Beiträge von Dexter

    Offenbar ist der Oberflächenplan 1 der aktuellere, da er weniger Parkplätze aufweist.



    Erstmal danke für die detaillierteren Ansichten, nun kann man wirklich schon eher erkennen, warum und weshalb der platz so erstellt wird.



    meines erachtens (ich wiederhohle mich) ist die gestaltung tatsächlich das optimum wenn man die spätere verkehrsmäßige weiterentwicklung (u-bahn/stadtbahn) und die derzeitige nutzung (hohes verkehrsaufkommen) abwiegt.
    ich bin für die verminderung der parkplätze und finde den platz von dem grad der ausweisung für grünflächen grün genug. vorallem wenn man bedenkt, das nebenan ja auch der archivpark liegt. ob die bepflanzung selbst meinen vorstellungen gerecht werden wird, das mag ich an den plänen nicht vorauszusagen.
    die aufgänge sind modern und nicht das schlechteste was man in diesem zusammenhang schon so gesehen hat. aber auch hier fehlen mir die renderings zur bebauung ringsum. eine abschließende haltung will ich daher erst nach fertigstellung abgeben.



    deutlich ist zu erkennen, das für einen späteren zweiten Bahnhof in Nord/Süd-Ausrichtung vorrichtungen getroffen wurden. die anordnungen der aufgänge lassen das recht schön nachvollziehen.


    sollte die straßenbahn dann verschwinden, könnte die fahrbahn stadtauswärts (also die rechte) ohne probleme auf die bisherige straßenbahntrasse verlegt werden. der Aufzug würde dann auf einer kleinen verkehrsinsel liegen, der abgang zum bahnhof auf dessen seite wäre dann überflüssig und könnte verschwinden.


    die nörd/östliche seite (welche die sonnige und daher für mögliche stadtteilnutzung attraktivste ist) würde davon flächenmäßg enorm profitieren, den die straßenführung würde den platz dann nicht mehr im bogen zerschneiden.


    aber das ist spekulative zukunftsmusik. wenn ich die pläne aber so anschau, rechnet man in der stadtverwaltung mit dem bau der stadtbahn nach erlangen. sonst hätten es einfachere - und billigere lösungen - für den bahnhof und den platz auch getan.



    D.

    Nicht weit von meinem Wohnort in Berlin gibt es das alte Stadtbad in der Oderberger Straße. Seit Jahren gibt es darum Steit und Ärger. Die Senatsverwaltung drohte sogar schon mal mit dem Abriss des historisch wertvollen Gebäudes im neo-renessaince-stil. ich glaube das Bad ist insgesamt sehr viel kleiner, ich kenne es im gegensatz zum Volksbad in Nürnberg auch von innen.
    Für die Nutzung und den Erhalt gibt es eine gute Lobby in Prenzlauer Berg, das ja immerhin rund 30 Tausend Einwohner in seinen alten Bezirksgrenzen zählt. Sehr viel gut betuchte und sehr viel poltisch aktive Bürger konnten aber bisher nichts wirkliches zu dessen Reaktivierung erreichen. Noch immer hält das Gebäude - von Kurzzeitnutzungen als Party- oder Galerieort abgesehen - Dornröschenschlaf.
    Im Falle Berlins kann dabei gut beobachtet werden, wie sämtliche private Initiativen scheitern, wenn die verantwortlichen Behörden aus desinteresse nicht mitziehen.

    Gibt es aber in Nürnberg bisher eine wirklich Lobby für das Volksbad? Es gibt eine zum schutz von Denkmälern, die aber leider zu sehr auf die Stadtmitte fixiert ist.
    solange aber z.B in Gostenhof die durchaus vorhandenen besser Gestellten sich nicht mit Stadteilaktivisten zusammentun und politisch aktiv werden, wird die Stadtverwaltung im Rathaus weiter auf den Investor von ausserhalb warten und die Hände bisweilen weiter in den schoß legen. Dann wird sie dessen Forderungen erfüllen, eben weil sie keine alternativen aufzeuigen kann.

    Wieviel attraktiver wäre es aber, wenn man für einen finanzstarken Investor schon pläne und Finanzierungwege durch Nachbarschaftsorganisation vorlegen könnte oder sogar weitgehend auf den Investor von aussen verzichten könnte weil das Projekt von Bürgern und Verwaltung zusammen geschultert wird?

    Ich wünsche mir für Nürnberg insbesondere mehr Engagement von Seiten der Bürger UND der Behörden. Die Zusammenarbeit muss verstärkt werden, die oft passive Haltung der Bürger gegenüber der Stadt muss überwunden werden.
    Dann wären viele denkmäler gerettet, viele attraktive Nutzungsmöglichkeiten gefunden.

    Es gab ja bereits positive Beispiele dafür, nur eben in kleinerem Rahmen. zum beispiel die Schlachthofvilla...


    D.


    Dexter: Die Wirkung der Teilung ist vielleicht anziehend. Allerdings ist das doch wirklich kein Argument dafür, daß Berlin sich doch bitte nicht entwickeln sollte, weil sonst der ach so schöne Ost-West-Effekt stürbe:.


    richtig, das ist auch wirklich kein argument. ich hab das ja auch gar nicht behauptet. entwickeln heißt aber auch nicht automatisch alle flächen versiegeln, vielmehr sollte man auf nachhaltige wirkung setzen. stell dir vor du arbeitest in einem der zukünftige türme am alex (vorsicht vision). setzt du dich in der mittagspause dann lieber in ein neues nikolaiviertel oder in einen ansprechenden park?



    meine position kurz zusammen gefasst:


    - erhaltung der grünfläche bei gleichzeitiger aufwertung der selbigen.
    - eventuelle randbebuung an ausgesuchten stellen sinnvoll. derzeitiges ist übrigens derzeit im osten der anlage nach aktuellem plan möglich
    - rückbau der spandauer straße auf aktuelle maße mit besseren übergangsmöglichkeiten zwischen MEF und rest der anlage.
    - verlegung des neptunbrunnens an ursprüngliche stelle ist in ordnung, aber dann muss ein neues äquivalent, eines das vielleicht mit der brunnenanlage zu fuße des fernsehturms korrespondiert an die stelle!



    ich könnte mir pavillons mit verschieden einrichtungen anstelle der dichten bebauung vorstellen. cafes, souvenirs, passende dienstleistungen. der park sollte dabei nutzbar sein aber auch schmuckelemente haben. ein guter mix zwischen repräsentation und bürgernähe.


    aber keine altstadtreko!



    D.

    entschuldigung,
    aber die meisten redner hier betrachten die mögliche bebauung des MEF nur unter dem gesichtspunkt der derzeitigen situation.
    wenn der molkenmarkt und die leipziger straße bebaut sein wird will man ja dort schon ein belebtes altstadtviertel kreieren. das humboldtforum wird ausserdem die kante zur spree wieder schließen, das MEF wird räumlich dann stärker den je durch das gegenüber dem palast der republik monumentale schloss begrenzt. der alexanderplatz soll ebenfalls stark belebt werden durch zukünftige wohn-, geschäfts- und büroflächen. die gegend würde ohne eine grüne ausgleichsfläche eher an attraktivität verlieren!



    ausserdem gefällt mir der gedanke nicht, das wieder ein zentraler platz ausserhalb der bannmeile im regierungsviertel verschwindet. bisher finden größere versammlungen hier statt. mir drängt sich der eindruck auf, dass bisher öffentliche land solle versilbert werden um eine lästige grünfläche mit raum für ebenso lästige veranstaltungen zu beseitigen. berlin als hauptstadt braucht aber raum der dieser funktion gerecht wird!



    ich bin im großen und ganzen ein befürworter der wiederherstellung alter straßenverläufe und kleinteiligerer lösungen für berlin. aber warum ausgerechnet hier? ein platz dieser größe mit derart vielen möglichkeiten der öffentlichen nutzung mitten im zentrum! welche stadt verfügt über so ein kapital!



    im schlimmsten falle würde eine bebaung den "nikolaiviertel-effekt" erzielen. peinliche touristenfalle die kaum ein berliner erträgt. pseudohistorisierende fassaden im damals zeitgemäßen look wirken 30 jahre später doch nur noch peinlich betulich. und kein tourist kommt wegen dem nikolaiviertel in die stadt! soll Berlin lieber die spannenderen seiten - wie eben die der teilung und der zwei zentren in ost und west - pflegen!
    Das ist nämlich wirklich ein alleinstellungsmerkmal der stadt.


    D.

    Horst Seehofer stattet Nürnberg derzeit einen Besuch ab. Natürlich stehen dabei nun die vielen Projekte, die die Stadt nur mit finanzieller Hilfe des Freistaates schultern kann, im allgemeinen Interesse. Wieivel Zuschüsse gibt es beim Frankenschnellweg?

    Sehhofer weicht diesbezüglich noch aus und verweist darauf, dass er bei derartigen Summen für ein echtes Großprojekt nicht eben mal aus dem blauen heraus genaue Angaben für Zuschüsse machen kann.

    Allerdings signalisiert er Zuversicht. Er rechne mit einer Dauer des Planfeststellungverfahrens - das nun offiziell eingeleitet wird - von etwa 2 Jahren, sofern keine Klagen gegen das Projekt auflaufen.

    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1006467&kat=10&man=3

    D.

    den wert der stadtmauer und die größe der Altstadt hab ich nicht in Frage gestellt.


    Aber baukunst,
    gerade diese ecke von gostenhof/kohlenhof schreit doch nicht wirklich nach einem luxusbad. schade das das volksbad hier liegt! würde das bad in toplage im zentrum - am besten noch neben nem parkhaus - liegen, dann könnte ich mir schon eher vorstellen das der ein oder andere besucher einkauf und wellness verbindet. die lage auf der bisher nur als durchfahrt genutzen rothenburger straße (die da ironischer weise ja nur stadtauswärts führt) ist nun mal nicht prädestiniert und daher für investoren offensichtlich auch nicht interessant genug. es gab ja schon mehrere anläufe in richting "wellness".

    wie gesagt, ich kann mir schon vorstellen das man mit der nötigen errichtung von autogerechter infrastruktur und ordentlich PR was erreichen kann. aber aufdrängen tut sich eine diesbzügliche nutzung an der stelle wohl nicht.

    was das mit den schichten betrifft.
    das palm-beach ist der inbegriff des autogerechten freizeitspaßes auf der vormals tatsächlich grünen wiese. rings um das bad sind parkflächen im XXL-format für die anreisenden ausgewiesen. die müssen durch keinen stau und auch keine "stadt ertragen". die setzen sich in ihren wagen und fahren in ihr häuschen nach hause. das ist der standortvorteil des palm-beach!
    und bei den preisen die dort verlangt werden bin es nicht ich der in schichten denkt sondern das management der betreiber. die selektion des publikums ist teil des wellness-konzepts...

    D.

    natürlich ist subproletariat nicht auf ganz Gostenhof bezogen. ich kenn mich da vor Ort gut aus und weiß das sich viel verbessert hat in der Gegend und sie wohl zu den spannensten der stadt gehört. Und die Alkis können von mir aus ruhig da bleiben!
    Nur ob dann ein Luxustempel dort wirklich das naheliegendste ist?


    Denn gerade an dieser Stelle hat selbst der vergleichsweise hochwertige und großdimensionierte neubau gegenüber des bades und die erneuerte rotheburger straße keinen schwung in die entwicklung gebracht. es ist ein randgebiet ohne aufenthaltsqualität mit spielhöllen und fast-foodrestaurants in direkter nachabrschaft. die besucher der innenstadt fahren dran vorbei, die betonmeile plärrer trennt das bad von dem fußläufigen bereich der altstadt optisch und mental.
    die altstadtmauer und der ring ist bei aller pracht und einzigartigkeit ja leider auch teil des problems. in der wahrnehmung der nürnberger endet die stadt am altstadtring (versinnbildlicht: ich fahr später noch in die stadt meint im grunde ich fahr in die altstadt).
    mein eindruck ist, die meisten halten alles ausserhalb der mauer für weitestgehend vernachlässigbar oder uninteressant. wohngebiete eben. wenn also ein reichelsdorfer oder zerzabelshofer wellness haben möchte, er wird als letztes auf die idee kommen diese am plärrer zu suchen.


    trotzdem bin ich nicht vollkommen pessimistisch das es trotzdem was werden könnte. man müsste eben ein solches projekt nachhaltig und medienwirksma begleiten. das wär ne aufgabe die ich aber unserer stadtverwaltung bisher nicht unbedingt zutraue.

    D.

    Also Herrn Wowereit in allen Ehren, aber es wäre doch absurd die Betonwüste mit Autobahn am Molkenmarkt zu erhalten nur um die Straße nicht direkt am Rathuas vorbei zu führen und anstelle dessen eine wenn auch unterentwickelte Grünfläche zur Bebauung frei zu geben.

    Der Molkenmarkt ist viel entscheidender aus Sicht der Stadtreparatur! Ein Blick auf den Stadtplan macht deutlich das dort potential schlummert. Aber Herr Wowereit ist auchz keine Stadtplaner, sondern Bürgermeister. Wollen wir also seine Aussagen nicht allzu hoch hängen...

    D.

    Alles schön schaumige Träume denen ich mich gern anschließe. Nur wo bleibt der Investor? Die Stadt wird es garantiert nicht selbst in die Hand nehmen. Die Mittel der nächsten Jahre fließen in andere Bereiche.


    Ein wesentliches Problem ist übrigens bei den Wellness-Schicki-Micki-Bad die Anfahrt. Beim Palm-Beach wird mit dem Wagen vorgefahren. Die Möglichkeit bietet sich beim Volksbad leider nicht. Und wenn man schon einen Abend im tollen Luxusambiente verbringt, will man doch hinterher eher im privaten bleiben und wird daher das Auto vorziehen. Das Volksbad hat die falsche Nachbarschaft! Der Plärrer mit seiner subproletarischen Ausstrahlung und den Alkis vor dem Marktkauf ist nicht der Ort den ich mir nach einem entspannten Abend wünsche. Und die U-Bahn/Straßenbahn als Anfahrtsmöglichkeit passt auch nicht ins Konzept.
    Aber vielleicht ließe sich da noch ein Parkhaus aufs Gelände quetschen? Ich hab das nicht so gut in Erinnerung.


    Letztlich alles in allem kein billiger Spaß in einer Stadt die bisher eher wenig im high-end-bereich anbietet. aber vielleicht wirds zeit? habe heute gelesen, das Nürnberg in Kaufkraft unter den Ballungszentren bundesweit auf Platz 5 liegt. Gleich hinter München, Stuttgart, Frankfurt und Hamburg (in dieser Reihenfolge), noch vor Köln, Hannover, Düsseldorf und Essen.


    Bezüglich des Namens:
    Sigenabad find ich irgendwie nicht glücklich. Sigena ist als "befreite" sklavin irgendwie für mich kein inbegriff des wohligen entspannens.:lach:


    D.

    noch einmal zu den lichteinlässen:


    in dem Text der Architekten heißt es, dass die Glasflächen befahr- und betretbar seien. da wird nichts abgesperrt oder dergleichen.


    D.

    @ desktopstarrer:


    ich finde Herr Wowereit hat in einem Punkt recht. Die derzeitige Situation ist unbefriedigend. Sie gleicht tatsächlich einer windigen Brache.



    Aber das bedeutet nicht, das man hier ein zerstörtes Viertel wieder rekonstruieren muss. Das hat er übrigens auch nicht gesagt wenn ich mich richtig entsinne, dementsprechendes wird er wohl schon aus politischen Gründen tunlichst unterlassen, auch wenn ihm das persönlich vielleicht gefiele.



    Ich persönlich halte eine Grünfläche an dieser Stelle für wichtig. Die Mitte braucht Platz! Wenn das von mir gutgeheißene Schloss wieder da ist, wenn der Molkenmarkt bebaut ist, wenn der Alexanderplatz in der jetzigen Planung weiter vorannkommt - dann ist das eine echte Ausgleichsfläche mit hoher öffentlicher Bedeutung als Versammlungs- und/oder Ausruhort! Eine Art Miniaturcentralpark für Mitte!
    Die wird sicherlich von jedem Bewohner und jedem Touristen mehr als ein weiteres Town- oder Bürohaus geschätzt.


    @ andi_77


    ja, eine gewisse homogenität ist etwas das dem auge schmeichelt. das zentrum von paris lebt sehr von der ständigen wiederhohlung der gleichen farben, steine, bäume.
    und ja, du hast recht, berlin ist in gewisser hinsicht ein mischmasch vieler stile. ich stimme deiner aussage über "heterogenität eindämmen statt ausweiten" ausdrücklich zu und sage daher:
    lasst das Ensemble als zentrale Fläche Ostberlins im groben wie es ist! verbesserungen ja, zubauen auf keinen fall und abriss erst recht nicht.




    zu den beiden bildern:
    das erste bild zeigt eine platte die langfristige weichen soll. aber dort ist kein hochhaus geplant, wäre auch recht schwierig dort, da 2 U-Bahnlinien und ein Tunnelstumpf darunter liegen.
    das zweite bild zeigt einen Plattenbau der bestehen bleibt. er gehört meines erachtens auch zu den besseren.



    D.

    Detaillierter berichtet der Tagesspiegel zu Bahnhof "Berliner Rathaus". Dabei wird noch mal kurz auf die Kontroverse um die Bahnhofsgestaltung eingegangen. Das Büro Collignon möchte viel Licht und Luft durch Glas und Öffnungen, die BVG Geld sparen. Der Senat wiederum, will nicht die anspruchsloseste Architektur und versucht irgendwie dazwischen zu lavieren. Auch der Abstellbahnhof (U10) unter dem zu bauenden für die U5 wird noch mal erläutert. Er müsse später ohne großes Aufhebens eingebaut werden können.


    Doch bevor der Streit um die Ausgestaltung entschieden und der bau begonnen werden kann, rücken die Archäologen an um den Boden gründlichst zu untersuchen. man erwarte reiche Funde und Erkenntnisse...


    http://www.tagesspiegel.de/ber…um-Mitte;art18614,2778943



    und hier noch mal die pläne von collignon, so wie sie sich auf der internetpräsenz darstellen:
    http://www.collignonarchitektu…ry1=verkehr&directory2=u5


    find ich sehr ansprechend...


    D.

    also lieber desktopstarrer,
    nach deiner meinung könnte dann ja letztlich die bisherige stadtmitte dann gleich gesprengt und a la postkartenmotiv wieder aufgebaut werden. dann stünde auch das domaquaree und dieser lästige fernsehturm nicht mehr im wege. und das, was schon zu kaisers zeiten nicht so hübsch aussah, das kann man dann ja einfach auf alt getrimmte weise erfinden.



    nein nein.
    gerade die fußbebauung um den turm als auch der brunnen sind erhaltenswert. übrigens wurde die brunnenanlage erst kürzlich aufwendigst erneuert.



    und wenn es auch dem ein oder anderen nicht zu passen scheint, aber berlin war nie und wird nie ein paris deutschlands. alles aus einem guss bekommt man wo anders, nicht in berlin. und das ist auch kein nachteil.


    D.

    der Meinung paderwans schließe ich mich eindeutig an.

    Die derzeitige Freifläche sollte einfach besser gepfelgt und ausgestaltet sein. Ich sehe da im Grunde auch keinen Bedarf für Verdichtung. Das Erleben der Dimension von den Solitären Fernsehturm, Rathaus, Marienkirche u.a. wäre dann in seiner derzeitigen Form Geschichte. Vielmehr ist doch der Bruch auf Front- und Rückseite des Schlosses der Clou zwischen verdichteter "altstädtischer Struktur" vor dem Schloss und eher großflächiger hinter dem Schloss der Reiz an der Raumsituation.

    Ich hab den Eindruck man übernimmt sich gerade etwas mit all den Planungen in Mitte. Bitte nicht alles auf jetzt und gleich! derzeit sind in direkter nachbarschaft eine reihe von verschieden dimensionierten Projekten in greifbarer nähe, sollen doch bitte die erst angegangen werden.

    - schlossbau
    - u-bahn bau
    - molkenmarkt (die wirkung und entwicklung dessen sollte erst mal abgewartet werden bevor man das konzept auf das MEF übertägt)
    - breite straße (abriss der bebauung und verdichtung)

    einen steinwurf entfernt wäre dann da noch die Bebauung neben der Bauakademie (deren Entwicklung halte ich für viel bedeutender als das MEF, weil gegenüber dem Schlosseingang gelegen)

    D.

    erstmals danke für die Fotos!:daumen:

    solltest du noch ein bild des umzubauenden Gebäudes haben, dann wäre es natürlich gut das für auswärtige mit einzustellen.

    Beim betrachten der bilder wird deutlich, wie die Nachkriegsmoderne in den 60ern vor die Hunde ging. Alle gezeigten Gebäude der Umgebung verfügen über sie auszeichnende alleinstellungsmerkmale und bestechen - wie ich finde- durch zurückhaltende eleganz.

    die kreisparkasse ist dagegen wirklich nicht mehr als ein plattenbau mit schießschartenfenstern. in diesem sinne kann es im grunde nicht schlechter werden.
    im schlimmsten falle wird es nur eben auch nicht besser! ich weiß, galgenhumor. aber wollen wir noch etwas abwarten, ich hoffe auf ansprechende ergebnisse...


    D.

    schade um den uninspirierten Klotz ists auf jedenfall nicht. allerdings ist das gebäude gewissermaßen teil eines ganzen ensembles zumindest strukturell ähnlicher komplexe rund um die marienstraße und dem dortigen altstadtgraben.
    dementsprechend hoffe ich, die architekten werden die dortige bebauung (wie das gegenüberliegende gebäude mit der tollen treppe) berücksichtigen und sich an der nachkriegsmoderne zumindest orientieren.
    in Berlin wird gerade im regierungsviertel ein DDR Plattenbau renoviert, der auch an einer bedeutenden straßenkante liegt (wilhelm/Dorotheenstraße). was dort vorgeschlagen wurde ist nicht das schlechteste.

    hier der link zum gebäude in berlin.
    http://www.bundestag.de/aktuel…8/23050591_kw51_wido5464/

    D.

    Einen etwas merkwürdig anmutenden Streit führt die Stadt Fürth seit längerem mit der Deutschen Bahn. Dabei geht es um die Linienführung der S-Bahn auf ihrem städtischen Gebiet.


    Die derzeitige Planung der DB orientiert sich noch immer an einem nie verwirklichten Gewerbepark der Städte Erlangen, Fürth und Nürnberg im Knoblauchsland. Dazu soll die Strecke auf mehrere Kilometer von der ursprünglichen (und weiterhin für den nicht-S-Bahn Verkehr benutzten) Trasse abweichen.


    Die Stadt Fürth will dies auf jeden Fall verhindern, da die Strecke keine Fahrgäste erreicht und noch dazu die Äcker der Bauern zerschneidet oder zerstört. Derzeit wartet die Stadt ab, ob das Eisenbahn-Bundesamt die Strecke genehmigt.


    Wenn ja, dann könnte die Stadt nur noch vor das Bundesverwaltungsgericht ziehen. Sollte dies zugunsten der Bahn entscheiden, würde dies wohl der Stadt teuer zu stehen kommen. Wenn es zugunsten Fürths entscheidet, würden die Fertigstellungstermine makulatur, denn dann müsste entlang der Bestandstrecke neu geplant werden.


    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1002432&kat=30&man=4


    D.

    Im Falle vom Friedrich-Ebert Platz ist es meines erachtens fast noch wahrscheinlicher das der Bahnhof zum Kreuzungspunkt zweier unterirdischer Linien wird. Es gibt ja auch die Idee die Straßenbahn zur Stadtbahn aufzuwerten und dann in der stark belasteten Bucher Straße unterirdisch zu führen. Es gibt aber auch Pläne für eine U-Bahn-Verknüpfung zum Plärrer durch Johannis und Gostenhof über die Kleinweidenmühle. Davon wäre die Straßenbahn nicht betroffen, das Netz würde sinnvoll ergänzt.

    Aber Planer,
    du hast natürlich recht mit der ausschlaggebenden Rolle des Verteilergeschoss und dem Aufzug für die Oberflächengestaltung. Die Stelle, an der unter dem derzeitigen Bahnhof der Zweite entstehen könnte, ist baulich so vorbereitet, dass einfach darunter hinweg gegraben werden könnte. Der Beton ist sozusagen auf beidseitige Benutzung mit vorgesehener "Bruchstelle" für den Aufzug gebaut worden. Alles andere wäre auch extrem kurzsichtig.

    Daher muss ich sagen, dass ich den derzeitgen Entwurf der Platzaufteilung im Grunde auch für das Optimum des derzeit möglichen erachte. An dem Straßenverlauf hat man ja kaum was verändert, schließlich ist die Kreuzung stark belastet. Sollte die Straßenbahn von der Oberfläche verschwinden, dann ergibt sich die Chance den Straßenverlauf zu korrigieren. Denn dann wären die Aufgänge zur U-Bahn an den Haltestellen überflüssig. Das heißt die derzeige Anordnung ist nicht unbedingt gemacht für die Ewigkeit. Aber einige Jahre wird sich wohl nix verändern. Auch mich stört der Aufzug an dieser Stelle, den er wird auch beim verschwinden der Straßenbahn irgendwie immer im Weg stehen. Aber anders lässt sich das nicht lösen, der Straßenverlauf gibt die Anordnung der Bahnhöfe vor.

    Das der Platz kein Schmuckplatz mehr werden kann ist aber doch klar. Es ist ein Verkehrsknotenpunkt mit komplizierter Struktur.


    Zu den Aufgängen:
    Auch die "nn" spricht von monströsen Zugängen zur U-Bahn. Ich will mich da so einfach noch nicht festlegen. Man darf nicht den Fehler machen und nur die Jugendstilfassade mit dem Zugang in Kontext setzen. Der Platz ist ja leider kein homogenes Jugendstiljuwel.
    Trotzdem:
    Was ich mal wieder vermisse sind gute Renderings aus mehreren Perspektiven. Ist es den so schwer für die Stadt, endlich mal eine Seite für ihre Projekte mit guten Informationmöglichkeiten aufzubauen? Das wär mal was.

    D.

    Zu der Farbe Orange für den Bahnhof:

    Das haben sich nicht die Architekten ausgedacht, es entspricht also keiner Mode. Vielmehr legte man beim Bau der U-Bahn in Nürnberg Fest, das alle Kreuzungsbahnhöfe die Kennfarbe orange erhalten sollen.


    Also:
    - Plärrer
    - Hauptbahnhof
    - Aufseßplatz
    - Friedrich Ebert Platz


    Natürlich kann man geteilter Meinung über den Sinn und Zweck solcher schon recht theoretischen Überlegungen zur Verbesserung der Überschichtlichkeit des Netzes sein. Vorallem das Weiß/Orange an den auffeinanderfolgenden Bahnhöfen Aufseßplatz und Hauptbahnhof verwirrt eher als das es sensibilisiert.


    D.

    Der Titel "Madrid und Rom. Hauptstädte ohne eigenes wirtschaftliches Fundament?" bezieht sich auf frühere Entwicklungen.
    Tatsächlich haben weder Madrid noch Rom jemals eine nennenswerte Industrialisierung erfahren (ganz anders als Berlin).



    Der hohe Zustrom an Landbewohnern war nie (wie in Berlin maßgeblich) durch attraktiveren Erwerbsmöglichkeiten verursacht, sondern einfach durch die krasse Armut auf dem Land und dem starken Gefälle zugunsten der Residenzstädte. Vor allem in Spanien, das bis Mitte der 50er bürgerkriegsgezeichnet war, kaum Infrastruktur besaß (ausnahme Katalonien) und wirtschaftlich wie politisch isoliert war.



    Das Madrid als Wohnort attraktiv erschien , lag an dessen Hauptstadtfunktion in einem zentralistisch organisierten und noch dazu bettelarmen Staat. Da die spanische Regierung immer klamm bei Kasse war, blieb die Wonungsfrage bis in die späten 70er ungelöst. Es gab ab den 60ern Wohnbauprojekte, aber die waren angesichts des anhaltenden Zustroms Makulatur.
    Daraus ergibt sich eine schwache Rolle der Stadt/des Staates bei der Wohnungspolitik bzw. Regulierung der Preise. Die seit Mitte der 50er steigenden Reallöhne gingen oftmals zuerst in den Bau eines Hauses oder den Kauf einer (neu errichteten) Wohnung. Daher ist die Baubranche lange jahre DAS Rückrad der spanischen Wirtschaft gewesen und wurde politisch gepäppelt.


    Mieten ist in Spanien kaum üblich, der Markt daher unregulierter als der deutsche. Da Madrid auch lange kaum funktionierende Flächenplanung kannte, explodierte der Immobilienmarkt Madrids schon in den 60ern wie in keinem anderen Land Europas. Die Käufer von Grundstücken (die noch gar nicht zu einer Nutzung bestimmt waren (wohnen, Gewerbe) errichteten oft über nacht Hütten um die Behörden vor vollendete Tatsachen zu stellen. Da Wohnraum so knapp war, drückten die dann eben meist ein Auge zu.



    de facto:
    - extrem hohe Immobilienpreise, auch durch mangelnde Planungsarbeit offzieller stellen bei der Flächennutzungsplanung.
    - kein echter Mietmarkt, da in Spanien eben Wohnraum gekauft wird
    - kaum Regulierung des Mietermarktes
    - kaum staatliche Wohnbauprogramme


    = verzerrter Markt zu Lasten der breiten Masse der Bewohner der Stadt. 290 000 leerstehende Wohnungen (das muss man sich mal ausmalen!) bei gleichzeitiger Wohnraumknappheit ist das offensichtliche Resultat gescheiterter Stadtpolitik.



    man sollte sich also vor atemberaubenden Wachstumsraten nicht so schnell blenden lassen. Erst heute wurde in der SZ berichtet, das viele Käufer der überteuerten Immobilien in Spanien nun ihren Konsum radikel einstelllen müssen, um die Zinsen für ihre Kredite zu bezahlen. Nicht ohne Grund ist Spanien innerhalb der Eurozone (ich meine die Währungsunion)wohl neben Irland das von der Finanzkrise am härtesten getroffen Land und gesamtwirtschaftlich in eine gefährliche Abwärtsspirale geraten.



    D.