Beiträge von fletcher

    niemand spricht von einer weltverschwörung, Midas hör bitte auf allen, die eine andere meinung haben, die worte zu verdrehen oder für dumm zu verkaufen.

    fakt ist, dass sowohl die auslöschung des vorhandenen kulturortes, als auch der bau dieser mMn. überdimensionierten brücke ein riesen einschnitt in die Nachbarschaft, sowie die kulturlandschaft hamburgs ist, und dass der bahn und dem senat dieser einschnitt um jeden preis dem größeren ziel der infrastruktursanierung (und dabei auch der kosteneinsparung) unterordnen.

    aber der schaden, der auf dem weg angerichtet wird hinterlässt verletzungen und narben, und es hätte auch anders laufen können


    außerdem gibt es viele menschen, für die die teilnahme am beteiligungsprozess entweder nicht möglich ist, die davon zu spät mitbekommen haben oder die vielleicht nicht mitmachen wollten, da von seiten der bahn und des senats die entscheidung hier eine solche brücke zu bauen bereits feststand (unterstelle ich - oder hast du das gefühl bei den beteiligungsmeetings irgendwie einen einfluss darauf gehabt zu haben?)

    hallo, ich habe mal eine frage:
    wenn es absehbar wird, dass die signa-gruppe abgewickelt und das grundstück die nächsten 3-5 jahre veilleicht leer bleiben wird (wie im elbtower-thread erwähnt/spekuliert wird), fände ich es eine gute idee wenn diese fläche in der innenstadt mit eine form von zwischennutzung belebt werden kann...
    da ich ehrlichgesagt keine ahnung von der immobilienbranche auf dieser ebene habe, wollte ich mal fragen ob in diesem forum vielleicht jemand weiß wer bei sowas ansprechpartner wäre, bzw. an wen man sich am besten wenden kann/sollte um vorschläge für zwischennutzungen einzubringen?
    vielen dank schonmal

    das stimmt schon, dass der verzicht auf stützen jetzt oder in zukunft den platz für mehr verkehr freihalten soll und dadurch entsteht erst die notwendigkeit für eine dermaßen überdimensionierte brücke und verfüllte widerlager welche die zukünftige wiederansiedlung von leben an diesem ort beinahe unmöglich machen.
    stützen könnten auch bedacht platziert werden um z.b. die radspur sogar baulich von der straße zu trennen o.ä. , da ist noch viel spielraum wenn man diesen beteiligungsprozess geöffnet hätte und nicht darauf besteht, die möglichkeit auf eine erhöhung des verkerhrsaufkommens in einer ungewissen zukunft offen zu halten

    ja, die brücke ist ein wichtiger knotenpunkt für den gesamten bahnverkehr norddeutschlands und mit der alten brücke muss mittelfristig etwas passieren und nein, ich unterstelle herrn tjarks nicht für den MIV zu lobbyieren, aber die art und weise wie rücksichtslos die deutsche bahn und der senat mit einem, doch für viele menschen sehr wichtigen ort umgehen und wie wenig aufrichtiges interesse da war, den betroffenen seiten zuzuhören und eine gemeinsame lösung zu erarbeiten kann und sollte meiner meinung nach stark kritisiert werden.

    was wir jetzt haben ist eine hoch-emotionalisierte anwohnerschaft und initiativen, ein club- und (sub-)kultursterben in hamburg von extremen ausmaß, aber wenigstens einen stützenfreien raum unter der brücke um vielleicht in 5, vielleicht in 50 jahren die möglichkeit offen zu halten die straße doch zu verbreitern

    und wie gesagt, ja, die anwohnerschaft ist emotional und genervt und versucht mit den wenigen noch verbleibenden mitteln zu retten was noch geht, was die prozesse verzögert und evtl. mehrkosten verursacht, aber Midas , ich finde deine sichtweise auch sehr blind und einseitig der "propaganda" der seite der bahn und konsorten folgend
    - die wahrheit liegt, wie so oft, wahrscheinlich irgendwo in der mitte, nur leider scheint keine seite bereit auf die andere zu zu gehen - und für mich liegt der übeltäter im (auch durch corona verschuldeten) intransparenten planungs- und beteiligungsprozess und kompromisslosen fortschritt-um-jeden-preis-mentalität der bahn, des senats und leuten wie dir die diese verteidigen

    gab es eigentlich schonmal Gedanken zu einem Kreisverkehr für die Kreuzung Stresemannstraße/Max-Brauer-Allee?

    es würde es mittige Stützen erlauben und damit eine schlankere Konstruktion und es scheint mir eigentlich recht naheliegend, aber ich habe bisher keine diskussion darüber mitbekommen...

    oder gibt es ganz offensichtliche gründe weshalb das schon früh verworfen wurde?

    zu #489
    Ist das nicht paradox? Wenn die Fertigstellung des Elbtowers mit allgemein steigenden (Büro-) Mieten zusammenhängt, hoffe ich, dass es noch sehr lange dauert bis das sich lohnt weiter zu bauen... Einen steigenden Mietenspiegel in Hamburg finde ich nicht wünschenswert und in der Fertigstellung des Elbtowers sehe ich somit das Scheitern dieses Wunsches...
    Dem Durchschnittsbürger wird es vermutlich bei einer Fertigstellung schlechter gehen, nicht aufgrund der Fertigstellung aber aus den gleichen Gründen die diese Fertigstellung ermöglichen.

    Denn Architektur hin oder her, diese Argumentation steht sinnbildlich dafür wie es bei solchen Projekten nie um das Wohlergehen der Stadt und ihrer Bewohner geht, sondern um Geldbeträge außerhalb unserer Vorstellungskraft und Profitaussichten an denen sich letztendlich nur die oberen 2% erfreuen...


    Wie wär denn wenn mit Bürgerbeteiligung und in einem offenen (studentischen?) Wettbewerb Ideen erarbeitet werden wie die Fertigstellung Gemeinwohl-orientiert und in städtischer Hand aussehen kann, und die Investoren, die das ganze gegen die Wand gefahren haben (Signa, etc.) dafür zu Rechenschaft gezogen werden?


    kommunistische Grüße

    Disclaimer: Die Sternbrücke ist für mich persönlich ein sehr wichtiger Ort und ich sympathisiere auch mit der Initiative Sternbrücke, bin aber nicht direkt darin engagiert


    Ich finde die Diskussion um die Sternbrücke ziemlich daneben und habe das Gefühl, alle reden an einander vorbei oder hören sich nicht gegenseitig zu...


    Dass die 100 Jahre alte Sternbrücke baufällig wird und irgendwas passieren muss steht außer Frage, und dass es hier viele Faktoren zu berücksichtigen gibt auch... Ich finde es aber sehr wichtig hier nicht einfach irgendetwas hinzukloppen, sondern den Anliegen der Anwohner etc. auch mal wirklich zuzuhören, diese vielleicht sogar in die Planungen einzubeziehen. Dieser Ort ist quasi das Herz dessen, was in Hamburg noch an Subkultur vorhanden ist. Der große Gegenwind gegen die rücksichtslose Planung der Bahn und des Senats liegt nicht daran, dass sich Anwohner einfach über irgendetwas aufregen wollen, sondern zeugt davon, dass der hier gewachsene Kulturort so vielen Menschen viel bedeutet. Der Entwurf für die Monsterbrücke ist die Projektionsfläche, die stellvertretend für all das steht was bei dieser Planung und dieser Umgestaltung noch schief läuft.

    1. Die Straße

    Der Grund seitens der Planer für Bevorzugung einer Bogenbrücke ist der Handlungsspielraum unter der Brücke bei der Abwesenheit der Stützen. Diese Stützen stören nur, wenn man darüber nachdenkt die Straße zu verbreitern. Auch wenn ich die Hoffnung habe, dass dies unter grüner Federführung und dem Aushängeschild "Mobilitätswende" nicht passieren wird, wird sich damit zumindest die Option offen gehalten.

    Stattdessen könnte man den Umbau nutzen um die Mobilitätswände zu sichern und eine Verbreiterung der Straße auszuschließen und die Stützen strategisch so platzieren, dass sie nicht mehr stören als eine Ampel oder eine Straßenlaterne. Ja, sie könnten sogar dazu dienen um zb. den Radweg baulich von der Straße zu trennen und für mehr Sicherheit zu sorgen, und und und...

    Der Alternativ-Entwurf von prof. Brauer ist vielleicht nicht ganz ausgereift und perfekt, zeigt aber auf, dass es alternative Lösungen zu einer massiven Bogenbrücke gibt, deren Fundamente die Kasematten füllen und die gewachsenen Strukturen alternativlos verdrängen und einen weiteren Kulturort in Hamburg auszurotten. (Nebenbei: Allein für den Transport der "Monsterbrücke" müssen entlang der Max-Brauer-Allee über 40 (?) Bäume gefällt werden, von den abzureißenden Gebäuden ganz zu schweigen)

    2. Verdrängung der Subkultur
    Es gibt es in Hamburg kaum noch Orte an denen sich eine solche Subkultur ansiedeln kann (abseits von der glattgeleckten Leitkultur). Die Renderings mit Glasfassaden und Fahrradcafés sind der Inbegriff von Gentrifizierung. Die Initiative richtet sich auch gegen das Klubhaus, da dieses nicht ersetzten/reproduzieren kann, was an der Sternbrücke verschwinden wird, sondern vermutlich austauschbar genau so an der Reeperbahn stehen könnte. Und selbst wenn, fühlt man sich mit "wir nehmen euch euren Space, macht ihr mal euer Ding abgeschirmt in diesem einen Haus" an seinem Zuhause nicht sehr wilkommen. Dazu war die "Bürgerbeteiligung" die stattgefunden hat wirklich lächerlich.

    3. Partizipation/Kommunikation

    Ob man schlussendlich diesen oder jenen Entwurf baut, darüber kann man ja diskutieren und sich schließlich einigen. Aber diese Diskussion hat es einfach kaum bis garnicht gegeben. Die Bahn und der Senat arbeiten so intransparent, dass viele natürlich viele Befürchtungen bezüglich der Planung entstehen.

    Ich denke, wenn von Seite der Planer Ergebnis-offen Dialog gesucht und Partizipation ermöglicht wird, kann eine Brücke entstehen, welche den Ansprüchen an diese wichtige Bahnverbindung für Hamburg und Norddeutschland gerecht wird, sowie durch kleinteilige Aneignungsmöglichkeiten das kulturelle Leben an diesem Ort erhalten, bzw. wieder ermöglichen kann...


    Ich freue mich auf Antworten und Reaktionen, nur im offenen Gespräch können wir unsere Stadt gestalten.


    LG