Die Daten sind tatsächlich spannend, aber die Interpretationen dazu eher ausbaufähig. Allein der Titel Stadtflucht ist ja großer Quatsch. Letztlich zeigen die Daten, dass die Städte über ihre administrativen Grenzen wachsen. Es zeigt sich der seit Jahren bekannte Speckgürteleffekt. Die Zeit im Jahr 2019: https://www.zeit.de/politik/au…-entwicklung-wandel-karte
Letztlich können Städte wie Berlin oder Hamburg auch nur wachsen, wenn mehr Häuser entstehen. Dazu kommt, dass die Wohngröße pro Bewohner eher gestiegen ist. Somit ist eigentlich klar, dass mittlerweile stärker das Umland wächst, weil da noch Platz ist. Ich kenne aber auch direkt um Berlin mittlerweile Gemeinden, die keinen Bock mehr auf Wachstum haben, weil sie mit Kitas/Schulen usw. nicht mehr hinkommen, also wird noch weiter rausgezogen. Man zieht aber meist nicht raus, weil man keinen Lust hat auf die Stadt hat, sondern weil es einfach keine bezahlbaren Angebote für die eigenen Bedürfnisse gibt. Würden die Städte massenweise Einfamilienhaussiedlungen zu bezahlbaren Preisen ausweisen, würden die Leute viel eher da hinziehen. Man schaue sich insbesondere mal hier die Pendlerverflechtungen an:
Aus meiner Sicht ja aber positiv für die Gemeinden im Umland, wenn die jetzt so profitieren. Insbesondere in Leipzig sollte man zunächst die zentralen Lagen nachverdichten bevor man neue Gebiete am Stadtrand ausweist. Wer weiterhin große Probleme hat sind die Gemeinden mit zu großer Entfernung zu den Städten. Da wird sich wohl auch nix mehr ändern.
Was an den Daten der Zeit zu kritisieren ist, dass 2021 nur bedingt für eine allgemeine Entwicklung steht. 2021 gab es durch Lockdowns kaum Zuzüge aus dem Ausland, insgesamt weniger Umzüge, Studenten zogen oft nicht in die Städte, weil die Vorlesungen alle digital waren, dazu war alles monatelang zu was Städte attraktiv gemacht hat. Wie man da jetzt auf den Titel Stadtflucht kommt, keine Ahnung.