Beiträge von Moloch

    An der Universität findet seit dem letztjährigen Sommersemester eine Ringvorlesung zum 100-jährigen Jubiläum. Die Vorträge sind öffentlich, ihre Aufzeichnungen werden frei zugänglich ins Netz gestellt.
    Mindestens zwei davon werden die eine oder der andere in diesem Forum bestimmt auch interessant finden.


    Prof. Matthias Glaubrecht, Direktor des Centrums für Naturkunde an der Universität Hamburg, ehemaliger Leiter der Abteilung Forschung am Museum für Naturkunde Berlin:
    "Darwins Geheimnis der Artenvielfalt. Oder Hamburgs Weg zum Evolutioneum"
    https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/22967
    Am Anfang viel Sammlungsgeschichte und ein bisschen Wehmut über das verlorne Naturkundemuseum - der ganze Vortrag ist hörenswert, aber besonders ab ca. 1:00:00 geht es noch 5 Minuten lang um die bauliche Zukunft der Sammlungsunterbringung.


    Michael Holtmann, ehemaliger Leiter der Bauabteilung der Universität:
    "Leuchtturm oder Lückenfüller – Die Rolle der Universität in der Hamburger Stadtplanung"
    https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/21502
    In dem Vortrag werden die verschiedenen Leitbilder und viele nicht realisierte Planungen hintereinandergestellt.


    Besonders interessant, wie sehr es beiden Vortragenden eigentlich in den Fingern juckt, das alte Fernsprechamt in der Schlüterstraße als Campus-Gebäude zu besetzen.

    Strandhaus. Form und Farbe

    Ich habe mir das Strandhaus heute einmal mit eigenen Augen angesehen. Neben dem Marco-Polo-Tower stinkt es natürlich ab. Das kann ja aber auch beabsichtigt sein. Von wegen sich zurücknehmen usw.


    Von der Formensprache finde ich das Strandhaus ziemlich nichtig. Es stellt in dieser Hinsicht kein größeres Ärgernis dar. Man könnte den Makel seiner plastischen Gestaltung also mit ein bisschen Wohlwollen einfach übersehen.


    Was mich an dem fertigen Haus dagegen enorm stört, was in den Visualisierungen nicht zu sehen war und was einen angeblichen "Meister des Weiß" demaskiert (natürlich nicht im selben Maß wie Vorwürfe sexueller Belästigung) - das ist der unangenehme Gelbstich des Ganzen. Das Gebäude sieht vergilbt aus, noch bevor es richtig Sonne abbekommen konnte. Und diese babyblauen Panele am Turm machen alles noch irritierender.


    Ist das der Endzustand?

    Steilshooper Straße

    Auch beim Bahnhof Barmbek gibt eine Baustelle, die ich schon länger beobachte. Jetzt steht dran, was es werden soll:


    http://architektin-im-wassertu…rtfolio/studio-feuerfest/
    Firmiert unter "Studio Feuerfest. Umbau eine ehemaligen Schamotte-Lagerschuppens" und befindet sich, aus der Stadt kommend, auf dem ersten Grundstück links hinter der S-Bahn-Brücke.


    Außerdem wird gerade ein paar Schritte weiter Ecke Steilshooper / Drosselstraße ein größeres Grundstück vorbereitet, mutmaßlich zur Bebauung. Lag bisher brach.

    Von einer Pleite weiß ich nichts. Nebenbei aber: in Häusers verlinkter Notiz aus dem property magazine heißt es, auch Aldi habe schon Flächen in dem Neubau angemietet ...


    ... weiß jemand, ob das der Aldi von der Kreuzung Fuhlsbüttler Straße/Hellbrookstraße ist? Denn es ist doch vorgesehen, dass dessen jetztiges Grundstück neu bebaut wird. Wenn Aldi umzöge, könnte an seiner alten Stelle gleich weiter gebaut werden.


    Oder wird es eher ein zweiter Aldi, wie es ja auch zwei Budnis in den gleichen Lagen gibt?

    Bzgl. Ecke Fuhlsbüttler und Hellbrookstraße:


    Ja, der Entwurf für den Ersatz des Bestandes hat einiges für sich. Die Aldi-Fläche gegenüber ist doch auch zur Neubebauung vorgesehen, richtig?


    Hieß es nicht mal hier im Forum, dass mit diesen zwei Neubauten, links und rechts der Haspa, der Raum neu definiert werden könnte? Haltet ihr das noch für aussichtsreich? Wie sollte das aussehen?

    Allein die güldene plastik/kunststoff/metall (?) Fassadenauswahl (oder schlimmer gelber 70er-Jahre Klinker?) im Vergleich zu allen konsequenten Sandstein/roter Klinker Fassaden.


    Naja, immerhin ist der Klinker der Nicolai-Kirche mal gelb gewesen - die Fantasie, dass der Entwurf gelben Klinker in Anlehnung an die Ruine vorsieht (HOFFENTLICH nicht plastik/kunststoff/metall!!!), ist das einzige, was ich ihm optisch abgewinnen kann ...

    Upps, my bad 8| Entschuldige bitte!


    Dass du, Midas, nicht für die U5 bist, ist mir klar :) In meiner Erinnerung war der entsprechende Beitrag auch am ehesten ein "Wenn es schon sein muss, dann wenigstens ..."


    Leider hab ich die Suchfunktion noch nicht gemeistert, die credits für den Nord-Süd-/Ost-West-Achsen-Gedanken gebühren aber auf jeden Fall jemand anders ...

    Entschuldigung, jedes mal, wenn ich den geplanten Verlauf ausgerechnet auf diesem Streckenabschnitt sehe, muss ich mich zwingen, tief durchzuatmen und mir zu sagen: "Das sind Experten, das ist ihr Beruf. Die wissen mehr als du."


    Aber ganz im Ernst: Ist dieses Hin und Her und Hin w i r k l i c h die allerbeste denkbare Option?


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    Von diesem speziellen Streckenabschnitt einmal abgesehen, erinnere ich mich daran, dass Midas einmal bemerkt hat, es würde mehr Sinn machen mit den neuen Linien eine Nord-Süd- und eine Ost-West-Verbindung zu schaffen.


    Könnte man in diesem Geiste nicht den Nordteil der neuen U5 (die ansonsten eine Nordost-Nordwest-Verbindung wäre) mit dem Südteil der U4 (die eine Ost-Südsüdost-Verbindung wird) verbinden?

    Vom Rübenkamp über die Schrebergärten in Richtung des Neubaugebietes geguckt steht seit kurzem eine beeindruckend lange Stahlbogenbrücke. Ich vermute, dass sie die alte, unscheinbare Brücke ersetzt, die die S-Bahn-Gleise über die Gleise der Güterumgehungsbahn gehoben hat. Hat jemand da was verfolgt?


    Ich finde, die neue Brücke ist sehr ansehnlich geworden.


    Den Stadtparktower dagegen finde ich ziemlich scheußlich. Vielleicht ließe sich das Panorama aus Stadtparksicht korrigieren, wenn man noch andere höhere Häuser in der Gegend bauen würde - dann sehe das ganze vom Stadtpark her mehr nach Absicht aus und würde vielleicht den Bäumen so eine Art "Krone" aufsetzen ...

    patbre


    Du hast natürlich recht, das alles ist schon harter Tobak. Sieh mir (und bestimmt auch anderen) nach, dass da eben auch ein bisschen Dampf abgelassen werden muss.


    Ich will es noch einmal weniger aufgeregt versuchen: Ja, es gab diejenigen, die abgewogen und sich dagegen entschieden haben. Das respektiere ich.
    Ja, es gab auch diejenigen, die von vornherein dagegen waren. Manche von denen haben sich ja auch wirklich dagegen engagiert. Auch das respektiere ich.


    Es gab aber eben auch wirklich viele, die einfach nur ein müdes Schulterzucken hatten. Leute, die eben nicht "Nein." oder sogar "NEIN!" gestimmt haben sondern eher "Och, nö …"


    Ich hab einen Bekannten gefragt, warum er dagegen gestimmt hat, und er meinte: "Weiß nicht"


    Und das ärgert mich. Da kann man soviel reden, wie man will, argumentieren, sich den Mund fusselig reden - alles egal. Genausogut hätten sie dafür sein können.


    Von außerhalb Hamburgs mag das anders ausgesehen haben. Es gab aber nicht nur Gegner und Befürworter sondern auch diese dritte Gruppe. Und ich kann mir gut vorstellen, dass die ein paar zehntausend Leute umfasste, die den Ausschlag gegeben haben.

    Beim NDR hieß es, die Stadt rechne, allein um die Hafenflächen zu verlagern mit 2 Mrd. Euro. Das wird sie ohne Olympia nicht so bald berappen. Die Stadt hätte Stadtentwicklungsprojekte antreiben können, die sich ansonsten über 30-40 Jahre ziehen werden. (Interessanterweise gehört die angesprochene Bananenreiferei zu EDEKA und die sind vor ein paar Tagen erst als Partner der Bewerbung an Bord gezogen worden, hätten sich also noch am wenigsten anstellen dürfen.)


    Ich will keinen Hehl drauß machen. Ich bin richtig bedröppelt. Gestern abend war ich traurig und echt wütend.


    Natürlich gibt es Argumente gegen Olympia. Die Stimmen all derjenigen, die sich hingesetzt und abgewogen haben und für sich zu dem Ergebnis gekommen sind, dass die Nachteile die Vorteile überwögen - bitte, die nehme ich hin.


    Was mich wirklich ärgert, sind all diejenigen, die sich aus irgendwelchem Halbwissen eine Meinung zusammengebastelt haben (à la "Am Kirchentag gingen mir schon die Menschen auf die Nerven", "Ich war eine Woche nach Olympia in London. Da lag noch Müll rum", "Mit Olympia fährt auch kein Bus mehr nach Osdorfer Born" oder "Ein paar Wochen gesperrte Fahrspuren? Inakzeptabel!" Alles so gehört!) - diese Leute haben Hamburg in meinen Augen eine große Chance gekostet. Diese Leute waren in diesem Falle die ausschlaggebende Masse (gar nicht mal die Vandalen und Störer, die mir auch auf den Keks gingen - die aber wenigstens eine fundierte Meinung hatten.)


    Ich bin in die große Stadt gekommen, weil ich dachte, dass die Leute in der großen Stadt auch große Sachen anpacken. Tatsächlich sind die Leute hier aber genauso uninteressiert und uninspiriert wie in jedem hinterletzten Nest. Wie gesagt, bin desillusioniert ...


    Können wir nicht noch 2028 retten? Irgendwelche Unterschriften sammeln? 330.000 Menschen waren immerhin dafür, da muss sich doch noch was zusamenkratzen lassen?

    Apropos "Es-waere-aber-doch-so-toll-wenn-Szenarien" ...


    Nachdem ich jetzt seit Jahren mitlese, hab ich mich heute hier angemeldet, um zwei Olympia-Hirngespinste mit euch zu teilen und eure Meinung dazu zu erfragen.


    Wie einige andere hier auch, tu ich mir schwer mit der Vorstellung, dass aus dem Stadion Wohnungen werden sollen. Deshalb im Folgenden zwei voneinander unterschiedliche Ideen:


    1. Anstatt 400 Wohnungen darin unterbringen, könnte man die Räume nicht Hamburger Sportinstitutionen überlassen?


    Zum HH-SH-Olympiastützpunkt in Dulsberg gehört zum Beispiel auch ein Sportinternat. Wenn wir davon ausgehen, dass eine erfolgreiche deutsche Olympiabewerbung bis 2024 (oder '28) auch zu mehr Nachwuchsförderung führt, sind die vielleicht nach olympischen Spielen (und natürlich auch vorher schon, aber da sind die Räume ja nunmal noch nicht fertig) ganz dankbar, wenn sie da einziehen dürften. Sportplatz und Schwimmhalle wären ja nebenan.
    Außerdem hätten vielleicht die Bewegungswissenschaftler und Sportmediziner von der Uni Interesse, in die Räume zu ziehen.
    Vielleicht gibt es auch im restlichen Norddeutschland oder in der ganzen Republik mit Sport befasste Institutionen, die sich von ihren jetztigen Standorten zu so einem neuen im, dann ehemaligen, Olympiastadion locken lassen würden?



    2. Das ist nun wirklich Utopie und ihr müsst mir auf die Finger klopfen, wenn ich Unsinn rede:


    Wenn das Stadion zurückgebaut wird ... - könnte man es nicht zu einer Tennisarena umbauen?
    Das Tennisstadion am Rothenbaum ist doch eh (verbesstert mich, wenn ich falsch liege!) international eher unattraktiv. Vielleicht könnte man am neuen Standort die German Open revitalisieren.
    Natürlich gäbe es auch in so einem neuen Stadion viel Leerstand ... aber wo ein Riesenstadion leersteht, ob auf dem Kleinen Grasbrook oder am Rothenbaum kann doch nicht so viel Unterschied machen. Außerdem könnte man, wenn der Platz frei wäre, das Grundstück im Rothenbaum vielleicht zu besseren Preisen verkaufen als Wohnungen im Hafen ...


    Oooooder wenn man mit diesen Fantasien richtig overboard geht: Warum nicht einen Langzeitplan über die nächsten Jahrzehnte entwickeln, wie man, wenn man am ehemaligen Standort des Tennisstadions Raum zur Zwischennutzung frei hätte, den Hauptcampus der Universität restrukturiert, indem man die einzelnen fraglichen Instititute (vorübergehend) an die Hallerstraße übersiedelt? Die U-Bahn-Anbindung wäre besser.


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    Soviel zu den Ideen. Was haltet ihr davon?
    Ich lasse mich gern eines Besseren belehren.