Andererseits mag ich das Stufenkonzept, bei dem sich die umliegenden Hochhäuser (Centraltower, Grandair, JAHO, das neue Rathaus Mitte, aber auch HdR und HdL) auf 60 bis 90 Meter beschränken, damit der Alex mit 120 bis 150 Meter plus Fernsehturm als Zentrum zur Geltung kommt. Wenn Monarch wirklich tot wäre, dafür aber 500 Meter weiter südlich ein 115-Meter-Turm entsteht, würde das viel Unruhe in die Silhouette bringen. Und die interessante Torsituation an der Jannowitzbrücke bekäme eine Schieflage.
Selbst wenn der Russen-Turm erst mal nicht kommt, spricht wenig dafür, daß man dort klein baut. Allerdings muß man schon befürchten, daß die politisch Verantwortlichen so naiv und unbedarft sind, daß am Alex nur noch 130 Meter Einheitshöhe verwirklicht wird. Es ist schon verwunderlich, was für ein ästhetisches Banausentum existiert.
Das Stufenkonzept ist ja durchaus richtig. Aber man kann es mit solchen Konzepten auch immer übertreiben. Daher müssen die geplanten 115 Meter des Central Towers keineswegs schlecht rüberkommen. Letztlich zählt die konkrete Wirkung vor Ort. Und da kann so ein Turm auch erst mal positive Spannung erzeugen und ein Ausrufezeichen setzen. Er kann das Gesamtareal auch besser markieren und "abgrenzen". Andererseits kann ein zu akkurat und beflissen umgesetztes Stufenkonzept auch langweilig und konventionell oder gestellt und konstruiert wirken.
Will sagen, daß man sich nicht zu sehr auf ein abstraktes Prinzip versteifen sollte und daß letztlich die konkrete Wirkung an Ort und Stelle zählt.
Zur Torsituation läßt sich vielleicht noch sagen, daß wir schon an zwei prominenten Plätzen das Konzept "Doppelturm" mit Einheitshöhe haben. Für mich schon einmal zu viel. Für mich sähe der Breitscheidplatz besser aus mit einem Upper West Langhof-Turm, der (nur) 10 Meter höher ist. Das besagte Konzept wird möglicherweise etwas überstrapaziert, wenn es auch noch an der Jannowitzbrücke umgesetzt wird. Andererseits wäre es vermutlich wiederum attraktiver, wenn man am Breitscheidplatz anders gehandelt hätte.