Heute möchte ich auch einmal ein Projekt in Hannover aus der jüngeren Vergangenheit zeigen, das bis jetzt hier m.E. noch nicht gezeigt wurde.
Dabei handelt es sich um die Erweiterung der Sprengelmuseums, einem Kunstmuseum, in Zentraler Lage, direkt am Rudolf von Bennigsen-Ufer des Maschsees.
Lage: Google Maps
Der Entwurf stammt vom schweizer Achtitekturbüro Meili + Peter und konnte sich in einem Wettbewerbsverfahren mit 64 teilnehmenden Büros u.A. gegen einen Entwurf von Zaha Hadid Architekten durchsetzen. Der ursprüngliche Entwurf sah dabei eine vollverspiegelte Fassade vor, welche allerdings später durch eine dunkelgraue, teilweise pollierte, Sichtbetonfassade ersetzt wurde. Diese Änderung wurde spätestens seit der Bauausführung durch die Öffentlichkeit stark kritisert und der Erweiterungsbau wurde auch durch Kostensteigerungen, Verzögerungen und unsachgemäß ausgeführte Arbeiten an der Fassade ein Dauerbrenner in der Lokalpresse. Nach der Eröffnung wurde offenbar vielen die Qualität des Entwurfes bewusst und die Kritik verstummte nahezu.
Der Bau kann meines Erachtens durch seine Materialität und skulpturale Erscheinung dem Neo-Brutalismus zugeordnet werden.
Die folgenden Bilder stammen von mir vom diesjährigen Osterwochenende:
Der Neubau im Bildhintergrund hebt sich eindeutlig vom Bestad ab. Auffällig sind die weißen Dachaufbauten, die über eine indirekte Beleuchtung Tageslicht in die Ausstellungsräume lassen
Die Erweiterung wird durch ein großes, zweigeschossiges Foyer mit dem Bestand verbunden (links hinter der Verglasung)
Hier zeigt sich die Entwurfsidee, den Hauptbaukörper durch seinen eingezogenen Sockel "schweben" zu lassen.
Die Fensteröffnungen in den Obergeschossen sind aus den Ausstellungsräumen betretbar, mit Sitzmöbeln ausgestattet und geben den Blick auf den Maschsee frei.
Das Kunstwerk, welches jetzt etwas ungeniert den Parkplatz dekoriert stand zuvor am Haupteingang des Museums und...
wurde im Zuge der Erweiterung durch dieses Werk ersetzt.
Weitere Infos, Entwurfszeichnungen und Fotos des Innenraumes, insbesondere der tanzenden Räume (zueinander verdrehte Ausstellungsräume) finden sich auf der Website des Architekturbüros: Marcel Meili, Markus Peter Architekten Zürich