Beiträge von mysterio

    Die beiden obigen Poster sollten mich nicht falsch verstehen:


    Die Verteilung von allem quer über das Land soll in der Tat vermieden werden (meine Meinung), aber jeder Provinzpolitiker will selbst Industrie und sonstige Infrastruktur, und dem wird in der Regel stattgegeben.



    Pakistan heisst: Großstädte mit entsprechender Infrastruktur, welche untereinander verbunden sind - dazwischen verstreute Dörfer mit wenig oder gar keiner Infrastruktur (das wäre die Alternative, oder?).



    Außerden stimme ich damit überein, ohnehin zersiedelte Flächen mit Lückenschlüssen zusammenzuschließen - da widerspreche ich niemandem; aber wir wissen alle, dass das nicht so kommen wird.



    Zum eigentlichen Thema: Wird das Terminal 3 jetzt wirklich gemeinsam mit der vierten Bahn gebaut? Ich habe da noch eine Fraport - Veröffentlichung im Gedächtnis, wonach dies erst für das Ende des nächsten Jahrzehnts in Aussicht gestellt wurde. Kapazitätsmäßig pfeifen die beiden heutigen Terminals bereits aus den letzten Löchern und die vierte Bahn soll schon 2012 in Betrieb gehen. Wenn dann die Passagierzahl schnell auf 60 oder gar 70 Millionen ansteigt, wäre die Lage in Terminal 1 (das größte Verkehrswachstum dürfte die Lufthansa verzeichnen) kaum noch zu ertragen (zu Spitzenzeiten).

    Eine Südbahn hätte noch viel schwerere Schäden verursacht. Die Alternative Nichtausbau ist gar keine - besonders die vielen tausend Arbeitsplätze für gering qualifizierte sind von großer Bedeutung.



    Schließlich lässt sich in einem dichtbesiedelten Land, das zudem auch noch unbedingt dezentral aufgebaut sein soll (alles mehr oder weniger gleichmäßig verteilt), ein dichtes Infrastrukturnetz nicht vermeiden. Damit einher geht dann auch eine großflächige Zerstörung/Zerschneidung von Naturräumen. Verhältnisse wie in Pakistan will ja schließlich auch keiner...

    Die Modellfotos oben zeigen sehr genau, dass sich meine (und nicht nur meine) Befürchtungen hinsichtlich der Optik bewahrheiten dürften. Die durchaus gelungenen Wolkenkratzer - Entwürfe im/am Europaviertel können kein ganzes Viertel "retten". Zumindest der westliche Teil des Europaviertels dürfte - soviel voreiliger Pessimismus sei erlaubt - wie "Rebstockpark" aussehen...Plattenbauromantik.

    Eben. Man kann Menschen nicht beliebig übereinander stapeln. Zersiedelung könnte zum Problem werden, wenn Frankfurt ein starkes Bevölkerungswachstum hätte - was ich aber so nicht sehe. Zusätzlich wäre noch die Vermeidung falscher Planungen und Grundsatzentscheidungen notwendig. Biespiel wäre der völlig überdimensionierte "Grüngürtel", der zu einem großen Stück aus schlichtem Ackerland besteht und ein geordnetes Zusammenwachsen mit den von der Kernstadt abgetrennten Frankfurter Stadtteilen verhindert. Ein weiteres Beispiel ist diese Kleingartenkolonie in Griesheim (?) entlang der A 5...das Gebiet ließe sich viel besser nutzen.


    Riedberg ist eigentlich auch nur so ein Satellit - durch den Campus vielleicht nicht so verschlafen, dennoch hat man dort nicht wirklich das Gefühl in Frankfurt zu sein. Möglicherweise liegt das auch am Fehlen einer direkten Allee oder ähnliches mit Bussen und Straßenbahn in die Innenstadt, was einem das Gefühll vermitteln würde, dass Riedberg ein organischer Teil des "Frankfurter Körpers" ist.


    Ferner werden dadurch die Eschborns und Bad Vilbels dieser Welt kräftig weiter wachsen, die Taunushänge abgeholzt und mit Wohngebieten und Verbindungsstraßen (B 8) zugebaut, während in Frankfurt im Schatten der Wolkenkratzer Traktoren die Äcker bestellen :nono: .

    Die kommende Rezession/Stagnation wird wohl auch in Frankfurt ihre Spuren hinterlassen. Viele Projekte haben ihr günstiges Startfenster vorerst verpasst...wenn man sich das Gerede über die UBS anhört, so kommen einem auch an bereits im Bau befindlichen Projekten Zweifel über deren Profitabilität. Springt die UBS notgedrungen vom Opernturm-Projekt ab, so könnte dies die Investoren verschrecken. Investoren sind äußerst schreckhafte Wesen.

    Ich bin von den neueren Frankfurter Baugebieten schon enttäuscht. Auf meiner Tour auf dem Riedberg fiel mir natürlich erstmal die beträchtliche Größe des Viertels auf - auch die wenig aufregende Architektur; besonders grausam finde ich diese versetzten Fensterreihen (ein Trend, der hoffentlich schnell wieder verschwindet).
    Ich frage mich jedoch, warum man die Siedlung nicht an Kalbach anschließt, sondern "Abstand hält". Etwas weniger Geschosswohnungen/Reihenhäuser wären mir auch lieber - zugunsten von Einfamilienhäusern. Das Zersiedlungsargument sehe ich nicht; die Einfamilienhäuser werden gebaut: Entweder in Frankfurt oder eben im Taunus. Da wäre mir das ohnehin schon zersiedelte Frankfurt noch lieber.


    An die banale Architektur in Frankfurter Baugebieten werden wir uns wohl gewöhnen müssen (siehe Rebstock oder dieser Plattenbau gegenüber vom UEC).

    Eine schwere Wirtschaftskrise wäre genau das Richtige - so könnte den Politikern endlich klar werden, dass Investoren keine Bittsteller sind, sondern hofiert werden wollen. Die meinen wohl, sie könnten die Investoren endlos zappeln lassen, weil diese keine Alternativen hätten. Wenn die Investitionen einbrechen sollten, wird sich das Klima im Stadtrat schnell - sehr schnell - ändern.

    Warum sollte man die "West" plattmachen? Man sollte sie vielmehr etwas verschieben, um den relativ dünn besidelten Südwesten des Rhein-Main-Gebiets mit Nachtflügen zu beglücken. So könnten die Frachtgesellschaften in FRA bleiben (mitsamt Arbeitsplätzen). Die Flugzeuge hätten zwar vor allem Seiten- statt Rückenwind, aber dafür könnte ein Nachtflugverbot entbehrlich bleiben; Landungen müssten von Süden her erfolgen.

    Hoffentlich kommt das alles auch so (mit Tunnel und U-Bahn). Aber die Bahn will das dafür nötige Gelände wohl erst in zwei Jahren räumen. Hoffentlich wird die Brücke (ich weiss nicht wie die heisst, sie führt zur S-Bahn-Station Messe) irgendwie "verschönert".


    Aber ansonsten meiner Meinung nach DAS Projekt in Frankfurt, viel wichtiger als Marieninsel oder Kaiserkarree oder gar MAX...

    Jetzt geht's los?


    Entweder ist der Zeitpunt genial gewählt...in einer bevorstehenden Rezession sind Bauleistungen viel billiger zu haben, und das Gebäude wird gerade zum Ende der Rezession/Beginn des Aufschwungs fertig...


    oder...


    der Zeitpunkt ist schlecht gewählt inmitten einer Kreditkrise, und der Bauherr (Commerzbank?) wird untergehen...


    ...ich hoffe einfach mal, dass das erste Szenario zutrifft. Wäre auch für den Wirtschaftsstandort Frankfurt erheblich besser.

    Wäre doch mal sehr interessant zu sehen, wie der neue regionale Flächennutzungsplan und die neuen Verkehrsprojekte zusammenspielen werden. Im neuen Plan sind im Ballungsraum Frankfurt etwa 6000 Hektar (60km²!!!) neue Wohn- und Gewerbeflächen vorgesehen...die GESAMTE bebaute Stadtfläche von Frankfurt beträgt, glaube ich, 80km². Der Großteil davon wahrscheinlich nördlich des Mains im Umland - ohne gute Anbindung an den ÖPNV.



    Ich hoffe einfach mal, dass man sich darauf einigt, den Frankfurter Häuserklecks wachsen zu lassen, anstatt immer neue Satellitenstädte entstehen zu lassen, die dann für teures Geld angebunden werden müssen - und dann die Entwicklung zur Autostadt doch nicht bremsen können.

    Rein optisch hätte ich eher 170 m gesagt. Danke für die Simulation. Meine Bedenken sind jedoch leider nicht weggegangen. Vielleicht kommt ja in Zukunft noch ein Turm zwischen Eurotower und dem neuen Turm. Außerdem wird einem erst durch solche Aussichten bewusst, wie klein Frankfurt eigentlich ist.