Beiträge von TauLei

    Vielleicht gibts ja in Leipzig auch ein Stadtarchiv, das hin und wieder seine Schmuckstücke preisgibt (wenn jemand sich bemüht, sie zu finden). Fänd ich ganz prima.

    Das gibt es in der Tat (ist erst 2019 in den Kopfbau der Messehalle 12/Sowjetischer Pavillon gezogen) und da sind auch sehr viele Schätze zu finden, wenn man sich auf die Suche begibt (u.a. das Messeprivileg von 1165, aber auch riesige Bestände an Fotos, Karten und Plänen).

    Aktuell sind zwar keine Besuche möglich, aber im Foyer ist immer eine kleine Ausstellung von Archivalien zu wechselnden Themen für jedermann zugänglich. Letztes Jahr um diese Zeit beispielsweise rund um das Werk von Johannes Koppe, derzeit rund um die Großstadtwerdung Leipzigs. Und seit einiger Zeit gibt es auch auf den öffentlichen Kanälen regelmäßig Beiträge zu Objekten aus dem Bildarchiv, wo man ganz gezielt auf Hinweise aus der Bevölkerung aus ist.


    Ansonsten bin ich weitestgehend bei LeipzigSO: Von den Kirchen in den Vororten, die teilweise aus dem 11. Jahrhundert stammen (die Knautnaundorfer ist tatsächlich der älteste erhaltene Kirchenbau in Sachsen), mal abgesehen, gibt es in Leipzig meines Wissens nach kein einziges Gebäude mehr, das man bis in das Mittelalter zurückdatieren kann. Das letzte derartige Bauwerk, was man mit ganz viel Augen zudrücken noch zur Kernstadt hätte zählen können, war der Kuhturm an der Jahnallee, der um 1940 für die Gutenbergausstellung weichen musste. Ansonsten gibt es bestenfalls es im Untergrund noch letzte Reste, die aber auch weitestgehend durch Tiefgaragen ersetzt wurden. Somit trägt das Alte Rathaus seinen Namen absolut zu recht, denn es dürfte tatsächlich der älteste erhaltene Profanbau der Stadt sein. Von den ganzen weißen Kisten bin ich auch kein Fan, aber es gibt schon noch den einen oder anderen Lichtblick, auch wenn man ihn suchen muss. Und Nuperus, gerade das Ensemble rund um den Dorotheenplatz finde ich ziemlich gelungen, es könnte nur mal eine Auffrischung der Fassaden vertragen.

    ^Deshalb soll ja auch die Straßenbahn dorthin verlängert werden. Nur leider hängt das Verfahren in der Planung fest, sodass noch nicht feststeht, ob die 4 von Stötteritz oder die 2 von Probstheida den Anschluss bilden sollen. Auch, weil entlang der Franzosenallee einige Grundstücksbesitzer gegen eine Trasse vor ihrer Haustür sind, während die Fortsetzung der 4 geschützte Habitate beeinträchtigen würde.


    Was anderes, in Windorf wird in der Carl-Weichelt-Straße zwischen Remex und dem Best Western Hotel auf einer Brache auf 8.000m² ein Beachvolleyballzentrum errichtet, in fußläufiger Entfernung zur Haltestelle Großzschocher, Gerhard-Ellrodt-Straße. Bauherr ist der BeachL e.V. , welcher zuvor an der Antonien-/Diezmannstraße ansässig war. Geplant sind sowohl eine Halle als auch Außenfelder, um die Anlage ganzjährig nutzen zu können. Eröffnung der Außenanlagen soll am 1.5.20 sein, was machbar erscheint. Die Halle soll dann im Herbst '21 folgen.


    Lage: https://goo.gl/maps/yYfBBcpQQr7qgLvNA

    Soweit ich das Ergebnis der Bauarbeiten beurteilen kann, wurde die eigentliche Brücke abgerissen.

    Am Neubau sind wohl die Geländergitter noch Originalbestandteile der alten Brücke... so sieht's aus:

    Stimmt, die alte Brücke wurde, ebenso wie im weiteren Verlauf jene über die Küchenholzallee komplett abgetragen und nur die Geländer wurden wieder angebracht.


    War das wirklich notwendig, statt sie für den Parkbogen weiterzunutzen?

    Soweit ich weis, werden die Widerlager saniert und die Brücke wird wieder aufgebaut - ansonsten wäre ja auch die Highline in diesem Bereich direkt wieder auf dem Boden gelandet.

    Das sind interessante Zahlen, die vor allem zeigen, das sich die Entwicklung weiter verstetigt.


    Am Cityring gibt es im Grunde nur noch den Leuschnerplatz und die Freifläche am Goerdellerring, die für einen entsprechend repräsentativen Neubau in Frage kommen. Letzterer würde auch die Vorgehensweise der Stadt beim Verfahren um die Hauptfeuerwache und die Öffnung des Pleißemühlgrabens erklären.

    Die L-IZ berichtet über eine Idee des ZVNL, die nicht absehbare Elektrifizierung der Strecken Leipzig-Grimma-Döbeln und Leipzig-Zeitz-Gera zu umgehen und diese statt mit E-Treibwagen mittels Triebwagen auf Brennstoffzellenbasis an das S-Bahnnetz anzubinden. Eine Machbarkeitsstudie (mit Alstom als Partner, ergo deren LINT als Fahrzeugmodell) wurde kürzlich veröffentlicht.


    Mit 2025 als Zeithorizont für die Neuvergabe der genannten Strecken und einer anvisierten Planungszeit von min. 4 Jahren bleibt auch nicht mehr viel Luft, um diese Idee weiterzuentwickeln und zur Genehmigung zu bringen. Es wäre auf jeden Fall eine interessante Alternative zum weiteren Dieselbetrieb, aber auch zur Elektrifizierung - zumal dieses System, wenn es denn umgesetzt wird, auch Schule machen könnte und auf anderen Strecken die Ablösung der Dieselfahrzeuge bedeuten würde. Bleibt zu hoffen, dass es nicht in den Mühlen der Politik versandet.

    Das ergibt Sinn. Der Durchstich durch Wahren wird, so denke ich, an viel zu großen Auflagen, dem schlechten K-N-Faktor und, nicht zuletzt, an dem Widerstand der Anwohner scheitern. Ergo wird die Prognose eher nicht erfüllt werden und die Belastung, wenn überhaupt, nur marginal steigen. Bleibt die Frage, ob die entsprechenden Stellen das auch so sehen und alle damit verbundenen Projekte anpassen.


    Was einen Kreisverkehr auf der Brücke angeht, da müsste man in andere Städte schauen, wie das dort gehandhabt wird und welche Potenziale da entstehen. Für Leipzig wäre das auf jeden Fall ein Novum.

    Du würdest demnach eine dritte Brücke bzw. eine Troglösung, etwa in Höhe der heutigen Fußgängerquerung favourisieren und die eigentlichen Brücken quasi 1zu1 ersetzen? Und diese dann als Bypass für den Durchgangsverkehr SW-NO nutzen? Der Platzaufwand ist dadurch erheblich reduziert und die Brachen bleiben nutzbar, das stimmt. Es würde aber die Verkehrsbeziehungen kaum entflechten, sofern man nicht durch entsprechende Beschilderung die durch den Trog führende Relation über die alte Brücke unterbindet.


    In der LIZ findet sich dazu heute ein weiterer Alternativvorschlag des ADFC, welcher im Grunde den großen Knoten beibehält, dessen Dimension aber, v.a. auf Kosten der Tram und der Relation Leutzsch-Böhlitz-Ehrenberg, reduziert. Was sich mir aber weiterhin nicht erschließt ist die Frage, warum im Kreuzungsbereich in Richtung SW-NO auch der ADFC auf 2 Fahrspuren + separate Linksabbieger zurückgreift. Würde man die Abbiegespur mit der zweiten Geradeausspur verbinden, könnte man den Platzbedarf ohne große Kapazitätsverluste nochmals reduzieren. Zumindest habe ich, wenn ich dort entlang fahre, nicht den Eindruck, dass es unbedingt 3 separate Spuren braucht. Gerade dann nicht, wenn die zweite Kreuzung durch die Kombination entfällt und so, auch unter Nutzung einer intelligenten Ampelschaltung, den Verkehrsfluss deutlich verbessert.

    So neu ist die Idee gar nicht, der Unterschied zu bestehenden Beispielen (wie z.B. die Aldi-Filiale in der Windmühlenstr.) ist wohl eher der Umstand, dass man nun auch auf eigenen Flächen multifunktionale Lösungen anstrebt statt dies wie bisher nur bei gemieteten Objekten zu tun.


    Es ist aber erfreulich, das, nach der Meldung zum Konsum an der Märchenwiese, nun auch andere Ketten erkennen, dass es in den Städten mittel- bis langfristig nur noch auf diese Weise neue Märkte geben wird.

    Kritisch sehe ich die Planung deshalb, weil überhaupt nicht erwogen (und später ermöglicht) wird, dass eine dichte Bebuung im Dreieck der Bahnstrecken entsteht. Es wird ein öder Raum in nicht-menschlichen-Maßstäben der 90er Jahre entstehen, bar jeder Vernunft im Längen über den Prognosen.


    Hm, das Dreieck bietet sich aber kaum für ein attraktives Baufeld an, egal ob es für Büros, Wohnungen oder öffentliche Einrichtungen genutzt werden sollte. Denn es wäre einerseits komplett von 3 stark bis sehr stark befahrenen Verkehrsadern umringt, deren Schallemissionen man nur mit hohem technischem Aufwand begegnen könnte. Zum Anderen müsste man dann auch eine, räumlich sehr kompakte, Zuwegung schaffen, welche ihrerseits bereits einen erheblichen Teil der Fläche beanspruchen würde. Selbst eine kleinere Rampe als die angedachte würde zu viel Platz verbrauchen.


    An der Stelle kann ich mir daher, auch zukünftig, kaum etwas anderes als eine Grünfläche vorstellen, die nach einer gewissen Wachstumsphase auch als lokaler Emissionsfänger dienen sollte.

    Das die Kreuzungssituation dort geändert werden muss, steht außer Frage, ebenso wie die Baufälligkeit der Brücken selbst. Insofern ist die zugrundeliegende Planung den anderen Varianten (Trog oder ein echtes Autobahnkreuz) allemal vorzuziehen. Allerdings würde es sicher auch ausreichen, alle Linksabbiegespuren analog auszuführen und so in der Relation L-Hupfeldstr./Ritterschlösschen je eine Spur einzusparen.

    Sehr schön, aber eigentlich selbstverständlich, dass die Platzgestaltung bis an diese Straßenkante der Monsterkreuzung heranreicht und die "toten" Straba-Gleise endlich mal beseitigt.


    Zumindest auf dem ersten Bild sind die Gleise durchaus noch vorhanden, wenn auch schwer auszumachen, da sie in die Platzgestaltung einbezogen sind. Deren Abriss würde auch problematisch werden, da es sich hier um die einzige Möglichkeit handelt, von Westen kommende Linien kleinräumig auf dem Ring umzuleiten und nicht über die F.-Ebert-Str. oder den Zoo führen zu müssen. Und gerade in Zeiten, wo allerorts über die Kapazität des Netzes geredet wird wäre es meines Erachtens nach fatal, an einem systemrelevanten Knoten wie dem Goerdellerring bestehende Gleise zu entfernen.

    ^ Das macht, meiner Meinung nach, ganz schön was her und würde dem Platz ein deutlich stimmigeres Gesamtbild geben. Es ist zwar ziemlich viel Glas an der Fassade, aber im Gegensatz zu z.B. Frankfurt gibt es das hier noch nicht, sodass es einen guten Kontrast zu den übrigen Hochhäusern bilden könnte. Leider ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass die fast ausschließliche Nutzung als Wohnhochhaus einen Investor findet.

    Ein zweiter Tunnel macht momentan noch keinen Sinn, das stimmt. Aber wenn es irgendwann mal ein echtes U-Bahnsystem unter Leipzig geben sollte,wird man sich diese Frage wieder stellen müssen - und dann ist es zumindest nicht verkehrt, ein paar Pläne in der Schublade zu haben bzw. zu wissen, wie und wo NICHT gebaut werden kann/soll/darf.


    Was mich bei der aktuellen Diskussion aber immer wieder stutzig macht ist das eklatante Fehlen einer Ringbahn. Und das, obwohl gerade Leipzig durch seine räumliche Anordnung prädestiniert wäre, auch außerhalb der Innenstadt im ÖPNV auf Ringe zu setzen. Mit dem mittleren Straßenring und dem Tangentenviereck wurde das ja für KfZ konkret geplant und teilweise umgesetzt, von einem solchen für Straba und S-Bahn als Teillösung einiger zentraler Probleme des ÖPNV ist aber nirgends zu lesen. Daher werfe ich mal folgenden Gedankengang in den Raum, spaßeshalber als S0 bzw. Linie 0 benannt:


    S0 als äußere Ringbahn, nahezu komplett geführt auf dem Güterring welcher, mit Verlegung des Gbf Engelsdorf nach Halle, vermutlich ganz oder in Teilen obsolet werden könnte.
    S0:
    Gaschwitz -> Großstädteln -> Markkleeberg Hbf -> M-Nord -> Connewitz -> Marienbrunn (reaktiviert, Zugang Linie 16) -> Völki -> Stötteritz -> Anger-Crottendorf -> Stünz (auf Höhe Wurzener Str., Zugang Linie 7,8) -> Schönefeld (auf Höhe Torgauer Str., Zugang Linie 3) -> Thekla -> Mockauer Str. -> Essener Str. -> Wiederitzsch-Riedelsiedlung (Zugang Linie 16, Messe) -> Wiederitzsch -> Wahren Süd (Höhe G-Schumann-Str.) -> Leutzsch -> Lindenau -> Plagwitz -> Kleinzschocher (reaktiviert, Höhe Dieskaustr., Zugang Linie 3) -> M-West (Höhe Equipagenweg) -> M-Hbf -> Großstädteln -> Gaschwitz


    Meines Wissens nach müsste man dafür im Bestandsnetz relativ wenig anpassen, je nach Taktung könnte man sogar die eingleisigen Abschnitte (z.B. auf der Waldbahn) erstmal als solche belassen. Die Stadt würde also für einen relativ geringen Aufwand eine leistungsfähige Ringbahn erhalten, welche vor allem das Leben in den äußeren Bezirken um einiges ÖPNV-freundlicher machen würde.


    Ähnlich stelle ich mir eine Linie 0 vor, die allerdings wenigstens einen längeren und mehrere kürzere Neubauabschnitte enthält und somit vermutlich teurer, aber in ihrem Effekt ebenso signifikante Verbesserungen bringen würde:
    Linie 0, Variante a:
    S-Bahnhof MDR (Brücke ist baulich für die Straba vorbereitet) -> Kurt-Eisner-Str. -> Schleußiger Weg (im FNP als Untersuchungsstrecke Stadtbahn enthalten) -> Rödelstr. -> Könneritzstr. (Umbau Kreuzung Rödelstr./Könneritzstr.) -> Klingerweg (Umbau Abzweig Richtung Felsenkeller) -> Felsenkeller -> Angerbrücke -> Jahnallee -> Waldstr. -> Georg-Schumann-Str. -> Theresienstr. (Übergang entweder am Chauseehaus oder über die Blochmannstr., Neubau) -> S-Bahnhof L-Nord -> Volbedingstr. -> Ossietzkystr. -> Volksgartenstr. (Neubau) -> Torgauer Str. -> Wurzener Str. -> Breite Str. (Umbau Kreuzung Wurzener/Dresdener/Breite Str.) -> Riebeckstr. -> Semmelweisstr. (Neubau zwischen Technischem Rathaus und DNB) -> S-Bahnhof MDR


    Variante b:
    S-Bahnhof MDR -> Rödelstr. -> Antonienstr. -> Adler -> Zschochersche Str. -> Felsenkeller -> Karl-Heine-Str. -> Käthe-Kollwitz-Str. -> Goerdellerring -> Zoo -> S-Bahnhof Gohlis -> Virchow-/Coppistr. -> Wittenberger Str. (Ausbau Eutritzsch Zentrum zum Knotenpunkt) -> Theresienstr. -> S-Bahnhof L-Nord -> weiter analog zu Variante a


    Beide Varianten würden die bestehenden Durchmesserlinien sinnvoll miteinander verknüpfen und, bei entsprechender Anpassung der Umsteigebeziehungen, eine erhebliche Entlastung der Haltestellen am Innenstadtring bewirken.

    Würde man in der Jahnallee einen Straßenbahntunnel bauen, würde das auch dauerhaft verhindern, dass man bei Störungen/Unfällen/Bauarbeiten die nach Westen führenden Linien kleinräumig umleiten könnte. Statt die Straßenbahn zu fördern, würde ein solcher Tunnel diese also erheblich in ihrer Variabilität und Kapazität einschränken.


    Viel sinnvoller - und wahrscheinlich in Bau und Unterhalt weit günstiger - wäre das genaue Gegenteil: Statt die Straßenbahn zu versenken, sollte man den Durchgangsverkehr unter die Erde schicken. Das ginge größtenteils ebenso in Trogbauweise, sinnvollerweise dann auch gleichzeitig mit der Öffnung der Alten Elster.
    Auftauchen könnte der dann quasi an der Stelle, wo der Trog der Straßenbahn unter der Marschnerstraße abtaucht.
    Das würde die Jahnallee vom Durchgangsverkehr entlasten, allerdings gestaltet sich auch da die Abbiegemöglichkeit von der Friedrich-Ebert-Straße in den Tunnel schwierig - was aber leichter zu lösen wäre als bei der Straßenbahn.

    Wer in letzter Zeit mal in der Nähe von Liebertwolkwitz unterwegs war, hat bestimmt bemerkt, dass der alte Wasserturm eingehüllt ist. Die LVZ berichtete kürzlich über die Hintergründe dazu:
    Umbau Wasserturm 'Wolks'


    Der 55m hohe Turm wird durch eine Eigentümergemeinschaft in 4 Maisonettewohnungen umgebaut, das Investitionsvolumen beläuft sich laut LVZ auf etwa 1,2 Millionen Euro.


    Da die alten Wassertürme vielerorts entscheidend für das Ortsbild sind, aber in der Regel nicht mehr genutzt werden und so weiter verfallen, wäre es wünschenswert wenn diese Art der Nachnutzung weiter Schule machen würde.

    4000 Fahrgäste mehr sind schon eine Hausnummer, das stimmt. Mit dem weiteren Umbau des Geländes wird sicher auch die Zahl an Parkplätzen perspektivisch sinken - allein der weiter oben genannte Büroneubau wird deren Nummer reduzieren und gleichzeitig den Bedarf erhöhen.


    Die Umverlegung der 60 sollte dann aber auch nur eine Übergangslösung sein bzw. relativ zeitnah durch den erwähnten Neubau der Strecke entlang der Semmelweisstraße ergänzt werden. Denn zu deren Einzugsgebiet gehört dann ja auch der südliche Teil der Entwicklungsflächen am Bayerischen Bahnhof, sodass eine einzelne Buslinie da recht schnell überfordert sein könnte/wird.

    [...] TauLei
    Du gehst mit ausstrahlender Sicherheit davon aus, dass Verluste und Gewinne von Fahrgästen sich die Waage halten. Wie groß sind deine Werte konkret, die du geschätzt hast?


    Die Gedankengänge zu den einzelnen Stationen stimmen zwar soweit, ebenso der Verweis auf die absehbar anstehende Sanierungsbedürftigkeit der Strecke. Aber aus Erfahrung weis ich, das gerade die Station DNB von den Studenten der Tierklinik die maßgebliche Haltestelle ist und zu den entsprechenden Zeiten auch genutzt wird - über den Tag verteilt zur An/Abreise, aber besonders, wenn der Stundenplan einen Standortwechsel zur Chemie/Physik erfordert und kein anderes Fortbewegungsmittel vorhanden ist.
    Wenn sich die Anbindung für diese Gruppe verschlechtert und man einen Anteil von 30-40% der Studenten als Tramfahrer annimmt (der Rest kommt in der Regel zu Fuß oder per Rad, nur ein kleiner Teil mit dem PKW), dann sprechen wir über täglich mindestens 300-400 Fahrgäste, eher mehr, die durch eine Verlängerung der Wege benachteiligt würden. Das eigentliche Klinikpersonal (meist eigener PKW) sowie die Besucher der Kleintier- und Vogelklinik sind da noch nicht mit eingerechnet. Ein Bus, der im Zweifel in größeren Abständen fährt und prinzipiell weniger Personen befördern kann ist da aus meiner Sicht nicht zielführend.
    Auch finde ich es ehrlich gesagt fraglich, ob die Institute und anderen Einrichtungen innerhalb des Messegeländes sofort oder wenigstens perspektivisch eine mindestens gleichgroße Menge an Fahrgästen generieren können. Denn momentan ist das Gebiet gerade für den MIV recht attraktiv, da es von mehreren Seiten angesteuert werden kann und aktuell auch ausreichend Parkplätze vorhanden sind. Gerade für die Einrichtungen des Einzelhandels sehe ich auch kein großes Potential zur Verlagerung auf den ÖPNV, denn weder der Transport von Mobiliar (SB-Möbel BOSS/Porta), Baumaterialien (zukünftig Hornbach), Fahrrädern/großem Fahrradzubehör (zukünftig Stadler) noch der von Wocheneinkäufen (HIT) bietet sich für Bus/Tram wirklich an. Während die übrigen Einrichtungen im Gelände (Bundesbank, zukünftig Stadtarchiv, IDiV, IZI, Biocity, DNB) entweder schon eine Station vor der Tür haben oder aber ein Klientel bedienen, welches - solange es die Parkplatzsituation zulässt - eher mit dem MIV statt dem ÖPNV anreisen.


    Was allerdings Sinn machen würde, wäre eine Kombination deines Vorschlages mit einer auch hier im Forum immer wieder vorgeschlagenen Neubaustrecke entlang der Kurt-Eisner/Semmelweisstraße. In deren Zug könnte man die Haltestelle DNB in die Straße des 19. Oktober verlegen, die 16 über den Deutschen Platz in Richtung Alte Messe fahren lassen und dennoch über eine mögliche Haltestelle entweder gegenüber des Veterinäranatomischen Insituts oder des Instituts für Tierhygiene den Zugang zur Fakultät deutlich verbessern. Die zweite Variante würde auch den Kohlrabizirkus besser mit einbeziehen und den bisher nur als Vision bestehenden Plan einer Kita auf der Fläche zwischen der Semmelweisstraße und dem Wohngebiet für den ÖPNV zugänglich machen, läge aber räumlich relativ dicht an der S-Bahnstation.