Beiträge von Winfried Kölsch

    Olympiade kommt nicht, weil das Konzept zu viele Fehler hatte

    Ich war letztes Jahr noch ein großer Befürworter der Spiele in Hamburg und bin mittlerweile zum Gegener geworden, denn das Konzept hätte für HH deutlich mehr Nachteile als Vorteile gehabt.


    - die Rugbyhalle im Altonaer Volkspark (10.000 Besucher) stand noch lange in den Konzeptplan. Immerhin sollte Sie mitten in den Altonaer Volkspark gebaut werden (das Konzept wurde geändert, es blieb aber bei vielen in den Köpfen, der Altonaer Park solle weitgehend verschwinden).
    - Die Mehrzweckhalle an der Spitze vom kl. Grasbrook hätte städtebaulich und funktionell kaum etwas für Hamburg gebracht. Sie wäre zu schwer erreichbar (1km zur S/U-Bahn und stadtgestalterisch wenig anspruchsvoll (Rechteckkasten).
    - die neue zentrale Schwimmhalle an der Spitze vom kl. Grasbrook hätte zu weit abseits gelegen (Da ist es besser, die zentraler gelegende Alsterschwimmhalle weiter zu erhalten).
    - der Rückbau des Stadion mit anschließendem Wohnungsbau auf den oberen Rängen war unausgegoren. Überall in HH dürfen aus Lärmschutzgründen auf den Sportanlagen keine größeren Veranstaltungen stattfinden und nun so ein Konzept...
    - Bei den bestehenden Anlagen wäre die bereits reichen Vereine (Tennis, Dressurreiten, HSV...) mit großzügigen Sportstättensanierungen bedacht worden. Der Breitensport wäre noch weiter ins Abseits geraten.


    Ja ich war nicht mehr gestern, sondern bereits im Sommer sehr enttäuscht vom Konzept "Olympia in HH" und bin jetzt erleichtert. dass der überwiegende Teil der Hamburger trotz Abendblatt etc... sich eine eigene Meinung gebildet hat. Ich bin überzeugt, dass man mit dem Geld viele andere Projekte verwirklichen kann, die städtebaulich viel, viel mehr für Hamburg bringen.

    Mal was anderes zu dem Thema:


    Ich wurde vor einiger Zeit für die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße begeistert. Grund hierfür war vor allen Dingen die Aussage vom Baudirektor Jörn Walter, dass hiermit die Möglichkeit besteht, endlich wieder einen großen zusammenhängenden Park in Hamburg zu schaffen. Einen Park der unverbaut ist, durch den keine Straße führt und der ähnlich groß werden wird, wie der Hamburger Stadtpark.


    Nun habe ich vor kurzem mit Entsetzen gesehen, dass das IBA Modell in Veddel, mitten in diesen möglichen Park die Erstellung von vier ca. 5 geschossigen Stadthäusern vorsieht. Diese sollen ziemlich genau in der Mitte des Parks errichtet werden. Auf Nachfrage bei Uli Hellwig wurde mir mitgeteilt, dass der Vorschlag von der IBA-Gesellschaft kommt und diese Häuser derzeit innerhalb der Verwaltung diskutiert werden, aber letztendlich soll dies die Bürgerschaft entscheiden.


    Ich hoffe sehr, dass diese Häuser, die den großen Park wieder in Einzelteile zerlegen täten, nie gebaut werden.

    Da hast Du recht . HH ist recht schmuddelig. Das liegt zuerst an der anderen Mentalität der Hanseaten zu den Bayern. Jeder kann hier Außenanlagen und Bauten ehr so erstellen, wie er will. Auch wird die Nutzung höher gewertet, als das Design. In englischen Garten wäre es ja. z.B. unvorstellbar, das er vie derzeit viele Hamburger Grünanlagen mit allen möglichen Bauten zugebaut wird. (Feuerwehrhaus im Schanzenpark, Wohnhäuser mitten im Niendorfer Gehege, Lagerhalle im Alstervorland, bald ein weiteres Cafe an der Außenalster, Sportplätze mitten im Schanzenpark etc. etc.)


    Kurzum Hamburger haben auch kein so Gefühl wie Münchener, wie mit städtebaulichen Strukturen und mit dem eigenen Umfeld umgegangen werden kann.
    Dies ist einer der Gründe, warum ich HH nach 10 Jahren wieder verlassen habe und in den Süden gezogen bin um hier weiter als Landschaftsarchitekt zu arbeiten.

    Der Entwurf nach noch mehr Verkaufsfläche, noch mehr Baufläche wird nichts bringen. Retten würde das Einkaufzentrum Hamburger Straße die seit langen geforderte Öffnung der nördlichen KFZ-Spuren der Hamburger Str. für Fußgänger. So wäre es möglich, das von außen entlang der Geschäfte entlanggeschlendert werden könnte und auch die Läden würden sehr schnell die entsprechenden Umbauten vornehmen.
    Entsprechende Entwürfe hierzu gibt es im Netz.

    Hier ein Brief, den ich an die Vorsitzende des Bauausschusses gestern schrieb



    Sehr geehrte Frau Natalie Hochheim


    Mit großem Bedauern und auch Verwunderung habe ich festgestellt, das das ursprüngliche Zentrum Hamburgs, mit seinem Domplatz und der Hammerburg entgegen früheren Vereinbarungen nun doch gänzlich überbaut werden soll. Dabei hatte es in den vergangenen 5-8 Jahren ja eine intensive öffentliche Diskussion gegeben, wie mit einer Bebauung auf der historischen Mitte Hamburgs umgegangen werden soll.


    Das Ergebnis aus diversen öffentlichen Bürgerdiskussionen war ja im wesentlichen gewesen, das 70% des Domplatzes überbaut und 30% als öffentliche Freifläche umgestaltet werden sollte. Wo diese 30% liegen, sollte dann den Architekten im Wettbewerb überlassen bleiben. Jedoch nahmen jeder an, das es sich dabei natürlich auch um die Fläche der Hammerburg handeln würde.


    Nun ist jedoch im Architekturwettbewerb Anfang dieses Jahres das Planungsgebiet unbemerkt um die Freiflächen an der nördlich liegenden Sankt Petri Kirche bis hin zur Mönkebergstraße erweitert worden, so das die im Wettbewerbstext geforderten 30% Freifläche nun direkt an dieser Kirche ausgewiesen werden konnten. Zweck war eine gänzliche Bebauung des Domplatzes damit zu ermöglichen. Eine sinnvolle Bebauung mit den mittlerweile geforderten 38.500 BGF wären auf 70% der Fläche den Bauträgern wohl zu eng geworden.


    Mit solchen Tricksereinen wird damit das einzige wesentliche Ergebnis der damaligen langjährigen Bürgerbeteiligung an der Umgestaltung der historischen Mitte Hamburgs hintergangen. Dabei wurde diese 70zu30 Vereinbarung ja damals als großer Erfolg und gelungener Kompromiss in diversen Hamburger Medien beschrieben.


    Ich bitte sie daher als Vorsitzende des Bauausschusses aufgrund des gebrochenen Versprechens Abstand von diesem auch architektonisch nicht gerade geglückten Bauvorhaben zu nehmen. Hier eine städtischen Platz zu schaffen, wäre ein wirkliches Juwel für Hamburg.


    Mit freundlichen Grüßen
    Winfried Kölsch

    Letztens war ja eine Diskussionsveranstaltung zum Thema Domplatz. Mittlerweile bin ich auch dafür, den Platz lieber noch weitere 50 Jahre liegen zu lassen, als diese Lackierhalle dort zu errichten.

    Ich halte das Securvita-BKK wie auch einige der weiteren Neubauten für viel zu klotzig. St Georg wird dadurch weder wohnlicher, noch lebenswerter. Das einzige positive ist, das einzelne Bauten für sich "schön" anzusehen sind.


    Ich behaupte sogar, das gerade durch die viel kleinteiligeren Bebauung die andere Alsterseite viel begehrter ist. Therani (BRT) sagte ja schon vor 2 Jahren, das unter seinem (ehem. Polizeihoch)- haus, bald ne Menge los sein werde. Doch bis nun ist am Berliner Tor nur Ödnis und Kühle vorherrschend. Der Bezirk Mitte macht mit diesen Baugenehmigungen dieser Klötze einen riesigen Fehler nach dem anderen.

    Die Burg ist ja Klasse. Die möchte ich am liebsten ausdrucken und dort in die Abgeordnetenbriefkästen werfen.


    Ich habe eben übrigens mit einigen aus dem Stadtplanungsausschuss der Bürgerschasft geredet (Vortrag von Mark GMP). Sie sind auch nicht zufrieden mit den Wettbewerbsergebnissen, doch ich wurde das Gefühl nicht los, das Quast und CO. den Konflikt auf die Architekten abwälzen wollen, denn die Probleme lagen ja in der Auslobung. So klasse die Burg hier ist, es stellt sich sofort die Frage, wie dort die geforderten 28.500 BGF untergebracht werden sollen.

    Ich halte die Historie dort schon für wichtig und frage mich deshalb:
    Wenn man den Entwurf von Auer+Weber nun denn akzeptiert, ist es wohl möglich dennoch die Historischen Ort auch außerhalb des Kellers zur Geltung kommen zu lassen? Der älteste Ort Hamburgs ist ja eigentlich so ca. mitten im Straßenraum schräg oberhalb vom Domplatz. Ob es wohl in HH möglich ist, eine Erweiterung des Bürgersteiges dort zu fordern, indem man 2 KFZ-Spuren am Speersort fortnimmt. Dann könnte auf den paar Metern vielleicht so etwas wie ein Ruinenstein der Hammerburg aufgestellt werden.

    Hat jemand eine eine Ahnung, wieso die 30 % Freifläche nun unmittelbar an der nördl. liegenden Kirche ausgewiesen werden? Nach meiner Erinnerung sollten ja 30% des Domplatzes! frei bleiben, so sagte es auch Jörg Walter immer wieder. Dabei dachte ich natürlich immer, das die Ruinen der Hammerburg dabei gemeint werden würden. Ist diese Aussage im letzten Jahr geändert worden, oder ist es ein Trick das das Wettbewerbsgebiet nun so weit erweitert wurde, das die Freiflächen auch außerhalb des Domplatzes ermöglicht wurden. Dann war es ja Betrug bzg. der Aussage, das 30% des Domplatzes frei bleiben würden.


    Weiß jemand mehr zu diesem Thema