Beiträge von Flix

    Die Gleichsetzung von "fährt Auto"=="generiert Wertschöpfung"=="wertvolles Mitglied der Gesellschaft" ist natürlich Mumpitz, umgekehrt macht es auch keinen Sinn, die Angst einiger Foristen, dass durch Fahrrad-/Öffifreundliche Infrastruktur ihre Mobilität eingeschränkt würde, als ewiggestrig abzutun. In dem Zusammenhang ist aber ja klar und auch hier mehrfach betont worden, dass bessere Infrastruktur für Alternativen zum Auto auch dazu führt, dass das Autofahren selbst flüssiger und entspannter wird, weil weniger Menschen Auto fahren müssen (insofern müssten Taxifahrer eigentlich auch pro Umweltverbund sein, wenn das in der Konsequenz mehr potentielle Kunden durch weniger Privatautobesitz bedeutet). Dieses Video zeigt ganz schön, dass man in den Niederlanden auch gut Auto fahren kann, eben weil es mehr Alternativen zum Auto gibt (generell auch stadtplanerisch ein interessanter Kanal).

    Hallo liebes Forum, die Stadt hat vor ein paar Jahren mal begonnen, ein Konzept zur erweiterten Innenstadt zu erarbeiten. In dem Zusammenhang gab es auch Entwürfe der Bauhaus-Uni Weimar, die prämierten (insbesondere das "Ranstädter Tor") sind mE sehr lohnenswert, um darüber zu diskutieren. Leider scheint seitdem nicht mehr viel passiert zu sein, zumindest hat sich auf der Seite und im Newsletter nichts mehr getan. Ich hoffe, dass daran weiter gearbeitet wird, städtebaulich gefällt mir der Ranstädter-Tor-Ansatz sogar besser als das geplante Hochhaus am Goerdelerring. Ohne eine quantitative Grundlage zu haben glaube ich, dass ein Großteil des Autoverkehrs über die Friedrich-Ebert/Karl-Tauchnitz-Straße abgewickelt werden könnte, so dass der westliche Ring vom Neuen Rathaus bis Goerdelerring um Fahrspuren reduziert werden kann, insbesondere wenn dort der Pleißemühlgraben hervorgeholt werden soll. Der größte Handlungsbedarf besteht aber auch meiner Meinung nach auf dem nördlichen Ringabschnitt. Zur Führung in eine Richtung: in Wien, wo ich wohne, wird der Autoverkehr auf dem dortigen Ring im Wesentlichen nur in eine Richtung geführt (auf drei Spuren, mit den Straßenbahnen am Rand, so dass man die Straße nicht überqueren muss, je nachdem, in welche Richtung man fahren will). Das funktioniert im Grunde. Parallel weiter außen gibt es zwar auch Straßen (Landgerichtstraße, Museumstraße etc) mit zwei Spuren für Autos pro Richtung, die Stadt ist aber auch dreimal so groß wie Leipzig, vielleicht muss man diesen Gedanken also nicht gleich verwerfen. Langfristig sollte das Ziel sein, die Stadt so zu gestalten, dass sich schulpflichtige Kinder mit dem Rad selbstständig bewegen können. Ich glaube mit Blick auf die Niederlande, dass das machbar ist.