Beiträge von Stefan

    Ich glaube das Problem des Siegerentwurfes ist seine Visualisierung, die auf viele Bürger abschreckend wirkt. Ich war zunächst auch sehr skeptisch. Aber ein Blick auf andere Projekte des Büros hat mich milder gestimmt. Ich glaube es ist, wie mit dem Diözesan-Museum und auch dem Wallraff-Museum. Davon war ich auch erst überzeugt, als sie fertiggestellt waren. Ich bin mir sicher, daß das Urteil über das Jüdische Museum in der Form weitaus günstiger ausfallen wird, wenn es einmal da steht.
    Das Material passt meiner Meinung nach jedenfalls sehr gut an diesen Ort.


    Eine grundsätzliche Bebauung das Platzes halte ich für unabdingbar, unabhängig vom Museum. Vielmehr hat die Renaissancelaube des Rathauses seine ursprüngliche städtebauliche Fassung verdient.

    Ein großes Plus für die Realisierbarkeit ist, daß die Oper im Zuge der Umbaumaßnahmen nicht an einen anderen Standort umziehen muß. Wenn das Schauspielhaus gebaut ist, kann die Oper vorübergehend ins alte Schauspielhaus umziehen (das hat ja mit 800 Plätzen einen recht großen Saal), während dann der Bau der Oper saniert wird.

    Ein toller Bau und eine gute Idee, einen neuen Platz mit Einblick in die unterirdischen Werkstätten zu schaffen. Auch daß sich das Schauspielhaus gleichberechtigt neben der Oper präsentiert und dieser trotzdem ihren eigenen Wirkungsraum lässt, finde ich sehr gelungen.

    Der Entwurf, soweit er sich auf den Renderings erkennen lässt, gefällt mir nicht so gut. Aber: Auch wenn ich ein Befürworter von Wettbewerben bin, finde ich, daß privates Engagement doch belohnt werden sollte. Wer das Geld stiftet, sollte sich auch den Entwurf aussuchen können. Anstelle der Stifter hätte ich allerdings einen Wettbewerb ausgeschrieben, um das beste Ergebnis zu erhalten.

    Der Neubau gefällt mir sehr gut. Das ist meiner Meinung nach die richtige Architektur an einem solchen Ort. Großstädisch und elegant.
    zu Bewacher: Historistische Ansätze finde ich am richtigen Ort auch denkbar. Aber bestimmt nicht dort. Für ein wenig mehr Romantik bietet sich z.B. eher der innere Altstadtbereich zwischen der existenten "Pseudo-Altstadt" und dem Geschäftsviertel an.

    Welche Qualität der Block am Rheinufer haben wird, hängt ja zum Glück nicht an der Stadt, sondern an den Investoren. Hoffen wir mal, daß das Potential dort auch ausgenutzt wird.
    Eine Blockbebauung und ein Musicaltheater schließen sich nicht aus, wie ich finde. Dafür gibt es immer gute architektonische Lösungen.
    Wobei die Stadt im Falle eines Musicaltheaters dann wohl doch noch etwas zu sagen hat :(.
    Gut...Es muß ja kein Theater an dieser Stelle sein.

    Ich habe vor 2 oder 3 Jahren in der Zeitung gelesen, daß die Betreiber des Dom-Hotels tatsächlich den Wunsch hatten, das alte Dach zu rekonstruieren.
    Das Denkmalschutzamt hatte sich aber damals überhaupt nicht begeistert gezeigt, da ein solches Vorhaben die 50er Jahre- Nachbarbebauung beeinträchtigen würde.
    Sehr schade, wo hier die Prioritäten liegen :nono:

    Die Auswirkungen auf den Innenstadtbereich könnten auch beträchtlich sein (im positiven Sinne). Ein Neubau gegenüber des Südportals des Domes finde ich sehr wünschenswert. In dieser Lage steckt extrem viel Potential. Vielleicht kommt ja auch noch Bewegung in die anderen WDR-Bauten, wie das Archivhaus.

    Also Bahnhofsempfangshalle und alte Oper als Reko sehe ich eher im Reich der Träume. Aber das Dach des Deichmannhauses und meiner Meinung viel wichtiger das Dach und die alten Kuppel(n) des Dom-Hotels halte ich schon für recht realistisch. Fragt sich nur wann.

    Zu #5:


    Da haben wir vielleicht unterschiedliche Ansichten, wie ein Gebäude wie der Dom besser zur Geltung kommt. Ich denke, daß eine weitere Freistellung der Wirkung eher abträglich ist, weil dann einfach kein Maßstabsvergleich mehr vorhanden ist. Über das Römisch-Germanische Museum in dieser Form und Lage könnte man allerdings einmal reden...


    Bei der Standortfrage stimme ich allerdings zu. Ich denke der MusicalDome sollte ein Gebäude mit großer städtebaulicher Präsenz sein. Da wäre der Ort völlig verkehrt, weil dieser (neben Dom und Bahnhof) nicht noch ein so großes Gebäude gebrauchen kann. Eine ruhige Bebauung mit einem ordentlich gefassten Platz wäre hier richtig. Der MusicalDome könnte einen anderen Standort viel besser aufwerten und müsste nicht mit (mindestens) zwei ehrwürdigen Großbauten konkurrieren. Das Barmer Viertel als Standort wäre ok, aber noch viel besser fände ich ja eine Lage direkt am Rhein, wie z.B. die Deutzer Werft. Dort käme ein solches Gebäude optimal zur Geltung. Eine Aufwertung hat die Umgebung dort auch nötig und verdient.

    Also Luft zum Atmen gibt es dort genug, finde ich. Das Viertel liegt ja schließlich direkt am Rhein. Der Dom selbst steht auch relativ frei mit großen Platzflächen (Roncalliplatz, Domplatte, Bahnhofsvorplatz, Heinrich-Böll-Platz...) drumherum. Klar, ein paar schöne Alleen ständen der Kölner Innenstadt nicht schlecht. (Da gab es im 19. Jahrhundert übrigens Überlegungen zu. Die Komödienstraße sollte mal so verlegt werden, daß sie direkt auf den Dom zuführt.) Der Breslauer Platz aber ist eine viel zu große Freifläche. Da würde eine Bebauung einiges verbessern.