Beiträge von Birte

    In dieser Vorlage ist der Bebauungsplan für das Quartier Lößniger Straße enthalten. Nisthilfen für Stare, Sperlinge, Hausrotschwanz, Fledermausboxen, Insektennisthilfen, entweder intensiv begrünte Dächer oder extensiv mit Solaranlagen - hört sich schon mal ganz gut an. Die Bebauung ist sechs- bis siebengeschossig geplant mit zwei Zwölfgeschossern als Hochpunkt.

    So lange immer noch viele Menschen glauben, der Klimawandel sei eine Erfindung einer bestimmten politischen Richtung (und Wissenschaftler haben ohnehin nie Recht) - oder sich fragen, was das mit ihnen zu tun hat, wird man sich in unserem Autobauer-Land immer schwer tun, den Autos Platz weg zu nehmen oder die dringend erforderlichen Investitionen in die Bahn zu tätigen.

    Viele Menschen scheinen offenbar auch der Meinung zu sein, der einzige Grund kein Auto zu haben wäre der, sich keins leisten zu können. Das könnte die fehlenden Fahrradbügel im doch eher gut betuchten Waldstraßenviertel erklären.

    Man kann nur hoffen, dass die Realität (zumindest in der Stadt) die Politiker überholt und in Zukunft bessere Entscheidungen getroffen werden.

    ^^ Das frage ich mich auch. Viele Fahrradbügel sehe ich nicht. Plätze zum auch nur kurzzeitigen Verweilen (also z. B. eine Bank) ebenfalls nicht. Eine Ladestation wird ja vermutlich beim Umbau am Stadion mit entstehen. Ein wenig mehr Platz für die Menschen wäre schön gewesen.

    Ich zitiere aus dem Amtsblatt:

    "Zur Sicherung der Planung dürfen im räumlichen Geltungsbereich dieser Satzung Vorhaben im Sinne des § 29 Baugesetzbuch (BauGB) nicht durchgeführt oder bauliche Anlagen nicht beseitigt werden sowie erhebliche oder wesentlich wertsteigernde Veränderungen von Grundstücken und baulichen Anlagen, deren Veränderungen nicht genehmigungs-, zustimmungs- oder anzeigepflichtig sind, nicht vorgenommen werden."


    Im Fall des Grundstücks des ehem. Bibliographischen Instituts würde ich das so interpretieren, dass die Grünanlage nicht beseitigt und der Gebäuderest nicht abgebrochen werden darf.

    Die L-IZ schreibt zum Thema. Von den 222 Wohnungen am Dösner Weg werden 22 belegungsgebunden vermietet. Die restlichen werden offenbar Eigentumswohnungen. Die Fertigstellung der fünf Häuser wird für 2026 avisiert. Die Schnellsten sind sie wirklich nicht.

    Die Stadt hat eine Vorlage mit dem Flächen- und Nutzungskonzept für die Markthalle veröffentlicht (noch nicht beschlossen). Das Gebäude soll fünfgeschossig werden und neben der Markthalle die VHS und die Musikschule aufnehmen und noch 45 Wohnungen enthalten.

    Die Markthalle wird recht klein (16 Lebensmittel-Verkaufsstände plus 6 Kunsthandwerk/Design-Stände), umgeben von gastronomischen Angeboten, die auch von außen zugänglich sein werden. Im Moment ist noch ein Markt geplant, vermutlich ein Biomarkt.


    Mir persönlich ist der Markthallenanteil viel zu klein. Dass es fünfstöckig wird, ist natürlich schön und dass auch noch Wohnungen gebaut werden sollen, gefällt mir ebenfalls. Auch die Gastronomie, die wohl an drei Seiten des Gebäudes die Straßen beleben soll, ist eine gute Idee.

    ^ Schön wär's! Für Rankhilfen fehlen die Querstreben. Meine Hoffnung ist, dass es sich nur um ein Provisorium handelt. Die Befestigung und auch der Versatz nach innen im 1. OG könnten dafür sprechen.

    Man stelle sich nur vor, man hätte den unteren Teil der Fenster weggelassen und die Stockwerke sowie die Dachkante durch eine kleine Bordüre Klinker oder Mosaiksteine markiert....

    Der Gipfel sind natürlich die Balkongitter. Wenn wenigstens der Mittelbalken bei den höheren Teilen auf der Höhe der Brüstung wäre... in die Mitte kommt ja vermutlich noch eine Trennwand, aber die höheren Teile an den Seiten erschließen sich mir nicht - wirkt ein wenig wie Käfighaltung.


    An der Baumasse habe ich nichts auszusetzen - heutzutage wird halt höher gebaut.

    Kleiner Einwurf: Ein G bringt nichts bezüglich Parkplätzen - dafür braucht man aG, was praktisch nur für Rollstuhlfahrer zu bekommen ist.


    Die "künstlich und unnötig" herbeigeführte Parksituation kommt allen Menschen zugute und ist daher nicht unnötig. Die gepflanzten Bäume werden wir noch dringend brauchen. Treffpunkte draußen sind in diesen Zeiten ebenfalls enorm wichtig.


    Die Besteuerung der Kfz ist Sache des Bundes - im Moment schaffen wir noch nicht einmal ein Tempolimit.


    Anwohnerparkausweis - habe ich in Lübeck erlebt. Jeder der in der Innenstadt wohnt oder arbeitet und ein Auto hat, kann einen erhalten. Leider hat niemand die Parkplätze gezählt und die Anzahl der Ausweise begrenzt. An der furchtbaren Parksituation hat das nichts geändert. Da vor einen Gründerzeitler maximal drei Autos passen, würde das auch hier so ausgehen, selbst wenn man wie bisher die Straßenränder komplett dem ruhenden Verkehr zuschlagen würde.

    Ich glaube, es war Amsterdam, wo tatsächlich die Parkplätze in einem Viertel gezählt wurden und die Parkausweise anschließend für ein Jahr verlost wurden. Die Anzahl der Plätze wurde jedes Jahr etwas reduziert. Ob das jetzt besser für die ist, auf die das Los nicht fällt....


    Auch Discounter haben oft bis 21 oder 22 Uhr geöffnet. Die Parkplätze zu nutzen, ist im Prinzip eine gute Idee - bis jemand dort sein Wohnmobil oder seinen Anhänger abstellt und stehen lässt. Oder in den Urlaub fliegt und sein Auto dort parkt. Den Stress hat dann der Grundstücksbesitzer, da es keine öffentliche Fläche ist.


    Du kannst das tollste Radwegenetz bauen und den tollsten ÖPNV (U-Bahn ist für Gehbehinderte und vermutlich auch für Familien nicht toll, da die Haltestellendichte nicht so groß ist und in den Stationen längere Strecken zurückgelegt werden müssen) - so lange ein Autofahrer einen Parkplatz findet und nicht zwei Stunden braucht, um diese Stadt zu durchqueren (für Hamburg wäre das eine normale Zeit), wird er nicht wechseln.


    Die meisten Straßen hier sind ja deutlich schmaler als die Shakespearestraße - also wird es vermutlich meist bei Straßenbäumen und dem einen oder anderen Fahrradbügel bleiben.

    ^^ Es sind ja noch viele Parkplätze vorhanden. Nur werden nicht mehr die kompletten Straßenränder dem ruhenden Verkehr besagter Minderheit überlassen, sondern allen Menschen zugeschlagen (auch den Autofahrern).

    Dass die Kfz-Steuer ausreicht, um Autobahnen und andere Straßen zu bezahlen und zu unterhalten halte ich schon für ein Gerücht. Für die Parkplätze dürfte das dann aber definitiv nicht mehr reichen. Wir alle zahlen Steuern.

    Ich will das Autofahren doch gar nicht verbieten - auf dem Land und in Kleinstädten wird es ohne manchmal schwierig. Nur sind die eng und zu einer Zeit ohne großen Kfz-Verkehr bebauten Gründerzeitviertel nicht der richtige Ort, um beide Straßenränder mit Autos zuzupflastern und andere Verkehrsteilnehmer zu behindern oder ganz außen vor zu lassen.

    ^^ Lieferdienste sind nicht so teuer wie ein Auto (Anschaffung, Inspektion, TÜV, Reifenwechsel, Sprit).

    Was bei der Debatte immer vergessen wird: Einen Parkplatz vor dem Haus zu bekommen ist wie ein 6er im Lotto. Man rennt also üblicherweise ohnehin eine ganze Strecke, wenn vorhanden mit drei Beuteln und dem Kind auf dem Arm.


    Ich habe es schon mal geschrieben - vor einen Gründerzeitler passen bei Vollbelegung ohne Bäume in der Straße im Schnitt drei Autos bei im Durchschnitt 10 Mietparteien. Wir reden also schon jetzt von einer Minderheit. Die Mehrheit in diesen Vierteln ist zu Fuß, mit dem Fahrrad und dem ÖPNV unterwegs. Warum sollen diese nicht mehr Raum bekommen?


    Es gibt Neubauten mit Tiefgarage und auch Viertel mit Nachkriegsbauten, bei denen viele Parkplätze vorgesehen sind. Wer nicht verzichten kann oder will, wird dort vielleicht fündig oder muss auf einen der weniger werdenden Parkplätze hoffen.


    Ich sehe viele gehbehinderte Menschen - mit Rollator oder Rollstuhl, mit Gehhilfe/n oder Stock. Für uns alle wäre es leichter, wenn es irgendwelche Bänke gäbe, auf denen man sich zwischendurch mal ausruhen könnte. Gibt es aber hier nicht. Und die 250 m zu Kaufland oder 80 m zu Aldi würde ich auch nicht mit dem Auto zurücklegen, wenn ich eins hätte. Natürlich gibt es Behinderungen, bei denen das schwierig ist und die Merkzeichenregelung für G und aG bedarf einer Reform - aber das ist ein anderes Thema.

    ^ Ich sehe hier viele Familien mit Kindern - erst im Fahrradsitz, dann im Anhänger, dann auf dem eigenen Fahrrad. Ich glaube, dass das überschätzt wird. Das, was Familien aus der Stadt treibt, dürften eher die hohen Mieten sein.


    Was ist an einem breiten Gehweg auszusetzen? Dort können sich Menschen treffen und man kann trotzdem noch vorbeigehen - oder ein Kind kann mit dem Dreirad rumfahren. Bei normaler Bürgersteigbreite hat man mit zwei ratschenden Kinderwagenschiebern schon ein großes Problem.

    Ich bin gehbehindert und habe schon lange kein Auto mehr - weil ich es hier nicht brauche. Selbst wenn ich es nicht mehr zum Einkaufen schaffen würde, gibt es in der Stadt ja noch die Lieferdienste. Wer nicht ganz aufs Auto verzichten will, kann ja noch die Teilautostationen nutzen. Ein Umdenken ist immer schmerzhaft - aber meiner Erfahrung nach muss man es einem Autofahrer schon sehr unangenehm machen, damit über eine Abschaffung überhaupt nachgedacht wird. Auf Einsicht allein zu hoffen, reicht da definitiv nicht.


    Jemand kauft sich also ein Auto und erwartet, dass 15 - 25 m² öffentlicher Raum kostenlos zur Verfügung steht, um es dort abzustellen - und zwar überall, wo sie/er gerade hin will. Wenn man keinen Parkplatz findet, werden Straßenecken, Bürgersteige, Radwege und Grünanlagen zugeparkt. Autofahrer geben sich meist große Mühe, keine anderen Autofahrer zu behindern. Mit der Behinderung von Radfahrern und Fußgängern sowie der Beschädigung von Grün und Bordsteinen haben einige davon allerdings kein Problem.


    Derweil fehlen Fahrradabstellplätze und Radwege überall. Die eine oder andere Bank und Straßenbegleitgrün - sei es in Form von Bäumen, Kübelpflanzen oder Fassadenbegrünung ist ebenfalls dringend notwendig.


    Der Umbau der Shakespearestraße gefällt mir daher gut - es könnten aber ein paar mehr Fahrradbügel sein. Auch Besucher müssen ihre Fahrräder irgendwo anschließen können.

    Ich hoffe nur, dass das Kleinpflaster einen vernünftigen Untergrund hat, damit es sich nicht zur Buckelpiste entwickelt, die man mit einer auch nur halbvollen Blase nicht mehr befahren kann.