Beiträge von ReinhardR

    Dieser historisierende Entwurf passt gut in die Nähe der Parochialkirche, deren Turm hoffentlich bald rekonstruiert wird.
    Allerdings ist der Raum zwischen Kirche und Hotel etwas eng.
    Egal.. das alles wird meine Lieblingskneipe "Zur letzten Instanz" aufwerten!

    Lebenserfahrung

    Leider finde ich keine vorweisbaren Aussagen dazu im Netz.
    Zu meinen "gefühlten" Erfahrungen aber Folgendes:
    Als ich Mitte der 80er Jahre im Bereich Baufinanzierungen meines Arbeitgebers, einer öffentlich-rechtlichen Bank in NRW, mit der Bewertung von Wohn-Immobilien betraut war, wurde die Förderung von Wohnanlagen mit öffentlichen Mitteln eingestellt. Damals wurde in einem ausführlichen Gutachten (nicht von mir!) festgestellt, daß größere Wohnanlagen, zumal mit höherer Stockwerkzahl als vier, zur Kummulierung sozialer Randgruppen neigen. Daher sei die Förderung solcher Objekte kontraproduktiv.
    Wenn dies für NRW gilt, dann mag das in Berlin anders sein. In meiner Berliner Zeit von 1992 bis 1997 fand ich aber keinen Unterschied zu den Problemobjekten und -wohvierteln in NRW-Ballungsgebieten.

    ^
    Erstens interessiert mich nicht, wo woanders in der Welt die Sachlage anders ist.
    Es ging um die Aussage "Wohnhochhäuser mit 20 - 30 Stockwerken sind typisch für Berlin". Wo Luxuswohnungen in Toplagen für siebenstellige Beträge weggehen wie warme Semmeln, da werden sich kaum soziale Randgruppen einnisten. Bei den Berliner Spottpreisen von unter 1.500 €/qm schon.
    Zweitens ist es in Deutschland weitaus billiger zur Miete zu wohnen als im Eigentum, zumal in Wohnhäusern über 10 Stockwerken. Somit wird sich nur eine verschwindend kleine Minderheit den Streß antun, als überdurchschnittlich Verdienende mit Geringverdienern zusammen zu wohnen. Daraus folgt daß die wohlhabendere Hälfte der Bevölkerung in kleineren Einheiten mit der Tendenz zum Bürgerhaus/Einfamilienhaus/Stadtvilla wohnen will und die Unterschicht im Plattenhochhaus leben muß.

    Berliner Baukultur

    ^^
    Einspruch, euer Ehren!
    Erfahrungsgemäß steigt mit der Stockwerkzahl auch die Kriminalität und das Asoziale (Ausnahmen bestätigen die Regel).
    Das menschliche Maß ist das Sechs- oder Neun-Parteien-Haus mit zwei oder drei Obergeschossen. Vielleicht noch das Acht- oder Zwölf-Parteien-Haus mit vier Stockwerken. Alles darüber führt zur Anonymität, Entfremdung und Vereinsamung. ein Haus sollte nur dann einen Aufzug brauchen, wenn es gilt, Alte und Behinderte zu befördern. Nicht umsonst wurden in den Berliner Gründerzeit-Häusern der fünfte Stock gerne den Dienstboten, Studenten und armen Poeten überlassen...


    Innerhalb eines Threads bitte möglichst wenig zitieren. Schreib einfach "^^" oder zu "#xyz" oder "@Rudi Völler" bspw. Der Strang ist sonst mühsam zu lesen, weil Dinge sich wiederholen.

    Entwurf 1435
    Genau!
    Insbesondere diesen!
    Soetwas Ähnliches schwebte mir auch vor. Zeitgenössische lebensgroße Bronze-Figuren, die Transparente o.ä. tragen und die Säulengänge und das Podest des Nationaldenkmals bevölkern.
    WIR sind das Volk! Wir sind EIN Volk!


    Innerhalb eines Threads bitte möglichst wenig zitieren. Schreib einfach "^^" oder zu "#xyz" oder "@Rudi Völler" bspw. Der Strang ist sonst mühsam zu lesen, weil Dinge sich wiederholen.

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    Der Kosten- und Zeitrahmen ist ein Unding, wenn man das Berliner Schloss mit den anderen Schlossprojekten vergleicht.
    Mit dem Wiederaufbau des Dresdner Schlosses hat man bereits zu DDR-Zeiten begonnen und er wird noch einige Zeit dauern. Wegen der liebevollen Innnenrekonstruktion wird es teurer sein als das "Humboldt-Forum", aber die Kosten verteilen sich auf die Haushalte eines viertel Jahrhunderts.
    Ebenso haben die Bayern an der Münchner Residenz sich über 30 Jahre Zeit gelassen und ein respektables Ergebnis erzielt.


    Um so weniger können wir uns in Berlin eine "Billigschloss" leisten.
    Lieber langsam gehen lassen - aber mit Kraft und Qualität!

    Ich find das Gebäude gar nich mal so schlecht,


    Ja das sehe ich auch so.
    Würde man mehr moderne Häuser SO bauen, meine Vorliebe für historisierende Architektur würde wesentlich weniger vehement ausfallen. :lach:


    Bloß hätten 2-3 Stockwerke mehr nicht geschadet, so ist die Proportion etwas komisch.


    Stimmt. So war es ja auch ürsprünglich geplant. 18 Stockwerke hätten mir noch besser gefallen.

    Schloss jetzt!

    Eine sehr gute Analyse, Guderian!


    Was mich allerdings am Kostenargument immer wieder verblüfft ist, daß weitaus kostspieligere und gleichzeitig gesichtslosere Vorhaben wie z.B. die BND-Zentrale an der Chausseestraße trotz höherer Kostenvoranschläge völlig unumkämpft durchgezogen werden können.


    Für mich persönlich dürfte das Humboldtforum ruhig die Hälfte der Airbus-M400-Flotte kosten, die als Ferntransporter für Auslandseinsätze gekauft werden soll.
    Das wären dann € 4,8 Mrd. : 2 = € 2,4 Mrd.


    Dafür ließe sich schon etwas Ordentliches hinstellen, gell? :daumen:


    Architektur als Repräsentant eines (national)politischen, (national)gesellschaftlichen oder (national)ideolgischen Systems der Vergangenheit oder der Gegenwart gehört hoffentlich zu einer aussterbenden Art.....


    ...und was ist mit ganz einfach typisch deutscher Architektur (ich verwende diesen Begriff vornehmlich positiv)?
    Es gibt zu viele, die häßliche (sprich "moderne") Architektur als gerechte Strafe für "die Deutschen" empfehlen.
    Damit werde ich mich nie abfinden! :nono:

    Alle (oder fast alle) sind zufrieden - sogar Reinhard Rupsch, ;) wie er schön poetisch im Tagesspiegel kommentiert...


    :D


    Der Wind gedreht
    Alptraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück:
    Das Schloss kommt zurück!


    Ja: Freude, schöner Götterfunke!


    Beste Grüße
    Reinhard Rupsch ;)


    Das Ergebnis ist (natürlich verbesserungsfähig, aber) besser als ich es zu hoffen gewagt habe.
    Gottseidank: kein Staffelgeschoss...!


    Wahrscheinlich wegen das äußerst knappen Kostenrahmens wurde der Ostriegel nicht dem vorhandenen Platz entsprechend tief angelegt. Auch die möglichen Überstände zum Marstall und zum Dom hin (ehem. Schlossapotheke) über die Schlossbreite hinaus wurden nicht genutzt.
    Interessant sind jedenfalls die vorgesehenen Loggien zur Spree hin und die öffentliche Nord-Süd-Passage zwischen Portal II und IV.

    Vielleicht kann das ja eine Lösung für den Schloßplatz sein...
    Für die Barockfassadenfreunde gibt es Schlüters Fassaden, aber inszeniert als neoromantische Ruine, und dahinter ein kompromißlos zeitgenössischer gläserner Kubus...;-)


    Soetwas könnte man machen, wenn es die Schloßruine des Jahres 1950 noch gäbe (Obwohl ich von solcher Ruinenarchitektur überhaupt nichts halte).
    Aber da ohnehin 98 % rekonstruiert werden müssen, ist eine 1:1-Wiederherstellung wie beim Warschauer Stadtschloß, dem Kloster Monte Cassino, dem Alcassar von Toledo, der Stadtkirche St. Martin in Köln, dem Campanile am Marcusplatz in Venedig oder dem Münchner Residenzschloss besser.
    Auf diese Einsicht hoffe ich... :daumen:

    Habe mir für die Zukunft einen umbauten "Rathausplatz" vorgestellt. Ist vllt etwas zu klein geraten, aber man kann ja auch die Ausmaße aus #33 übernehmen.


    Ja, im Großen und Ganzen gefällt mir der Entwurf recht gut, der Alex sogar sehr, sehr gut! :cool:
    Den Rathausplatz hätte ich aber gerne kleinteiliger, damit der Mittelstand auch Chancen auf ein eigenes Geschäfts- oder Büro-/Wohnhaus hat. Wir müssen wegkommen von diesen Blockbouletten wie das Domaquarée.


    Kleine Anmerkung zu dem Massenmodell an der Großen Hamburger Straße Ecke Oranienburger: Dort ist ein Jüdischer Friedhof, der nicht überbaut werden kann.