkehrsanbindungsaufschlag ist gerechtfertigt.
Dass man die Einbauten für die Ladengeschäfte nicht entfernt, hat zwar hundertprozentig nur Kostengründe, ist aber perspektivisch gesehen nicht schlecht. Es gibt momentan noch mehrere Entwicklungsmöglichkeiten für den Brühl: Neben dem jetzigen Zustand als Geisterstadt ist sowohl eine Entwicklung zum reinen Wohnviertel als auch ein lebendiges Szenenviertel denkbar. Ein Umbau der Erdgeschosse in Wohnungen würde letzteres aber schwer machen.
P.S.: Die Umbenennung wäre tatsächlich angebracht, auch wenn der TU-Campus natürlich das zentrale Projekt ist.
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Die bereits hier vorgestellten Pläne zur Sanierung der Färberei Haase (Luftbild) werden jetzt konkret, wie das Sachsen-Fernsehen meldet. Zur Zeit laufen die notwendigen Abriss-und Entkernungsarbeiten in dem Gebäudekomplex, Beginn der Sanierungs-und Umbauarbeiten ist März kommenden Jahres. In den mehr als 100 Jahre alten Industriebau will ein regionales Unternehmen einziehen.