tegula Zumindest bislang habe ich nichts kostenlos Zugängliches in den seriösen Medien finden können. Auf Google findet man bei der Suche nach "Boddien", "Oswalt", "Gericht" jedoch u.a. einen Eintrag zu der Seite "schlossdebatte.de", der sogar 3 respektive 4-5 Tage älter als der Artikel im Tagesspiegel und ein inzwischen erschienener Spiegelartikel (ebenfalls Paywall) ist. Die Seite hat nur leider veraltete Sicherheitsstandards, sodass ich sie nicht ohne weiteres öffnen konnte bzw. wollte (meine Daten sind mir im Zweifel wichtiger als die Infos, wer es dennoch versuchen will, findet dort vielleicht mehr).
EDIT: Auf archplus äußert sich Oswalt in einem Gastbeitrag (unter Verweis auf Schlossdebatte.de) und man bekommt eine Ahnung, worum es in Oswalts Auseinandersetzung mit Boddien aber auch dem Fördervereinsvorsitzenden Richard Schröder geht (denn auch der Spiegelartikel wird entsprechend eingeleitet): Die offenbar rechtspopulistischen/rechtsextremen Spender, von denen sich der Förderverein laut Darstellung Oswalts nicht glaubwürdig distanziere bzw. diese in Person Boddiens inzwischen sogar pauschal in Schutz nehme. Laut Oswalt hat dies unappetitliche Züge angenommen und dessen Darlegung der Dinge erscheint mir - leider - recht stimmig. Wie Camondo schon schrieb, vergällt einem dies das schöne Rekoprojekt dann doch etwas (und womöglich erklärt es auch die zunehmend kritische Haltung anderer öffentlicher Instanzen zu den diversen Symbolen, die ich bislang weit überzogen fand).
Den nachfolgenden Rest lasse ich als Ergänzung auch mal stehen, auch wenn es damals scheinbar doch um eine etwas andere Sache ging als jetzt:
Ansonsten bin ich bei der Recherche auch über einen alten taz-Artikel gestolpert, wonach sich Boddien und Oswalt schon 2009 vor Gericht auseinandergesetzt haben. Vielleicht als Kontext noch interessant:
Damals wollten beide die jeweils andere Seite rechtlich dazu zwingen, bestimmte Äußerungen zu unterlassen bzw. zurückzurufen. Etwas anders als im ursprünglichen Artikel zunächst geschrieben, wurden laut Richtigstellung in beiden Fällen Teile der Forderungen (Oswalt) oder sämtliche Forderungen (Boddien) abgewiesen. Damit blieben die folgenden wechselseitigen Angriffe offenbar zunächst öffentlich im Raum stehen:
- Oswalt hatte Boddien undurchsichtiges Geschäftsgebaren und fragwürdige Kostenprojektionen vorgeworfen (laut Gericht keine belegbaren "Unwahrheiten"), ...
- ...Boddien wohl u.a. von einer Rufmordkampagne gesprochen.
Oswalt konnte die Gerichte offenbar schon damals besser von der Zulässigkeit seiner Darstellungen überzeugen. In der Sache hat es die Fassadenreko (mW im Kostenrahmen zzgl. entsprechender Zusätze) freilich nicht verhindern können. Dennoch sollte man diese Dinge mE nicht unter den Teppich kehren und sie in die Gesamtbetrachtung bzw. -bewertung einbeziehen.