In Braunschweig stehen noch viele historische Gebäude und in dem von Bewacher vorgegebenen Beispiel harmoniert das Center als Anbau mit dem vorhandenen Altbau. Auch dieses scheint in einem erheblich besseren Zustand zu sein als der Althoff-Bau in Essen.
Den gleichen Text haben Sie gestern im WAZ-Forum gepostet, wo man Ihnen erklärt hat, dass der "vorhandene Altbau im guten Zustand" nun mal gemeinsam mit dem Rest in den letzten Jahren neu errichtet wurde. In der direkten Umgebung gibt es nur Nachkriegsbauten - zumeist öde Kästchen, ein schöneres eines Künstlers. Rechts vom Haupteingang ein typisch ödes Kaufhaus der 1960er Jahre. Und ja, es ist ein harmonisch wirkendes Ensemble entstanden - was zum großen Teil der Verdienst der Schlossfassaden ist.
Zusammengenommen mit den historischen Bauten in der Umgebung, die am Limbecker Platz gänzlich fehlen, passt dieses Center auch gut nach Braunschweig, aber nicht an den LP.
In der direkten Schlossumgebung fehlen die auch, erst etwas weiter gibt es welche. Man sollte auch nicht die gleiche Gestaltung 1:1 übernehmen wollen - eine solche Residenz gab es in Essen nie (dafür andere Bauten).
Vorstellen könnte ich mir einen Wiederaufbau des Rathauses in Nachbarschaft zur alten Marktkirche und Burgplatz oder die Wiedererrichtung des Hotels Kaiserhof zwischen den alten Gebäuden im Bankenviertel.
Wenigstens soviel - es bleibt aber im Widerspruch mit der Aussage darunter:
Und dann hätte ich noch gerne was zur Idee, ein Stadttor wieder aufzubauen, gesagt: Essen geht, wie Kyrosch schon beschrieb, seinen eigenen Weg und das aus gutem Grund. So was wie eine Altstadt gibt es nicht mehr. Die wurde vor dem Krieg und während dessen zerstört.
In vielen Städten gibt es nur einzelne historische Bauten - z.B. das Dreigiebelhaus in Duisburg, zwischen öden Nachkriegshäusern gelegen. Und doch ist dies eine touristische Attraktion - Duisburg ist besser dran mit dem Haus als ohne.
Das ist schon irgendwie lustig - soooo oft werden irgendwelche Kisten in Altstädten mit Kontrasten begründet - und warum nicht mal umgekehrt?
Außer des kompletten Wiederaufbaus gäbe es andere Möglichkeiten wie z.B. eine Gravur des Turms auf dem Glas des EKZ - ich habe z.B. abgebildete Altstadthäuser auf dem gläsernen KölnTurm gesehen. Dies wäre eh viel plausibler als die bemühte Pseudoanspielung an eine Frau, die wahrscheinlich nie im Leben von Essen gehört hat. Eine entfernte Reminiszenz ist immer noch besser als gar nix (Wieso macht man sich die Mühe, einige der Steine der Fassade des abgerissenen Kaufhauses wieder zu verwenden? Doch nicht zum Jux, sondern um Kunden zu locken.)
In den anderen Städten des Ruhrgebietes waren die Voraussetzungen die Gleichen und auch dort entschied man sich für eine moderne offene und übersichtlich gestaltete City.
...was man überall bedauert - ohne den Mut aufzubringen, gegenzusteuern (wie vielerorts woanders). Den Adlerturm in Dortmund schuf man allerdings doch - obwohl es rundum nur Nachkriegsbauten gibt. Und ja, der wirkt passend - keinesfalls verloren.