Beiträge von Whywolf_Larry

    Schade, von Gazprom hätte man ja mal was höherwertiges erwarten können. Aber die Hoffnung stirbt ja schließlich zuletzt, auf den Fotos ist ja die Welt noch nicht in Stein gemeißelt. Der Bernd-Albers Entwurf mit seinem zögerlichen Berliner-Expressionismus währe wirklich in Ordnung, bis auf die Farbe.

    Während mir die Kubatur des Gebäudevolumens, nach wie vor, nicht so gefällt muss ich gestehen das die langsam zu tage tretenden Details mir sehr zusagen. Vorallem die Tektonisch sehr fein gegliederten Fenster auf den Fotos sehen sehr hochwertig aus [auch wenn sie aus Plastik sein mögen]. Ich bin sehr gespannt diese mit der Verputzen Außenwand zu sehen.

    Die "Unterbelegung" vieler Hotels halte ich für ein Gerücht. Im Gegenteil: zu Spitzenzeiten (und dafür reicht hier schon die Kombination von Fußballspiel und Rockkonzert, ganz zu schweigen von WGT, Großmessen und -kongressen) ist es fast unmöglich noch ein Zimmer in der Stadt zu bekommen. Selbst Dehoga-Propagandist Holm Retsch hatte letztens doch von seiner üblichen Litanei zu diesem Thema Abstand genommen und neue Hotelbauten begrüßt.


    Sorry aber es gibt eine Unterbelegung, diese ist zwar auch dahingehend geschuldet das Markenhotels vorallem feste Flatrate oder Rabattkunden anziehen trotzdem ist es weit entfernt von Notwendigkeit. Die Architektonische Qualitäten bis auf ein bis zwei Innenstadtausnahmen ist auch hinlänglich bekannt. Und Städtebaulich begrüße ich zwar auch die Bebbauung des Dreieckarels, welche aber zum schließen des Straßenraumes ausreicht. Die "Technische" Schauseite muss trotzdem nicht mit billig verputzen Klötzen zugemüllt werden. und schon gar nicht noch ein Parkhaus, schließlich ist das auf der anderen Seite auch nicht gerade an der Kapazitätsgrenze.

    Weil es zu viele unterbelegte Hotels in Leipzig gibt und man gerade am Hbf noch das Astoria austeht vor einer Reaktivierung bevor man irgend eine neue Billigbettenbude hochzieht. Und ja es ist ein Parkplatz davor aber man sieht die schöne Fassade und nichts ist in die Höhe verbaut.

    Es ist mir echt unverständlich das die jetzt wirklich die Schauseite des Hbf mit einem weiteren Hotel Zumüllen wollen. Ich finde schon die LWB-Zentral zwischen "In Ordnung" und "Warum nicht besser". Gerade das Wintergartenhochaus sollte lieber entweder wieder ein Sockelgebäude bekommen oder eine bessere Gestaltung des jetzigen Solitär-Sockels. Das Areal daneben muss doch noch lange nicht Reaktiviert werden.

    Der RBB drückt in seinem Beitrag aber ganz schön auf die Tränendrüse: [...] die Anwohner sagen Betroffenheits-Sätze wie: "Der Mensch braucht ein bisschen Grün". [...] und nicht inmitten eines manchester-kapitalistischen Industriemolochs.


    Zumal diese nun wirklich Kleinen Hoch"häuschen" nicht diesen Impact haben, Auch wüsste ich nicht welche "tolle" aussicht die versperren, gerade in die Innenhöfe.


    Interressanter ist ja die Frage warum man nicht über Aufstockungen nachdenkt gerade bei den WBS70. Wenn man auf den Balkan geht sieht man dies meißt in Illegalerweise, aber von der Tragfähigkeit ist das meist keine überambitioniertes Problem. Gerade mit eine guten Leichtbaukonstruktion.

    [...] es waren die alten Eliten des Kaiserreichs, die ihn inthronisiert haben; und es war die Reichswehr, die ihn als einzige noch hätte stürzen können, stattdessen aber das Bündnis mit dem Mob einging.


    Ja aber erste nicht so freiwillig wie es gerne dargestellt wird und letztere auch nur durch eine Revanchistische Motivation, wobei man hier auch zwischen Regulärer Reichwehr und Schwarzer Reichswehr unterscheiden muss. Diese war eine eigenartige Mischung aus Opportunismus zwischen Industriellen und Reste-Nationalismus des Kaiserreich-Versprechens.


    Nur die Geschichte mit dem Quasi-Bürgerkrieg zwischen "den Extremen", aus dem die Nazis dann leider als Sieger hervorgingen, während die bürgerlichen Kräfte dem Treiben hilflos zuschauen mussten – die ist halt Quatsch; ein interessegeleiteter Opfermythos allererster Güte...


    Ja das das bestreite ich auch nicht [bzw. wie du schreibst, es ist extrem verkürzt], aber die öffentliche Meinung war durch die für den Ottonormalbürger sichtbaren Auseinandersetzungen, sowohl von den Weißen Brigaden als auch der SA, nunmal in diese Richtung manipulierbar. Das "mittlere" Bürgertum hatte ja auch scheinbar mehr Angst vor den Roten als den Rechten. Nichtsdestotrotz suchten sie eine Starke Führung, die in diesen aufgebauschten Zeiten [das geht in beide Richtungen] am fassbarsten durch die Nazis gegeben war. Das die Rechten Parteien [vor der zusammenlegung zus NSDAP] vor der Zeit der Weltwirtschaftskrise auch kaum gehör fanden, die Schwarze Reichswehr und die Industriellen welche ihnen später erst die Legitimation gaben sie ablehnten spielt dem hinzu. Letzendlich wollten die Menschen danach Ruhe und haben sich den Nazis stillschweigend ergeben vorallem die Gesellschaftliche "Mitte" den die Wahlbeteiligungen tangierten fast immer nur an knappen Mehrheiten. Daher auch der spätere Zerstörungsdrang und die Indoktrination der Jugend durch die Nazis.
    Es war ein hineinschlittern, den das Halo den das Kaiserreich hinterlassen hatte, führte zu Bipolar ausgerichteten auseinandersetzung. Der Rechte Flügel war Traditionell natürlich "stärker" ausgeprägt. Trotzdem hatte die Weimarer Rebuplik in vielerlei Hinsicht die Bühne dafür bereitet.


    Die heutige Situation und ihr werden unterscheiden sich auch sehr, meiner Meinung nach. Ein übertriebene Parallelisierung kann man natürlich nicht ziehen.

    Nunja erstmal abwarten. Der Entwurf ist gut aber beinhaltet Gestalterisches Risiko, er könnte weitaus besser sein wenn man die Grundkubatur ein wenig verlässt die Reihung mehr Differenziert, so ein wenig wie bei Otto-Kohtz Entwürfen. Leider wird das aus ökonomischen Gründen nicht machbar sein denn diesen unterwirft sich der Entwurf bereits. Da wir aber den alten Entwurf des Bauherren schon kennen, der ja äußerst im stile der Investorenschäbigkeit gehalten war, muss man wirklich abwarten wieviel der schön Ökonomisierte entwurf noch an "Anpassungen" aushält......

    Auch hier sei noch einmal angemerkt, dass 10 Minuten Randale von Linkschaoten in Leipzig weit mehr Bestürzung in der sächs. Bevölkerung ausgelöst hat als 3 Tage Naziterror mit Ansage in Heidenau und 35 verletzten Polizisten.

    Ja weil Heidenau am Arsch der Welt liegt und es Leipziger nicht direkt betrifft. Das sieht man mal wieder wie man die Anti-Legida Demos auffassen konnten Gruppenzwang, Party und leere Worte. Es ist beschämend. Den Linken sollte man trotzdem nichts nachweinen. Jeglicher Extremismus gehört gegeißelt, den Faschistoiden Müll den beide Lager Produzieren kann man nur ablehnen. Die Weimarer Republik hatte ja dasselbe Problem, als sich beide Extreme mit Paramilitärischen Mitteln beharkt haben und die Gesellschaftliche Mitte überollten. Das Ergebnis kennen wir ja.......:mad:

    O&O drücken sich eigentlich nicht besonders konkret aus. M.W. ist die reine geometrische Formbestimmtheit eines der wesentlichen Merkmale des russ. Konstruktivismus. O&O konzentrieren sich hierbei wohl auf die geometrische Anordnung von Rechtecken.


    Bestätigt die Vermutung, nichtsdestotrotz der Russische Konstruktivismus ist die Dominanz der Konstruktion. Es geht dabei um einen Modus von "Ehrlichkeit", du siehst wie es in seinem innersten Zusammengesetzt ist. Das geht sogar soweit Konstuktion außen zu faken. Die Geometrisierung ist nur ein nebeneffekt davon bzw. wenn man einen Ziegelbau mit einer innenliegenden Traagstruktur verputzt bleiben äußerlich nur Geometrien übrig, es ist aber nicht das absolute Kriterium wie bei de Stijl aus den Niederlanden. Hinzu addiert sich dann auch eine starke Orientierung an [damals] modernen Typologien, wie dem Variablen Grundriss, sowie die Möglichkeiten von Glaskonstruktionen als auch Hochhausbau, welchen sie aus ihren Geistigen Vorgänger dem Italienischen Futurismus und teilweise den Ital. Rationalismus der 20er entnehmen. Vorwegnehmen die Konstruktivisten vorallem den Gedanklichen Vorsuch, des Instabilen und damit Dekonstruktivistischen.


    Bei der Fassadengestaltung viel mir spontan Ungers Quartier 205 ein.

    Gut dann kannste ja auch alle möglichen Kohlhoffs, Dudler, Kleihues usw. als Referenz annehmen. Nur das in dem Bsp. es dürfte aus den Ideen von OMU´s Sommerakademie [Grüne Archipel] stammen den Typologischen Wert 3dimensional aufzufassen [weiterentwicklung von Aldo-Rossi]


    Ist OMA nicht eher Dekonstruktivismus?


    Rem-Koolhaas war sogar ein Schüler von OMU bzw. auch mal Mitarbeiter zusammen mit Kollhoff. Sein großes Vorbild und Einfluß ist Mies van der Rohe. Er setzt hauptsächlich auf das Universal-Grid, was ihn von seinen Meistern unterscheidet ist das er die herkömmliche Beziehung zwischen Fassade und Inneren auflöst. Das hat hauptsächlich mit seinem Buch Delirious New-York zu tun in dem er festellt das dass Programm eines NY-Wolkenkratzer der 20er Semiotisch so ziemlich nichts mit seiner Art-Deco Fassade zu tun, weil auf den Stockwerken alles mögliche sein kann, ein Boxclub neben einer Shrimpsbar. Er setzt also auf eine Typologische Ehrlichkeit in dem Innen und Außen [wie in Mies Haus Farnsworth] miteinander verschmelzen, sich gegenseitig durchdringen. So gibt es in seinen Gebäuden meistens eine frakturierten, das Universal-Grid durchschneidenden Weg der Öffentlich ist. In seiner Oper in Taipeh können z.b. besucher an das hintere Ende des Opernsaals und hineinsehen, den ganzen Tag, sie hören nur nichts hinter dem Schalldichten Glas, dafür müssen sie dann wiederum bezahlen.
    Man könnte sagen wenn man das gerne in der Architektur Inflationär verwendete Dekonstruktivismus verwenden möchte. Das er Innen und Außen, Typologie und Struktur dekonstruiert.
    Er ist nur ambivalent zuordnenbar, er ist genauso wenig Dekonstruktivist im eigentlichen Sinne wie Frank Gehry.

    Wenn dann eher O.M.A welche ja auch einige, verpieltere, Tetris-Projekte im Portfolio haben. Ungers hätte nie das Monumentale oder Generische verlassen, seine Architetkonische Basis ist die Typologie. Für Dudler ist es zu A-Tektnoisch und eine zu beschränkte Materialität.
    Und den Konstruktivismus auf einfache geometrische Formsprachen zu reduzieren ist subsequent falsch, aber wahrscheinlich hast du Recht und das war für Ortner die billige Ausrede. Ich glaube bei dem Text hat irgend ein Mitarbeiter einfach nicht nachgedacht. Vorallem in der Zeitreihenfolge, denn für mich hörte sich das an als meinte die Beide Architektursprachen in einer Zeiteinheit zusammen, was wenig sinn ergibt.

    Mir ist schleierhaft wo sich in diesem Gebäude Russischer Konstruktivismus und Deutscher Rationalismus [In den zwanziger bis Dreißigern???] treffen. Maximal in einer ganz, ganz abstrakten Art und Weise, die Verwertungslogistisch jeglichen Konstruktiven Charakter unterbindet. Oder meinen die den Dekonstruktivistischen Moment der vom Konstruktivismus vorbereitet wurde? :Nieder:

    Es ist ein Wahnsinn wie die Investoren solche geringfügigen Gerstaltungen aus Kostendruck nochmal runtersenken. Bei solchen Sachen wie den Blauen Mosaiksteinchen [?] sind das oft nur 5-6€ pro Quadratmeter mehr, wenn man ein Rabatteinkauf hinbekommt weniger. Klar beide Entwürfe sind jetzt nicht der Brüller aber diese Reanuelle [Terry Pratchet wers kennt] Gebäudegestaltung ist nicht mehr lustig.

    Um einmal einen Ihrer Heroen, einen gewissen E. H., zu zitieren: "Die Geschichte in Ihrem Lauf, hält weder Ochs noch Esel auf!" - und die Geschichte ist zum Glück nicht am 8. November 1989 stehengeblieben.


    Wie wärs sie gehen ins Architectura-Pro-Homine Forum da ließt man auch sehr häufig solche geistigen Tiefflieger-Kommentare in all ihrer Vorurteilhaften Mannigfaltigkeit ab. Da wären sie und die Herren [60-80 Jährigen Rentner welche ihre Jugend mit heute verwechseln] Antilligenzbestien dann unter sich.

    Klingt ja nach der selben Farce wie am MEF.....


    Mir fällt nur immer wieder auf (und das nicht nur in diesem Zusammenhang), daß die sogenannten Modernisten gerne Sachen absichtlich ausblenden und auch gerne mal Tatsachen zu ihren gunsten verdrehen bis erfinden.


    Sorry für Postnecromancy aber bei dem Satz hab ich echt schallend gelacht.:lach:

    Puh, das Flyer suggeriert als Architektur halt wirklich eine Form von Klischee-Produktion. Im grunde genommen ist es eine langweilige Kopie der Niederländischen Alternativ-Kommunen, plus eine üblich Europäisch daherkommender [vll. überdesignter] Block. Ich bleibe gespannt, aber ich erwarte nicht allzuviel, erstrecht nachdem schon das Münchner Projekt von Riken Yamamoto gekippt ist [auch wenn das ein wenig was anderes ist als der Holzmarkt]. Alternativen zum handelsüblichen Bauindustrie gesteuerten Schwachmatismus werden halt schön durch Lobby-gesteuerter Gesetze und Verordnungen im Keim erstickt.
    Ich warte echt mal darauf das sich eine normale Baugenossenschaft einfindet und einen Japanische Architekten wie Sou-Fujimoto oder Kengo Kuma beauftragt entweder einen Radikalen Kommunekativen Neubau oder eine Nachrüstung eines alen 60er Jahre Riegels wie sie in letzter Zeit immer mehr in Tokio entstehen. Von mir aus sogar Michael Maltzan. Aber den alten Kleihus und die Flippigen überdesigner Graft für sowas bescheuertes wie eine Holzhochhaus herzunehmen, welches auch noch aussieht wie ein Nullachtfünfzehn Block aus Beton der ein wenig Dekonstruiert wurde, ist echt armselig.