Beiträge von Bewacher

    Nach der NRZ vom 13. August 2008 warne die SPD vor städtebaulicher Belanglosigkeit und verweise auf die studentischen Arbeiten. Ich hoffe, die meinen nicht etwa diese - für meine Begriffe wäre dies eine perfekte Kulisse für ein Sequel von Pitch Black – Planet der Finsternis.


    Die zufällig eingesehene dort auf der Seite 7 - vielleicht ohne Landschaften für Vin Diesel, aber zumindest genauso banal und belanglos wie die bisher veröffentlichten. Seite 10 - überhaupt nicht besser. 11 - etwas interessantere Baumassen, aber die monotone Fassadengestaltung - nicht.

    ^^ Gibt es denn auch eine Quelle dafür?


    Da ich stets nach Sinn und Hintergrund suche, könnte mir vielleicht jemand erklären, was dadurch eigentlich gewonnen wird: Die Zerstreuung der Standorte bleibt praktisch unverändert (zwei neue Standorte anstelle von drei alten). Eine campus-artige Anlage klingt nicht mal nach dem zulässigen 60m-Hochhaus - so hätten die Vorstände die weniger prominente Rheinseite statt eines Ausblicks.


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    Nachtrag: Selber gefunden - in der NRZ vom 14. August 2008. Es ist dort u.a. vom möglicherweise gesamten Areal in der Umgebung des Gatzweiler-Geländes die Rede - was könnte die Stadtsparkasse dort noch verkaufen? Die städtische Seite zeigt jedenfalls rund um das Gatzweiler-Gelände existente Bauten und Grünflächen - für das Gebiet südlich der Hansaallee existiert bereits konkrete Planung eines neuen Wohngebiets.


    Berichtet wird auch in der RP vom 14. August 2008. Ich halte übrigens Ratingen-Lintorf für nicht so toll erreichbar - für uns ÖPNV-Pendler zumindest. Offen gesagt: Ich bin froh, dass ich nicht in Lintorf arbeite. Die in der RP erwähnte Wirtschaftsministerin Christa Thoben sollte ihre hohe Freude dadurch äußern, ihren Parteikollegen Oliver Wittke zu überreden, die einst durchgewunkene und von ihm gestoppte Verlängerung der Regionalbahn 37 Duisburg-Wedau/Entefang nach Lintorf, Ratingen-West und Düsseldorf (s. im NVP 2002-2007, S. 94) zu beschleunigen (sorry, dass ich mal wieder den ÖV anspreche). Ohne die halte ich weitere 1000-e Arbeitsplätze in Lintorf für eine denkbar schlechte Idee. (Sollte ein Vodafone-Manager zufällig diese Worte lesen: Bitte die Verkehrsanbindung bei der Politik ansprechen, danke herzlich.)

    ^^ In der RP ergoogle ich, Einbrungen sei "eine Mischung aus Einfamilienhäusern und sozialem Wohnungsbau" - die MFHs wären also welche mit Sozialwohnungen? Ich könnte schon halbwegs verstehen, dass die Genossen Architekten nichts vom kleinbürgerlichen Streben nach individueller Architektur halten, welches die Kapitalisten zum Zweck der Gewinnmaximierung zur Farben, Details usw. verleitet. Warum gönnen die jedoch der schwer arbeitenden (oder auch arbeitslosen) Bevölkerung keine visuelle Freude? ( ;) )


    Inzwischen ist Einbrungen zum Synonym des optischen Horrors geworden (Siehe z.B. hier, wo nur die EFHs verteidigt werden. Übrigens: Sozialwohnungen und die meinen, sogar mehr als einen PKW pro Wohnung zu brauchen??? Werden in Düsseldorf zufällig Sozial-Porsches verteilt?)

    eine stadt wie essen sollte nicht ständig vergangenem nachtrauern. man hat einen anderen weg gewählt und muss diesen jetzt auch konsequent verfolgen. nur so schafft man sich ein profil und sicherlich nicht durch ein albernes stadttor oder die ausstellung eines unbedeutenden brunnens aus dem 19. jhd.


    Soll ich noch einmal die Immobilien Zeitung vom Januar zitieren, die bessere Entwicklungen den Städten mit historischen Stadtkernen bescheinigt? Gesetzt den Fall, die ach so un-albernen und bedeutenden Kisten der Nachkriegszeit, mit den die Essener City geradezu vollgestopft ist, würden was bringen - wieso ist so oft davon die Rede, das EKZ hätte Essen vor dem Abgrund retten sollen? Die Stadt müsste mit allen diesen Kisten geradezu blühen! Wenn die nicht blüht, muss man nüchtern feststellen: Man hat "einen anderen Weg" gewählt - und der führte nirgendwohin. Man kann nicht ohne Ende Dogmen befolgen, wirtschaftliche Realitäten muss man auch beachten. (BTW: Meine Erinnerung an den einzigen Besuch im EKZ wurde schwach: Gibt es im Inneren nicht zufällig Abbildungen der unbedeutenden historischen Bauten in Paris und Rom? Das Ding steht aber nicht in Paris/Rom, sondern in Essen? Dann wäre vielleicht doch etwas mit einem lokalen Bezug plausibler?)


    In Braunschweig hat man die Baumasse viel besser verteilt, der Innenstadt angepasst - die Essener wird oft als UFO (= Fremdkörper) bezeichnet. Fairerweise muss man eingestehen, dass die verlinkte ECE-Publikation darauf hindeutet, die Stadtverwaltung hätte darauf gedrängt, das Ding sollte "spektakulär" wirken statt mit der Stadt zu harmonisieren - einmal ins Fernsehen kommen ist den örtlichen Politikern wohl wichtiger als die Schaffung harmonischer, gewachsener Ensembles, die eine langfristige Perspektive als Event-Einkauf-Stadt sichern würden.


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    Nachtrag: Auch ein überdachter Durchgang zum Berliner Platz wäre kein Problem, sowas schuf man bereits im 19. Jh. - in der Galleria Vittorio Emanuele etwa kreuzen sich gleich zwei überdachte Straßen. Rechts und links von so einer Straße hätte man solche Gänge/Räume, wie es die im 1. BA gibt, unterbringen können.

    Das alleine gehört noch nicht in diesen Thread.


    Zusammen mit den anderen Karstadt-Zahlen auch nicht. ECE ist nicht Karstadt. Und übrigens - wenn man Pleite ist, sollte man nicht größte Einkaufszentren Deutschlands errichten. Dies spielt allerdings keine Rolle, da: (1) ECE != Karstadt und (2) man hätte ohne oder mit geringen Mehrkosten wesentlich bessere Gestaltung schaffen können - wäre man nicht so sehr in diese Rock-Idee verliebt.


    Hier sieht man übrigens den völlig zufällig wirkenden Haupteingang - da wäre mir z.B. eine Gravur des einstigen Stadttors auf dem Glas lieber.


    Und übrigens - gerade bei der Pleitewelle wird wieder über den Event-Einkauf geredet. Das hat man in Werl verinnerlicht, in Düsseldorf auch: "Shopping als Event". Weiter oben verlinken Sie selbst einen Artikel, nach dem die Menschen traditionelle/historische Architektur mögen - ist es denn schlau, den Kunden zu verweigern, was sie sehen/erleben wollen? Nö, ist es nicht - In Braunschweig wird den Kunden eine Schlossfassade geboten. Leider klappte es in Essen nicht so gut wie in Braunschweig.


    BTW: Hier erzählt ein Architekt des ECE, das Unternehmen schaue sich in jeder Stadt um, betrachte die Strukturen und die Maßstäblichkeiten (Seite 3). Wo haben die in der Essener Ex-Altstadt 3 einheitlich bebaute Hektar gesehen? Wo haben die irgendwelche Spuren von Marilyn Monroe gesehen - insbesondere am Limbecker Platz? Haben die denn die Wegverbindung zum Berliner Platz beachtet?


    BTW#2: Essener Stadtmauer - solche Bilder findet man schon eher.

    ^^ Es geht nicht um irgend eine allgemein gehaltene "Angst vor der Moderne" - Formulierungen wie individuelle Architektur und Event-Einkaufen fallen immer, wenn die Zukunft des innenstädtischen Einzelhandels aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet wird. Der Architekt des EKZ mag die Idee mit dem Marylin-Monroe-Rock für einen großen Wurf halten - aus diversen Debatten weiß ich, dass sie richtig gekünstelt und aufgesetzt empfunden wird. An die Umgebung und die Vergangenheit des Ortes anzuknüpfen ist immer naheliegend. Dies reicht bis zu solchen Sachen wie Römische Ausgrabungen unter dem gläsernen Boden eines Wasserbeckens in Valencia - eine Lösung, der man unmöglich absprechen kann, dass sie modern ist. Würde es altmodisch wirken, würde man auf einem Teil des 2. BA die gefundene Reste des Hellwegs unter einem gläsernen Boden unterbringen? Oder wenn man wesentlich mehr Fassadensteine des abgerissenen Kaufhauses wiederverwenden würde als einige Beiträge zuvor berichtet?


    Oder - wenn die Limbecker Straße nicht durch einen zufällugen Ausschnitt des "Rocks" "abgeschlossen" wäre, sondern z.B. durch eine modern erschaffene Projektion des einst dort existenten Stadttors - als Haupteingang zum EKZ?


    Das Innere des EKZ mit Ornamenten hat übrigens mit den Loos'schen Dogmen der Moderne (das Gegenteil meiner Signatur, in der ich es verspotte) eh nix zu tun.

    FH an der Ruhrpromenade

    Die NRZ vom 13. August 2008 berichtet über einige Details der Planung der Fachhochsschule, um derer Ansiedlung sich die Stadt gerade bewerbe. Die FH solle zwei Baufelder zwischen der Konrad-Adenauer-Brücke und der Bahnbrücke einnehmen und insgesamt ca. 36.000 qm Fläche haben. Es seien Räume für 2.000 Studenten und 150 wissenschaftliche Mitarbeiter geplant; das Nutzungskonzept erarbeite das Büro RKW.


    Der FH würden die Gebäude der AOK, des Gesundheitsamtes und des Arbeitsamtes weichen (weitgehend öde Kisten - B.), die zwar abgerissen werden sollten, aber erst 2011/2012 - es müsste 2009/2010 erfolgen. Fertigstellung der FH sei 2013 möglich.


    Google-Karte des Areals


    Ich hoffe, die Architektur des niedrigeren Teils (vier Etagen lt. Artikel) wird mit jener der Wohnhäuser an der östlichen Seite der Friedrich-Ebert-Straße korrespondieren?


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    Nachtrag - einige Infos über die existente Bebauung, an die man anknüpfen sollte: Die Häuserzeile Friedrich-Ebert-Straße 60-76 in Mülheim a.d. Ruhr
    - sie sei "für das Stadtbild nördlich der Bahnbögen von nicht unerheblicher Bedeutung" - daher wäre angesagt, etwas von der Atmosphäre dieser Bebauung auch auf der anderen Straßenseite zu schaffen.


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    Mod: Weitere Meldungen zum FH-Neubau finden sich im
    Ruhrbania-Thread.

    Kontakthof auf dem Kirmesplatz

    Über die Essener Investitionen wird oft im Jubelton berichtet, also ich versuche es: Die WAZ vom 13. August 2008 berichtet über die Planungen eines Kontakthofs auf dem Kirmesplatz. Dort solle man in Autos in einer großen Acht kreisen (muss man denn stets fahren und den teuren Sprit verbrauchen? - B.) und die Dienstleistung erfragen. Ebenfalls an RadlerInnen und FußgängerInnen sei gedacht. Das Gewerbe solle aus der Gegend der Pferdebahnstraße, der Bottroper Straße und der Helenenstraße auf Druck des Thyssen-Krupp-Konzerns verlegt werden.


    Merkwürdigerweise strebe die Stadt diesmal nicht an, die freiberuflich Schaffende aus den anderen Revierstädten anzuziehen, um die Nummer Eins der Branche zu werden - wie man es z.B. bei den Einkaufszentren versucht.


    Eine protestierende Anwohnerinitiative sei auch bereits da.

    Medizinische Einrichtungen

    Die WAZ vom 12. August 2008 berichtet, auf der Wiese an der Swakopmunder Straße solle ein Gesundheitszentrum mit ca. 5.000 qm Netto-Nutzfläche auf vier Etagen (16 m Höhe) entstehen. Baukosten: ca. 12,5 Mio. EUR; geplante Eröffnung: 2010. Derzeit seien 40% der Praxisflächen vermietet. Geplant seien u.a. 16-20 Praxen der Fachärzte, eine Apotheke, ein Fitness-Studio, ein Friseursalon und eine Cafeteria.


    Da die U79-Bahn-Haltestelle Sittardsberg direkt neben der Wiese liegt - gut, dass dort sowas und nicht weitere EFHs wie die südöstlich von der Wiese sichtbaren entsteht.

    Lidl-Markt

    ^^ Abgerissen wurde auch der Ringlokschuppen - der Planungsamtsleiter bedauere, dass dieser nicht unter Denkmalschutz gestanden habe. Etwa in Mülheim/Ruhr gilt so einer als Sehenswürdigkeit.


    Man wolle auf dem Areal die Kreativwirtschaft ansiedeln - diese sitzt in Düsseldorf im Medienhafen, wo ein Schuppen in das PEC-Projekt integriert wurde (noch Infos und Fotos). Oder musste man wegen des Flächenmangels schleunigst abreissen? Der Artikel schreibt da was über einen "unverstellten Blick über die Weitläufigkeit" des Areals mit "Wildnis" und den "im Wind rauschenden" Bäumen.


    Erfreulich, dass Lidl nicht schon wieder das übliche Eine-Etage-Ding errichten will, sondern was mit Büros darüber.

    Mich wundert immer wieder welche Beachtung eine Kritik aus einer Fach-Zeitschrift erhält. Die selbsternannten Verfechter des Reinen und Wahren, vor allem bei Themen, die sich mit kreativem Schaffen auseinandersetzen (...) verlieren für meinen Geschmack viel zu oft die Bodenhaftung. Vor lauter ästhetischen Grundsätzlichkeiten und gestalterischen Fundamentalismen wird der Blick in die Wirklichkeit verschleiert.


    Wenn eine Zeitschrift, die sich sonst für die Bauhaus-Nostalgie einsetzt (und nur für diese!) den Abriss einer Jugendstilfassade kritisiert, will das schon was bedeuten. Vor allem wurde die Beseitigung der optischen Kleinteiligkeit angeprangert - solche hätte man kinderleicht schaffen können, stattdessen wurde ein Einheitsklotz für 3 Hektar zur vermeintlichen Errungenschaft erhoben. Dies ohne echten Nutzen für den Investor, denn im Inneren merkt man nicht mal, ob es rundum eine die Innenstadt sprengende Einheitsfassade gibt - oder mehrere, die sich auch der Lage dezent anpassen. Dafür schuf man nicht mal einen richtig markanten, einladenden Eingang am Ende der (unterbrochenen) Limbecker Straße - was jede (auch wirtschaftliche) Vernunft nahelegen würde.


    Was ist mit dem Einkaufen als Event? Man wird nie in ein Zentrum hineingebeamt - ob es den Betreibern gefällt oder nicht, der Besuch darin ist meist nur ein Teil des Flanierens in der Innenstadt. Wenn das EKZ die Strukturen der Innenstadt kaputtmacht (und einige Bauten rundum zusätzlich), gibt es kein Event mehr.


    Irgendwo habe ich kürzlich einen Artikel über die Bedeutung der Geschichte einer Einkaufsstraße als Standortfaktor gelesen. Den finde ich gerade nicht mehr, dafür Spuren des Praktizierens. Zum Beispiel: standort-hellweg.de: Wirtschaftsförderung Werl:


    "Auch die "weichen" Standortfaktoren stimmen: (...) Eine attraktive Fußgängerzone in der historischen Altstadt bietet vielfältige, stimmungsvolle Einkaufserlebnisse."


    Was man u.a. zwischen Unna und Soest versteht, hätte man auch in Essen begreifen können. Wie nutzt man in Essen, dass die Limbecker Straße am selben Hellweg wie Werl liegt? Gar nicht!

    Was wäre die Alternative?


    Zum Beispiel ein Entwurf, der weniger Selbstverliebtheit zeigt und besser in die Innenstadt integriert ist. Jetzt hoffe ich noch, dass man wenigstens etwas von den ausgegrabenen Funden (s. darüber) irgendwie integriert - immerhin eine einmalige Chance, zusätzliche Individualität zu schaffen. Etwa in Bonn kenne ich eine Einkaufspassage, die im Inneren freigelegte Teile der einstigen Festungsmauer exponiert.


    Man hätte festgestellt, dass dieses alte Haus das einzige seiner Art weit und breit ist und sogar nicht in die hübsch-hässliche Nachkriegsarchitektur des Limbecker Platzes paßt.


    Dann sollte man anstreben, dass sich da was bessert - und nicht nach unten anpassen.

    ^^ Och, es gibt einen umfassenden Artikel dazu, der derzeit (noch) als *.pdf abrufbar ist (s. ab Seite 8). Die Zeitschrift habe eine architektonische Festivität in Essen "mit einem kräftigen Fußtritt" gestört, weil sie im Heft 22 das EKZ kritisiert habe. Im Heft 24 habe der Planungsdezernent Thomas Franke Stellung genommen. Die Zeitschrift meint erneut, er solle keinen Beifall erwarten, nur weil das EKZ drei Hektar beanspruche. (*) Weiterhin wird der Abriss der Jugendstilfassade des Vorgängerbaus mit dem Wort "Engstirnigkeit" bezeichnet. Es gehe um das Prinzip der Kleinteiligkeit. Die Redaktion erhalte zahlreiche Anrufe, in den weitere Beispiele in Deutschland (missbilligend) genannt würden. Noch eine Formulierung: "räumlich-architektonische Stürzflüge der Innenstädte".


    Die Zeitschrift zitiert den Architekten des EKZ, der "zynisch" meine, dort würden sich Touristen aus Singapur heimisch fühlen. (Reisen die nicht am liebsten nach Heidelberg? - B.)


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    (*) Siehe auch hier: Drei Hektar bebaut -> Was für ein schönes Zentrum! ;) :lach:

    Umgestaltung des Quartiersplatzes Einbrungen in Wittlaer

    Entschuldigung, falls Wittlaer sich als eine Partnerstadt in der Ex-DDR herausstellen sollte, worauf dieses Foto hindeuten würde - dann wäre es hier OffTopic. ;) Zumindest legt die Einheitsverputzung der Bauten eine gewisse Mangelwirtschaft auf dem Front der Planerfüllung in der Farbenversorgung nahe; die ausgestrahlte Trostlosigkeit wird ebenfalls meist mit den DDR-Plattenbausiedlungen assoziiert.


    Die Stadt will diesen "Platz" (eher ohne klare Konturen) dieser Plattenbausiedlung aufhübschen - so soll er gestaltet werden. Hier wird die Auslegung der Pläne verkündet.


    Die Google-Karte belegt, dass es doch Düsseldorf ist...

    B-Plan für die Königsgalerie

    @#96-#99: Hier kann man den gerade ausgelegten B-Plan für das EKZ einsehen; s. auch hier unter 1125 - Altstadt. Man sieht gleich, wie kleinteilig die Bebauung des altstädtischen Sonnenwalls ist - an diesem sollten vier Bauten mit sechs Hausnummern abgerissen werden. Es wäre sehr wünschenswert, würde die Neubebauung am Sonnenwall zumindest die existente Kleinteiligkeit behalten; noch besser - verstärken (sechs etwas variierte Fassadenteile, die an historische Bauformen der Region anknüpfen). Auch an der Steinschen Gasse sollte man die Kleinteiligkeit erhalten/verstärken. Dies wäre mit dem Bestreben konform, das EKZ vornehm/gehoben wirken zu lassen (s. weiter oben) - was eine jegliche Dimensionalität der Altstadt springende öde Kiste nie und nimmer bieten könnte.

    Sanierung der Schulen

    Zu den viel diskutierten kommunalen Themen gehört die Sanierung der Schulen. Die NRZ vom 11. August 2008 berichtet, man habe im April 2008 den finanziellen Bedarf von 73 Mio. EUR für die Gymnasien ermittelt (dafür kann man ein Hochhaus bauen - B.) - und zusätzlich 25 Mio. EUR für die Grundschulen. Die Fraktionen der CDU und der SPD hätten sich auf eine (von der OB Mühlenfeld gut angenommene) Lösung geeinigt, nach der einige Schulen für ca. 40 Mio. EUR saniert würden, was durch Public Private Partnership finanziert werden solle.


    Auch die WAZ vom 11. August 2008 berichtet darüber.

    Fremde Kraftwerke oder Öko-Helau!

    Zum Teil wird es karnevalistisch: Die NRZ vom 11. August 2008 berichtet über die Wahl-Fragebögen einer Organisation Namens BUND, die verlange, dass der OB eine Kraftwerksinvestition ablehnen solle, über die er gar nicht entscheide. Die Zeitung berichtet ferner über die Forderungen Kortmanns in diesem Zusammenhang, die Anteile der Stadtwerke zurückzukaufen, die das Unternehmen EnBW gar nicht verkaufen wolle. Weiterhin berichtet die Zeitung über die Aussagen des Kandidaten der PDS/SED (oder wie die gerade heißen mögen) zum kostenlosen Nahverkehr - obwohl kein einziger Busfahrer bereit ist, ehrenamtlich zu arbeiten und geschenkt bekommt man die Busse/Strabs auch nirgendwo.


    Elbers erwähne das hier vorgestellte Programm für 15 Millionen EUR, in dem es u.a. um die Umstellung der Gaslampen auf Strom (wenn die nicht historisch seien), Solarzellen auf den Dächern und die Sanierung der städtischen Altbauten gehe. Eine städtische Vorlage dazu


    Darf ich bei Gelegenheit erwähnen, dass im benachbarten Duisburg im neuen Masterplan eine Abkehr vom MIV hin zum ÖPNV und ein Rückbau der innenstädtischen Verkehrsflächen um ca. 30% festgelegt wurden - unter einem OB der CDU. Diese Planung hätten genauso etliche Parteien wie auch die örtliche Wirtschaft begeistert rezipiert. Sobald die Wahlaufregung vorbei ist, klappt es in Düsseldorf hoffentlich auch.

    ^^ Auch unterhalb von 60m Höhe könnten (und sollten) die etwas mehr Baumenge festlegen - besonders nördlich der Bahnlinie, wo das Ensemble erst im Entstehen ist. Was ein Mensch festlegte, kann ein Mensch anders (dichter) festlegen. Noch im Jahr 2004 warb die Stadt auf der Immo-Messe in Cannes ganz besonders für diese Ecke (*) - konsequenterweise sollte dort planerisch möglich sein, so viel Fläche zu errichten, wie viel UNESCO nur ertragen könnte. (Siehe auch #272)


    Das bedeutet übrigens nicht, dass ich der abgeschnittenen HH-Form an dieser Stelle etwas besonders positives oder besonders negatives abgewinnen würde.


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    (*) Im zweiten Schwerpunkt-Bereich auf der damaligen Messe, im Rheinauhafen, baut man nicht nur 1-2 Hochhäuser, sondern drei - obwohl die Gegend direkt an der einstigen Altstadt liegt und nicht hinter dem als deutliche Zäsur wirkenden Rhein. Verstehe es, wer wolle.

    Auf einigen der Fotos am Anfang sieht man die Hochstraße zwischen der Altstadt und dem Hafen - genauso meine Frau wie auch ich empfanden sie als eine üble, stark störende Bausünde. Hier wurde sogar für diese ein Teil der historischen Bauwerke abgeschnitten.


    Eine Anekdote: Dieses Schiff (Teile auf einigen der Fotos sichtbar) wurde in den 1980er Jahren extra für den Film Piraten von Roman Polański gebaut.