Ich denke, vom Leipziger Wachstum partizipieren in den nächsten 20 Jahren auch verstärkt die umliegenden Kreise, ähnlich wie es besagte Studie bei anderen Großstädten wie Hamburg, Berlin, Frankfurt oder München sieht. Der Trend wird sich noch verstärken, dass Familien mit Kindern vermehrt aus der Stadt ins Umland ziehen.
Letztendlich kommt es darauf an, welche Lehren die Stadt Leipzig aus solchen Studien zieht und wie sie den Wohnungsbau und die Infrastruktur vorantreibt. Da ist bekanntlich noch viel Luft nach oben.
Anderes Thema, die alljährliche Kriminalitätsstatistik: Der Präsident des LKA, Petric Kleine (ni dor Strofdaht-Maik), hat die neuen Fallzahlen von 2020 veröffentlicht. Im Jahr der Corona-Krise ist die Kriminalität in der Messestadt um gut 4 Prozent auf 68.677 Fälle gesunken, während sachsensweit die Kriminalität um 0,3 Prozent auf 272.588 gestiegen sei. Die LVZ verbreitet in ihrem Bezahl-Artikel trotzdem wieder viel Schrecken von der Kriminalitätshochburg Leipzig, obwohl die Straftaten im 4-Jahres-Vergleich sogar um 20.000 Fälle zurückgegangen ist, also um fast ein Viertel, und das bei einer wachsenden Einwohnerzahl von etwa 25.000. Bezogen auf die Fallzahlen pro 100.000 Einwohner dürfte die Kriminalität sogar einen neuen Tiefstand in den letzten 30 Jahren erreicht haben.
Dass Leipzig dennoch auf lange Sicht die Kriminalitätshochburg in Sachsen bleiben wird, ist dabei nur logisch: Die Stadt ist nun mal der Dreh- und Angelpunkt in Mitteldeutschland mit großer überregionaler Anziehungskraft, vor allem auch bei jener Altersgruppe, in der bestimmte Delikte besonders oft begangen werden, und der einzige linke Ort in Sachsen, was vermehrt auch Leute anzieht, die politische Straftaten begehen. Ohne kaputt gesparte Polizei und mehr Förderung bei Präventivmaßnahmen wäre die Sicherheitslage sicher noch besser.