Grauenvoll!
Die endgültige Pleite dürfte mittelfristig garantiert sein!
Wie genau stellst du dir die denn vor? Kannst du da mal etwas konkreter werden? Der Platz liegt nun mal im Stadtzentrum. Und langfristig wird sich da noch einiges tun. Kritisieren kann man vieles zurecht. Aber eine Stadt entwickelt sich nun mal weiter. Und das wird auch am Potsdamer Platz geschehen.
Auch wenn ich hier wohl (zu Unrecht) eher als Meckerheini wahrgenommen wurde, so muß man doch sagen, daß der Platz das erste Mal wie ein richtiger Platz wirkt, seitdem man dort den Fußgängerbereich so gestaltet hat, als ob dort nicht nur Borg, Androiden und Masochisten herumlaufen würden. Er wirkt jetzt viel freundlicher und ernstzunehmender. Deshalb kann man sich noch einiges erhoffen, wenn es wieder wärmer wird und die restlichen Bauarbeiten Richtung Dietrich-Platz abgeschlossen sein werden. Der Platz wirkte insgesamt bisher einfach viel zu sehr wie eine Playmobilphantasie. Es gab mal einen fiesen Kommentar unter einem Online-Artikel zum Potsdamer Platz, wo jemand von einem lernbehinderten Kind sprach, das mit Lego spielt oder so. So komme ihm der Potsdamer Platz vor.
Ein Platz lebt eben auch von einer gewissen Traditionalität und Details. Ziemlich abtörnend wirken auf mich diese unförmigen Belüftungs-Betonzylinder neben den Bahnhofseingängen. Am U-Bahnhof Bundestag hat man diese Elemente deutlich mehr ästhetisiert. Das mag trivial sein, aber an solchen Details zeigt sich einfach, daß man den Platz gar nicht wirklich wollte bzw. daß man da ziemlich eventmäßig und unernst rangegangen ist. Man muß sich wohl oder übel deutlich mehr vom modernen funktionalistischen Denken lösen und sich stärker daran orientieren, wie man früher Plätze und Stadtviertel gebaut hat. Man kann ein neues Stadtviertel nicht einfach so zusammenwürfeln.
Das Schlimmste an dem Einkaufszentrum ist für mich der Name. Auch dieses konsumorientierte Marketing-Denken, was damit transportiert wird. Für mich ist das immer ein bißchen zum Fremdschämen, warum wir Berliner immer solche albernen Angeber-Namen, häufig mit Fremdbezug, verwenden. Das alles trägt nicht gerade dazu bei, einen authentischen Platz zu entwickeln. Ich bezeichne den Potsdamer Platz auch immer gerne als "Architektur-Disneyland".