eine stadt wie essen sollte nicht ständig vergangenem nachtrauern. man hat einen anderen weg gewählt und muss diesen jetzt auch konsequent verfolgen. nur so schafft man sich ein profil und sicherlich nicht durch ein albernes stadttor oder die ausstellung eines unbedeutenden brunnens aus dem 19. jhd.
Soll ich noch einmal die Immobilien Zeitung vom Januar zitieren, die bessere Entwicklungen den Städten mit historischen Stadtkernen bescheinigt? Gesetzt den Fall, die ach so un-albernen und bedeutenden Kisten der Nachkriegszeit, mit den die Essener City geradezu vollgestopft ist, würden was bringen - wieso ist so oft davon die Rede, das EKZ hätte Essen vor dem Abgrund retten sollen? Die Stadt müsste mit allen diesen Kisten geradezu blühen! Wenn die nicht blüht, muss man nüchtern feststellen: Man hat "einen anderen Weg" gewählt - und der führte nirgendwohin. Man kann nicht ohne Ende Dogmen befolgen, wirtschaftliche Realitäten muss man auch beachten. (BTW: Meine Erinnerung an den einzigen Besuch im EKZ wurde schwach: Gibt es im Inneren nicht zufällig Abbildungen der unbedeutenden historischen Bauten in Paris und Rom? Das Ding steht aber nicht in Paris/Rom, sondern in Essen? Dann wäre vielleicht doch etwas mit einem lokalen Bezug plausibler?)
In Braunschweig hat man die Baumasse viel besser verteilt, der Innenstadt angepasst - die Essener wird oft als UFO (= Fremdkörper) bezeichnet. Fairerweise muss man eingestehen, dass die verlinkte ECE-Publikation darauf hindeutet, die Stadtverwaltung hätte darauf gedrängt, das Ding sollte "spektakulär" wirken statt mit der Stadt zu harmonisieren - einmal ins Fernsehen kommen ist den örtlichen Politikern wohl wichtiger als die Schaffung harmonischer, gewachsener Ensembles, die eine langfristige Perspektive als Event-Einkauf-Stadt sichern würden.
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Nachtrag: Auch ein überdachter Durchgang zum Berliner Platz wäre kein Problem, sowas schuf man bereits im 19. Jh. - in der Galleria Vittorio Emanuele etwa kreuzen sich gleich zwei überdachte Straßen. Rechts und links von so einer Straße hätte man solche Gänge/Räume, wie es die im 1. BA gibt, unterbringen können.