Beiträge von Christian S.

    Wie lange wird die Freude anhalten ?

    Ich melde mich ja extrem selten, aber dieses Projekt erscheint schon extrem wichtig für die Mitte und wird den Gesamteindruck prägen.


    Ich befürchte aber ebenfalls, dass die Formensprache in der Realität falsch dimensioniert bzw. übertrieben wirken könnte. Gerade der Kontrast zur Schlichtheit der 60er und 70er Moderne könnte bewirken, dass man deren Unaufdringlichkeit nachtrauert.


    Besteht ein Zusammenhang zwischen Form und Funktion ?


    Ja, wenn man berücksichtigt, dass sich Luxus-Penthäuser mit Fenstern in jeweils drei Himmelsrichtungen besser verkaufen könnten.


    Nein, wenn die Form an ein querliegende Turbine erinnert. Unernster Lösungsvorschlag: Wenn sich das obere Segment drehen läßt, dann ergibt das ganze eine schöne Weihnachtspyramide. :lach:


    Ja, das ist unter der Gürtellinie - andererseits sollte eine mutige Formensprache auch eine überzeugende Assoziation / Bild bereitstellen, sonst wird es schnell lächerlich. Das Waschmaschinen-Kanzleramt bildet ebenfalls einen Grenzfall.


    Alles in allem: Hohes Risiko, den Platz zu verschlimmbessern.:nono:


    Könnte es sein, dass wir uns einfach nur freuen, dass nach 20 Jahren Stillstand überhaupt eines der Hochhäuser gebaut werden könnte ?;)

    Potemkinsche Dörfer

    Unglaublich ärgerlich der ganze Vorgang.


    Da liest man monatelang, dass sich Wowereit beschwert, dass die Baufirmen kein Angebot unter 1 Mrd Euro vorgelegt haben, obwohl die Planung nur 600 Mio für das Hauptgebäude vorgesehen hat.


    Dann muss angeblich Tempelhof geschlossen werden - auch nur um den Planungen aus dem Jahr 1996 nachzukommen.


    Alles wirkt wie ein verzweifelter Kampf darum, die Realität den Planungen anzupassen und um nachträglich zu rechtfertigen, dass die private Finanzierung gestoppt wurde.


    Derart unkonstruktive Verzögerungspolitik ist einfach nicht mehr auszuhalten. Wenn man wenigstens wüßte, dass eine Verzögerung politisch gewollt wäre: Nein. Dahinter stekct der Glaube, per Beschluß die Realität außer Kraft setzen zu können.


    Allein die Verzögerung würde jedes Einsparpotential wieder zunichte machen. Schließlich steigen die Baupreise zur Zeit mit 10 % im Jahr.:nono:


    Die Baukonzerne wollten keine Miesen machen, weil die Planung aus 2002/03 mit einem nicht mehr aktuellen Preisniveau kalkuliert hat.


    Wenn Wowereit jetzt mittelständische Baufirmen hineinziehen will und denen diese Vorgaben aufdrücken möchte, dann werden zusätzlich noch ein paar regionale Unternehmen in die Pleite getrieben ! Dankeschön


    :mad:

    Auf Nachfrage erläutere ich gerne meinen subjektiven Eindruck:


    Es paßt nicht, weil der Entwurf diametral das Gegenteil des Minimalismus der Moderne ausdrückt. Der Entwurf geht weit über dekorative Niveau der Gründerzeit hinaus: Der wirkt so, als hätte man eine Walldorf-Astoria Variante aus dem New York der 1890er in das Berlin der 1960er gebeamt. Diese Rokoko-Variante der Gründerzeit existiert außerdem bisher in Berlin nicht - meines Wissens. Im Vergleich wirkt die "Oxford-Residence" in Nähe Hausvogteiplatz angenehm zurückhaltend, obwohl der Stil selbst ein Novum für Berlin ist.


    Kontraste sind grundsätzlich möglich - doch Berlin besitzt einen reichen Fundus klassischer Architekturbeispiele, der sich z.B. eher an Schinkel usw. anlehnt, auch Art Deco (Potsdamer Platz) verträgt Berlin gut. Aber sicher kein Walldorf-Rokoko. :Nieder:

    http://img76.imageshack.us/img…nernstreuterplatzpdm1.jpg


    Auch wenn so etwas in Berlin in einiger Zeit nicht unmöglich sein wird, dann aber eher im Bereich Kurfürstendamm z.B. ;


    Aber am Ernst-Reuter-Platz ? :nono: Soweit ist Berlin noch nicht, da würden sich mindestens zehn Berliner Studenten zum Terroristen ausbilden lassen, um diesen Tempel wegzusprengen.


    Moderne Architektur mit sinnvoller Sockelbebauung paßt da besser hinein.


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    90m Hochhaus "Messehotel" wird realisiert

    Das Aus für das Jannowitz-Projekt ist bitter, da hilft nur Ablenkung durch positive Nachrichten: :daumen:


    passend zum Thema: unter folgendem Link findet ihr die Meldung:
    wenn etwas auf dieser Seite veröffentlicht wird, steht es bereits fest.


    Da kann nur eine Rezession noch dazwischen kommen. Was haltet Ihr davon ?


    Soweit ich mich erinnern kann, ist das Projekt schon 7-8 Jahre in Planung.


    http://www.immobilienmanager.de/index_rd.html


    habe leider keine Zeit gehabt, nach dem speziellen Thread zu suchen.
    Hier paßt die Meldung auf jeden Fall auch hinein.

    Im Morgenpost-Artikel kam es so rüber, dass im Würfel der Vorstand, also die Chefetage mit direktem Blick zum Kanzleramt einziehen will.


    Aus Sicht der Chefs ja auch logisch. Im Sony-Center residieren Sie an der Spitze, jetzt sollen alle auf ähnlicher Augenhöhe arbeiten. Eventuell der Betriebsrat genauso exklusiv wie der Vorstand ?;)


    Außerdem ist der Vorstand so etwas sicherer, falls es zu einem Terroranschlag auf den Bahnhof kommt. Herr Mehdorn ist schließlich unersetzlich.


    Mal im Ernst: In den Bügelbauten würde ich mir wirklich unsicher vorkommen. Mit einer Bombe würde so der wichtigste Bahnhof und die Führung der Deutschen Bahn mit einem Schlag ausradiert. (abgesehen von Frankfurt).


    Besser wäre natürlich für Berlin, würde man gleich ein Hochhaus bauen - aber wie sieht das wieder aus, wenn man kein Geld für die Lokführer hat.

    Anerkennung

    sehr detailreiche Bilder, waren auch wunderbare Lichtverhältnisse.:)
    Wenn man hier lebt, gewöhnt man sich so daran, dass man gar nicht mehr auf die Idee kommt, es zu fotografieren ... :nono:


    In der Tat leben in diesen Vierteln fast mehrheitlich Studenten, riesige WG-Szene . Es ist aber abzusehen, dass in den nächsten Jahren die Mieten steigen werden, den die aktuellen Mieteinnahmen werden auf Dauer nicht ausreichen, um die Substanz zu erhalten. Lebe selbst in einem etwas abgelegeneren, Stadtteil in schöner Gründerzeitsubstanz zu 3 Euro / je Quadratmeter.
    Bin gespannt, ob sich wieder Hausbesetzungen & Protest entwickelt, wenn in der Südvorstadt verstärkt begonnen wird, Mietwohungen in Eigentumswohungen umzuwandeln. Bis jetzt gibt es genug Platz, um auszuweichen. Leipzig wirbt zur Zeit bei Rentern in NRW nach Leipzig zu ziehen, um sich individuell einenTeil des Solidaritätszuschlag zurückzuholen.


    Werde in nächster Zeit mal Aufnahmen zu Schleußig hinzufügen.

    Der Aufwand lohnt sich

    Vielen Dank für die ausführliche und fachkundige Berichterstattung.:daumen:
    Zuerst dachte ich, unglaublich, hier wird ja über jede Armierung, jeden Betonmischer berichtet. Was soll das Werden, wenn der Hochbau läuft ?
    Gibt es dann Fotos für jedes einzelne Geschoss ?
    Doch mittlerweile scheint ja ein Fernlehrgang zu Bautechnik usw. daraus geworden zu sein. durchaus informativ. Macht weiter so !
    Zwischenzeitlich erkundige ich mich, ob man den Thread in das Programm der Fern-Uni Hagen aufnehmen könnte.;)
    Schade, das man in Leipzig oder Berlin schon lange keine Gelegenheit mehr hat, die Geburt eines "kleinen" Wolkenkratzers zu verfolgen.

    Ja natürlich, es gibt auch hin und wieder dunkle Fassaden. Wenn ich ma l ins Detail gehen darf: Beim Selmi-Gebäude werden Fassadenelemente in einem To verwandt, die je nach Licheinwirkung einen Farbeindruck zwischen Dunkelbraun / stumpf bis zu Gold, beige und bernsteinfarben annehmen, wenn die Sonne untergeht. Gerade diese undefinierbaren Töne erinnern an 70er Club - & Endsiebziger Diskoatmosphäre. Wenn mal alte Fernsehshows aus den 70ern ansieht, tauchen diese Farbtöne auch gerne auf. Es hat einfach etwas, was ich z.B. noch vom abgerissenen "Palasthotel" gegenüber dem Berliner Dom kenne.

    Danke, dass Ihr ihm geholfen habt. Er meint genau das Gebäude einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bank, das man so gut von der Freitreppe der Commerzbank sehen kann. Mit IBC, dachte er, so heißt das Gebüde an der neuen Mainzer Landstrasse neben dem Trianon. Da hat er sich geirrt, das wirkliche IBC an der Messe fällt natürlich nicht in die Kategorie. ;)

    Danke für die Bilder


    da warst Du schneller, die Details des Neubaues habe ich noch gar nicht entdeckt :confused:


    hab natürlich auch schon Bilder gemacht, aber mein Handy ist irgendwie nicht scharf genug. :lach:


    Mal sehen, wie der Augustusplatz wirkt, wenn die Baugrube ausgehoben ist. Dann müssen wir Bilder von der Spitze des Turmes anfertigen !

    Für mich ist die Sanierung besonders schade, da das Selmi-Haus gerade wegen seinem in Deutschland einzigartigem Charakter mein absolutes Lieblings-Hochhaus ist.:mad:
    Leider wäre es wirtschaftlich unsinnig, ein solches Gebäude hinsichtlich der Fassade unter Denkmalschutz zu stellen. Würden Investoren das mit sich machen lassen ? Bei Neubauten kann die Stadt doch auch mitreden.
    Leider steht dieser Stil immer noch für die düsteren 70er Jahre mit Bankern, die sich hinter dunklen Sonnenbrillen verstecken, RAF Terroristen und libanesischen Bauspekulanten, die auch gerne mal einen fast fertigen Neubau anzünden, wenn die Kosten aus dem Ruder gelaufen sind. (Das Selmi-Haus hat ja eine wechselhafte Baugeschichte).
    Wenn Erinnerungen an diese Zeit fort sind, wird man der alten Variante nachtrauern. In der Art bleibt dann noch das alte Commerzbank-Hochhaus und entfernt: das IBC und das kleine DB-Gebäude.

    vor zwei Wochen habe ich in einer der berliner Zeitungen gelesen, dass das Projekt geplatzt sei.
    Leider informiert das Adlershof-Portal lediglich über positive Nachrichten - die Öffentlichkeitsarbeit wird wohl von einem ehemaligen Redakteur des ND gesteuert ?:lach:


    Übrigens: Seit ein paar Tagen ist das 3D-Modell , dass der Berliner Senat unterstützt, um die Bestandsgebäude in Adlershof erweitert worden. einfach Datei unter Senat für Stadtentwicklung herunterladen und in Goggle öffnen.
    (und warten, bis der Ladevorgang abgeschlossen ist ! )

    Da kann ich nur beipflichten. Aus der "leider" starren Entfernung, hat man den Eindruck, die Hallen seien riesig. :daumen: Wenn man die Fotos und virtuel earth kombiniert, bekommt man einen recht guten Eindruck.


    ;) Wer ein alte D-Sat-Version besitzt ( die dahinter stehende Münchner Firma hat zu ihrem Glück dieses Geschäftsfeld noch rechtzeitig vor Goggle Earth und Virtuel Earth aufgegeben), kann den Zustand Anfang der 90er bewundern.
    z.B. existierte bis 2002 auf dem Gelände ein Unfallkrankenhaus.