Man kann - zumindest als derweil in Potsdam Lebender - deutlich sehen, dass die Argumente pro und contra aufgebraucht sind. Mehr als dauerhaft die Assoziation Garnisionkirche + Hitler= Nogo wird kaum geboten.
Offensichtlich nicht, bzw. sind Contra-Argumente bei manchem Aufbau-Befürworter noch immer nicht angekommen, oder wollen einfach nicht angenommen werden.
So heißt es bspw. auf der Seite des Bürgerbegehrens gegen den Aufbau unter "Gute Gründe gegen den Wiederaufbau" zuvorderst:
1. Unsichere Finanzierung: zu großes Risiko für unsere Stadt
In den letzten zehn Jahren ist es nicht ansatzweise gelungen, die nötigen Spenden für den Aufbau des Turms oder gar die 100 Millionen Euro für die gesamte Kirche zusammenzubringen. Die Garnisonkirchenstiftung forciert mit ihrem angekündigten Baustart eine riesige Potsdamer Bauruine mit unabsehbaren Folgekosten.
2. Keine Steuergelder für eine 100 Mio. Militärkirche
Überall – selbst bei Sanierungsvorhaben in Brandenburger Kirchen – fehlt Geld. Es ist nicht nachzuvollziehen, warum eine gigantische Kirchenkopie, die keiner braucht und nur wenige haben wollen, mit Steuergeldern – u.a. 12 Mio. aus nationalen Denkmalschutzgeldern – finanziert werden soll.
3. Garnisonkirchenkopie ohne Nutzen
Die zukünftige Kirche wird keine Ortsgemeinde beherbergen, da es keinen Bedarf für eine neue Gemeinde in der Innenstadt gibt. Potsdam hat ausreichend touristische Attraktionen. Wegen einer Garnisonkirchenkopie werden nicht mehr Tourist*innen kommen. Viel eher werden die Tourist*innen von der mangelnden Echtheit des Stadtbildes irritiert sein.
Erst in Punkt 6 (von erfährt der geneigte Leser, wohlgemerkt, nebenbei etwas vom Tag von Potsdam.
Gehen Sie doch einmal bitte auf die anderen 7 Argumente ein, als dauernd den Strohmann von der GK und Hitler als Hauptargument aufzuwärmen.
http://buergerbegehrengarnison…/argumente/gute-grunde-2/
Hier in Potsdam denken nun viele darüber nach, wie man bei einem Wiederaufbaus des Kirchenschiffs z. B. Mosaikteile des Rechenzentrums integriert oder anderweitig Kompromisse findet. All dies wäre bei einer Bürgerbefragung mit der schmalen Auswahl Wiederaufbau ja/nein kaum möglich gewesen.
Wenn die Mehrheit der Bevölkerung die GK, egal in welcher Form, ablehnt, ist es meines Erachtens nach egal, ob Dieses oder Jenes integriert werden könnte.