Beiträge von D.T.68

    diese kunsthistorisch so wertvollen Denkmäler


    Was zeichnet diese beiden Standbilder aus, dass sie als kunsthistorisch wertvolle Denkmäler einzustufen sind?

    Das Projekt SülzPur alleine betrachtet finde ich auch einigermaßen gelungen, jedoch habe ich Probleme mit der vielfachen Wiederholung desselben städtebaulichen und architektonischen Konzeptes. Aufgrund der großen Ähnlichkeiten kann m.E. keine wirkliche Identifizierung bzw. Unterscheidung der einzelnen Gebiete erfolgen. Das gleiche gilt auch für die einzelnen Gebäude; hier sieht ein Haus aus wie das andere. Ein Haus wird entworfen und x-fach kopiert; mal mit 3 Etagen mal mit 4. Wie innovativ :nono:
    Was beim Baugebiet Kinderheime Sülz m.E. auch besser gelöst wurde, ist die städtebauliche Anbindung an die Nachbarbebauung und die Weiterführung von vorh. Straßen; dadurch erfolgt keine Abgrenzung von der Umgebung; das Gebiet "fügt" sich sozuagen in die Stadt ein. Durch den neuen Platz im Mittelpunkt der Anlage entsteht zudem ein Gemeinschaftsgefühl. Genau das vermisse ich bei den o.a. Projekten.

    Es lebe die städtebauliche und architektonische Vielfalt :lach:


    das Projekt in Raderberg:
    http://www.raderberger-leben.de/Projekt/Architektur.aspx
    unterscheidet sich absolut vom Projekt Reiterstaffel:
    http://www.quartier-reiterstaffel.de/Bilder.aspx
    sowie vom Projekt in Sülz:
    https://www.corpussireo.com/Ma…ln/Broschur_SuelzPur.ashx


    Schade, dass die Bauherrn und Investoren nicht mutiger und experimentierfreudiger sind und - bis auf wenige Ausnahmen - nur noch diesen Einheitsbrei aus dem Boden stampfen. Hier werden einmalige Chancen vertan, städtebauliche und architektonische Akzente im Kölner Stadtbild zu setzen.


    Das es auch anders geht, zeigt das Projekt am Süzgürtel:
    http://www.koelnarchitektur.de…home/news_archiv/2774.htm
    Hier wurden die einzelnen Baufelder von verschiedenen Architekten entworfen um eine architektonische Vielfalt zu gewährleisten.

    Dann viel lieber Giebel, die wie mittelalterliche Bürgerhäuser wirken - damit kann man in einer Altstadt nichts falsch machen.


    Hier ein Foto um 1895:


    http://de.wikipedia.org/wiki/D…achpforte_um_1890_RBA.jpg


    Auf dem Foto ist die Südseite des Roncalliplatzes zu erkennen. Giebelhäuser sucht man hier vergebens!


    Ich versuchs nochmal mit dem Dom Hotel:
    http://de.wikipedia.org/wiki/D…3%B6lln_nach_1811_RBA.jpg
    Hier ist eine Zeichnung des Platzes um 1811 zu sehen, auf der man die historisch gewachsene, kleinteilige Straßenfront erkennen kann, wo Ende des 19. Jhd. der moderne Neubau des Hotels errichtet wurde. Ich möchte Sie fragen: Hätten Sie damals gelebt, wie hätten Sie reagiert, als Pläne zum kompetten Abriss des Ensembles aufkamen?

    "autarken Abschottung" des Neubaus gegenüber der altstädtischen Bebauung jenseits von "Am Hof" enden. Und wenn Büros wie Staab-Architekten am Werke sein sollten, sehe ich eh gleich schwarz für einen städtebaulich sensiblen Entwurf


    Das ist lustig! Gucken Sie mal, wie es am Roncalliplatz im Mittelalter aussah:


    http://de.wikipedia.org/wiki/D…westliches_Domvorfeld.jpg
    Hier werden alle erstaunt sein, die sich gegen die komplette Südbebauung aussprechen.


    Auf dem Stadtplan aus dem 16. Jhd. kann man erkennen, dass Staab Architekten mit ihrem Vorschlag zur Südbebauung des Roncalliplatzes EXAKT den historischen Plan übernommen hat! Staab hat also mit Abstand den sensiblesten Entwurf abgeliefert! Er orientiert sich ABSOLUT an den historischen Altstadtgrundrissen!

    PANDION-feiert-Richtfest-fuer-Klostergaerten-auf-ehemaligem-RTL-Gelaende"]verlinkten DM-Artikel[/URL] anschauen - das Neue, mit den letzten Jahrzehnten brechende kann ich dort nicht erblicken.


    Was hat denn dieses langweilige 08/15-Projekt, irgendwo am Stadtrand, mit dem Roncalliplatz zu tun?


    Wenn so ein Zeugs am Roncalliplatz gebaut werden sollte, ziehe ich noch selbst nach Köln, um eine Contra-BI zu gründen.


    Für den Neubau des Doms wurde im Mittelalter nicht nur der romanische Vorgängerbau, sondern auch noch ein Großteil der gewachsenen historischen Altstadt abgerissen; für ein modernes, technisches Gebäude!.....Für den Neubau des Dom Hotels wurde Ende des 19. Jhd. ein ganzer Straßenzug eines kleinteiligen barocken Ensembles abgerissen; für einen allen Dimensionen brechenden, modernen Neubau weichen! ...Hätte es damals schon Contra-BI´s gegeben, wären Sie an vorderster Front gewesen.. Gibt Ihnen das nicht zu denken?


    Frankfurter Neubau[/URL] hat nicht einen einzigen Giebel, sondern gleich ein paar, was mehr nach einer Altstadt wirkt.


    Das ist ein weiterer Aspekt, warum ich den Vorschlag von Staab Archtekten am besten finde. Sein vorgeschlagener Gebäuderiegel enthält zur Altstadt hin mehrere Giebel, in Anlehnung an die vorhanden Altstadt-Strukturen.

    Roncalliplatz

    dass bis zur klassischen moderne alle vorangegangenen stile miteinander verbunden sind und sich gegenseitig befruchtet und inspiriert haben, und klare regeln galten für architekten


    Genau das Gegenteil war der Fall. Jede Epoche hat IMMER das neue gesucht, den absoluten Bruch mit dem alten und konservativen! Sehen Sie doch nur mal den Übergang von der Romanik zur Gotik. Größer kann der Bruch überhaupt nicht sein. In der Gotik hat man es geschafft, die eher dunklen und wehrhaften Gebäude durch statische Erneuerungen - wie Spitzbogen, schmalen Säulen und Lastabtragungen zu öffnen, lichtdurchflutete Räume zu ermöglichen. Hier hatte jedes Gebäudeteil eine statische Funktion, Form follows funktion (diese Idee wurde in den 20-ern übrigens wieder aufgegriffen). Klare Regeln für Architekten gab es übrigens nicht, da die jeweils nachfolgende Epoche immer neue Ideen umgesetzt hat; Die Verspieltheit, die Formensprache des Barocks z. B. war zu Zeiten der Gotik überhaupt nicht denkbar. Ebenso die statischen, lichtdurchfluteten Gebäude der Gotik in der Romanik nicht vorstellbar waren.


    das kann man bei der moderne seit den 20er jahren nicht unbedingt sagen. das ist schon ein sehr starker bruch und der war ja auch so gewollt.


    Auch das stimmt so nicht. In den 20-ern (teilweise auch früher) wurden Ideen der Gotik (form follows funktion) oder des strengen Regelwerks des Klassizismus konsequent fortgeführt und weiterentwickelt. Der Bruch zwischen Romanik und Gotik, Gotik und Barock etc. war viel ausgeprägter.

    Roncalliplatz

    für Experimente gibt es 99% der Stadt, wo man sich mit diesen austoben könnte.


    ...ich gebe zu bedenken, dass es ohne Experimente bzw. experimentierfreude in der Architektur weder den Kölner Dom in der heutigen Form noch das Weseler Rathaus (beide im gotischen Stil erbaut) gäbe! Nur durch Utopien und Experimente von modern (in der jeweiligen Zeit) denkenden Menschen wurde es möglich, im Mittelalter solche Gebäude zu erstellen und durchzusetzen. Die gotische Architektur ist die moderne Antwort auf die vorherige Romanik (die Romanik wiederum wurde ebenfalls nur durch modern denkende Menschen ermöglicht). Wären damals die Entscheidungsträger nicht modern eingestellt gewesen, hätte man wohl niemals den romanischen Vorgängerbau des Doms zerstört. Ohne Menschen mit Utopien würde es auch keine Gebäude aus der Gründerzeit in Köln geben; schließlich mussten im Vorfeld erstmal alte Gebäude - wie z.B. die Stadtmauer - abgerissen werden.

    einen platz (!) mit hoher aufenthaltsqualität, der von den bäumen nur eingefasst wird


    Der Platz wird nicht durch die Bäume eingefasst, vielmehr sind die Bäume genau AUF dem Platz, in dessen Mitte! Es sei denn man betrachtet die kleine Fläche vor dem Hotel als Platz. Dieser Platz bzw. Plätzchen wird in der Tat durch die Bäume eingefasst, dadurch erhält das Hotel (mit Hotelvorfahrt und Hoteleingang) einen ansehnlichen Vorplatz :lach:


    dass die bäume vom platz aus eine sichtachse auf den dom "zuschneiden" sollen.


    Wo sollen denn diese Sichtachsen zum Dom sein? Die einzige Sichtachse befindet sich am Zebrastreifen zur Philharmonie. Wie ich schon schrieb: Warum will man die derzeitige grandiose Sicht (nicht nur Sichtachse) auf den Dom überhaupt einschränken?

    Roncalliplatz

    So-so, die Siebziger sind nicht mehr modern? So kurzlebig ist scheinbar das Verfallsdatum


    Naja...Betrachtet man das Dom Hotel: Gebaut im Stil des Historismus (was damals übrigens absolut modern war), 30 Jahre später war der Historismus schon nicht mehr modern. So kurzlebig war hier das Verfallsdatum.
    Betrachtet man den Dom: Gebaut im gotischen Stil (was damals übrigens absolut modern war), mit aufkommen des Barocks wenige Jahrzehnte später war die Gotik schon nicht mehr modern! So kurzlebig war hier das Verfallsdatum.


    - ich glaube, das RGM reicht als Beispiel der Moderne vollkommen.


    Das RGM ist doch nicht das einzige Beispiel der Moderne! Auch der Dom und das Hotel sind Beispiele für die Moderne in der Zeit ihrer Errichtung! Auch wenn sie aus heutiger Sicht konservativ und altmodisch wirken waren sie damals modern und sind daher absolut wichtig und (natürlich) erhaltenswert! Ich vertrete die These, dass jede Zeit durch die jeweilige zeitgenösische Kunst und Architektur auch in Zukunft ablesbar sein sollte. Egal ob Romanik, Gotik etc.. Für die städtebauliche Entwicklung ist es wichtig, dass man den Gebäuden ansieht, in welcher Zeit sie erbaut wurden. Das gilt auch für den geplanten Neubau am Roncalliplatz.

    Auf koelnarchitektur.de gibt es eine Zusammenfassung der Vorschläge für die Südkante der Domplatte:


    http://www.koelnarchitektur.de…de/news-archive/10718.htm


    Am schlüssigsten ist m.E. die Idee von Staab Architekten, die eine komplette Bebauung der Südkante des Roncalliplatzes vorschlagen. Dadurch würde der Platz allseitig und eindeutig gefasst und klar definiert. Hier würde ein Platz enstehen, den es so in Köln noch nicht gibt: Gotik, Historismus, siebziger-Jahre und der (hoffentlich) moderne Neubau würden sich gleichwertig gegenüberstehen. Wenn dazu noch im Erdgeschoss des Neubaus Arkaden (wie im Hotel nebenan) eingeplant werden (mit Straßencafes etc.) wäre der Eindruck einer großartigen Piazza perfekt. Köln hätte so endlich einen städtischen Platz, der eindeutig die Mitte der Stadt kennzeichnet. Auch die Idee, den benachbarten Kurt-Hackenberg-Platz durch eine große Freitreppe anzubinden, finde ich sehr interessant.

    Auch im Kölner Stadtanzeiger gibt es einen Bericht zur Platzgestaltung.


    http://www.ksta.de/innenstadt/…tz,15187556,28960274.html


    Auf dem Bestandsfoto im Bericht ist der momentane herrliche Blick auf den Dom zu sehen. Und genau diese einmalige Sichtweise auf den Dom wir nun durch die geplanten Bäume verstellt. Köln hat nicht viele historische und bedeutende Gebäude, warum werden diese wenigen dann auch noch mit Bäumen und Hecken "zugemüllt" (Apostelkirche, St. Gereon, römische Mauer etc.)?


    Zitat abekoeln: "..ich finde, eine solche grüne schmuckanlage gehört zu einer anständigen altstadt dazu.."


    Genau das Gegenteil ist der Fall: Altstadt Brüssel, Altstadt Bonn, Altstadt Rom, Altstadt Pisa, Altstadt Nizza, Altstadt Wien etc: Die schönsten Altstädte und Plätze Europas sind größtenteil ohne Bäume und Sträucher!

    Gestern wurden im Historischen Rathaus die ersten Skizzen und Modelle von 13 Architekturbüros vorgestellt; im Kölner Stadtanzeiger gibt es diesbezüglich einen Bericht mit Vorstellung von 4 Entwurfsideen. In diesem Wettbewerb wurden Ideen zu den städtebaulichen Bezügen, möglichen Gebäudehöhen und Kubaturen sowie die Anbindungen an das Umfeld vorgestellt.


    http://www.ksta.de/innenstadt/…ns,15187556,28880934.html


    Die Architekturbüros werden die Pläne bis zum Dezember überarbeiten und dann nochmals vorstellen, bevor dann im nächsten Sommer ein Realisierungswettbewerb ausgeschrieben wird. Sollte alles gut klappen (was in Köln einem Wunder gleichen würde), könnte das Gebäude bis 2019 realisiert werden.

    Es ist interessant, wie unterschiedlich die Geschmäcker sein können :)
    Ich habe mir gestern die Baustelle der Oper angesehen und war positiv überrascht, wie die beiden Türme nach Beseitigung des weißen Anstriches wirken. Durch die Sichtbarkeit der Holzstrukturen der Verschalungselemente sowie die unterschiedlichen Abstufungen von grau-brauntönen kommt nun die volle Plastizität der Fassade zur Geltung.

    Was für eine Vision! Leider aufgrund des (aus meiner Sicht überflüssigen) Höhenkonzeptes und Vorgaben der Stadt Köln nicht umsetzbar. Aber trotzdem eine gute Diskusionsgrundlage.

    Der Investor spricht von progressiver Architektur....Naja, der Turm ist sicherlich anspruchsvoll, aber von progressiver Architektur meiner Ansicht nach meilenweit entfernt. Auch müsste der Turm - als Landmarke an dieser Stelle - eigentlich noch höher sein.

    ...wenn die seltsamen Farben wenigstens Vernünftig angeordnet wären....Die relativ klein wirkenden Fenster mit Hilfe von Farbe optisch zu vergrößern, finde ich ziemlich banal. Das Gebäude war vor der Sanierung zwar auch kein Highlight, aber es war meiner Ansicht nach anspruchsvoller.