Architektur und Politik haben sich immer gegenseitig bedingt. Eine Trennung ist nicht so einfach möglich.
Wenn ich mich im obigen Beitrag gegen politische Sinngebungsversuche ausgesprochen habe, dann deswegen, damit man sich beim Stadtschloss nicht gegenseitig die Köpfe einschlägt.
Wie ich bereits in meinem letzten Beitrag erwähnt habe handelte es sich um ein paar Gedanken. Mir ist durchaus bewusst, dass andere intelligente Menschen sehen werden das es Argumentativ Lücken gibt und ein wohl wichtiger Punkt ziemlich über-simplifiziert wurde. Letztendlich könnten wohl viele von uns einen nahezu unendlich erscheinenden Monolog über die ganze Debatte hier führen. Will wohl aber auch niemand und wird höchst wahrscheinlich auch nicht zum Ziel führen. Dass Politik und Architektur nicht leicht zu trennen sind, da gebe ich dir Recht. Genau so schwer ist es aber mal einen Schlussstrich zu ziehen. Ab wann hört die Politik auf relevant zu sein? Viele der Weltbekannten Monumente sind Bauten die hemmungslos Krieg glorifizieren, nur mal als Beispiel. Doch da lässt man es ja auch mal gut sein. Vielleicht wäre es besser gewesen, dissen Schlussstrich nicht zu schnell zu ziehen und zu sagen dass man es komplett trennen sollte(in meinem letzten Beitrag). Dennoch würde ich mir wünschen dass eine Rekonstruktion eines Schloss nicht so ausartet (nach dem Motto: Zeichen gegen die Unterwanderung... etc).
Jetzt zu dem politischen Teil. Wir leben in einer postmodernen Gesellschaft, Aufbruch von Genderrollen, Karrieren durch Quereinstieg, Auslebung von Sexualität wie jeder will... Wir leben in einer Zeit des totalen Individualismus mit alternativen Lebensstilen und vielen mehr, dies Leben viele Leute ja auch gebührend aus. Warum kommt dies denn nicht in der Architektur an? Angesichts dieser Tatsache sollte es doch möglich sein modern sowie auch historisch/historisierend zu bauen. Oder wie würdest du in unserer heutigen Zeit Architektur und Politik verbinden? Heutzutage gibt es in erster Linie auch eigentlich keine Dominaten Architekturstile mehr, wenn man das ganze mal mit dem vor 110 Jahren vergleichen möchte.
Bei weiterem Nachdenken kommen mir noch tausend weitere Angehensmöglichkeiten in den Sinn. Politisch, soziologisch, historisch...