Beiträge von Vulcanus

    Vielleicht bin ich ja hoffnungslos von vorgestern - aber ich bin weiterhin der Meinung, dass man manche Flächen im Stadtgebiet einfach nicht mehr bebauen sollte. Sondern sie einfach freilässt. Die neue "Leuchtturmbebauung" an der Witzel-/Mecumstraße ist für mich ein absoluter Witz. Soll da wirklich jemand drin wohnen? Man beachte allein die lauschigen Gärten bzw. Terrassen - hübsch nach Süden gerichtet, mit gefühlt 10.000 Autos pro Stunde, die dort vorbeiknattern. Allein der Dauerstau, den die Stadt dort täglich mit ihren Pförtnerampeln produziert ...

    Ach ja - als nächstes wird dann die Stadt dort Tempo 30 einführen, weil die neuen Anwohner sich beschweren. Wer rechnet denn auch mit sowas, wenn er in dieser ruhigsten Ecke der Stadt einzieht?

    Wenn überhaupt jemand einzieht - und das Objekt nicht wieder nur leer als Abschreibungsdingsbums herumsteht.

    Muss man wirklich alles machen, was "machbar" ist???

    Über das Thema Konrad-Adenauer-Platz wird nun wirklich gefühlt seit Jahrzehnten palavert. Ich war vor ca. 25 Jahren nach Düsseldorf gezogen und bis vor wenigen Jahren noch eingefleischter Bus-und-Bahn-Nutzer gewesen. Erst im Zuge der Corona-Krise hatte ich mir berufsbedingt ein Auto angeschafft, ohne das ich meinen Beruf als Selbständiger nicht ausüben kann. Der Platz vor dem Hbf war als Neu-Zugezogener für mich damals ein unfassbarer Schandfleck und ist es bis heute zu 100 % geblieben. Tristes, verkommenes Pflaster, kaum Regen- oder Sonnenschutz, wenn man auf die Straßenbahn wartete, dazu jede Menge lichtscheuer Gestalten, von denen man pausenlos angebettelt wurde. Das einzige, was sich seit damals geändert hat, sind neuere Linienanzeiger bei den Straßenbahnen und die elektronische Anzeige, wann die nächste Bahn kommt. Ansonsten sind selbst die Wartehäuschen seit 25 Jahren gefühlt dieselben geblieben, bis auf die Tatsache, dass man die Bänke ab und zu ausgetauscht hat.


    Eine Stadt wie Düsseldorf, die sich gerne selber den Nimbus einer internationalen Messestadt verleiht, sollte sich abgrundtief schämen, so etwas ihren mit der Bahn ankommenden Besuchern zu präsentieren! Man stelle sich vor: landauf, landab wird die Verkehrswende propagiert. Jeder solle auf Bus und Bahn umsteigen, am besten vorgestern. Aber warum sollte ich mir solche Zustände wie am Düsseldorfer Bahnhofsvorplatz antun? Man muss sich geradezu ekeln, dort länger als ein paar Sekunden zu verweilen. Nein danke, da bleibe ich lieber im Auto.

    Der Umbau lässt also noch Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte auch sich warten. Und dieser ganze Kokolores wegen ein paar neuer Wartehäuschen für die Bahn, ein neues Pflaster - und das besagte Hochhaus? Das ist doch nicht zu fassen! Zumal die projektierten Wartehäuschen auf dem Bild nicht einmal Rückwände zu haben scheinen. Es sind einfach flache billige Überdachungen, durch die Wind und Regen von allen Seiten hineinkommen können. Geradezu primitiv.

    Ach ja: die Stadt Düsseldorf wird mit den geplanten neuen Parkgebühren ab dem 1. April und dem bis zu fünfzehnmal (!) teureren Anwohnerparken etliche Millionen im Jahr mehr einnehmen. Wieso kann man dieses Geld nicht zumindest in neue und funktionale Wartehäuschen am KAP investieren? Warum dauert das alles Äonen, bis es fertig ist?

    Mein Fazit für diese Stadt, die ich absehbarer Zeit verlassen werde: ich weine Düsseldorf keine Träne nach. Mein Geld kann ich auch woanders ausgeben - und die Stadt kann gerne auf mich verzichten. Das ist nicht mehr meine Stadt. Tschö ...

    Natürlich ist das Friedrichstadt, hatte das im Kopf falsch verortet. Ich kenne diese Ecke gut - und würde weiterhin nicht im Traum dort wohnen wollen. Die Lärmentwicklung durch die Straßenbahnkreuzung Bilker Allee / Corneliusstraße (3 kreuzende Linien!) ist exorbitant. Die Gegend als solche wirkt auf mich überhaupt nicht attraktiv, sondern eher ziemlich schäbig. Und sie wird sich auch in den nächsten Jahren nicht zu einem "In-Viertel" entwickeln. Genausowenig wie das Oberbilk und die Kölner Straße getan hat.

    Immerhin gibt es für die zukünftigen Mieter leckeren Döner um die Ecke ...

    Zum Projekt "Das Bilkster": Ich kann über die Immobilienpreise nur noch entsetzt mit dem Kopf schütteln ... Für eine Wohnung mit 114 qm Wohnfläche wird allen Ernstes ein Kaufpreis von 848.00 EUR abgerufen. Und das in einer "idyllischen" Lage an einer Hauptverkehrsstraße im völlig zugebauten Unterbilk, wo allein die alle paar Minuten vorbeifahrende Straßenbahn das Geschirr in der Vitrine rappeln lässt. Ich würde da freiwillig niemals hinziehen.


    Wer zahlt solche Kaufpreise? Beziehungsweise: Wer ist überhaupt noch in der Lage, solche Fantasiepreise aufzubringen?

    Und: Was für Kaltmieten müssen da aufgerufen werden, um diesen astronomischen Kaufpreis wieder reinzuholen?

    Bin ich der einzige, der ein solches Preisniveau inzwischen nur noch obszön findet?

    Bilk als "zweiter Hauptbahnhof"? Grundsätzlich keine schlechte Idee - aber es wurde doch gerade erst der neue Regionalbahnsteig am jetzigen Bahnhof gebaut. Das wäre dann ja alles wieder für die Katz, falls der neue "zweite Hauptbahnhof" dann ein paar Meter weiter nach Osten plaziert würde. Der gesamte alte Bahnhof müsste dann abgerissen werden - und ob die jetzige Bahnbrücke eine Bahnhofshalle mit solchen Dimensionen überhaupt zu tragen in der Lage ist ... da hätte ich meine Bedenken.


    Gänzlich dämlich finde ich die Idee, die jetzige Haltestelle der U-Bahn eins tiefer zu legen. Der jetzige Abzweig Richtung Volmerswerth ist vollkommen okay, und auch die Bahnsteige an sich sind recht gut gelungen. Auch die Fahrt durch die enge Brunnenstraße ist verkraftbar. Warum das alles wieder in den Untergrund? Und wie soll man mit einer U-Bahn den Betriebshof "Am Steinberg" dann noch anfahren können? All das nur, damit die Bahn 1-2 Min. schneller wird und dann erst in Höhe Uni-Klinikum wieder ans Tageslicht gerät? Dafür würde dann ja außerdem auch eine Haltestelle wegfallen, wo heute noch "Karolingerplatz" und "Auf'm Hennekamp" friedlich koexistieren. Das erschwert die Umsteigebeziehungen dort erheblich.

    Außerdem würde ein Tiefbahnhof für die U-Bahn die Umsteigebeziehungen von dort zur S-Bahn und Regionalbahn im "1. Stock" erheblich erschweren. Ganz zu schweigen davon, dass man dann auch mit vollen Einkaufstüten aus den Bilker Arkaden erst wieder in den Untergrund juckeln muss, wo man heute nur eine Straße zu überqueren braucht.

    Na, und die Güter-U-Bahn ... die kann man gerne in Chinas Metropolen fahren lassen. Hier im Dorf an der Düssel extremst überdimensioniert und sündteuer. Typische Düsseldorfer Großmannssucht ... *augenroll*

    @ Heidewitzka:

    In Berlin gibt es vor allem deswegen so wenig Autos, weil die Stadt und ihre Bewohner relativ arm sind. Im Zusammenspiel mit einem relativ engmaschigen ÖPNV sorgt das für eine deutlich breitere Nutzung der Öffis. Würden die Berliner mehr verdienen: ich garantiere Dir, dass dort auch mehr Autos führen. Zumal die Berliner Verkehrsbetriebe sicher ein gutes Angebot fahren, das aber in so manchen Bereichen sehr langsam ist. Wer einmal versucht, von Berlin-Spandau nach Mahlsdorf mit RE und S-Bahn zu kommen, weiß, was ich meine. Auch in Berlin ist der lndividualverkehr fast immer (deutlich) schneller als Bus und Bahn. Berlin hat herrlich breite Straßen, auf denen es ein Genuss ist, Auto zu fahren - vergleiche das mal mit der "Großstadt" Köln und ihren engen Gassen und Wegen!

    Du schreibst:

    "Die meisten Autofahrer, die ich kenne, würden auch nicht aufs Autofahren verzichten, aber vielleicht häufiger mit der Bahn fahren, wenn es komfortabel und günstig wäre". Einspruch - das sehe ich vollkommen anders! Komfort und Preis sind das eine - aber selbst wenn man im ÖPNV in den bequemsten Sitzen zu Spottpreisen über viele Kilometer durch die Stadt käme, würde ein größerer Teil der Autofahrer nicht wechseln. Grund: "My car is my castle". Im Auto riecht es nicht komisch (außer nach mir), ich kann dort in der Nase bohren, rumhusten, mit mir selbst sprechen, das Radio laut drehen, die Klimaanlage hoch- und runterschalten, alle Fenster auf- oder zumachen, ich muss nicht an jeder Milchkanne halten ... Du versteht, was ich meine? In meinem Auto bin ich der Boss, bin ich der Kapitän - und muss mich nicht mit all den seltsamen Gestalten herumplagen, die landauf, landab Busse und Bahnen heimsuchen. Ich selber bin nach ca. 40 Jahren ausschließlich ÖPNV inzwischen auf ein eigenes Auto umgestiegen - es ist eine absolute Wohltat, die Tür hinter mir zu schließen und wirklich alleine zu sein. Egal, wie viele Menschen die Straßen auch sonst mit mir teilen, aber sie sind weit genug von mir weg. Ich würde nie mehr dauerhaft umsteigen. Ab und zu mal mit Bus und Bahn, okay. Aber keinesfalls dauerhaft.

    Im übrigen: Mein Auto steht keine 23,5 Stunden am Tag herum. Ich nutze es intensiv. Aber selbst wenn ich das nicht täte: Wer möchte mir vorschreiben, wie lange ich es stehen lassen muss oder bewegen soll? Ist es nicht das Recht eines jeden Bürgers, zu tun und zu lassen, wie es ihm beliebt? Solange ich einen eigenen Parkplatz vorweisen kann bzw. einen miete oder kaufe, kann ich mit meinem Pkw machen, was ich will.

    Dass es "Spaß" macht, mit E-Autos zu fahren, habe ich nicht bestritten. Ist im Grunde wie mit meinem jetzigen Automatik-Benziner, nur deutlich leiser. Wobei das mit dem "leise" ja ad absurdum geführt wird, weil E-Autos künstlich lauter gemacht werden, damit man sie im Verkehr nicht überhört. Für mich völlig gaga. Nur: das Reichweitenproblem bleibt erhalten. Und wer in der Stadt wohnt und keine eigene Garage besitzt, wird das Ladeproblem NIEMALS lösen können. Niemals.

    Zumal die E-Autos immer größer werden und die kleinen Benziner verdrängen. Das führt aber nur zu noch mehr Verkehrsproblemen, weil der Platz fehlt, sie zu fahren oder zu parken. Darauf bist Du in Deiner Antwort nicht eingegangen.

    Und schließlich: Die Niederlande sind für mich absolut kein Vergleichsmaßstab. Allein schon wegen der Topografie nicht. E-Bikes und E-Lastenräder mögen auch bei Steigungen nicht ihren Dienst versagen ... aber ich habe absolut keine Lust, im Bergischen oder Oberbergischen mit solchen Fahrzeugen beruflich unterwegs zu sein, bei 3 Grad plus und Nieselregen oder bei 32 Grad im Schatten. Lastenräder werden immer ein Nischendasein fristen - insbesondere für ältere Mitbürger, die auf ihren Pkw angewiesen sind. Der darf dann allerdings gerne E sein, das ist mir vollkommen egal.

    Der Anteil an Wählern mit Auto ist eigentlich in jeder deutschen Metropole bzw. größeren Stadt deutlich höher als in "Weltstädten" wie London, Amsterdam oder Paris. Ja, das Auto wurde hier in Deuschland über Jahrzehnte gefördert, von mir aus auch "gepampert". Diese Entwicklung kann man aber nicht im Schnelldurchlauf innerhalb weniger Jahre oder einer Wahlperiode wieder rückgängig machen. So etwas braucht wiederum etliche Jahre - genauso wie der Ausbau des ÖPNV eine Herkulesaufgabe bleiben wird, die uns noch ewige Zeiten beschäftigen wird.


    Auch deswegen kann ich mit radikalen Forderungen der Grünen und anderer Parteien und Gruppierungen, das Auto aus den Städten zu verbannen und als Teufelszeug zu apostrophieren, nicht das Geringste anfangen. Auch führt für mich die Förderung der E-Mobilität in die Irre. Wer da keinen eigenen Car-Port neben seinem Eigenheim hat, wird sich mit dieser Art sich fortzubewegen niemals anfreunden können. Zumal die E-Autos aufgrund der Monsterbatterien immer größer und monströser werden, daher nehmen sie immer mehr Platz auf der Straße und in Parkhäusern und -zonen weg. Dieser Weg führt ins Nichts.

    Die Autofahrer, die ich kenne, würden zu 90-95 % niemals auf Bus und Bahn umsteigen. Sie haben sich auf Jahrzehnte an ihren privaten Pkw gewöhnt, den sie gegen nichts auf der Welt eintauschen würden. Sollte sich wirklich die E-Mobilität flächendeckend durchsetzen, würden die verbliebenen Benzin-Kleinwagen-Besitzer ihre Möhren mit Klauen und Zähnen verteidigen, bis sie auseinanderfallen. Ich werde das im übrigen ganz genauso tun. Aktuell wohne ich in der Innenstadt (ohne jegliche E-Infrastruktur), brauche meinen Pkw als Dienstfahrzeug für meine selbständige Tätigkeit und könnte niemals meine Kundentermine, die sich über das gesamte Rheinland verteilen, mit Bus und Bahn erledigen.

    Die Apologeten und Claqueure der E-Mobilität bzw. die Lastenrad-Jünger mögen mir und anderen daher bitte gerne mal erklären, wie sich die die Zukunft der Mobilität so vorstellen. Das, was sie als Zielvorgaben propagieren, ließe sich nur durch extreme Zwangsmaßnahmen und Enteignungen erreichen. Das Gros der Menschen wird nicht umsteigen - und nicht umsteigen können.

    Natürlich bietet der Neubau der Theodor-Heuss-Brücke dem ÖPNV in Düsseldorf neue Möglichkeiten. Aber dann müsste man tatsächlich den ganz großen Wurf wagen - also eine U-Bahn bauen zwischen dem Golzheimer Rheinufer und dem Staufenplatz im Osten. Ich sehe dort fast nirgendwo die Chance, eine Straßenbahn verkehren zu lassen - außer im Straßenplanum, also ohne eigenen Bahnkörper. Das wäre allerdings in keinster Weise förderungsfähig - und die Bahnen stünden (analog zu den sogenannten "Metrobussen") im Dauerstau.


    Die bereits angesprochenen Kreuzungen der großen Ausfallstraßen machen die Streckenführung einer Straßenbahn illusorisch. Wo sollte die um Himmels willen herfahren? Auch der Wegfall einer Spur zugunsten des ÖPNV ist aufgrund des bereits heute extremen Verkehrs auf dieser Ost-West-Achse höchst problematisch. Wo sollte etwa auf der Heinrichstraße eine Straßenbahn verkehren? Wie sollte der MIV dort einspurig geführt werden? Man könnte ja die Düssel zuschütten und mit der Bahn überbauen ... Spaß beiseite.


    Zur Verlängerung der 705 ab "Schlesische Straße" zum "Nachbarschaftspark": Das wäre ja gar keine Verlängerung, sondern eine Verkürzung! Ganz Eller wäre dann von der 705 abgeschnitten, es gäbe keine Direktverbindung mehr von Oberbilk nach Eller. Aber diese spinnerte Idee geistert ja bereits seit längerem durch die Gegend - denn nur so könnte man die U 75 zwischen "Schlesische Straße" und "Vennhauser Allee" barrierefrei ausbauen. Erkaufen würde man diesen behindertengerechten Ausbau durch weitere Wege zu den Haltestellen (da werden garantiert zwei Haltestellen wegfallen) - und den Wegfall von Direktverbindungen (analog wie damals, als die Straßenbahn aus der Altstadt genommen wurde und seitdem die 701, 705 und 706 über die Berliner Alle fahren müssen).


    Sehen wir also ganz generell gesprochen den Tatsachen ins Auge: Düsseldorf hat aktuell so viel MIV, dass weitergehende ÖPNV-Projekte unrealisierbar sind. Es sei denn, man verdrängt das Auto massiv aus der Stadt - aber dann muss man auch die 660.000 Einwohner zur Ader lassen und triezen. Das wird sich keine Partei trauen, die gewählt werden will. Und gewisse Stadtteile wie Eller oder Lierenfeld haben historisch bedingt so enge Straßen, dass dort neue Straßenbahnen einfach verrückt wären.

    Zur Anbindung der Siedlung Grafental an den ÖPNV kann ich nur sagen: Ich halte das für alles andere als optimal. Wenn man im östlichen Teil wohnt, etwa an der Röpkestraße, sind die Fußwege zur Haltestelle "Schlüterstraße" doch sehr beachtlich. Auch der Weg zum Hellweg zieht sich ordentlich in die Länge. Aus diesem Grund hatte man ja die Buslinie 725 erdacht, die aber nur alle 30 Minuten verkehrt - und das fast immer ohne Fahrgäste in diesem Bereich. Das zeigt, dass das Gebiet voll und ganz auf den MIV geplant war.


    Wenn ich da als Grafentaler meine Großeinkäufe, etwa bei Getränken, planen müsste, würde ich mich IMMER ins Auto setzen. Die Schlepperei von irgendeiner Bahn- oder Bushaltestelle täte ich mir nicht an.


    Wenn man vom Grafental aus nur zu einem Arbeitsplatz in der City pendelt, mag der ÖPNV ausreichend sein. Aber für alle anderen Wege ausschließlich das Auto.

    PS: Auch der architekturliche Bruch zwischen dem mondänen und urbanen Grafental hin zum sozialen Wohnungsbau am Hellweg ist eklatant. Welcher Bewohner Grafentals würde allen Ernstes erst zu Fuß zum Hellweg, um sich dort in einen mit "einfachem Volk" vollbesetzten 737er oder 738er Bus zu setzen? Das ist doch vollkommen weltfremd gedacht. Die dicken Autos der Grafentaler wollen gefahren und unters Volk gebracht werden!

    Es ist ein Armutszeugnis für die Stadtplanung, dass mit der Umgestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes nicht einmal begonnen wurde. Da werden in kürzester Zeit drei Riesenhotels von Privatinvestoren hochgezogen, aber die öffentliche Hand bekommt (mal wieder) nichts auf die Reihe. Und das in einer (angeblich) so reichen Stadt wie Düsseldorf, die allen Ernstes darüber nachdenkt, aufgrund von wenigen Luxus-Immo-Besitzern am Rhein die geplante U 81 nun doch zu verbuddeln.


    Eindrucksvoller kann man es von seiten der Stadt nicht sagen, wie egal einem das Thema ÖPNV und ansprechende Gestaltung des öffentlichen Raumes ist. Der KAP ist als Eingangstor zur Stadt und zentraler Umsteigepunkt von immenser Bedeutung. Es wäre im übrigen kein Hexenwerk, ihn endlich zu sanieren und im 21. Jahrhundert ankommen zu lassen. Und würde auch nur ein Bruchteil dessen kosten, was Wehrhahn-Linie oder U 81 verschlingen.

    Warum dauert das alles so unfassbar lange?


    Der KAP ist ein wahrer Schandfleck - gleiches gilt im übrigen auch für die Gleishalle und die Bahnsteige des Hbfs. Gruselig ...

    Zur Autoposer-Szene:


    Wenn sich die Herren Halbstarken nun vom Rheinufer auf den Fürstenwall bwz. die Moselstraße verlagern, muss dort seitens der Staatsmacht rigoros durchgegriffen werden. Dort steht immerhin das Polizeipräsidium in allernächster Nähe - es wäre ein Armutszeugnis, dort nichts gegen diese testosterongebeutelten Jung-Alphas zu unternehmen.


    Mein Vorschlag: Bei Ersthandlung eine dicke Geldbuße. Beim zweiten Mal Entzug des Führerscheins für mindestens 3-6 Monate. Beim dritten Posen Entzug des Autos bzw. Gefängnis - oder Ausweisung ins Heimatland. Ach nee, geht ja nicht, sind ja deutsche Staatsbürger ... *kopfschüttel* ...


    Was wir uns in diesem Staat für eine Generation von gänzlich verblödeten Egoisten heranzüchten, jagt mir einen Schauer über den Rücken ...

    1. Zum Thema "Neue Bahnstrecken bauen":


    Da wurde tatsächlich jahrzehntelang geschlafen. Diese Fehlentwicklung rückgängig zu machen, dauert aber Jahre und weitere Jahrzehnte. Beispiel: Die Idee, entlang der A 46 von - sagen wir Wuppertal-Vohwinkel bis in die Düsseldorfer Innenstadt - eine Schnellbahn zu bauen, ist an und für sich genial. Aber: sie dürfte spätestens beim Überschreiten der Stadtgrenze an zahlreichen Einspruchsverfahren und Bürgerinitiativen scheitern. Zumal dort unzählige Tunnel nötig wären, um ein ungehindertes Fortkommen der Bahn zu garantieren. Wann sollte eine solche Bahn eröffnen? 2050? Und was geschieht bis dahin? Verdoppelung des Taktes beim Schnellbus SB 50 (der heute zum Teil gähnend leer durch die Gegend gurkt)?


    Es muss aber doch darum gehen, Verbesserungen für Pendler östlich von Düsseldorf JETZT herzustellen. Dafür müsste man die S 8 auf diesem Abschnitt GANZTÄGIG alle 10 anstatt wie heute alle 20 Min. verkehren lassen, mindestens zwischen D Hbf und W-Vohwinkel (mit Halt an allen Bahnhöfen in BEIDEN Richtungen - selbst das ist heute nicht der Fall). Auch am Wochenende gehört der unzureichende 30-Minuten-Takt dringend auf den Prüfstand. 15-Minuten-Takt auch samstags und sonntags zwischen 9 und 21 Uhr wäre das Mindeste. Wer eine Bahn seltener als alle 10 Minuten mit völlig überfüllten Wageneinheiten verkehren lässt, wird keinen einzigen Umsteiger mehr generieren.



    2. Zum Thema "Fahrradförderung":


    Pendler aus dem Gebiet östlich von Düsseldorf können das Fahrrad meist vergessen, denn die bergische Topographie etwa in Solingen oder Remscheid ist absolut fahrradfeindlich. Klar, jeder kann sich ein sündteures E-Bike kaufen, aber das müsste dann jeden Abend sicher in den Keller gewuchtet werden, weil es auf der Straße geklaut würde. Wer weiß, wie lustig es ist, ein solches Monstrum mal eben die enge Stiege runterzuwuchten, der kann das alles gut nachvollziehen. Ich könnte hier in meinem Innenstadtbezirkt definitiv kein E-Bike über Nacht draußen lassen. Es wäre entweder geklaut oder vandalisiert. Garagen sind leider null vorhanden. Also alles Blütenträume, die sich nicht realisieren lassen. Das Fahrrad ist für den Niederrhein die bessere Wahl - fürs Bergische ist es Irrsinn.



    3. Zum Thema "Flächendeckendes Anwohnerparken in Düsseldorf":


    Wer dieses Fass aufmacht, möge aber bitte auch erklären, was man a) mit dem Handwerker- und Dienstleisterverkehr macht, der tagtäglich in Düsseldorf seine Kunden anfahren und versorgen muss. Bekommen die dann weiter Ausnahmegenehmigungen in Form von Handwerkerausweisen? Wohlgemerkt: Ich als selbständiger Dienstleister mit dem Profil eines Handelsvertreters bekomme einen solchen Ausweis aktuell nicht. Wenn flächendeckendes Anwohnerparken käme, müsste ich die enorm gestiegenen Parkkosten für mich auf meine Kunden umwälzen - meine Dienstleistung würde also deutlich teurer.


    Zweitens würde ich b) gerne wissen, was Besucher von außerhalb machen sollen, die ihre Verwandten und Freunde hier besuchen. Wenn ich Besuch bekomme, bin ich ja schon froh, wenn der ab 19 Uhr und am WE hier kostenlos parken kann. Wenn dagegen eine 24-Stunden-Parkraumbewirtschaftung eingeführt würde, könnte ich gar keinen Besuch mehr empfangen, denn dann kommt keiner mehr freiwillig hier hin. Aber wie ich bereits sagte: Ich werde Düsseldorf ohnehin verlassen. Ich fühle mich als autofahrender weißer Cis-Mann hier nicht mehr wirklich willkommen. Es reicht, wenn ich beruflich reinfahren muss. Auf den Rest verzichte ich in Zukunft dankend.

    Der Vergleich von Städten wie Amsterdam oder Kopenhagen mit Düsseldorf hinkt in etwa so gewaltig, als wenn man die NRW-Landeshauptstadt mit London oder Paris vergleichen wollte. Die Niederlande und Skandinavien haben eine völlig andere Einstellung zum Fahrrad als das Gros der Düsseldorfer. London und Paris haben im Vergleich zu D-Town Unmengen mehr an Platz, den sie Fahrrädern einräumen könnten - außerdem verfügen sie über ein hervorragendes Tube- und Metro-System, mit dem wir hier auch nicht ansatzweise mithalten können.


    Das Grundproblem von Düsseldorf: Pendler aus zum Teil weit entfernten Städten wie Essen, Duisburg, Krefeld, Mönchengladbach, Neuss, Dormagen und dem gesamten Kreis Mettmann, die pro einfache Strecke locker 20-30 km oder mehr fahren müssen. Mit Ausnahme von Essen und Duisburg, die sehr häufige Regionalexpressverbindungen nach D'dorf anbieten, müssen die Pendler aus anderen Städten teilweise Takte von 30 Minuten und mehr hinnehmen. Fällt ein Zug aus, wartet man auch gerne mal 60 Minuten auf den nächsten. Die S 11 in den Neusser Süden braucht lange, viele Vororte von Neuss liegen nicht an der Bahnstrecke, die Zubringerbusse sind eine Katastrophe. Und auch hier: Maximal alle 20 Minuten eine Bahn. Noch schlimmer dran sind Leute aus Solingen, Hilden oder Haan. Von Wuppertal ganz zu schweigen - auf der Trasse des RE 4 bzw. RE 13 verkehren nach wie vor nur alle 30 Min. REs, und zwar mit einer einzigen Wageneinheit, die natürlich morgens und nachmittags komplett überfüllt ist. Wieso wird hier nicht wenigstens in Doppeltraktion gefahren? Auch die S 8 verkehrt immer mal wieder mit einem Wagen - in Corona-Zeiten eine Unverschämtheit.

    Wer sollte da dauerhaft auf den ÖPNV umsteigen? Zumal ja nicht alle Pendler zum Hbf wollen, dann also innerhalb Düsseldorf nochmal umsteigen müssen, eventuell sogar mehrmals. Die Fahrzeit mit Bus und Bahn liegt in der Regel doppelt bis dreimal so hoch wie mit dem Auto, trotz Stau.

    Fazit: Man müsste den ÖPNV vom Takt her mindestens verdoppeln - also etwa auf allen S-Bahnstrecken alle 10 Minuten fahren. Gleiches gilt für die "Fern-"Busse auf der Corneliusstraße. Die haben einen viel zu geringen Takt, um attraktiv zu sein. Heute nachmittag fuhr ein SB 50 neben mir her, in dem nur 2 Fahrgäste saßen!

    Die Idee, diese Pendler zum Umstieg auf das Rad zu bewegen, ist angesichts der topographischen Verhältnisse im Bergischen kompletter Irrsinn. Man hat es eben jahrzehntelang verpennt, den ÖPNV in der Region zu verbessern, das fällt einem nun auf die Füße. So etwas kann 10-20 Jahre dauern ... wenn es überhaupt klappen sollte ...

    @ Heidewitzka:

    "Alle drei Diskutierenden können nicht mit Fakten belegen, wie sehr Tempo 30 und Auto auf Schienen die 707 ausbremsen und dadurch den unbekannten Effekt der Vorrangschaltungen auf Autos und Bahnen zu Nichte machen.

    Auch hat hier keiner ein Vorher-Nachher zur 707, wie sehr sich das auf die Pünktlichkeit ausgewirkt hat".

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    Ich bin kein Verkehrszähler, aber ich bin täglich auf der Straße unterwegs, mit dem Auto, vor Corona auch mit der Bahn. Die 707 wird de facto ganztägig an der Bilker Allee ausgebremst (außer abends ab 21 Uhr), und zwar spätestens ab Höhe Floragarten. Da ich trotz meines Autos ein guter Fahrplankenner bin, weiß ich, dass die 707 an meiner Haltestelle schon lange nicht mehr pünktlich kommt. Früher wurde sie "nur" an der Kreuzung Bilker Allee / Corneliusstraße abgebremst, nun noch zusätzlich auf der gesamten Bilker Allee. Auslöser ist definitiv die neue Radspur. Nimm das doch bitte einfach mal zur Kenntnis.

    @ Heidewitzka:


    Ich bin überhaupt kein Verfechter der autogerechten Stadt der 60er Jahre. Aber was seit einiger Zeit verkehrspolitisch in diesem Land geschieht, spottet jeder Beschreibung. Da sammeln sie in Berlin Stimmen für ein Volksbegehren, das sich zum Ziel gesetzt hat, den Autoverkehr innerhalb des S-Bahn-Rings nicht einzuschränken, sondern für alle zu verbieten. Und hier in Düsseldorf poppt eine Radspur nach der anderen auf, die kaum Radverkehr generiert, dafür aber den MIV und vor allem auch den ÖPNV ganz konkret ausbremst. Das kann nicht die Lösung sein. Das Auto wird in Deutschland zu einem Feindbild - so als wolle man alle Fehler der Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte innerhalb von ein paar Monaten ausbügeln. Profitieren tut davon nicht die Umwelt, sondern die gutbetuchten Umweltapostel, die sich E-Autos von Tesla oder schicke E-SUVs leisten können. Der einfache Arbeiter, der seinen Wagen schon 15 Jahre fährt (Nachhaltigkeit!) guckt leider in die Röhre - er kriegt Fahrverbot und darf dann nicht mehr in die City. Und zahlt sich fürs Benzin auch dumm und doof. Währenddessen lacht sich die Welt über uns kaputt und pimpt ihre boomende Kfz-Industrie - der Hunger nach Autos in den Schwellenländern dürfte in den nächsten Jahren explodieren. Die holen dann alles nach, während bei uns das Lastenfahrrad als Heilsbringer apostrophiert wird!


    Im übrigen: Solange ich etwa in der Nebenverkehrszeit zwischen 9 und 15 Uhr nur alle 30 Minuten mit dem Schnellbus von Haan nach Düsseldorf fahren kann, ist das für mich kein ernstzunehmendes Verkehrsmittel. Radfahren auf der Strecke ist Irrsinn - mit dem Auto bin ich in 20 Min. da. Das Angebot ist nach wie vor schlecht, die Nachbarstädte sind schlecht angebunden an Düsseldorf, innerhalb der Nachbarstädte sind die Zubringer zu den Schnellbahnhöfen ebenfalls mies (etwa in Neuss). So wird das nix mit der "Verkehrwende"!


    Die Corneliusstraße mag 1958 eine beschauliche Dorfstraße gewesen sein (was ich für absoluten Unsinn halte, aber egal) - aber die Welt dreht sich weiter. Man kann das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen. Ich ziehe auch nicht in Flughafennähe und weine dann über den dortigen Fluglärm! Das Argument, die Anwohner der Corneliusstraße hätten doch gar keine andere Wahl ... also bitte! Düsseldorf hat viele andere relativ preiswerte Straßen, in Garath, in Lichtenbroich ... alles schön beschaulich. Niemand MUSS dort wohnen!

    Schließlich: Ich halte das Fahrrad in Deutschland nicht für ein Massenverkehrsmittel für weitere Strecken. Einpendler aus dem Bergischen Land oder dem tiefsten linken Niederrhein werden NIE in Scharen auf das Rad umsteigen, das ist einfach Unsinn. Das Fahrrad eignet sich für Strecken von ein paar netten Kilometern. Aber das war es dann auch. Wer bitteschön fährt täglich 20-30 km einfache Strecke beruflich mit dem Fahrrad? Daran wird auch das E-Bike nichts ändern. Denn es macht weder Spaß, bei -7 Grad zu radeln, noch dann, wenn demnächst wieder 30 Grad und mehr erreicht werden.


    Aber all das stört natürlich den grün angehauchten Papa nicht, der seinen Nachwuchs bei Wind und Wetter über die rechte Spur der Corneliusstraße transportieren will - auf einem Lastenfahrrad. Jedem sein Pläsierchen - aber ich muss solche Spinnereien weder steuerlich fördern noch öffentlich zur Heiligsprechung vorschlagen.

    Applaus an DUS-Fan: Kann ich alles vollumfänglich unterschreiben.


    Ergänzung: Es gibt ja inzwischen die beiden "Bus-Schleusen" unten am Südpark oder weiter oben an der Kreuzung zum Südring. An beiden Stellen wird der MIV moderat ausgebremst, muss ein wenig länger warten, um den Bussen 780, 782, 785 und SB 50 den Vortritt zu lassen. Das ist vollkommen in Ordnung und funktioniert auch soweit, tausendmal besser als mit der "Umweltspur" auf der Witzelstraße.


    Aber was soll dann der Irrsinn, nur wenige Meter weiter auf der Corneliusstraße Tempo 30 einzuführen? Da muss man doch mit dem Klammerbeutel gepudert sein ...

    Die verkehrspolitische Sachlage ist für mich in Städten wie Düsseldorf sonnenklar: die Stadt ist (leider) zu klein, um allen Verkehrsbedürfnissen Rechnung zu tragen. Autofahrer, Radfahrer und Straßenbahnen können sich nicht "gleichberechtigt" eine Straße teilen, denn solche breiten Straßen gibt es hier schlichtweg nicht. Das mag in Paris oder London anders aussehen.


    Aber das interessiert viele grünbewegte Politiker schlichtweg nicht. Sie wollen ihre Agenda der fahrradgerechten Stadt um jeden Preis durchpeitschen. Überall sollen Radwege hin, ohne Rücksicht auf Verluste. Und Hauptstraßen werden dann zu Tempo 30 verdonnert, demnächst dann wahrscheinlich auch Tempo 20.


    Wenn es nach mir ging, müsste man die Corneliusstraße eher noch für Autofahrer begünstigen (etwa mit einer konsequent grünen Welle), denn nur so werden die Anwohner dort nachhaltig vom Verkehr entlastet. Und auch die Busse kämen dann endlich besser durch. Stattdessen werden Ampelphasen über Nacht verändert, so dass man (wie ich gestern) auf der Corneliusstraße plötzlich dreimal nacheinander innerhalb weniger Meter vor roten Ampeln steht, wo man bisher normal durchfahren konnte. Das Abbremsen und Beschleunigen freut die Anwohner dann natürlich noch mehr.


    PS: Ich würde die Corneliusstraße im übrigen für Radfahrer sperren lassen. Ich wohnte viele Jahre in der Nähe - und niemals bestand für mich die Notwendigkeit, dort Rad zu fahren. Radler machen eine komplette Spur dort unbenutzbar und führen zu gefährlichen Ausweichmanövern der Autofahrer auf die linke Spur.

    PS: Die Idee mancher grün-bewegter Verkehrsverhinder*Innen, aus Großstädten gefühlte Dörfer zu machen, wo man den Bien*Innen beim Summen zuhören kann, führt im übrigen komplett in die Irre. Wer Städte dichtmacht, wird den Einkaufsverkehr nur auf die grüne Wiese verlagern. Und die Düsseldorfer oder Kölner Innenstadt würde dann veröden.

    Düsseldorf oder Köln können von der Popularität nicht mit London oder Paris mithalten. Deren Innenstädte kann man von mir aus sperren oder komplett "vermauten" - hier in Düsseldorf wäre das nicht praktikabel. Es kommt nämlich am Ende dann niemand mehr in die Stadt. Aber das möchte natürlich niemand hören. Stattdessen träumt man grüne Blütenträume - und fährt weiterhin SUV oder fliegt "nachhaltig" nach Gomera, zum Meditieren.

    Einspruch! Tempo 30 halte ich weiterhin für Gängelei - das ist einer Hauptverkehrsstraße absolut nicht angemessen. Meines Erachtens müsste man entweder sämtlichen Anwohnern dort hoch schallisolierende Fenster schenken - oder die Häuser abreißen und die Bewohner umsiedeln. Die Straße gibt es dort schon ewig - jeder, der dort hinzieht, weiß, auf was er sich lärmtechnisch einlässt! Mit dem Argument der Lärmreduzierung kann man alles rechtfertigen - dann könnte ich mich auch beschweren, weil ich in der Nähe einer Straßenbahnkreuzung wohne. Da müsste man dann die Straßenbahn verbieten, denn die verursacht einen infernalischen Lärm (Schlafen bei offenem Fenster unmöglich). Wahre Lärmreduzierung erzielt man im übrigen nur dann, wenn man sämtlichen Verkehr verbietet. Autos, die 30 statt 50 fahren, machen den Kohl absolut nicht fett.

    Zur Bilker Allee und der dortigen Radspur: diese Spur verläuft tatsächlich auf der 2. Autospur, die früher oft zugeparkt war. ABER: Da nun alle Autos die linke Spur benutzen müssen, teilen sie sich diese Spur mit der Straßenbahn 707. Diese staut sich nun stadteinwärts bis zur Friedrichstraße auf meheren hundert Metern. Gerade heute erst wieder erlebt. Sie kommt regelmäßig mit mehreren Minuten Verspätung am Hbf an. Man hat also die Radfahrer bevorzugt und den ÖPNV komplett ausgebremst. Die Frage ist: wo fahren mehr Fahrgäste? Ganz sicher in der Bahn, und nicht auf den wenigen Drahtesel*Innen. Von fiesem Regenwetter ganz zu schweigen ...