Beiträge von urban's best

    Auch wenn ich die erste Version spannender finde, da die Säulen einen raumgreifenderen Eindruck machen, denke ich dass die überarbeitete Version das Gebäude harmonischer wirken lässt. Für sich und im städtebaulichen Kontext.

    Gutes Projekt

    Ich habe das Projekt nun mit großer Spannung verfolgt und finde es nach wie vor gelungen. Städtebaulich wirkt der Winkel sehr heterogen. Das Sichtbeton-Facing für das Eckhaus war, meiner Meinung nach, eine mutige Entscheidung. Ich denke dieses ästhetische Mittel braucht Licht und Raum, um seine volle Wirkung (und seinen monolithischen Charakter) voll zu entfalten. Nun ist die Bebauung doch sehr dicht und auf mich wirkt der Bau in Gegenüberstellung zu seinem Barock-Nachbarn etwas Dominant. Insgesamt gefällt mir die Formensprache weiterhin und ich bin gespannt wie sich die Fassade halten wird.

    Ich finde das genannte Gebäude architektonisch nicht so interessant. Man bedenke, dass das Kontorhausviertel im Stile des Deutschen Architektur-Expressionismus ein ästhetisches Novum war. Bald 100 Jahre darauf etabliert sich in Hamburg das Bauen mir Klinkerfassade in Anlehnung auf diese Epoche. Zwar gliedern sich solche Gebäude wunderbar in die Städtische Struktur ein und wirken zeitgemäß, allerdings wägen sich die Architekten hier in zu großer Sicherheit. Dem ästhetischen Konsens wird mit einer Klinkerfassade genüge getan. Heißt das, dass wir jetzt in unseren architektonischen, wie auch gesellschaftlichen Idealen angekommen sind? Wohl kaum. Haben wir es in den Neunzigern zu sehr übertrieben, sodass wir jetzt auf Strukturbrei zurück greifen müssen?

    Der Stark-Entwurf hätte (Name ist Programm) ein starkes Statement gesetzt – das Gebäude hat eine Anmutung die vergleichbar wäre mit mit 'Palazzo della Civiltà Italiana' in Rom – die Arkaden hätten etwas leichtes, geistiges und mondänes gehabt, das einer Kunsthochschule gut zu Gesicht gepasst hätte, man vergleiche den Lichthof der HGB Leipzig. Jedoch kenne ich die Arbeiten der HFBK Hamburg und ich bin überzeugt der Siegerentwurf schafft eine bessere, solidere Fläche zum Interagieren.

    Jetzt sehe ich die drei Preisträger im Vergleich. Zuvor hatte ich einen sehr guten Artikel über den Neubau im Hausmagazin "Lerchenfeld" der HFBK Hamburg gelesen, in der der Arkadenentwurf favorisiert wurde und der erstplatzierte als bester Kompromiss betitelt wurde. Ich finde den Erstplatzierten Entwurf sehr gelungen. Er ist schlicht, modern, funktionsgerecht, gliedert sich wunderbar in die Zeile ein, wobei er diese auch erweitert. Für mich ist der Entwurf vergleichbar zu dem Erweiterungsbaus des Medien-Campus Finkenau von Gerber Architekten, nördlich der HFBK gelegen. Somit rundet der Froh-Entwurf das gesamte Ensemble ab.

    Aufstockung Müggenkamstraße

    Wie findet ihr eigentlich diese Aufstockung? Ich halte es im Prinzip für Sinnvoll. Aber das Beispiel in der Müggenkampstraße ist finde ich wenig gelungen. Der obere Riegel zerstört den Charakter des Gebäudes und drängt sich den umliegenden Gebäuden in seiner unentschlossen und beliebig wirkenden Patchwork Ästhetik auf. Der obere Teil wirkt zu massiv und ist durch seine ungewöhnliche Aufteilung präsenter als der untere Teil. Es ist eine Vergewaltigung der Altbausubstanz. Das Gebäude ist Scheiße. Es gibt Beispiele bei denen viel dezenter aufgestockt worden ist. So zum Beispiel in der Lappenbergsallee 30. Auch bin ich ganz großer Freund von Aufstockungen, die einen wirklichen Kontrast zum vorigen Gebäude bilden und eine symbiotische Formsprache eingehen. Beispiel: Elbphilharmonie.