Ich finde es ein wenig absurd, die Wohnungsmarktentwicklung in Leipzig ausgerechnet mit Chemnitz und München ins Verhältnis zu setzen. Ist ein wenig so, als würde man das Wetter in Deutschland mit dem Wetter in der Sahara und am Nordpol vergleichen.
Trotz des leichten Wachstums der letzten Jahre in Chemnitz, ist immer noch kein wirklicher Druck auf dem Wohnungsmarkt vorhanden. Deswegen muss die GGG teilweise mit "Kampfpreisen" wie 4€/m² in guten Lagen um Studenten buhlen, weil auch bei privaten Eigentümern keine deutlich höheren Mietpreise aufgerufen werden. Gleichzeitig bedeutet das aber auch, dass die GGG nicht unbedingt viel von Wohnungsverkäufen hätte, falls denn überhaupt ein Käufer da wäre. Der Brühl war/ist auch eine politische Entscheidung gewesen, da quasi nebenan mit dem Neubau der Zentralbibliothek ein neuer Campus entsteht und der verwaiste Brühl eine Studentenmeile werden soll(te). Wie in Chemnitz aber üblich steht in Innenstadt und innenstadtnahen Bereichen immer noch Wohnen/Schlafen über Leben (siehe z.B. Atomino). Der Kassberg ist vielleicht der einzige Bereich, wo die GGG ihre eigentliche Funktion erfüllen könnte, aber auch da gibt es anscheinend noch genug Wohnungen, die sich Studenten leisten können. Entsprechend sehe ich da nicht wirklich den Verknüpfungspunkt mit dem Leipzig von heute.
Und bei München sollte man auch nicht vergessen , dass München flächenmäßig kleiner als Dresden, aber fast dreimal soviele Einwohner wie Leipzig besitzt (direktes Umland sogar mal außen vorgelassen). Und von der wirtschaftlichen und politischen Bedeutung/Strahlkraft im Vergleich zu Leipzig brauchen wir glaube ich auch nicht erst anfangen.
Also warum nicht die Situation eher mit einer Stadt auf Augenhöhe, ähnlicher Entwicklungsgeschichte und vergleichbaren Rahmenbedingungen vergleichen, ergo: Dresden. Schnell mal rausgesucht: Laut dieser Quelle ist die Durchschnitssmiete in DD in 12/2016 bei 7,88 €/m² und laut der Statistischen Mitteilung Bauen und Wohnen der Stadt Dresden von 2015 die Leerstandsquote bei 6,5%.
Mir fehlt leider gerade die Zeit, mich noch weiter durch den Dresdner Wohnungsmarkt zu wühlen, aber der Vergleich erscheint mir dennoch passender als mit Chemnitz/München.